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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Mangelndes Interesse
09. April 2003 21:29

Hi Tessa,
Glaube mir, ich mache es mir mit dieser Entscheidung nicht leicht, ich bin nächtelang im Internet und schaue mir sämtliche Artikel über die Vor- und Nachteile einer Kastration an.
Sicherlich hast Du recht, meine Erziehung der beiden ist nicht immer konsequent, so viel ich mir auch Mühe damit gebe.
Das "Schlaftabletten-Dasein" macht mich auch bedenklich, denn die beiden geben mir -auch gerade wegen ihres Temperamentes- soviel Freude, die ich nicht mehr missen möchte.
Sie raufen nicht, sind gegenüber anderen Rüden lediglich an der Leine "frech" und agressiv, auf dem freien Feld akzeptieren sie die Rangordnung größerer oder dominanterer Hunde. Das "Motzen" an der Leine ist auch wieder Erziehungssache----ich weiß.
Tessa, Du machst mich wieder so unsicher, aber ich bin doch froh, dass ich noch einmal gründlich nachdenken muss und es noch einmal mit Arbeit und Erziehung (auch mit 10 m Laufleine!!) intensiv angehen muss.
Wahrscheinlich gehe ich noch, bevor ich mich endgülig entscheide, zu einem Arbeitsurlaub in eine Hundeschule, wo wir unsere 6 Stunden trainieren. Dank Dir, Tessa


10. April 2003 07:24

Hallo Karin
Mir fällt da noch was zu ein ...
Was tue ich nur mit diesem Hund von Aldington ...
Die Erziehungsmethoden ... Wie bringe ich dem Hund was bei sind zwar veraltet aber alles andere aht noch seinen Sinn... ;-)
Lese es und geniese es ...
Weiterer Tip
Versuch malnicht auf seine Extra wurst ein zu gehen ....
un dwenn er kommt miß achte ihn ... Denn er dominiert dich ... Hole ihn kurze Zeit später ... und wirklich nur kurz spielen oder eine Übung und Schicke ihn dann weg ....
Aber ich glaube beim Lesen von Aldington wird dir ein Licht auf gehen :-)
viel Spaß
heike & Bienja


10. April 2003 08:15

hallo

naja ich habe keine Shizu und kenne die rassetypischen eigenschaften nicht. aber ich habe selbst einen sehr sensiblen, eigenwillige hund. im ersten jahr ging gar nichts. augenkontakt, folgen oder sonst etwas. war ein echter luxus. hundesport für uns beide eine nervenzerrende angelegenheit.

aber inzwischen habe ich die ganze sache auf den kopf gestellt. denn ich lass mir doch von meinem geliebten fellwuschel nicht auf der nase herumtanzen. so war es nähmlich. ich rufe, madame hat tomaten in den ohren. ich nerve mich, madame findet lustig du nervst dich ich komme grad sowieso nicht.... bähh. gutti warum auch, hier ist es grad interessanter... es war zum ........ ;-)

ich bin dann mal über mich und über unser rudel usw. einwenig über die "bücher". als erstes habe ich angefangen unseren querkopf zu ignorieren. keinen blickkontakt mehr, keine streicheleinheiten mehr (auch wenn sie kam um streicheleinheiten doch auch zu ergattern, wies ich sie zurück) nichts, wenn sie nicht mehr kam draussen, aufs rufen,wurde der spaziergang ohne weiteren kommentar an der leine weitergeführt (nachdem ich sie ruhig, ohne emotion, ohne blickkontakt und ohne worte einfach abgholt habe vom schnüffelort und angeleint habe).(war ganz ganz hart). wollte sie sitzprotest machen, an die leine und weiter, ich will diese proteste nicht, ich sage was gemacht wird. Hundesport habe ich dann total ausgelassen. sie trotzte dann noch etwas mehr und ich blieb weiter einfach hart und ignorierte sie emotionslos weiter. die anderen beiden hunde erhielten volle aufmerksamkeit, ich spielte mit ihnen usw.

irgendwann wollte selbst meine aufmerksamkeit.

ich oder mein partner fingen nun an, mit der dame alleine rauszugehen, ohne rudel. alleine mit ihr spielen, unterordnung usw. wir fingen nun auch wieder an mit blickkontakt, leckerli usw. und siehe da, madame machte plötzlich mit, fand es obertoll mit uns zu arbeiten und auch hundesport weiterzumachen. wir fingen bei 0 mit ihr nochmals an und bauten alles nochmals neu auf.

wir trainieren nur noch so lange oder kurz, wie es uns spass macht, auch wenn die sequenz noch nicht vorbei ist.

unsere dame ist kein ottonormalverbraucher hund, der in ein schema x passt. somit mussten wir lernen mit ihrer individualität umzugehen und uns gegenseitig zu respektieren.

aber sie folgt nun sehr gut (oder sagen wir meistens) und das miteinander wurde sehr verbessert. sie ist nun ein echt lieber und pflegeleichter hund, aber wir kennen nun den knackpunkt ohne gewalt und nichts.

