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Abbau von Feindbildern

geschrieben von Stefan(YCH) 
Abbau von Feindbildern
09. April 2003 15:26


Hallo Allerseits,

wie versucht Ihr Feindbilder, die sich offensichtlich in das Gehirn des Hundes eingebrannt haben, zu korrigieren?

Konkreter Fall: Habe seit über vier Monaten einen dreijährigen Kangalrüden, der lt. Angaben der Vorbesitzer im Alter von wenigen Monaten recht heftigen Kontakt mit einem schwarzen Briard hatte.
Ich hatte bisher noch keinen unfreiwilligen Kontakt mit "etwas grossem
schwarzen", es ist am Hundeplatz aber deutlich zu spüren, dass er stark reagiert. Ich habe ihn dann mit einigen Riesenschnauzerhündinnen in den Freilauf gelassen und es ging gut. Mit jungen, kleinen Rüden hat es auch geklappt. Jetzt weiß ich eben nicht, ob ich den nächsten Schritt tun soll und ihn evtl. mit Maulkorb mit kastrierten oder bekannt freundlichen Rüden zusammenlassen soll, was natürlich durch Erfolgserlebnisse oder unerwartetes Verhalten des anderen Hundes auch nach hinten los gehen kann.

Wie geht Ihr mit solchen Problemen um, bzw. wie wird am Abbau solcher
Aversionen gearbeitet?

Eine Bitte: keine Aufzählung von HSH-spezifischen Eigenschaften,
denn dieses Problem haben genug andere Hunde auch.

Schönen Abend
Stefan

09. April 2003 17:44


Hallo Stefan

Kennst du einen super sozialisierten, ruhigen, coolen, schwarzen (ev. kastrierten) Rüden? Vielleicht könnte es mit dem klappen. Wenn dein Hund ihn auf weiter Flur sieht und keinen Terror macht, könnte es doch klappen.
Wie kommst du drauf, dass er Probleme mit grossen, schwarzen Rüden hat, nur weil er sich mal gekloppt hat. Meine wurde schon 2x von einem Schäferhund verhauen und hat absolut keine Mühe mit anderen Schäferhunden und sie ist ein Sensibelchen.(Sie war da auch noch sehr jung) Sie hatte allgemein danach etwas Bammel vor anderen grossen Hunden, aber nicht lange.

Grüsse
Yvonne und Luna (Flat)



09. April 2003 18:09

:
Hi Yvonne,

einerseits verlass ich mich auf die Aussagen der Vorbesitzer und zum anderen merke ich ja wie er bei großen schwarzen Hunden, von denen er aus der Ferne sicher kein Geschlecht unterscheiden kann, reagiert.

Ich hab viele Jahre einen Rüden gehabt, der andere große Rüden ebenfalls
nicht mochte, da wußte ich aber, dass er sehr sozialsicher war und nur gehalten hat.

Ich hab beim jetzigen auch weniger Angst um ihn, sondern mehr um die Anderen, weil ich eben nicht weiß, wie weit er geht.
Ich bin mir auch sicher, dass es nie ein Hund werden wird, den man bedenkenlos zu anderen lassen kann, aber das muss auch nicht sein.

Mir geht es nur darum diese Verknüpfung, schwarzer Hund gleich Feind, zumindest zu lockern.

Insofern gehen meine Überlegungen auch in deine Richtung und ich werde auf unserem Platz schon jemanden finden, der sich darauf einläßt.

Danke für die Antwort
Stefan

12. April 2003 14:50


:
: Konkreter Fall: Habe seit über vier Monaten einen dreijährigen Kangalrüden, der lt. Angaben der Vorbesitzer im Alter von wenigen Monaten recht heftigen Kontakt mit einem schwarzen Briard hatte.
: Ich hatte bisher noch keinen unfreiwilligen Kontakt mit "etwas grossem
: schwarzen", es ist am Hundeplatz aber deutlich zu spüren, dass er stark reagiert.

Hallo,
und gleichmal die Frage, wie arbeitet ihr auf dem Hundeplatz ( Methode)und wie weit ist der hund iM Grundgehorsam und :-) wie alt ist dein hundi im Moment?

Frage 2 :-) wie reagiert dein hund, wenn er auf den "großen, schwarzen Tod" trifft? Wie verhält er sich und wie reagierst du? Was für ein " Typ" Hund ist der "kleine" sonst? Temperament, Beschützerinstinkt, sonstige Macken etc...? Wie reagiert er auf Rüden ( groß, klein, jung, alt etc?)

Jetzt weiß ich eben nicht, ob ich den nächsten Schritt tun soll und ihn evtl. mit Maulkorb mit kastrierten oder bekannt freundlichen Rüden zusammenlassen soll

ich würde das nicht unbedingt im Freilaufgehege provozieren, sondern eher auf neutralen Boden. Und hier auch nicht sofort "briardersatz" schnappen und deinen hund draufloslassen, sondern eher mit einer schleppleinearbeiten - ganz ungezwungen und erstmal testen, wie er reagiert:
a) auf Entfernung
b) "ohne" Leine - denn soll ja nicht bewußt die Leine "straff und kurz" gehalten werden - also so, daß du nicht direkt neben ihm sehst

vielleicht ist es ja möglich ihn draußen erstmal so zu "testen" event. auch schon mit der besagten hündin oder eben dir bekannte dunkle hunde, dann steigerst du deine arbeitsweise indem du nicht mehr nur an anderen hunden vorbeiläufst, sondern ihn näher ranlässt, bis du irgendwann den abstand ganz aufheben kannst..., je nachdem kannst du hier wie bisher mit der schleppleine oder mit dem halti arbeiten

aber eben erst auf neutralen boden, ich denke das ist im endeffekt nicht nur sicherer, sondern auch " einfacher"

die sache mit dem maulkorb kannst du dir immer noch offen halten :-)



