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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Herankommen
25. April 2003 09:19

Hallo Simone!

Das Problem des Hinterherschnüffeln beim SL-Training habe ich wie folgt gelöst.

Das Problem ist nicht das Hinterherschnüffeln sondern das sich der Hund nicht aus dem Schnüffeln abrufen läßt. Wenn er dann beim Schnüffeln sich 10m im Rücken befindet, d. h. das Ende der SL sich 20m in meinem Rücken befindet habe ich praktisch keine Einwirkungsmöglichkeit. Wenn ich die 20 m zurücklaufe um das Ende zu erwischen um dann effektiv auf ihn einwirken zu können hat sich die Situation insgesamt wohl aufgelöst.

Das bedeutet für das SL-Training, dass ich derartige Schnüffel-Situationen beim SL-Training bewußt suche. Ich weis doch wo oder worauf mein Hund intensiv anfängt zu schnüffeln (Maulwurfhügel, Pferdeäpfel). Diese Situationen suche ich ganz bewußt auf, nehme das Ende der SL in die Hand, führe ihn an z. B. den Pferdeapfel lasse ihn kurz schnüffeln und rufe ihn ab. Wenn er kommt dann..., wenn nicht dann....

Dies mache ich solange bis er sich aus jeder Schnüffelsituation problemlos abrufen läßt.

Wenn ich beim Spaziergang mit SL in die Situation komme, dass mein Hund mal wieder an einer Stelle schnüffelt, ich jedoch nicht das Ende der SL in Griffweite habe und er sich höchstwahrscheinlich nicht abrufen läßt, warte ich einfach. Würde ich ihn wohlmöglich erfolglos und ohne Einwirkungsmöglichkeit abrufen, würde er nur lernen, dass er das "Hier"Kommando nicht zu befolgen braucht. Ich warte in diesem Fall so lange, bis der Hund augenscheinlich genug geschnüffelt hat und sich von der Stelle abwendet und in meine Richtung läuft. Dann erst gebe ich ihm das Hier-Kommando.

Das Hier-Kommando wird im Training nur angewandt, wenn ich auf ihn einwirken kann, ansonsten läßt du es lieber bleiben. Wenn du so übst wirst du ihn mit der Zeit zuverlässig aus jeder Schnüffelsituation, egal ob voran oder hinterher abrufen können. Dies braucht Zeit und Geduld, aber es wirkt.

Bernie


25. April 2003 09:16

Hallo Nore,

;-)) Hört sich echt gut an. Hätt ich eigentlich auch selber drauf kommen können. Damit tu ich dem Hund nicht weh und schaden kann es ihm auf keinen Fall. Nicht dass die Kleine zu dick wär, aber fürs fressen arbeiten ist ne gute Idee.
Ich werde es in den nächsten Tagen mal ausprobieren. Allerdings glaub ich dass sie anfangs gar nicht mehr von mir weggeht wenn sie weiss sie kriegt nur auf diese Weise was zu fressen. Mal schauen ob sie mir dann noch die Chance gibt sinnvoll 'Hier' zu rufen. ;-)

Ich berichte nächste Woche gerne von den ersten Ergebnissen. Danke!

Schönes Wochenende,
Karin

25. April 2003 09:55

: Hallo Simone,
:
: genau das ist auch mein Problem mit dieser blöden Schleppleine. Die muss ich nämlich immer in der Hand halten, denn wenn sie hinter mir trödelt müsste ich ja erst 10 m hinter sie laufen um sie an der Leine zu mir zu ziehen.

Die SL ist ein sehr effektives Hilfsmittel beim TRAINING, kein Hilfsmittel für den Alltag. Wenn du bei deinem Hund eine Verhaltensänderung erzielen willst mußt du mit ihm das gewünschte Verhalten trainieren. Das heißt du mußt schon ganz bewußt in diese Situation reingehen. Du mußt dir sagen: "So jetzt wird das herankommen geübt, ich konzentrier mich, halte die SL in der Hand bzw. achte darauf, das sie immer in Griffweite ist, und übe!".
Wenn ich nur mit meinem Hund entspannt spazieren gehen will, muß ich akzeptieren, solange mein Hund noch nicht zuverlässig kommt, dass er an der ein oder anderen Stelle stehen bleibt und minutenlang schnüffelt. Dies ist ein Prozess, der sich über Wochen oder Monate hinziehen kann. Es wäre fatal in dieser Situation den Hund erfolglos abzurufen, dies macht evtl. Trainigserfolge der vorangegangenen Wochen hinüber.

grinning smileyie Schleppleine hört sich da schon gut an, aber es ist echt lästig wenn man querfeldein geht und immer die Leine in der Hand halten muss. Es sind ja auch immer ein paar Büsche oder dergleichen, um die sich die Leine dann wickelt.

