Wieso tut sie das? :: Hundeerziehung + Soziales

Wieso tut sie das?

von nathalie(YCH) am 27. April 2003 09:04

hallo

meine Whyona ist jetzt 10 monate alt.

Ich hab folgendes problem.
Ich kann an hundert Kinderwagen oder Ziegen oder was auch immer vorbeigehen ohne dass sie irgendwie darauf reagiert.

aber beim hundert und ersten fängt sie an zu bellen und beginnt einen scheinangriff (geht nicht zum entsprechendem objekt hin, sondern bleibt kurz davor stehen)

sie ist dann auch nicht abzulenken durch einen ball oder futter, mir bleibt nur die möglichkeit von ihr wegzugehen bzw. rennen, damit sie aufhöhrt.

ich versuch zwar danach mich spielen wieder dem objekt ein wenig zu nähern und eine übung zu machen die sie schon gut kann. oder sogar ganz hinzugehen, aber mütter und ihre kinder sind von ihren scheinangriffen wenig begeistert und sind froh wenn ich mich verziehe.

manchmal merk ich ihrem verhalten an wenn sie kurz vor einem scheinangriff steht und rufe sie zu mir aber meistens interessiert sie das nicht. :-(

ich denk mal das ihr verhalten reine Unsicherheit ist aber wieso ut sie das dann nicht bei jeder ziege oder kinderwagen etc. also so unberechenbar.

vielleicht hat hier jemand einen tip was ich machen soll.

danke danke

nathalie,die hofft dass die pubertät bei hunden schnell vorbei geht:-) und whyona, die im moment ihr frauchen zur verzweiflung bringt

von Franziska & Bobby(YCH) am 27. April 2003 10:28

Hallo nathalie.

Ich weiss nicht ob dir diese Antwort hilft, aber mein Hund ist jetzt 5jährig und macht immer noch das gleiche.
1. Als ich damals keine Lösung fand, habe ich angefangen die Leute/Kleidung/Bewegung mitzuverfolgen. Mir ist aufgefallen wenn jemand zu schlenderhaft ist oder einen Schirm vor sich hin schlendert er nicht mehr sich selbst ist.
2. Ich fing danach an immer wenn er Leute kannte im hohen ton zu sagen 'ohh wer ist denn das???' und richtig 'kitschig' zu sein. Er verstand dies sehr schnell und somit fing ich auch an dies bei diesen Fremden zu tun.
Nun muss ich dies nicht einmal mehr, denn er hat aufgehört so zu tun. Ich weiss aber nicht ob dein Hund das gleiche Problem hat...

Aber vielleichtklappts ja...

Gruss


von Christine(YCH) am 27. April 2003 12:31

Hi Nathalie

So wie ich das sehe, lief das so ab: irgendeinmal vor grauer urzeit hat sich Whyona an einer Ziege/Kinderwagen erschreckt. Womöglich hast du sie dann versucht zu beruhigen und gestreichelt oder so. Aus menschlicher Sicht ist das ganz vernünftig. Aus hündischer bzw. hunde-erzieherischer Sicht aber falsch. Denn hiermit hast du sie bestätigt in ihrem Angst haben und ihr also gesagt, dass es schon völlig in Ordnung ist, wenn sie ein Theater macht, wenn sie so einem Objekt begegnet. Da Du das jetzt aber wahrscheinlich nicht immer gemacht hast, bzw. vielleicht nur wenige Male und ansonsten nicht darauf eingegangen bist, sei es, weil du abgelenkt warst, sei es, weil du das gar nicht bemerkt hast, weiss Whyona nicht genau, ob sie sich jetzt vor so was fürchten soll oder nicht. Daher kommt die Unsicherheit. Vielleicht hast du sie auch (wahrscheinlich völlig zufällig) immer dann versucht zu beruhigen, wenn der Kinderwagen ein bestimmtes Merkmal aufwies, oder immer an einem selben Ort. Das hat sie sich natürlich nun gemerkt. Versuche deshalb auch unbedingt herauszufinden wann und wo sie "theatert".

Das grösste Problem ist allerdings aber auch, dass du dich selber nervös machst und unsicher wirst (ist ja auch logisch) wenn ihr beide euch einer Weide oder einem Kinderwagen nähert. Und genau da liegt eigentlich das Problem. Auch wenn du das nicht merkst, überträgt sich Deine Unsicherheit auf Whyona. Sie zieht dann daraus den Schluss: um himmels willen! Sogar meine Besitzerin hat ja angst! Das muss ja was ganz fürchterliches sein! Und deshalb reagiert sie dann in ihrer Unsicherheit so. Selbst wenn du rufst nützt das nichts mehr, denn durch dich selbst ist ja Whyona unsicher geworden und deshalb hat sie das Gefühl, sie müsse selbst handeln.

Gehst du nun aber als erste Massnahme einfach zügig weiter und lässt sie da in ihrer Unsicherheit einfach stehen, dann denkt sie: hey! die läuft mir ja einfach davon! So entschlossen wie die läuft hat die doch ein Ziel! Sie ist ja richtig selbstbewusst! Mal gucken wohin die denn ohne mich geht... Und schon folgt sie dir. Das Wichtigste ist aber, dass du deine Einstellung änderst. Denk Dir jedesmal wenn ihr auf eine Ziege trefft oder auf einen Kinderwagen: Toll! Juhu! Ein Kinderwagen! Diese Herausvorderung für mich und meinen Hund! Jetzt habe ich endlich wieder die Gelegenheit um zu schauen wie Whyona reagiert! Jupiiie! Sie hat den Wagen gesehen! Jetzt läuft sie aber los, toll, da wird sie jetzt aber staunen, wenn ich einfach kommentarlos weitergehe! Wow!