12. April 2003 16:58

Hallo Katrin,

die Arbeit auf dem Platz gestaltet sich wie folgt: da mehrere Hunde auf dem Platz sind dauert es es immer einige Zeit, bis die notwendige Aufmerksamkeit vorhanden ist. Ich versuche ihn dann mit Dingen die er gern frißt zu motivieren und dann geht es recht gut mit allen Grundübungen. Spieltrieb ist leider nicht vorhanden. Man merkt dann aber schnell, wenn er nicht mehr da ist und dann ist es verdammt schwer, noch etwas zu machen. Als Halsband verwende ich ein Kettenhalsband ohne Zug. Der Grundgehorsam außerhalb des Platzes ist er spärlich. Freilauf ist möglich, allerdings nicht bei jeder Gelegenheit
(Hunde, Wild). Was genau meinst du mit Methode??
Wie gesagt, der Kleine ist etwas über drei und konnte vor 4 Monaten fast nichts.

Er ist ein sehr temperantvolles, agiles Kerlchen. Sehr lauffreudig und antrittsschnell. Beschützerinstinkt im normalen Rahmen, Besuch ist jederzeit möglich. Im Dunklen stellt es sich zwischen uns und Leuten die man beim spazierengehen trifft. Mit unserer Hündin versteht er sich übrigens sehr gut und steht im Rang wohl unter ihr. Als Macke evtl. der recht ausgeprägte Jagdtrieb, aber ist wohl nicht atypisch.

Ich habe bisher keine Kontakte mit anderen Rüden außerhalb des Platzes und der einzige Rüde im Dorf geht uns weiträumig aus dem Weg. Aber wenn er ihn nur aus der Ferne sieht wird er sehr unruhig und ist kaum mehr ansprechbar. Ich versuche es soweit wie möglich zu ignorieren, tw. ist es aber vonnöten, einen gewissen Leinendruck ausüben, um dahin zu gehen, wo ich will und den anderen Hund aus dem Blickfeld zu nehmen.
Es ist zwar insgesamt schon besser geworden, aber bei weitem nicht so, wie es sein sollte. In der Stadt benimmt er sich übrigens sehr vernünftig und hat sehr unterschiedlich auf Hunde reagiert.

Schleppleine ist so eine Sache, wenn er lossprintet und mit vollem Gewicht drinhängt, weiß nicht so recht...

Viele Grüße
Stefan


13. April 2003 09:54

Hallo


Ich versuche ihn dann mit Dingen die er gern frißt zu motivieren und dann geht es recht gut mit allen Grundübungen. Spieltrieb ist leider nicht vorhanden.

Man merkt dann aber schnell, wenn er nicht mehr da ist und dann ist es verdammt schwer, noch etwas zu machen.

Klar, aber das ist doch normal, wenn er bisher im Leben nix machen mußte und halt " nur so da war" mußt du aufpassen, daß du ihn nicht überforderst. ich weiß natürlich nicht inwiefern dein trainer kooperativ ist, aber anstatt 1 volle stunde durchzu trainieren, solltest du lieber abbrechen, solange er noch spaß dran hat. das motiviert nicht nur hundi nach mehr (macht ja schließlich spaß) sondern die erfolgschance ist einfach höher. ist bei dir nix anderes, wenn du3h matheaufgaben rechnest und dann noch mal eben ein gedicht , was sich vorn und hinten nicht reimt auswendig lernen sollst, hastdu a) auch nicht mehr den elan, wie am anfang und b) bleibt auch nicht mehr soviel hängen. versuch dann also lieber eine pausezu machen und nach 10min wieder neu zu beginnen.

Als Halsband verwende ich ein Kettenhalsband ohne Zug.
Der Grundgehorsam außerhalb des Platzes ist er spärlich.

ich weiß nicht in wiefern ich dir hier "alte kamellen" erzähle :-) aber sag dir mal, was mir noch so einfällt:
unterordnung außerhalb des platzes, dürfte ja klar sein..

Freilauf ist möglich, allerdings nicht bei jeder Gelegenheit
: (Hunde, Wild).
:-) :-) :-) kenn ich irgendwoher...
zum thema jagen fällt mir ein gutes buch ein ( allerdings arbeite ich auch hier mit einem normalen halsband, nicht wie im buch mit koralle)

"Hundeausbildung für die Jagd" vom blz-Verlag, von Manfred und Maria Baatz

Hast du malversucht mit ihm zu clickern?, muß ja nicht unterordnung sein, können ja auch kleine "tricks" sein, halt so, daß er lernt sich besser zu konzentrieren und sein gehirn einzu schalten:-)


. Mit unserer Hündin versteht er sich übrigens sehr gut und steht im Rang wohl unter ihr.

Aber so weißt du doch, das er erstmal die anlagen eines normaln sozialverhaltens zeigt, das ist schon viel wert!

:
: Ich habe bisher keine Kontakte mit anderen Rüden außerhalb des Platzes und der einzige Rüde im Dorf geht uns weiträumig aus dem Weg.

:-) vielleicht auch besser so, man weiß nie, wie gut gelauntder andere ist

Aber wenn er ihn nur aus der Ferne sieht wird er sehr unruhig und ist kaum mehr ansprechbar.

Eben, und genau deshalb würde ich hier mit Halti arbeiten, daß istnicht nur eine reine " Kraftprobe" die du dir ersparst, sondern eine sehr effektive methode, den hund wieder "aufnahmefähig" zu machen.



:
: Schleppleine ist so eine Sache, wenn er lossprintet und mit vollem Gewicht drinhängt, weiß nicht so recht...

glaub ich dir, also wohl doch die halti methode... moody smiley


katrin
: