Aggressive Hündin :: Hundeerziehung + Soziales

Aggressive Hündin

von Sabina(YCH) am 29. August 1998 13:05

Hallo an alle! Mich würden Meinungen und Ratschläge zu folgendem Thema interessieren: Meine knapp 3 Jahre alte Akita Inu-Hündin mag generell keine anderen Hündinnen. Nicht mögen heißt: Begegnet man sich angeleint mit weniger als ca. 5 m Abstand, fängt sie an zu knurren, bellen, Zähne fletschen etc. Ohne Leine ist sie bislang nie auf andere Hündinnen los. Wenn allerdings beim Spazieren eine nicht angeleinte Hündin auf meine Hündin zurennt (durchaus in freundlicher Absicht), beginnt meine direkt einen Kampf. Ernsthafte Verletzungen gab es bislang zum Glück auf beiden Seiten nicht, aber natürlich bekomme ich immer mehr Panik, wenn ich mit ihr einen freilaufenden, unbekannten Hund treffe. Meine Frage ist nun, ob jemand eine Möglichkeit sieht, dieses Verhalten zu ändern. Was meint ihr? Gruß, Sabina

von Joachim(YCH) am 29. August 1998 15:29

Warum soll sich das Verhalten Deiner Hündin ändern. Sie verhält sich völlig normal. Durch die Leine (und damit Deinen Schutz) verstärkt sich beim Hund das Gefühl, stark zu sein und die normale soziale Begegnung findet nicht mehr statt.
Außerdem ist Dein Hund nun erwachsen geworden.
Wenn ich mit meinem Hund angeleint spazierengehe und ein leinenloser Hund begegnet uns, lasse ich sofort die Leine los oder mache sie ab.
Die Rangordnung wird kurz festgestellt und das Problem ist gelöst.
Deine "Panik", die Du beschreibst, überträgt sich außerdem unweigerlich auf Deinen Hund, auch wenn Du das nicht willst.
Dein Akita Inu hat außerdem genug Selbstbewußtsein um solche Begegnungen selbst zu regeln.

Viel Spaß weiterhin mit Deinem tollen Hund!


Joachim

von Sabina(YCH) am 29. August 1998 17:35

Hallo Joachim, danke für Deine Antwort. Das Verhalten, das Dir völlig normal erscheint, führt leider gerade bei anderen Hundehaltern, oft zu Stunk. "Normal" ist - zumindest nach Meinung der ortsansässig zahlreichen Retrieverhalter - daß die Hunde sich beschnüffeln, spielen etc. Meine Hündin wünscht offenbar, zumindest von anderen Hündinnen in Ruhe gelassen zu werden. Annäherungen werden direkt mit Aggression beantwortet, ohne Vorwarnung. Bislang war sie immer die dominante, aber ich glaube auch nicht, daß sie sich jemals einer Hündin unterwerfen würde. Einmal kam es zu einem Kmapf mit einem kastrierten Rüden (eine weitere "Feind"gruppe), der auch nicht den kürzeren ziehen wollte. Letzendlich haben wir Hundehalter beide an den Hinterläufen auseinandergezogen, der Rüde hatte auch einige Schrammen. Wie gesagt, zum Glück ist noch nichts Ernstes passiert. Ok, die Kämpfe sind die eine Sache, aber angeleint finde ich schon, daß sie meine Führung anerkennen sollte und nicht jede Hündin anmachen sollte. Ein Stadtspaziergang kann so ganz schön anstrengend sein. Normalerweise hört sie - für einen Akita - mittlerweile einigermaßen gut, aber in diesen Situationen ist alles vergessen. Auch Tricks mit Ablenkung (sitzen lassen und mit Leckerchen ablenken) helfen nicht weiter. Tja, von anderen Akitahaltern höre ich dasselbe, kaum einer hat andere Erfahrungen. Aber so ganz möchte ich das noch nicht hinnehmen, da es natürlich auch dazu führt, daß man den Hund nicht so ohne weiteres überall hin mitnehmen kann.
Gruß, Sabina

von Sonja(YCH) am 29. August 1998 20:19

Hallo Joachim,

Du schreibst:
:Wenn ich mit meinem Hund angeleint spazierengehe und ein leinenloser Hund begegnet uns, lasse ich sofort die Leine los oder mache sie ab.
grinning smileyie Rangordnung wird kurz festgestellt und das Problem ist gelöst.

