Hi!
: Meine Hündin ist jetzt 7 Monate alt und hört eigentlich sehr gut (selten dämlicher Ausspruch, ich weiß - aber mir fällt grad nix ein, womit ich es besser ausdrücken kann).
An diese Zeit kann ich mich auch noch gut erinnern *g*...
: Nun sagte unsere Hundetrainerin, ich sollte sehr konsequent auf die EInhaltung achten und sie ggf. immer wieder korrigieren. Das tu ich auch, nur sehe ich irgendwie keinen rechten Erfolg.
Das war bei mir ganz genauso. Wir waren - als meine Lütte 7 Monate alt war - schon in der Fortgeschrittenen-Gruppe (die "Action-Kommandos" hat sie nämlich gaaaanz schnell gelernt) und meine Kleine war (mit den "Ausdauer-Übungen"
einfach gänzlich überfordert. Versuchte ich letztendlich, ein Kommando das 27. Mal durchzusetzen, rollte sie sich auf den Rücken, was ihr vom Trainer auch noch als "Widersetzlichkeit" angekreidet wurde. Nachdem ich IDIOT (!) endlich rausgefunden habe, WARUM mein Hund ständig gähnt, sich die Schnauze leckt, am Boden schnüffelt und sich auf den Rücken rollt, habe ich die Hundeschule verlassen und alleine weitergeübt. Von einem guten Trainer erwarte ich, daß er erkennt, wie lange sich ein Hund konzentrieren kann *grmpf*. Aber verlaß Dich auf andere...
: Es ist ja für meine Hündin auch irgendwie nicht recht einzusehen, WARUM sie das okay abwarten sollte, schließlich passiert ja auch nichts negatives, wenn sie es nicht tut!? Bei Befolgen wird sie gelobt, ansonsten eben noch mal korrigiert, aber schlussendlich ja auch wieder gelobt, wenn's dann klappt - also was soll's (aus ihrer Sicht). Wie kann ich ihr das besser klarmachen?
Beobachte sie genau: Wie lange hält sie unter welcher Ablenkung durch, ohne Dir zu entgleiten? Gebe das Kommando zum Aufstehen kurz vorher ;-) und BELOHNE sie ohne Ende. Steht sie einfach so auf, ignoriere es (ggf. kannst Du noch demonstrativ ein "Ooooch, Schaaade!" hinzufügen und Dich ganz enttäuscht abwenden und die Wurst selber essen *g*), wenn Du merkst, daß sie abgelenkt oder unkonzentriert ist und versuche es später nochmal mit einem bessern Verstärker (clickerst Du?). Coache sie ein bißchen ("Jaaa, feiiin, noch ein biiiiißchen länger!"
Das Kommando zum Auflösen muß sie genauso lernen, wie das Kommando für die Übung an sich. Ich würde NICHT versuchen, so einen jungen Hund zu zwingen, etwas zu tun, ich möchte nie wieder meinen Hund mit eingekniffenem Schwanz neben mir am Boden schnüffeln sehen...
: Wenn's mir gelingt, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, dass sie mich also ansieht, dann klappt es meist besser - nur wie fang ich das am besten an? Quietscheball, Pfeife usw. hab ich schon probiert - das funktionier ein oder zwei Mal gut, doch wenn sie dann das Geräusch kennt und weiß, was es ist, ist wieder anderes interessanter...
Was machst Du nach dem "Geräusch"? Nichts? Stehst da und machst ein ärgerliches Gesicht? Versuche doch mal (erstmal ohne Ablenkung durch andere Hunde), nach einem Pfiff o.ä. die "Hacken in´n Teer zu hauen" und um die nächste Ecke zu verschwinden. Bei meiner hat das dazu geführt, daß sie angesaust kam, wie der Blitz - ich war ihr dann doch noch etwas wichtiger, als ihre Hundekameraden *ggg*. Die Wiedersehensfreude war grenzenlos (natürlich auch von meiner Seite) ;-)!
: Schleppleine hab ich schon mal versucht, aber zum einen klappt es MIT Leine gut und zum anderen bin ich irgendwie zu blöd für so ein Teil - meine Hündin ist damit überall hängengeblieben, verheddert - absolut nervig...
Schleppleine habe ich auch ganz schnell in die Ecke geschmissen und mir eine 8m-Flexi mit Gurtband (nicht dieses fisselige Bändsel!) geholt. Eine nasse, sandige Schleppleine erzeugt bestimmt nicht weniger Zug am Halsband, als eine Flexi und man bleibt auch nirgendwo hängen.
: SO, und eins hab ich noch: sie ist so überaus kontaktfreundlich, dass sie nach Möglichkeit alle und jeden begrüßen oder doch zumindest im Vorbeigehen anschnuppern möchte - was natürlich auch wieder im Freilauf das eigentliche Problem ist, ansonsten halte ich sie eben zurück und sage nein oder "jetzt nicht".
Das hat sich bei meiner irgendwann von selbst gegeben. Bis dahin habe ich sie rangerufen (man muß dem Hund immer mit den Augen voraus sein!), ihr zur Not ein Leckerchen unter die Nase gehalten und es ihr gegeben, wenn die Passanten aus unserem Dunstkreis verschwunden waren. Wenn die Leute sie unbedingt streicheln wollten, habe ich DIE LEUTE auf sie zugehen lassen - sie mußte sich dabei hinsetzen. Hat ganz gut geklappt.
: Negativverstärkung sollte lt. Hundetrainerin das Zauberwort sein - also hab ich mit einem (ihr nicht bekannten) Freund geübt (er hat sie dann angebrüllt bzw. laut "geh weg" gerufen und sich weggedreht). Resultat: sie bezieht das nur auf ihn, ihn begrüßt sie jetzt gemäßigt... sonst alles wie gehabt.
Haha, da sieht man mal wieder, daß Hunde obermies sind, wenn es um´s Generalisieren geht ;-)
Grüßle und noch viel Spaß mit Deiner Lütten!
Silke