wenn sie wieder eine phase hat mit "sturkopf" so wiederholen wir das spielchen Ignoration mal wieder. aber es dauert nie mehr so lange wie beim 1. mal. das war echt hart. aber es hat sich gelohnt.

ich würde mal versuchen wie aus dir rauszugehen und versuchen dich und deine hunde mal als "fremder" neutral zu betrachten, wie verhält sich dein hund, was will er dir sagen und was vermittelst du ihm.

solltest du pferde mögen und auch mal etwas von monty roberts gehört haben oder pferdeleute in deinem umfeld haben die evtl. ein Video von Monty Roberts besitzen, so schaue dir es mal an, wie er mit dem Tier komuniziert ohne fremdeinwirkung. wie er die körpersprache des tieres versucht zu lesen und das tier aber respektiert und nicht bricht. es ist faszinierend. (ok er ist kein super reiter und man kann alles übertreiben und geld draus machen, aber die grundidee die ist sehr gut) man kann es nähmlich auch auf hunde anwenden. sie haben einfach eine andere sprache.

es gibt ein buch "the dogwhisperer", ist eine engländerin die es geschrieben hat, wurde auch auf deutsch übersetzt. ist sehr faszinierend und man erhält doch einige impulse und erkennt sich selbst wieder.......

Viel Spass beim Nachdenken......


10. April 2003 08:11


: Nun geht es um die Erziehung: Der Ältere führt höchstens 1-2 mal
: einen Befehl (oder meinen Wunsch) aus, dann kann man ihn trotz
: tollster Leckerlis (von Trockenleckerlis aus dem Zoohandel bis zu
: Hühnchenfleisch oder Geflügelfleischwurst) zu nichts mehr animieren.
: Er verweigert Befehl und Leckerli, dreht sich um und "sieht" mich
: nicht mehr. Er starrt ein Loch in die Luft und ist zu nichts zu
: bewegen.

Hunde tun immer das, was für sie für den moment von vorteil ist.

und für den moment "nichts zu tun" ist auch nur ein verhalten; eben
eines, von dem er glaubt, dass das jetzt vorteilhaft für ihn ist.

den grund dafür zu finden, ist natürlich nicht so einfach.
möglicherweise empfindet er aber die übungssituation als unangenehm,
und versucht sich auf diesem weg zu entziehen. und offensichtlich ja
auch mit erfolgt, denn der erfolg bestärkt ihn, hartnäckiger zu sein.

: Mit Clickern hatte ich auch keinen Erfolg, er verweigert. Auch ein
: erfahrener Clicker-Trainer kam nicht an ihn heran.

tja... was bedeutet schon "erfahren". wieviel geduld hatte denn dieser
erfahrene trainer. ich stand mal einem sturkopf von hund gegenüber,
der auch gelernt hat, sich hartnäckig der übungssitution durch
nichts-tun zu entziehen... kopf wegdrehen, alles verweigern.

ne 3/4 bis ne ganze stunde standen wir uns gegenüber, regungslos, er
angeleint und den kopf wegdrehend, ich ihn ignorierend. erst als
er bemerkte, dass ich ihn nicht zum leckerchen nötige, ihn in ruhe
lasse, er nichts tun sollte, und das er ständig selbst-kontrolliert war,
erst ab diesem moment taute er auf. ab da klappte das mit dem clicker
wie von selbst.

reichte die erfahrung des trainers aus, auch mal *so* vorzugehen?

vg, T.


10. April 2003 08:33

:Hallo Sonja, hallo Thomas,
Ihr beide und alle, die mir geantwortet haben, haben mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Wahrscheinlich bin ich nicht geduldig genug und gehe nicht intensiv genug auf die Individualitäten meiner beiden "Buben" ein. Ist schon richtig, Thomas, diese Geduld haben weder der Hundetrainer noch ich aufgebracht, und Sonja`s Ignorierungs-Trick ist es auch wert, ausprobiert zu werden.
Aus den Antworten wurden mir so richtig die Augen geöffnet, dass ich -genau wie bei meinen Kindern- in erster Linie die Hunde als Wesen mit eigenem festen Willen betrachten muss, dafür aber zu sorgen habe, dass sie mich respektieren müssen, ich aber auch ihnen gegenüber dazu verpflichtet bin.
Ganz neue Gedanken schwirren mir im Kopf herum, ich hatte -um ganz ehrlich zu sein- die beiden vordergründig nicht so "ernst" genommen, wie es ihnen als Lebewesen zusteht. (Asche auf mein Haupt, aber die Rasse wurde damals von den Tibetanern schon so gezüchtet, dass sie auch äußerlich babyhaft angeglichen werden sollten.)
Wahrscheinlich wäre mir diese Einstellung bei einem großen Hund, der sein Recht einfordert -u.U. auch mit Gewalt- nicht passiert.
Ich danke allen, die mich dazu gebracht haben, meine Buben aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

10. April 2003 08:35

:
Hi Thomas,
ich danke Dir für Deine Mühe, mir zu antworten. Sieh bitte unter Antwort für Sonja nach, wie ich dazu stehe.