Hallo Katharina,
es kann sein, dass es nur eine Pupertätsphase ist, aber ich vermute eher, dass ihm das Alleinebleiben am Anfang nicht so viel ausgemacht hat, weil er euch noch nicht so kannte und es ihm von da her nicht so viel ausgemacht hat, wenn ihr nicht da wart. Nun ist die Bindung da und damit auch die Angst, dass ihr ihn wieder komplett verlassen könntet. Ich sehe mehrere Ansatzmöglichkeiten:
1. Das Alleinebleiben-Training noch mal von vorne aufbauen, viele kurze Übungen hintereinander, es ist wichtig das er merkt, dass ihr immer wieder kommt.
2. Das Alleinebleiben-Training noch mal von vorne aufbauen, aber diesmal mit einem Signal fürs Alleinebleiben verknüpfen (Bei mir heißts "Tschüß, der Hund bleibt da" andere gehen grundsätzlich "einkaufen" oder "Bin weg". Ich selbst habe meinen Hunden damit mehr Erfolg, als damit, einfach zu verschwinden. Denn dann weiß der Hund, das er jetzt nicht gucken muss, wo ich bin, ich bin eh nicht da. Wichtig ist aber, dass dieses Signal immer kommt, auch wenn du nur kurz in den Keller gehst oder den Müll 'rausbringst. Er darf es nicht damit verknüpfen, dass er jetzt länger alleine bleiben muss. Und er sollte es auf Dauer - hier kommt wieder die hohe Wiederholrate ins Spiel - damit verknüpfen, das es heißt, dass du auf jeden Fall wiederkommst.
3. Einsperren in ein einzelnes Zimmer ausprobieren. Einige Hunde fühlen sich wohler, wenn sie nicht auf die ganze Wohnung aufpassen müssen. Andere sind allerdings erst recht frustriert, wenn sie alleine nicht Zugang zu allen Räumen haben, wo sie sonst hindürfen, und zerlegen dann noch mehr. Das musst du einfach ausprobieren.
4. In eine Box sperren würde ich den Hund für eine länger Zeit nicht. Dann lieber eine Art "Innenzwinger" einrichten, also einen abgeteilten halben Raum oder so, in dem dann halt wirklich nichts steht, was er kaputt machen könnte.
Aber ich denke die Varianten 3 und 4 sollten - so ihr sie anwenden wollt - mit Variante 1 oder 2 kombiniert werden, damit ihr das Problem nciht nur kaschiert, sondern behebt.
Das Problem an der Geschichte ist bloß, dass er in der Trainingsphase natürlich nicht länger alleine bleiben sollte, als er es aushält, ohne etwas zu zerstören. Ich weiß ja nicht, ob das bei euch möglich ist. Vielleicht schafft ihr es ja, einen zeitweisen Hundesitter zu finden, der den Hund übernimmt, wenn ihr mal länger weg müsst/wollt.
Falls ihr das Problem nicht in den Griff kriegt, wird euch auf Dauer wohl eh nichts anderes übrig bleiben, als ein Hundesitter.
Ich wünsche euch viel Erfolg,
Susanne & Zasko