3beinige Hündin wie lernt die
04. Juni 2003 15:14


an der leine laufen? hallo, ich habe eine 8 monatige, 40cm hohe mischlingshündin mit 3 beinen aus einem tierheim übernommen. ich habe sie seit freitag. sie ist sehr freundlich zu allen menschen, überhaupt nicht behindert durch das fehlen des beines. mit meinen andern zwei hunden saust sie durch den garten wie irr. jetzt möchte ich sie gerne an die leine gewöhnen. sobald ich ihr die leine anmache liegt sie flach wie ein flunder auf dem boden,kein leichtes ziehen, keine kekse nichts fruchtet. sie lässt sich nicht zum laufen bewegen. sonst hoppelt sie fröhlich herum. ich möchte aber, das ich sie doch bei gelegenheit an der leine führen kann. obwohl so wir wie wohnen, total auf dem land bräuchte sie eigentlich keine leine.. ich möchte das aber doch, denn hin und wieder geht man ja auch aus und in die stadt.
ich habe das gefühl, dass sie sehr schlechte erfahrungen gemacht haben muss mit männern und am halsband ziehen. wir waren heute unterwegs. mein mann hat dann versucht sie unter einem mauervorsprung hervorzuziehen, sie hat gleich geknurrt. bei mir war da nichts, ich hab sie auch hervorgezogen und bei mir kam sie dann. denn auf den namen hören ist noch nicht so doll. aber was will ich nach 3 tagen..
danke für eure tips und ratschläge grüessli nica
übrigens, ich kann 3 beinige hunde nur "empfehlen", die haben die gleiche lebensfreude und alles wie normale hunde. sie können halt nicht stundenlang am stück spazieren gehen, aber sonst ist alles völlig normal.


04. Juni 2003 15:28

Hallo Nica

Clickerst du? Falls ja, würde ich es so machen (ich gehe davon aus, dass sie sich an das Halsband bereits gewöhnt hat...und damit keine Probleme mehr hat, ansonsten musst du damit beginnen):

Zuerst clickerst du, dass sie dich mit der Leine in der Hand an sich ran lässt. Wenn sie dir ausweicht, musst du den Abstand so vergrössern, dass es ihr wohl ist und dich dann immer näher an sie "ran" machen. Dann clickerst du, wenn sie es erträgt, dass du mit dem Karabiner klapperst (also öffnen, schliessen, öffnen, schliessen,...). Dann hängst du den Karabiner mal ein und lässt die Leine einfach so hängen. Jetzt kannst du mit ihr spielen, allerdings nicht zu wild, nicht das sie sich verhäddert. Du kannst sie dann auch gleich Füttern (Hauptmahlzeit geben).
Danach gehst du weiter, indem du die Leine mal in die Hand nimmst und sie weiterhin kraulst oder mit ihr spielst.
Den zweiten Schritt, also das gehen an der Leine würde ich so machen, dass du ihr zuerst ohne Leine beibringst, dir zu folgen (neben oder vor dir). Wenn sie das macht (also du gehst weg und sie geht neben oder hinter dir), dann kannst du das ganze mal mit hängender Leine versuchen. Dann würde ich die Leine mal halten (aber immer so, dass sie nicht daran zieht, sonst sofort fallen lassen) und so immer weiter gehen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ihr ein Geschirr helfen könnte, weil sie da evt. noch keine schlechten Erfahrungen mit der Leine gemacht hat und das Geschirr nicht am Hals zieht...

Du kannst das Ganze natürlich auch ohne Clicker versuchen...
Berichte doch mal, ob es funktionierte!
LG
Ronny

04. Juni 2003 16:24

Hallo

Ich könnte mir vorstellen, dass die Hündin ev. ein Gleichgewichtsproblem hat wenn sie an der Leine laufen muss und daher unsicher ist. Könnte ja sein, dass sie die Erfahrung gemacht hat.

Viele Grüsse
Pat

05. Juni 2003 10:20

Hallo Nica

Ein grosses Kompliment an Dich! Ich finde es super von Dir dass Du diese Hündin zu Dir genommen hast, es ist eine Herausforderung und Du wirst es sicher meistern. Meine Hündin ist auch "leicht" behindert durch einen Knochenbruch im rechten Hinterbein (es wird leider nie wieder ganz gut werden) und das Bein ist extrem steif und sie hinkt daher an einigen Tagen. Manchmal geht es besser, manchmal schlechter und manchmal hinkt sie überhaupt nicht. Saust aber auch durch die Gegend und lässt sich auch von steilen Treppen nicht aufhalten. So ein Hund gibt einem etwas ganz spezielles und ich kann es auch jedem empfehlen einen solchen Hund aufzunehmen. Alles Gute für Euch!

Corina

05. Juni 2003 19:33

: Hallo Nica
:
: Ein grosses Kompliment an Dich! Ich finde es super von Dir dass Du diese Hündin zu Dir genommen hast, es ist eine Herausforderung und Du wirst es sicher meistern.
hallo liebe corinna
ich habe diese hündin aufgenommen weil ich gar nicht anders konnte.. meine tochter und meine zwei andern hunde die ich mit in das tierheim (http://www.gerettete-tiere.azali.ch) haben sie ausgesucht und sie sich uns. es ist einfach wundervoll wenn ich daran denke das sie hier das leben geniessen darf. ich darf hingegen nicht an die abertausend andern armen kreaturen denken die da in jugoslavien ( und nicht nur da!!) leiden. auf müllhalden, angekettet bis die ketten ins fleisch wachsen etc.


06. Juni 2003 19:37

Hallo nica
Ein 3-beiniger hund kann das Gleichgewicht bei höherer Geschwindigkeit viel besser halten, als wenn er langsam laufen muss. Aber der Hund kann auch an die Leine gewöhnt werden. Bei deiner Hündin würde ich aber eher auf ein allgemeines Leinenproblem, als auf die Behinderung schliessen. Hast Du es am anfang auch mal mit einer Flexileine versucht. Bei der kannst Du deiner hündin am anfang viel mehr Spielraum lassen. Wenn sie dann bei der langen Flexi dann langsam vernünfitg läuft, kannst Du den Abstand zu dir verkürzen. Was die Strecken vom Laufen angeht, so denke ich mir, dass das sehr vom einzelnen hund abhängt. Obwohl meiner eine starke Behinderung vorne hat, kann ich ihn mit zum reiten nehmen oder auch mal auf eine Bergwanderung. Zugegeben, wegen seiner Grösse, konnte ich am Anfang zur sicherheit einen grossen rucksack mittragen(habe ihn aber nie gebraucht). Was die Lebensfreude angeht, so kann ich Dir nur zustimmen. Es ist der Mensch, der Probleme mit einer Behinderung hat, aber nicht der Hund.
Gruss conny skyund benji