Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Modernes Teleimpulstraining!
14. April 2003 09:47

Hi Thomas,

na, wurscht, mit der Kern-Ethik sind wir uns ja einig.

und im prinzip ist hundhaltung für 90% aller im deutschsprachigen/europäischen Raum beheimatet Menschen auch keine notwendigkeit sondern luxus.

Grüßle
Moni

14. April 2003 09:51

Liebe Moni,

Du schreibst:
:...nicht viel halte, geschweige denn von Stachel & Co. -- es aber unter gewissen Voraussetzungen akzeptieren kann, wenn ein kurzfristiger Einsatz nötig ist, bevor der Hund vom Jäger abgeknallt wird oder überfahren oder sonst wie zu Schaden kommt.

Anja ging es nicht darum, dem Hund etwas abzugewöhnen, damit er nicht zu Schaden kommt.
Anja bringt dem Hund bei z.B. sich auf einen Hocker zu stellen - mit Strom bringt sie ihrem Hund das bei!!!
/forum/archiv6/7/msg447535.html
WO IST DA DIE VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT???

Wenn ich da drüber nachdenke könnte ich ko...

Mit freundlichem Gruß
Lene



14. April 2003 09:59

in verschiedenen artikel schrieb ich folgendes, aus dem eindeutig
mein haltung bzw. einstellung abzuleiten ist:

1.
"wir sollten nicht erst versuchen zu beweisen, dass empfindung bei mensch
und tier gleich ist. wir müssen davon ausgehen, dass es gleich ist!
und dann in folge müssen wir beweisen, wo und wieso und warum es
unterschiedlich ist. und erst dann kann man sein tun rechtfertigen."

2.
"darum gehts: ethik! oder mit anderen worten: willkürlich angewandtes
oder auch nicht-vorhandenes unrechtbewusstsein, welches das subjektive
empfinden des "anderen" einfach ignoriert."

3.
"ich habe keine erfahrungen darin, wie ein
tier fühlt. allein aus dieser unsicherheit muss ich annehmen, dass
es ähnlich fühlt wie ich, da auch messbares verhalten identisch
ist. einfach zu sagen "ich mensch, du tier, meine empfindung ist gut,
du hast keine" ... das kanns ja wohl nicht sein."

4.
"genau darum geht es doch: den hund als denkendes, fühlendes individuum
zu begreifen... nicht mehr und nicht weniger.wenn man das tut,
verbietet es der eigene anstand, stromreizgeräte bei dem beibringen
von gimmicks zu gebrauchen."

die punkte 1, 2 summieren sich in punkt 3, aus dem die 4 als schluss-
folgerung resultiert. dabei geht es NUR um hunde.

an anderer stelle habe ich weiterhin einen blick ins tierreich getan,
und zusätzlich auch noch menschliches extremverhalten aufgezeigt und
einfach nur dabei festgestellt, dass das recht des stärken tagtäglich
gnadenlos durchgesetzt wird; dass das die normalität ist. das war nur
eine feststellung, realität. aber keine wertung! keine bewertung!

meine unausgesprochene fragen waren: ist das beim hundesort wirklich
auch notwendig? können wir diese destruktive normalität als
rechtfertigung für gewaltmassnahmen im hundesport heranziehen?

und eine unasugesprochene feststellung wäre: wenn ich mir das recht
des stärkeren gegenübern einem schwächeren herausnehme, meine interessen
durchzusetzen, so wäre das auch in ordnung, wenn andere das an mir tun.
weils ja eben, wie oben gesagt, die normalität ist.

und genau da wird das missverhältnis deutlich, dass eben mit zweierlei
maß gemessen wird.

dein fazit

:Fazit: Diese Diskussion über Ethik und Moral ist völlig überflüssig, weil
: Du für Dich eine eigene Weltanschauung hast, die ich mit Dir nicht teile.

entspringt nur deiner phantasie und ist allenfalls polemik. eine ethische
weltanschauung ist meine einstellung ganz sicher nicht, und auch
nicht aus dem, was ich schrieb, abzuleiten. ich schaue HIER
NUR auf die hundeausbildung.

T.

14. April 2003 12:25

Grüß Dich P.H.

Du sagst

: Es gibt eine Fraktion, die dieses Gerät weg haben möchte und denen passen die neuen Erziehungsmöglichkeiten nicht, die ein Elektroimpulsgerät heute bietet.

