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Hund bleibt plötzlich nicht mehr allein

geschrieben von Katharina(YCH) 
Hund bleibt plötzlich nicht mehr allein
06. Juni 2003 13:02

Hallo!
Ich habe ein großes Problem mit meinem mittelgroßen Mischlingsrüden (9 Monate). Er kann oder will plötzlich nicht mehr alleine bleiben.
Ich habe ihn jetzt seit 3,5 Monaten (ehemaliger Straßenhund aus Spanien) und habe alleine bleiben von Anfang an geübt, so wie man es immer liest. Habe mit ein paar Sekunden angefangen, über Minuten bis hin zu ein paar Stunden Hat auch alles super geklappt, kein Bellen oder Heulen. Ich mache auch keine großen Abschieds- oder Ankunftsszenen. Ich mache daheim auch keine 24-Stunden Bespaßung, sondern es gibt eingestreute Spielzeiten. Also eigentlich alles so, dass keine Trennungsangst entsteht. Der Hund muss am Tag ca. 2-4, selten mal 5-6 Stunden allein sein, am Wochenende meist gar nicht. Vor längeren Alleine bleiben geht es noch eine große Gassirunde (1-1,5 h), wo er auch großteils freilaufen kann, damit er richtig ausgetobt ist. Es wird auch Kopfarbeit eingebaut (Befehle, Suchspielchen mit Leckerlis, Versteckspiel, Stöckchen, Ball etc) Das ging alles ca. 2,5 Monate gut. Seit ca. 2 Wochen fängt er an, die Wohnung auseinanderzunehmen, nagt zwar keine Möbel oder Tapete an, dafür alles andere. Obwohl ich schon alles hochräum und wegräum, kommt er noch an Dinge ran, die ich für unerreichbar gehalten habe. Er springt gern z. B. den Tisch hoch und zieht mit seinem Maul alles runter. Habe auch schon so getan, als würde ich gehen und hab ihn dabei erwischt (mit Vorderpfoten auf Tischkante). Natürlich gleich geschimpft und mit Wasserspritzpistole bespritzt (das Teil hasst er). Aber: keine Änderung.
Zuerst ging das erst nach ca. 2 Stunden los (so als würde er sich langweilen) hat sich aber mittlerweile so "gesteigert", dass ich als jetzt für 40 Minuten weg war wieder beträchtlichen Schaden vorgefunden habe. Langsam wird es halt ärgerlich. Spielzeug hat er genung und Schweineohren, Kauknochen und Co. werden in meiner Abwesenheit nicht angerührt. Meine Tierärztin meint, es kann nur eine vorübergehende Phase sein (aber warum ging es dann anfangs so problemlos???) oder jetzt hat er sich eingelebt und seine Eigenheiten kommen hervor, z. B. nicht länger als 2 Stunden alleinbleiben. Gibt es solche Hunde? Was kann ich tun? Bin echt verzweifelt, es ist doch nichts unrealistisches, von einem Hund zu verlangen 4 Stunden allein zu bleiben. Ich kann doch jetzt nicht die nächsten 10 Jahre mit leeren Möbeln/Tischen etc. leben?
Bellen oder Heulen tut er nicht.
Viele Grüße, Katharina



06. Juni 2003 15:42

Hallo,
es kann natürlich nur eine Pubertätsphase sein, aber es kann auch was anderes dahinter stecken. Kann er sich vielleicht, als er alleien war vor etwas gefürchtet haben. Kannst Du ihn nicht nur in ein Zimmer sperren, vielleicht hat er zuviel Freiraum. Probier es mit einer Box aus. Ich drücke Dir die Daumen, daß es wieder besser wird.
Gruß
Nicole

06. Juni 2003 16:45

Hallo Katharina,

es kann sein, dass es nur eine Pupertätsphase ist, aber ich vermute eher, dass ihm das Alleinebleiben am Anfang nicht so viel ausgemacht hat, weil er euch noch nicht so kannte und es ihm von da her nicht so viel ausgemacht hat, wenn ihr nicht da wart. Nun ist die Bindung da und damit auch die Angst, dass ihr ihn wieder komplett verlassen könntet. Ich sehe mehrere Ansatzmöglichkeiten:

