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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Kettenhalsband, letzte Möglichkeit?
20. Mai 2003 21:17

Hi Chris!
Ich bin zwar nicht P.H. aber ich hatte es nicht so verstanden dass du beschipft wurdest. Es wurde Sabine geantwortet, die die Kompetenz der Hundeschulen anzweifelte. P.H. beschreibt doch nur was der Hundeführer im Allgemeinen sich von einer Hundeschule anscheinend erwartet. Ich denke, gerade, weil deine Frage ernst genommen wird, kommen auch mal kritische Töne zustande.

Viele Grüße
Michaela

20. Mai 2003 21:46

:Hallo Michaela,
gegen kritische Töne habe ich auch nichts einzuwenden, das ist in Ordnung und gehört zu einer ehrlichen Antwort - doch

:Aber da das Chris ja wahrscheinlich nicht passt, schlage ich vor, den Hund weg zu geben,oder einzuschläfern. Das ist eine Moral, lieber Tod, als einmal richtig angerührt.

finde ich nicht mehr nur kritisch und ich denke, P.H. weiß das auch.

Im Übrigen bin ich gleicher Meinung wie Sabine, denn auch mir erging es ebenso und ich finde es auch schade. Ganz schlimm aber finde ich es, daß jede Hundeschule anders arbeitet und fast jede Trainerin oder jeder Trainer findet nur das richtig, wie sie oder er unterrichtet. In diesem Durcheinander blickt ein Hundeanfänger kaum noch durch und wird immer mehr verunsichert. Auch habe ich schon etliche Bücher gelesen, doch auch hier wird in jedem Buch eine andere Erziehungsmethode angewandt.

Viele Grüße Chris





21. Mai 2003 08:31

Tschau Chris

Wenn ich Dir jetzt 1.5 Jahre lang jeden Tag ein paar Watsche haue, du versuchst dies, Du versuchst das, nichts nützt, schlägst Du dann nicht einmal zurück? Ich bin jetzt so ein böser, mir macht das Spass, Dir eine zu schlagen, da versuchst Du mich zu motivieren oder sonst was, nimmst Rücksicht? Ich sage Dir, Du würdest explodieren, es gäbe eine Schlägerei. Könntest Du dich da durchsetzen, so würdest Du mir immer drohen, dies wieder zu tun, sobald ich dir einen Watsch hauen möchte.

Nun dein Hund macht das gleiche, ihm bist Du schnuppe, er zeigt Dir den Mittelfinger. Jetzt musst Du das ändern, nicht mit Rücksicht auf den Hund, sondern mit Rücksicht auf Dich, denn es tut deinem Kreuz nicht gut, wenn ein Hund dermassen in die Leine schnellt.

Es ist eigentlich ganz einfach, steht er in die Leine, dann machst Du ihm weh. Ich würde ihn nicht zurückziehen, sondern er hätte diese Einwirkungen bis er neben mir steht und froh wäre, dass er da Ruhe hat.

Wenn er klein ist, so kannst Du dieses Problem einfach mit zwei bis drei Rucker lösen. Konnte er sich aber dermassen lange durchsetzen, braucht es mehr. Wenn du halbherzig anfängst zu korrigieren und dich langsam steigerst, so härtet er sich ab und Du musst ihn am Schluss fast zu tode schlagen, damit es korrigierend wirkt.

:Am letzten Samstag hat sie sogar einen Jungen von ca. 9 Jahren
:fürchterlich angekläfft und nach ihm hingezogen, dass ich Mühe hatte,
:sie zurückzuhalten.

Macht sie das nochmals, so würde ich ihr Einwirkungen geben, biss sie froh gewesen wäre, sie hätte diesen Jungen nie gesehen.

confused smileyo kann es nicht mehr weiter gehen zumal es immer schlimmer wird mit
:ihr, es muß sich da unbedingt etwas ändern.

:Als erstes mussten wir ein anderes Halsband kaufen – ein
:Kettenhalsband, kein Stachelhalsband, denn mit diesem wäre ich
:niemals einverstanden.