Ja, die SL ist lästig, besonders dann, wenn sie bei Regen so richtig schön vollsifft, aber sie ist sehr effektiv. Man muss aber eben nicht immer die SL in der Handhalten.

:Ausserdem werf ich ihr auch gerne mal den Kong der viel weiter fliegt als die 10 m.

Kann man ja auch machen. Wenn du mit deinem Hund Apportspielchen machst, hindert ihn doch die SL nicht.

: Ich bin echt ratlos.
:
: Gestern war ich eine Stunde Radfahren und hab mich nach 2 km doch entschieden sie an der Leine laufen zu lassen. Es nervt wenn man alle paar Meter sagen muss 'voraus' oder 'komm mit' oder dergleichen.

Mit dem Voraus ist es so eine Sache. Natürlich hast du damit eine Problemlösung für das Schnüffeln geschaffen. Beim Abrufen aus Spielsituationen mit anderen Hunden hilft dir ein Voraus nicht weiter. Womit wir wieder bei der SL wären. Es gibt m. E. keine bessere Trainingsmöglichkeit.

Bernie

25. April 2003 10:57

Hallo Karin, Bernie und Tom!

Ja, ich denke auch,dass die SL sehr effektiv ist. Ich bin eigentlich schon in der Phase in der ich sie schleifen lasse, aber seit heute morgen bin ich wieder dazu übergegangen sie in der Hand zu halten und eben gezielt das Abrufen aus dem Schnüffeln zu üben.
Wenn du siehst, dass dein Hund sich gleich im Busch verheddern wird, weil du das andere Ende in der Hand hältst oder Kong werfen willst, kannst du es ja auch in der Situation einfach loslassen.
Mein Hund kann mittlerweile auch schon das Kommando "Meine Seite", dann läuft sie auf meiner Seite am Baum vorbei.
Wenn ich mir die anderen Junghunde in unserer Gruppe auf dem Platz so anschaue, dann bin ich jedesmal froh, mich für die Schleppleine entschieden zu haben.

Danke und Grüße, Simone

25. April 2003 14:40

Hi Nore,

endlich mal eine recht vernünftige Antwort von Dir, Schwabe ;-)

Beste Grüße Charlie


26. April 2003 09:35

Hallo Tom!

Natürlich ist der Voraus-Befehl für den Alltag ein hilfreicher Befehl und als Reitbegleithund ein notwendiger Befehl. Er löst das Ausgangsproblem von Karin aber nur in Teilbereichen.

Ich stell mir mal vor ich treffe Karin mit ihrer Rottweiler-Hündin in zwei Wochen zufällig und unbekannter Weise im Wald. Karin hat schön Voraus geübt un der Rotti läuft 10 m vor Karin. Ich rufe meinen Hund heran, um ihn anzuleinen. Dabei sehe ich, wie eine ausgewachsene Rotti-Hündin auf uns zu gallopiert kommt und das Frauchen hinterher brüllt "Keine Angst, die tut nichts, die will nur spielen!". Dies ist eine Situation, bei der ich nicht ruhig bleiben könnte...

Karin wird nicht drumherum kommen mit ihrer Rotti-Hündin das Herankommen zuverlässig zu trainieren. Und dies kann man am effektivsten mit einer SL.

Karin schreibt, dass ihr Hund zu 90 %, also in 9 von 10 Fällen, herankommt. Was heißt dies denn: Läßt er sich aus 9 von 10 Schnüffelsituationen abrufen? Läßt er sich aus 9 von 10 Spielsituationen abrufen? Läßt er in 9 von 10 Situationen davon ab einem Jogger auf Abruf hinterher zu jagen? Wenn dies so wäre, wären die 90 % zwar noch nicht optimal, aber so schlecht auch schon nicht.

Ich befürchte aber, dass die 90 % heißen: Mein Hund läßt sich zu 100 % aus Situationen ohne Ablenkung abrufen, in Situationen aber mit mittlerer oder hoher Ablenkung klappt dies eigentlich gar nicht, aber im Schnitt aller Situationen sind es halt 90 %.

Gruß Bernie