Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
hundebegegnungen
23. Mai 2003 07:03

Hallo allerseits!

Sehr interessantes Thema.
Ich habe sogar dieses "Flachlegen" bei meinem jetzt 8 Monate alten Hund beclickert, da ich es auch als calming signal wertete und fördern wollte. Bis mir mal von erfahrener Seite gesagt wurde, ich solle mal seinen Gesichtsausdruck beobachten: Völlig stures, im Prinzip freches Starren, Fixieren, also im Prinzip die Beschwichtigung aufhebendes Signal, meine Bekannte nannte das: Wegelagerer!
Seitdem fordere ich unbedingten Blickkontakt zu MIR nach dem Hinlegen und Fixieren, danach erlaube ich ihm sein inzwischen angewöhntes Verhalten. Er ist eben auch kein plötzlicher Losstürmer,sondern schon sehr vorsichtig, außer bei "seinen Freunden";-).

Insgesamt ist mir dieses Verhalten aber tausendmal lieber als einfaches Davonstürmen. Den Tipp mit dem anschließenden "Platz"-Befehl fand ich toll, werde ich mal ausprobieren, wenn´s hilfreich sein könnte!

Viele Grüße!

23. Mai 2003 07:39

Hallo Monika,

: das kenn ich auch von meinem hund, wobei er das nicht immer macht, sondern sogar bevorzugt wenn der andere hund klein und/oder ängstlich ist. bis jetzt hab ich das so gedeutet, : "ich bin auch klein, ich bin freundlich , ich tu dir nix", und so scheint es auch bei den anderen hunden angekommen zu sein, denn früher oder später (wenn herrchen oder frauchen es zulassen)kommt jeder näher und faßt vertrauen.

Also wie gesagt, möglich ist beides. Wobei ich vielleicht noch hätte erwähnen sollen, daß ein deutliches Beschwichtigen nicht immer Unsicherheit ausdrückt. Es ist durchaus auch möglich, daß der sozial sicherere Hund bei einer Begegnung hauptsächlich beschwichtigt und damit die Spannung aus einer Begegnung nimmt. Droht beispielsweise ein Hund auf die beschriebene Weise und der andere lenkt diese Situation in ein Spiel um, dann ist auch diese Spielaufforderung eine Beschwichtigungsgeste, die oft sehr gut funktioniert.

Ob Dein Hund nun droht oder beschwichtigt läßt sich von hier aus natürlich nicht beurteilen. Das kannst Du nur selber herausfinden, indem Du die Körpersprache beider Hunde in der Begegnung ganz genau beobachtest.

- Blickrichtung Deines Hundes: starr auf den anderen Hund gerichtet oder deutlich vom anderen Hund abgewandt beim runterducken?
- Körperhaltung Deines Hundes: angespannt, besonders in Schulter/Nackenmuskulatur oder locker?
- geht Dein Hund bevor er sich hinlegt zunächst einige Schritte in geduckter Haltung auf den anderen zu mit Blickrichtung zum anderen Hund?
- Wie reagiert der andere Hund? *Zögert er in dem Moment wo Deiner sich duckt/hinlegt?
* wird auch seine Körperhaltung angespannt (steifbeinig, verlangsamen der Bewegungen etc.)
* Sträuben manche Hunde vielleicht das Fell und/oder knurren und gehen gleichzeitig nur zögerlich auf Deinen zu?
* versuchen manche, einen deutlichen Bogen um Deinen Hund zu laufen?

....

das alles sind lediglich kleine Anhaltspunkte, die nicht alle bei jeder Begenung vorkommen müssen und auch in unterschiedlicher Kombination vorkommen können. Nicht jeder Hund der droht startet dann auch durch und macht den anderen "platt", manche stehen auch einfach nur irgendwann auf, zeigen oft (nicht immer)noch ein bisschen Imponiergehabe (großmachen mit steifen Beinen, Ohren nach vorne, Rute hoch getragen, evtl. wedelnd...), werden dann zunehmend entspannter und freundlicher.

Ein Hund der gegenüber relativ unbekannten Hunden öfter mal droht ist ja auch nicht von vorneherein "böse" oder "gestört", man sollte sich in diesem Fall eben nur klar machen, daß dieses Verhalten für den anderen Hund höchst unangenehm ist und auch beim eigenen in der Regel nicht grade von großer Selbsicherheit gegenüber anderen Hunden zeugt. Deshalb sollte man meiner Meinung nach bemüht sein, dieses Verhalten, sollte es denn so sein, zu erkennen und daran zu arbeiten.

Viele Grüße, Lars.

26. Mai 2003 08:00

: Hallo
: Vielen Dank für eure Antworten. Wollte erst jedem einzeln antworten, aber da ich mich dann wohl andauernd wiederhole, versuche ich es in einer Antwort. Muß sagen, jetzt bin ich doch etwas verwirrt und verunsichert. Soll/muss man jetzt was gegen das Verhalten tun oder soll man es sogar bestärken oder wenigstens dabei belassen. Bei meiner Hündin kann ich wirklich nicht sagen, ob es Droh- oder Beschwichtigungsverhalten ist. Bei ihr geht eines so schnell ins andere über, dass ich kaum den Unterschied erkenne. Bin aber auch noch Anfängerin im Hundesignalelesen. So weit ich es überblicke ordnet sie sich zu hause bei uns sehr gut unter. Draußen oder wenn Leute ins Haus kommen, wird es schwierig. Sie sendet erst Calmings zum beschwichtigen aus, bringt Gegenstände herbei und macht sich klein, züngelt ... Aber dann wird sie plötzlich übermütig frech und wenn man nicht darauf eingeht, erfolgt ein wütendes Bellen, dass oft lange dauert. Auch beim Spiel mit anderen Hunden benimmt sie sich manchmal frech, Pfoten auf die Schulter stellen und aufspringen, aber im nächsten Moment unterwirft sie sich total. Das beschriebene Verhalten bei Hundebegegnungen hatte sie früher auch bei Begegnungen mit Menschen, Fahrädern ... gezeigt. Also ihr meint aber alle, am Alter kann es nicht liegen. Also, dass sie noch unreif ist.
Bin auch immer hin- und hergerissen, wieviel ich ihr von ihrem hündischen Verhalten lassen kann. Finde es ja oft toll und will auch keine Maschine aus ihr machen. Aber habe auch Angst, unerwünschtes oder sogar gefährliches Verhalten damit zu fördern. Wo sind da die Grenzen? Sie zeigt ja jetzt alle ihre Stimmungen durch Haaresträuben - bellen (in vielen Tonarten ) - knurren - züngeln ... Im Gegensatz zu unserem vorherigen Hund (einem Berner) ist sie sehr neugierig und mitteilsam. Von den Leuten bekommen wir aber nun meist zu hören. Die ist aber nicht so lieb wie der Berner. Das verunsichert uns doch.

Gruß
Bärbel