Falscher Gedankengang, niemals einverstanden darfst Du sein, wenn deine Hündin Aggression gegen ein Kind macht. Du nimmst da eine falsche Rücksicht. Sie kann jeder Zeit selber entscheiden, ob sie eine Einwirkung will oder nicht, das Kind nicht, ist nur Opfer. Rücksicht ist in diesem Fall fehl am Platz.

grinning smileyoch der Leinenruck mit dem Kettenhalsband? Bei dieser ganzen Sache
:ist mir nicht sehr wohl und ich habe mich auch erst sehr gegen dieses
:Kettenband gesträubt. Doch nun hat sie es und schon beim ersten Gassi-
:Gehen musste ich feststellen, dass es eine ganz andere Lauferei ist,
yawning smileybwohl ich es nicht fertig bringe, richtig an der Leine zu rucken,
:denn in mir sträubt sich alles dagegen weil ich denke es tut ihr weh.

Das verstehe ich nicht mehr, dafür habe ich kein Verständnis mehr. Die Hündin zieht seit anderthalb Jahren in die Leine, sie will Kinder angreifen und Du machst Dir Gedanken, ob ein Kettenhalsband deiner Hündin weh tut? Du hast den falschen Hund, der passt nicht zu Dir. Einen Spaniel hättest Du besser unter Kontrolle, natürlich würde auch der machen was er will, aber es wäre nie im gleichen Umfang gefährlich.

:Und doch bin ich hin und her gerissen, denn so wollte ich sie nie
:erziehen, aber auf die liebe und sanfte Tour ist es bei ihr wirklich
:nicht zu schaffen. Sind meine Zweifel und Bedenken unnötig?

Ja Du darfst zweifeln, denn bei einem halbherzigen Eingreifen machst Du den Hund nur aggressiv, er gehorcht aber nicht richtig. Reisst er sich im Konflikt los, könnte es ein schwerverletztes Kind geben. Deshalb, entweder gehst Du das Problem rigoros an, ohne Rücksicht auf den Hund und dafür mit Rücksicht auf die Umwelt, oder gibst ihn weg. Ihn weg zu geben ist nichts schlimmes, es kann zeigen, dass Du mal einen Fehler gemacht hast, mit einer Selbstüberschätzung, Du aber Verantwortungsbewusst bist und deine Konsequenzen ziehst. Nicht richtig wäre, wenn Du den Fehler zweimal machst, oder wenn etwas passiert, weil ein falscher Stolz vorhanden wäre.

Gruss P.H


21. Mai 2003 08:42

P.S

Deine Einstellung sollte nicht sein:

Ein Kind scheisse, das gibt ärger, jetzt kann ich sie gleich nicht mehr halten, ich muss mich blamieren, hoffentlich mache ich ihr nicht weh.

Sie sollte sein:

Ein Kind, super, gleich macht sie einen Fehler und dann wirke ich sofort ein. Mal schauen, was sie daraus macht.

Das fühlt der Hund, er merkt dass Du ihm abpasst, dass Du den Fehler suchst, damit Du ihn korrigieren kannst. Dann konzentriert er sich darauf, diesen Fehler nicht zu tun.

Gruss P.H


21. Mai 2003 10:55

Hallo P.H,

Auf den Rest Deines Postings möchte ich jetzt mal nicht eingehen, das würde sonst zu einer etwas zu weitläufigen Diskussion führen, aber hierzu muß ich jetzt doch mal was schreiben.

: :Am letzten Samstag hat sie sogar einen Jungen von ca. 9 Jahren
: :fürchterlich angekläfft und nach ihm hingezogen, dass ich Mühe hatte,
: :sie zurückzuhalten.
:
: Macht sie das nochmals, so würde ich ihr Einwirkungen geben, biss sie froh gewesen wäre, sie hätte diesen Jungen nie gesehen.

Jedes Verhalten eines Hundes hat eine Ursache, kein Hund reagiert aus "Spass und Freude am Bösesein" aggressiv, weder auf ein Kind noch auf sonstwas.

Aggression mit intensivem Drohverhalten, bei der es nicht ganz konkret um eine ganz bestimmte Ressource geht, hat ihre Ursache so gut wie IMMER in Angst und Unsicherheit. Aggression ist nämlich im Grunde nichts weiter, als eine Distanz vergrößernde Maßnahme.