Diese Einstellung finde ich ganz prima. Mein Hund geht immer ohne Leine
was mir schon viele boese Worte von anderen Hundehaltern eingebracht hat.
Aber ich hab genau das festgestellt was Du sagst: Begegnen sich die Hunde
ohne Leine ist in der Regel alles in Butter.

Fordert man mich auf meinen Hund ( der ein sehr gutes Sozialverhalten hat)
nicht an den anderen Hund rauszulassen ( warum auch immer???? ) nehme
ich meinen Hund natuerlich am Halsband.
Du kannst Dir denken was passiert, im gleichen Moment geht (meist auf beiden Seite)
ein wildes angebelle und geknurre los.
Auch wenn ich damit zeimlich auf verlorenem Posten stehe, ich kann nur jedem empfehlen zu versuchen seinen
Hund so erziehen das er sich auch ohne Leine fuehren laesst. Das ist nicht nur fuer
den Hund schoener sondern erleichtert auch die Kommunikation der Hunde untereinander.

Liebe Gruesse
Sonja und Nero

von Joachim(YCH) am 30. August 1998 09:36

Hallo Sabina,

ich kann Dich gut verstehen, aber:

alle Deine Beschreibungen entsprechen absolut dem Rassecharakter!
In der mir zur Verfügung stehenden Literatur ist das Verhalten deines Akita Inu genauso beschrieben! Das heißt: Du hast einen Hund, der sich genauso verhält wie er soll!
Der Akita Inu hat nun einfach mal einen starken Willen und läßt sich nicht oder halt nur sehr ungern von anderen Hunden unterwerfen.
Er mag sogar keine Hunde, die sich nicht sofort ihm unterwerfen.
Deshalb kannst Du Deinen Akita nicht mit dem Verhalten anderer Hunde, wie z.B. dem Golden Retriever, 1 zu 1 vergleichen. Das das die "anderen" Hundebesitzer nicht verstehen ist doch klar - wer kennst sich schon mit den 400 Hunderassen aus oder macht sich die Mühe, den Charakter dieses seltenen Hundes zu akzeptieren. Es gibt zum Glück noch Leute wie Du, die sich diesem Hund verschrieben haben. Mein Airedale-Rüde versucht übrigens auch immer sofort, andere Hunde zu unterwerfen, auch das ist rassetypisch. Aber wenn der Versuch scheitert, hat er keine Probleme, das anzuerkennen. Das aber macht der Aktita nicht.

Bleibe bei Deinem tollen Hund und versuche nicht, sein Wesen zu ändern.

Viel Spaß weiterhin wünscht

Joachim

P.S.: Die Rassebeschreibung stammt aus dem Buch: Hunde, von Ulrich Klever

von Sabina(YCH) am 03. September 1998 13:29

Hallo Joachim,
danke für Deine Antwort und für Dein Plädoyer für die Anerkennung des rassetypischen Akitaverhaltens (Tut gut, mal so eine Reaktion zu hören). Natürlich ist auch mir bekannt, daß dieses Verhalten akitatypisch ist. Allerdings weiß ich auch von einigen Akitahaltern, die es geschafft haben, daß ihre Hunde wenigstens neutral an Artgenossen vorbeigehen können. Dagegen stehen zwar zahlreiche andere, die aus den genannten Gründen den Auslauf ihres Akita mehr oder weniger auf den heimischen Garten begrenzt haben. Schrecklich!! Da meine Hündin nicht nur mein erster Akita, sondern auch mein erster Hund ist, weiß ich mittlerweile, daß ich wohl im Welpenalter schon einiges hätte anders machen sollen, das ist nun leider zu spät. Wahrscheinlich hast Du recht und ich muß das einfach so akzeptieren wie es ist. Ich hatte gehofft, vielleicht einen Tip von erfahreneren Hundehaltern zu bekommen. Daß ich mit Strafe und Gewalt da nichts erreiche, ist mir klar. Aber vielleicht, wenn ich sie noch mehr auf mich konzentrieren könnte in den brenzligen Situationen??!?? Ich habe schonmal an das Halti gedacht, aber möchte es ohne Einweisung nicht einfach so probieren.
Interessierst Du Dich für die Rasse? Der deutsche Akitaclub ist unter www.akita.de im Netz.
Gruß, Sabina

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