Richtig. Solange diese geräte noch die NICHT-KRIBBEL STUFEN beinhalten ist das alles augenwischerei.
Diese geräte haben nichts in der hundeausbildung zu suchen.

tschüß Martin & Mirko


14. April 2003 12:29

Grüß dich Moni,

Du meinst zu Thomas

: Warum zitierst Du dann nicht Leute wie Feddersen-Petersen, die sich auch mit dem Thema beschäftigt haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass es für Tiere im menschlichen Sinne keine Ethik und Moral gibt?

Und ihre ausführungen im vdh gutachten zu e-gerät zitiert er auch nicht?
Da heisst es dann, die frau hat ja gar keine ahnung, wovon sie redet - seltsam.

tschüß Martin & Mirko



14. April 2003 13:04

: Was gibt es da für Präventivstrategien??

präventivstrategien zur ausbildung war in dem von mir beschriebenen
sinne anders zu verstehen.

da gibt es zwei möglichkeiten:

1. ich sage fuss und rucke an der leine, wenn er nicht bei fuss geht.
dabei wird das signal "fuss" langsam zu einem ankündiger für einen
leinenruck und wird infolge dessen zum einem konditioniertem
strafsignal.

der erste lernschritt ist also, die konditionierung des "fuss" als
strafsignal. man muss sich nun aber fragen, warum muss ich den
hund gleich zu beginn bestrafen, wenn er doch noch gar nicht weiss,
was er tun soll? dazu passte das beispiel mit dem tango in meinem
vorposting. und weiter: warum konditioniere ich zuerst ein strafsignal
anstatt ihm zu vermitteln, was ich eigentlich von ihm will. denn in dem
strafsignal ist ja keine info für den hund enthalten.
wenn du nicht tango tanzen kannst, ich sage aber "tanz tango" und
trete dir vors schienbein, weil du was anderes tust, wie hilft dir
mein signal "tanz tango" oder der tritt vors schienbein? und dann
stell dir noch erschwerend dabei vor, du würdest gar nicht meine
sprache sprechen, sondern nur suaheli.. *lacht*... welche infos
entnimmst du dem "tanz tango" und dem tritt vors schienbein? ich sags
dir: KEINE!

der leinenruck ist nur eine kurze einwirkung und verbietet im moment
das, was der hund gerade tut, z.b. zerren, schüffeln, nachhängen,
was auch immer. man ruckt so lange, bis alles mögliche verboten ist,
nichts mehr zu verbieten übrig bleibt, der hund zu allem anderen
entmutigt ist, ausser eben am knie zu bleiben. am knie ist es sicher,
das knie wird zu einer sicherheitszone ohne ruck. er liebt später
das knie.

2.
die präventivstrategie funktioniert anders. z.b. über eine unangenehme
dauereinwirkung die der hund beenden kann, in dem er das richtige tut.
er wird nachher, wenn das entsprechende signal kommt, vorbeugend das
richtige verhalten zeigen, um der unangenehmen einwirkung zu entgehen
oder sie abzuwenden. das bedingt aber, dass er schon weiss, was von
ihm verlangt wird. manche bezeichnes das auch als "absichern".

betrachte es auch mal aus der jeweiligen empfindungssituation des
hundes. bei beispiel 1 verändert sich durch den aversivreiz des
leinenruckes seine empfindung ins negative.

bei beispiel 2 beendet er eine negative empfindung in eine für ihn
neutrale situation, also wars sogar ein erfolgserlebnis. vor allen
dingen dadruch, das er glaubt die kontrolle darüber zu haben. er
zeigt das verhalten als wirkreaktion, um den aversivreiz abzuwenden.

beispiel 1 gewöhnt dem hund unerwünschtes tun ab. beispiel 2 zeigt dem
hund, wie er mit dem erwünschten tun das unangenehme empfinden beenden
kann. in 1 muss er das erwünschte noch lernen, in 2 muss ers schon
können, um es abzuschalten oder zu verhindern.

irgendwann, später läuft beides natürlich wieder zusammen. der hund
funktioniert, weil der damit den unangenehme reiz verhindern kann.

beides, der wunsch etwas positives herbeizuführen, wie der
wunsch etwas unangenehmes zu beenden kann zur verhaltenssteigerung
genutzt werden. ist der hund satt/fett, kanns jedoch sein, dass positive
bestärkung weniger gut funktioniert. die angst vor schmerz funktioniert
aber immer, ob er satt ist oder nicht. aber mit angst zu arbeiten ist tierverachtend.

die präventivstrategien, die du meinst, wären ein anderes thema.

T.