Der Hund sieht also höchstwahrscheinlich in dem Kind eine Gefahr und reagiert deshalb aggressiv (den Wunsch er wäre diesem Kind nie begegnet hat er also schon von Anfang an, dafür braucht es keine Einwirkung ;-))
Nun ist in der Tat die Frage, wie reagiert man darauf. Eventuell, wenn der Halter wirklich extrem massiv einwirkt in dem Moment und keinerlei Problem damit hat, dem Hund auch extrem starke Schmerzen zuzufügen, kann er in "Idealfall" einen Zustand herbeiführen, den man auch als "erlente Hilflosigkeit" bezeichnet. Das bedeutet, der Hund lernt ganz egal was er tut SOLANGE ER AN DIESER LEINE MIT DIESEM HALSBAND HÄNGT, es hat sowieso keinen Sinn. Verhält er sich ruhig wird das "gefährliche Kind" (und man muß davon ausgehen, daß das für den Hund so ist) nicht verschwinden, reagiert er aggressiv (die einzige Mögflichkeit die sieht solange er an der Leine ist), verursacht ihm das starke Schmerzen. Im "Idealfall" wird sich der hund also, solange er an der Leine ist zu Boden ducken und gar nichts mehr tun beim Anblick eines Kindes.
Wie gesagt, im Idealfall. wahrscheinlicher ist, daß sich der Hund mit jeder Einwirkung mehr darin bestätigt sieht, daß Kinder eine Gefahr darstellen, schließlich ist das Auftauchen von Kindern nun zusätzlich zur ohnehin vorhandenen Angst auch noch mit Schmerzen verbunden. In diesem Fall wird das aggressive Verhalten des Hundes gegenüber Kindern sich mit jeder Einwirkung steigern.

Welche dieser Möglichkeiten nun auch eintritt (die zweite ist sicher deutlich wahrscheinlicher bei einem Halter, der sich schwer damit tut, seinem Hund MASSIVE Schmerzen zuzufügen), in der Haut des Kindes, das diesem Hund nach einiger Zeit solcher Behandlung durch irgendeinen dummen Zufall eines Tages mal unangeleint und ohne große Ausweichmöglichkeit für Kind oder Hund gegenübersteht möchte ich nicht stecken (in der Haut des Hundes ohnehin auch nicht ).

Wem wirklich das Wohl und die Sicherheit seiner Umwelt (in diesem Falle des Kindes) am Herzen liegt, der hat in meinen Augen nur die eine Möglichkeit, durch eine gezielte fachmännische Gegenkonditionierung mit Hilfe eines echten Fachmanns die Wahrnehmung und die Emotion des Hundes gegenüber Kindern zu ändern.

Viele Grüße, Lars.

21. Mai 2003 13:57

Hallo,
schon mit meinem Posting vom 18.05. versuchte ich Näheres zu erklären, denn ich habe den Eindruck, dass ich etwas falsch rüber gebracht habe, Sorry.
Meine Hündin ist ein sehr lieber und kein bösartiger, aggressiver Hund sondern ihr Verhalten resultiert wahrscheinlich noch aus den Ängsten die sie von Anfang an hat. Das Kind (Prospektverteiler wollte zu unserem Briefkasten rennen) wurde so sehr angekläfft, weil es plötzlich um die Ecke auf sie zugerannt kam. Natürlich finde ich das nicht gut und versuche auch alles, dass sie lernt, auch in solch einem Fall ruhig zu bleiben.
Mir ist ganz klar, dass ich Verantwortung habe und nehme die Sache auch sehr ernst. Nur darum versuche ich überall Rat einzuholen, denn ich habe bereits festgestellt, dass die perfekte Erziehung dieser Hündin auf die liebe und sanfte Tour nicht zu schaffen ist, doch muß es dann gerade die härteste Tour sein? Ich glaube nicht. Innerhalb dieser Woche habe ich sie mit dem Kettenhalsband und dem eingebauten Stopp immerhin schon so weit, dass sie Passanten und Kinder weitgehend in Ruhe lässt. Auch sonst läuft sie schon besser und ruhiger. Das ist doch schon ein sehr großer Erfolg oder nicht? Natürlich gebe ich mich damit noch nicht zufrieden und werde mit Hilfe des Schnauzerclubs noch eifrig weiter arbeiten bis sie bedingungsloses Folgen gelernt hat. Im Moment kläfft sie nur noch, wenn jemand plötzlich um die Ecke gerannt kommt oder plötzlich vor uns steht oder sehr schnell auf uns zukommt. Nach dem großen Fortschritt, den sie in einer Woche gemacht hat, denke ich, dass es bald soweit sein wird, dass wir auch diese Situationen bald souverän meistern.
Viele Grüße Chris