Tschau Attila,
Ich bin nicht der Militärtyp, ich hatte beim ersten Hund ähnliche Probleme. Ich musste mein Verhalten oder meine Einstellung für den Hund umgewöhnen. Eigentlich bin ich nicht so, wie ich es für den Hund bin. Ich bin leescher, hinterfrage alles, bin eher weich als hart, aber der Hund, nicht jeder (angepasst dem Hund) ist anders als ich und deshalb fing ich an, anders zu denken. Ich bin nicht stur, ich probierte auch über Motivation, gehe in kürze an einen Tacker-Kurs über positive Aktivierung, aber ich bin nun kritisch. Es gab Leute wie Schwizg... die mir vor ein paar Jahren noch Fragen stellten, dass es mir fast die Haare in die Höhe trieb.
:gerade vorhin im Bus las ich noch Raiser über das Wechselspiel von
:Wehrverhalten und Meideverhalten.
Ich kenne Raiser persönlich. In diesem Fall, ist es kein Schutzdienst und auch kein Wehrverhalten, das angesprochen werden muss und auch kein Wechselspiel. Das hat nichts mit Schutz zu tun. Es wäre nicht mal so arg, wenn Chris zuviel des guten gibt, da er es nicht im Hundesport wieder bringen muss. Ich gebe ja auch noch Kurse, das Problem ist ja nicht, dass die Hunde verhauen werden, sondern das man denkt, das man es ihnen wie bei einem Kind erklären könnte. Glaube mir, wer denkt, dass er alles über Gewalt hinbringt, der hinterfragt sich nicht, der schreibt nicht in diesem Forum. Hier ist die andere Fraktion zuhause, wie Chris. So wie Chris geschrieben hat, verhaut er seinen Hund nicht sinnlos nach meiner Antwort, sonst müsste ich mich täuschen. Ein Hund ist ein Lebewesen das ich liebe, speziell der DSH, aber auch alle anderen Rassen. Es macht mir spass, mit ihnen zu arbeiten, Reaktionen und Aktionen zu sehen.
Zur Gruppenarbeit:
Das ist Sch....., so was machte ich schon vor 30 Jahren nicht mit. Aber Du darfst es nicht nur von Dir aus sehen, es ist effizient, braucht weniger Übungsleiter. Das ruck zuck, das Du beobachtet hast (wenn ich mich nicht irre) wäre nicht unbedingt falsch, so bringst Du über den Zwang einen Hund in den Trieb. Ich weiss jetzt nicht ob diese ihr Handwerk verstanden, wahrscheinlich nicht. Ging es nicht um einen Hund, der Aggression zeigte, trotz Stachelhalsband?
Wenn Du einen Hund durch den Zwang in den Trieb nimmst, so ist das eine langwierige Aufgabe. Da läuft man nicht mit 2.5 jährig an der BSP. Dafür kann der Hund 3 Jahre an der Spitze laufen. Siehst Du nun den fertig ausgebildeten Hund, so zeigt er mehr Motivation als ein Hund der über Motivation aufgebaut wurde und das ist ehrlich, er hat mehr Freude, mehr Motivation.
In der Schweiz musste noch jeder ins Militär, als es bei mir soweit war. Du kannst Dir nicht vorstellen, was ein Wochenende für eine Bedeutung bekam. Auf einmal kann man das anders geniessen.
:Vielleicht ist der beschriebene Hund schon ein hochgradig nervöses,
:ängstliches Tier,
Das ist es ziemlich sicher, den Ablauf den der Hund geistig mitmacht musst Du unterbrechen. Ich mache das mit Zwang, ich werde zum grösseren Problem, als er hat, somit konzentriert er sich auf mich. Danach lasse ich eine Sozialisierung zu, heranführen, ableinen usw. Danach Schritt für Schritt weiter. Ähnlich wie in der Unterordnung mit einem Hund, der kein Kontakt aufnimmt. Da spuke ich ihm Wurststücke, bis er mir in die Augen schaut, Kontakt aufnimmt und danach fange ich an Unterordnung zu machen. Nimmt er keinen Kontakt auf, bringt alles nichts.
Jetzt habe ich den Rest deiner Meldung gelesen.
:eines nervösen, reizbaren Rüden, der sinnloserweise in eine
:Gruppenarbeit mit sozial gefestigten, intakten Tieren gesteckt wurde,
:was seine Probleme natürlich keineswegs löste.
Meistens macht man das Gegenteil, die gefestigten Hund unsicher und beim anderen verbessert sich nichts.
Halbherzig Arbeit.
Mit dem meine ich, Stachel hin und her, es ist halbherzig. Nicht der Stachel ist wichtig, überläuft mein Hund z.B. auf der Fährte einen Gegenstand, so spiele ich ihm Nervosität vor und zeige dass es mir wichtig wäre, auch wenn ich ganz ruhig wäre. Natürlich kann man über Jahre dem Hund das Leben heraus klopfen, das ist aber sicherlich nicht das, was ich unter Hundeausbildung verstehe.
:Ich muß sagen, die Resozialiserung eines schwierigen Hundes finde ich
:genauso spannend wie die Ausbildung eines "veranlagten" Hundes, und
:eigentlich steckt auch eine große "Leistung" dahinter.
Das ist so und z.B ist es für einen Helfer um einiges interessanter, einen Hund zu arbeiten, der nicht ganz geeignet ist, als ein problemloser, das fordert heraus. Aber leider sind da heute nicht mehr alle meiner Meinung. Da planen schon 16 jährige ihre Karriere und Problemhunde werden aussortiert, damit sie ja nicht in Verruf geraten.
Attila es kommt auch immer auf den Hundeführer an. Heute (oder gestern abend) erzählte mir ein Helfer, der auch Militärhunde abnimmt, was für eine Wirkung mein Kollege habe. Er habe einen Bernhardiner gehetzt und gehetzt, er machte keine Regung und mein Kollege machte sich lustig und sagte ihm, er solle jetzt endlich was machen, damit dieser anspricht. Nun er gab es schweissüberströmt auf, der Hund schaute ihn nur blöd an. Der Kollege lief danach den Hund an und er löste sofort aus. Das machte ihm anscheinend Eindruck. Es kommt immer auch auf das innere an, ich kann das nur zeigen und selbst dann ist es schwierig.
:Mit Kettenhalsbändern kommt man da natürlich nicht unbedingt weiter.
Vielleicht schon, aber nicht mit der Einstellung, dass ein Kettenhalsband Tierquälerei ist.
Gruss P.H
P.S