Liebe Angelika
Dieses Problem treffe ich vor allem bei allen drei Collie-Rassen, Appenzeller, Berner und Entlebucher Sennenhunden, div. anderen Hütehunden und Terriern an. Also kurz und gut denjenigen Rassen, die sehr bellfreudig sind, aber eigentlich auch dafür bekannt sind, besonders gut bei der Sache zu sein und gerne zu arbeiten ( mit Ausnahme mancher Terrier...)
Das Bellen ist eine Unart, die anzeigt, wie angespannt (meist im positiven Sinne) der Hund ist, weil er sich so sehr darauf freut, dass man ihm Aufmerksamkeit schenkt und arbeiten darf. Ablenken ist die falsche Methode. Man sollte daher dafür sorgen, dass der Hund vor dem Training ausgetobt (aber nicht ausser Puste) ist. In diesem Fall dem Hund nur Aufgaben (am besten physische mit psychischer Arbeit kombiniert, weil da der ganze Hund gefordert wird) geben, bei denen er nach herzenslust bellen kann und darf. Das heisst, man wirft dem Hund das Spielzeug weit weg, gibt ihm dann, wenn das Spielzeug gelandet ist, den Befehl es zu holen. Wenn der Hund dann losgerast ist und etwa in der Mitte der Strecke ist, dann ruft man ihn ins Sitz oder ins Platz. Dann darf er wieder weiterrennen und "sich durch das Spielzeug selbst belohnen", das heisst, er darf das Spielzeug jetzt holen. Am besten man ruft den Hund dann wieder zu sich. Kommt er nicht, läuft man weg. Er kommt dann schon. Wenn er wieder bei uns ist, nimmt man dem Hund das Spielzeug weg und wirft es wieder, bzw. macht dieselbe Übung nochmal.
Mit der Zeit sollte sich das Bellen dann bessern.
Eine andere, oder zusätzliche Methode ist es aber auch, dem Hund das Bellen bewusst beizubringen und ihn anfangs immer loben und sofort auf sein Bellen eingehen, wenn er damit anfängt. Ja man sollte ihn sogar dazu auffordern zu Bellen, so bringt man ihm "Gib Laut" bei. Brich die Übung ab, wenn er zu bellen beginnt, wirf ihm sein Spielzeug, fordere ihn auf zu bellen und sich durch das Bellen so richtig auszutoben. Das tut ihm gut. Wenn er begriffen hat, dass er auf "Gib Laut" (oder was auch immer) bellen darf, und sobald er bellt ein tolles Spiel und ein Austoben folgt, so kann man jetzt auch beginnen nur noch mit ihm zu spielen, wenn man den Befehl auch wirklich gegeben hat. Der Hund merkt dann irgendwann: Kein Befehl = kein Spiel. Geh von ihr weg, wenn sie ohne Deine Aufforderung bellt und kläfft, ignorier sie. Beginne zum Beispiel Dich mit jemandem zu unterhalten. Der Hund muss einfach begreifen: "Hey, die beachtet mich ja gar nicht, wenn ich 'rumhopse und krach mache! Muss gleich mal schauen, was die denn da so ohne mich tut..." Gib ihr dafür immer wieder zeit sich auszutoben, das braucht sie offenbar.
Ich hoffe, ich konnte helfen!
Lieber Gruss,
Christine