So in der Art. Natürlich, das ist ziemlich lächerlich, aber du musst es dir nur denken. Dabei finde ich allerdings den Rat, der dir oben schon gegeben wurde, auch ganz toll: Lobe sie, wenn ein Kinderwagen/Ziege etc. kommt, als wäre das ja sooo was tolles! Verberge jegliche Unsicherheit vor dem Hund, so wirst du für sie "attraktiver".

Ich habe, indem ich einfach immer kommentarlos weitergegangen bin, meinen relativ dominanten Rüden davon abgebracht dauernd aus lauter Unsicherheit (an der ja niemand anders als ich selbst schuld war!!!) andere Rüden anzugreifen. Heute ist er meistens ein ganz lieber und ich kann auch ohne Probleme stehen bleiben und mit dem anderen Rüdenhalter quatschen!

Lieber Gruss,
ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Christine

von nathalie(YCH) am 27. April 2003 17:36

hy

danke für deine antwort

ich glaub nicht dass ich sie irgendwann mal versucht habe zu "trösten" wenn sie unsicher war, darauf habe ich immer sehr geachtet. wenn sie von irgendetwas angst hatte, dann bin ich einfach weitergegangen und habe sie ignoriert.

auch im dunkeln hat sie mir vor ein paar monaten angefangen leute anzubellen. das macht sie praktisch gar nicht mehr. ich habe einfach immer wenn ich schon leute hab kommen sehen mit ihr einfache übungen gemacht oder angefangen zu spielen noch bevor sie gelegenheit dazu bekam darüber nachzudenken dass diese person gefährlich sein könnte.

ich rufe sie bei kindern immer zu mir (sie hat kinder sehr gerne und stürmt sonst zu ihnen und springt an ihnen hoch) da auch viele kinder angst vor ihr haben (manchmal auch nur die eltern) und ich rücksicht nehmen möchte (ich kenn das gefühl, hatte früher auch angst vor hunden)

in den jetzigen situationen ist es einfach so unvorhersehbar denn die zeiten orte und auch erscheinungen sind immer verschieden.
ich werd aber noch vermehrt darauf achten, vielleicht fällt mir doch noch was auf

liebe grüsse
nathalie

von Christiane & Kira(YCH) am 27. April 2003 20:12

Hallo Nathalie,

tja ... Kira wird im Juni 3 ... und wenn ich nicht auf der Hut bin, passiert das auch heute noch :-( Also mach Dir keine allzu grossen Hoffnungen, dass sich dieses Verhalten mit der Pubertät gibt ... lediglich der Gehorsam wird immer besser (sollte zumindest *g*) ... und somit kann man derartige Situationen besser abwenden bzw. im Keim ersticken.

Bei Kira sind es IMMER Leute, die Angst haben ... WIR sehen das vielleicht nicht, unsere Hunde merken/sehen/riechen das blöderweise sofort ... und Kira findet es absolut toll, wenn dann doch mal jemand Angst vor ihr hat yawning smiley)

Dass so ein Verhalten in der heutigen Zeit nicht (mehr) geduldet werden kann, ist Dir ja selber klar ... also Hund an die (Schlepp-)Leine bis das "Hier" sitzt ... und/oder ein klares und absolutes Abbruchsignal "Nein" (oder was auch immer) einführen.

Tips wie man das anstellt findest Du hier im Forum reichlich ...

Viele Grüsse
Christiane & Kira

von Tanja(YCH) am 27. April 2003 20:16

Hallo Nathalie!

Dein problem nennt man "Deprivationssyndrom", hat mein hund auch. Das heißt dein Hund dürfte sehr ängstlich sein kann in bestimmten Situationen nicht damit umgehen, und da du dich nicht als Rudelführer behaupten kannst und ihr zeigen kannst dass dies nichts böses ist, handelt sie selbst und geht zum Angriff über. Das gemeine ist: du kannst den zeitpunkt ihres Angriffs nicht vorhersehen sie greift irgendwann willkürlich an. Andere Merkmale wären (vielleicht kennst du ja einige): übersteigerte Wachsamkeit, Ersatzhandlungen (z.B. übermäßiges Pfotenlecken), Veränderungen des Fressverhaltens, etc. Das problem ist in dem Buch: "Mein junger Hund hat Probleme" von Joel Dehasse sehr gut beschrieben, würde ich dir raten.

So was kannst du jetzt tun: 1. dich als Rudelführer behaupten und ruhig reagieren wenn soetwas passiert. verstärke die Bindung zwischen dir und Hund durch Gehorsam und viel Spielen. 2. Konditioniere den begriff Pfui: du gehst bei fuss jemand wirft dir ein leckerli vor die Füsse deine Hündin will es aufnehmen: und jetzt kommt Pfui. Wenn sie es nicht nimmt bekommt sie von dir ein Leckerli - das übst du so lange bis es sitzt, sie muss mit allem aufhören was sie gerade macht wenn du Pfui rufst. So und dieses Pfui wendest du an wenn sie bellt, damit sie merkt ihr Bellen ist unerwünscht, und zwar vom Rudelführer und das gilt! Wenn sie ruhiger wird führe solche Situationen herbei und desensibilisiere sie darauf. So ich hoffe du kannst etwas damit anfangen

Lg Tanja

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