1. Das Alleinebleiben-Training noch mal von vorne aufbauen, viele kurze Übungen hintereinander, es ist wichtig das er merkt, dass ihr immer wieder kommt.
2. Das Alleinebleiben-Training noch mal von vorne aufbauen, aber diesmal mit einem Signal fürs Alleinebleiben verknüpfen (Bei mir heißts "Tschüß, der Hund bleibt da" andere gehen grundsätzlich "einkaufen" oder "Bin weg". Ich selbst habe meinen Hunden damit mehr Erfolg, als damit, einfach zu verschwinden. Denn dann weiß der Hund, das er jetzt nicht gucken muss, wo ich bin, ich bin eh nicht da. Wichtig ist aber, dass dieses Signal immer kommt, auch wenn du nur kurz in den Keller gehst oder den Müll 'rausbringst. Er darf es nicht damit verknüpfen, dass er jetzt länger alleine bleiben muss. Und er sollte es auf Dauer - hier kommt wieder die hohe Wiederholrate ins Spiel - damit verknüpfen, das es heißt, dass du auf jeden Fall wiederkommst.
3. Einsperren in ein einzelnes Zimmer ausprobieren. Einige Hunde fühlen sich wohler, wenn sie nicht auf die ganze Wohnung aufpassen müssen. Andere sind allerdings erst recht frustriert, wenn sie alleine nicht Zugang zu allen Räumen haben, wo sie sonst hindürfen, und zerlegen dann noch mehr. Das musst du einfach ausprobieren.
4. In eine Box sperren würde ich den Hund für eine länger Zeit nicht. Dann lieber eine Art "Innenzwinger" einrichten, also einen abgeteilten halben Raum oder so, in dem dann halt wirklich nichts steht, was er kaputt machen könnte.
Aber ich denke die Varianten 3 und 4 sollten - so ihr sie anwenden wollt - mit Variante 1 oder 2 kombiniert werden, damit ihr das Problem nciht nur kaschiert, sondern behebt.
Das Problem an der Geschichte ist bloß, dass er in der Trainingsphase natürlich nicht länger alleine bleiben sollte, als er es aushält, ohne etwas zu zerstören. Ich weiß ja nicht, ob das bei euch möglich ist. Vielleicht schafft ihr es ja, einen zeitweisen Hundesitter zu finden, der den Hund übernimmt, wenn ihr mal länger weg müsst/wollt.
Falls ihr das Problem nicht in den Griff kriegt, wird euch auf Dauer wohl eh nichts anderes übrig bleiben, als ein Hundesitter.

Ich wünsche euch viel Erfolg,
Susanne & Zasko

06. Juni 2003 20:42


Hallo Katharina,
mit der Box fange gar nicht erst an. Man kann nur ein Welpe daran gewöhnen, so daß er später angstfrei damit umgeht.
Ich finde es von anderen Forumslesern und -schreibern nicht gut, auf
diese Box hinzuweisen, ohne eine entsprechende Erklärung abzugeben.
Einen erwachsenen Hund mit einer Vorgeschichte kann man nicht einfach
in eine Box sperren. Das hat fatale Folgen und der Hund entwickelt noch
mehr Ängste.
Gisi

06. Juni 2003 22:16

Hallo!

Meine BC Mix Hündin hat ca. 2 Monate nachdem ich sie übernommen habe (im Alter von 10 Mon.) auch ein ähnliches Verhalten an den Tag gelegt - sie knapperte alles mögliche an (von Schuhen über Teppiche, ihren Hundekorb etc.), sobald sie alleine war. Bei ihr war es so, dass dieses Verhalten von alleine wieder aufhörte - eigentlich so ca. drei Wochen extrem andauerte. Von der Box würde ich dir auch abraten.

Lg Nina mit Tina u. Ché

07. Juni 2003 07:38

Hallo Gisi,
das ist so nicht richtig was Du schreibst. Natürlich muß man den Hund an die Box gewöhnen, aber ich denke jeder der sowas schreibt setzt das einfach voraus. Ich kenne mehrere ältere Hunde die nicht von Welpenbeinen an in die Box mußten und es erst später gelernt haben und damit absolut keine Probleme haben, sondern die Box sogar toll finden.
Das ist nunmal von Hund zu Hund unterschiedlich.
Gruß
Nicole