Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Bellt beim Alleinebleiben

geschrieben von Karin(YCH) 
Bellt beim Alleinebleiben
30. April 2003 05:37

Hallo,

es stehen immer wieder Threads zum Alleinebleiben hier. Jetzt hab ich mit meiner Hündin auch dieses Problem. Sie ist drei Jahre alt und hatte bisher keine Probleme alleine zu sein. Klar hat sie am Anfang aus Langeweile den Hausschuh zerbissen oder die Zeitung zerlegt, aber das gab sich auch irgendwann. Nun ist es so dass ich ganztags arbeite und mein Mann Schicht. D.h. so in der Regel muss sie 5 - 6 Stunden täglich alleine bleiben. Nun hatte mein Mann 3 Wochen Urlaub in denen er sich auf seine Prüfungen vorbereitet hatte. Nach diesen Wochen muss er ausserplanmässig ca. 4 Wochen von morgens bis abends arbeiten. In dieser Zeit verlängere ich meine Mittagspause um eine Stunde um mit ihr spazierenzugehen und sie austoben zu lassen. Hat soweit auch gut geklappt, hätte mir meine Nachbarin nicht erzählt, dass sie seit neuestem bellt. Nicht nur kurz wenn mal ein anderer Hund oder eine Person vorbei geht, NEIN so für 1 - 2 Stunden. Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn wir wohnen in einem Mehrparteienhaus und alles andere was ich möchte ist der Ärger unserer Nachbarn. Bisher sind sie noch sehr verständnisvoll, aber zum Dauerzustand darf dies auf keinen Fall werden.
Ich vermute mal die Umstellung nach den drei 'schönen' Wochen auf nun viele Stunden alleine sein, gefallen ihr sicher nicht. Diesen Fehler mit der 'RundumdieUhr-Betreuung' werden wir auch sicher nicht mehr machen.
Meine Frage nun: Denkt ihr sie gewöhnt sich da schnell wieder dran, die Stunden alleine zu verbringen? Fürs Erste hab ich ihr die Fenster verschlossen aus denen sie die Strasse beobachten konnte. Ausserdem hat sie neues Spielzeug und Kauknochen. Ich hoffe sie beschäftigt sich entsprechend selber. Bisher hat es ja auch funktioniert.
Das kurze 'Ver'-bellen anderer ist sicherlich nicht störend, aber bei 1-2 Stunden Dauerbellen sitzen wir u.U. ganz schnell auf der Strasse.

Puuh, ist jetzt doch etwas lang gewworden. Aber habt ihr vielleicht noch Ideen was ich tun kann?
In die Arbeit kann ich sie leider nicht mitnehmen, da mein Kollege eine Hundephobie hat. ;-( Ansonsten wäre das nämlich die perfekteste Lösung.

Danke fürs Lesen.
Karin

03. Mai 2003 06:25

Hallo,

das ist leider nicht 'verwöhntsein', 'nichtgefallen' o.ä. sondern eine ganz akute Attacke von Trennungsangst. Hunde sind nun mal soziale Tiere und viele haben mehr oder eweniger Probleme damit alleine bleiben zu müssen, auch wenn es nur einige Stunden sind, in denen sie eigetlich gut schlafen könnten. Offensichtlich hat sie ja auch früher schon leichtere Probleme damit gehabt. Typisch ist dann jeweils eine Verschlechterung, nachdem der Hund 'mehr Gesellschaft' gehabt hat vorübergehend, also nach Ferien, Krankheiten, Wochenenden usw.

Ob eure Hündin ein Kauknochen zu trösten vermag, werdet ihr jeweils beim Zurückkommen sehen: ob er zumindest angenagt oder aufgefressen ist.
Falls nicht, wird das nichts helfen alleine.
Bellen wirkt selbstbelohnend, wird ganz rasch zur unabstellbaren Marotte.
Kauen auf etwas wirkt zumindest etwas stressabbauen - wenn man sich das jeweilige Kaustück vorher mit in Sessel oder Bett nimmt, kann es sein, dass das Ding durch den Besitrzergeruch attraktiver wird, sich der Hund so etwas die Illusion Eurer Nähe, Eures Geruchs erkauen kann. Sonst werden eventuell eher wieder mal Schuhe oder Lieblingspullis dran glauben müssen.

Unter dem Begriff 'Trennungsangst' findet ihr viel im net an Infos. Es gibt da z.B. auch hilfreiche Medikamente aus dem Bereich der Psychopharmaka. Mit alternativem Mitteln findet man leider dabei nur seltenst das Auslangen.

toitoitoi - vor allem auch für Eure derzeit angstgetreibene und gestresste Hündin
Rene





03. Mai 2003 13:51

Hallo Karin,
ich hatte das gleiche Problem mit dem älteren meiner beiden Hunde. Er fing von einem Tag auf den anderen mit Dauergebelle an, kurz nachdem ich morgens die Wohnung verliess. Da ich einen absoluten Hundehasser im Haus habe, hatte ich ziemlich schnell die Hausverwaltung am Hals und musste umgehend eine Lösung finden - bei uns war es das "Anti-Kläff-Halsband", das sofort Wirkung zeigte. Dieses Halsband verfügt über einen Sensor, der den durch das Bellen verursachten Luftstoss registriert und daraufhin einen Sprühstoß auslöst, der dem Hund unangenehm ist und ihn vom Bellen ablenkt (.. laienhaft ausgedrückt).
Mittlerweile ist es so, dass ich auf Anraten meines Tierheilpraktikers meinen Hunden eine CD mit klassischer Musik oder Entspannungsmusik einlege, wenn ich das Haus verlasse ... und sie schlummern selig vor sich hin .. vielleicht funktioniert das bei deiner Hündin ja auch.

Viel Erfolg
Marita

03. Mai 2003 14:45

Hallo Karin!

Da hätte ich noch eine billigere und gesündere Alternative für Dich als meine Vorredner. Ich hab sie zwar nicht selbst ausprobiert, da ich 2-4 Hunde habe und sie zusammen recht gut alleinbleiben können, es soll aber nach 1-2 Tagen prima wirken, z.T. bereits nach mehreren Stunden. Es wurde in unserem Verein für Hunde mit Trennungsangst empfohlen.

Falls Du es noch nicht kennst: "D.A.P. (Dog Appeasement Pheromone). Es kostet ca. 20,- Euro und ist nur beim Tierarzt erhältlich. Man steckt es in die Steckdose. Es sendet für den Menschen nicht riechbare Duftstoffe aus, den Pheromenen nachempfunden, welche die Mutterhündin beim Säugen der Welpen bildet und auf die Welpen eine beruhigende Wirkung haben."

Falls der TA es nicht vorrätig hat, drauf bestehen, dass er's bestellt und keine anderen Sachen "andrehen" lassen, würde ich empfehlen.

Viele Grüße Charlie