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: Hallo Mary!
Selber Hallo :-)
: Ich kann dich, sagen wir mal, relativ gut verstehen. Aber ich würde es bei dem Hund weder mit Bachblüten, noch auf keinen Fall (!) mit Futter versuchen. Ich habe nichts gegen Bachblüten, im Gegenteil, aber in diesem Fall wären sie am falschen Platz.
Nein, Futter habe ich schon seit Jahren nicht mehr bei mir, weil grad wie Du sagst, sich viele Haltern wundern, warum's Hundi manchmal so aggressiv reagiert und letztendlich nichts anderes verteidigt, als das halbe Schwein, daß sein Halter mit sich herum schleppt und Futter ist und bleibt nuneinmal mit einer der Hauptindikatoren, warum Hunde aggressiv reagieren KÖNNEN, Futter und Weiber *gg* (wenn man mal vom Rüden ausgeht)
Wer hier die Bachblüten wirklich braucht, das bist du, und nicht dein Hund.
Gegen Bachblüten habe ich auch überhaupt nichts, allerdings wäre auch dies für mich persönlich wieder nur ein Hilfsmittel, wohl hauptsächlich für mich :-)
Ich habe, grad im Bezug auf Hunde schon soviel Hilfmittel durch und irgendwann kamen wir immer wieder an den Punkt..Hilfsmittel weg, Verhalten wieder da *g*..Bsp. Halti, halt ab, Hund zog wieder,.weil es ja immer um Hilfe geht, aber nicht um "Heilmittel". Ergo, versuche ich mich auf das besinnen, mit dem mich die Natur ausgestattet hat.. Geist, Körper, Stimme...
Du hast nämlich das Glück, dass du offenbar einen relativ instinkt- und wesensicheren Hund hast. "Die spinnt ja, ein instinkt- und wesenssicherer Hund würde doch mit keinem anderen kämpfen!" Denkst du vielleicht jetzt.
Nein, denk ich auf keinen Fall und ich weiß, daß mein Hund zu der "Spezie" gehört :-)
Er ist ein Hund, der sich selbst, sich und seinem Körper sehr bewußt ist.
Aber doch, es ist so: Aggression gehört nun mal zum Hund. Nicht übermässige, aber sie ist eben da. Nur allzu oft vergessen wir einfach, dass unser Hund eben immer noch ein echtes, relativ grosses RAUBTIER ist, und kein netter Schossplüschtiger.
Das mußt ich auch schmerzlich lernen :-( ich habe meinen Hund als alles andere gesehen, aber nicht mehr als das, was er ist..HUND !
Ich denke, du weisst, dass du deinen Hund nur noch mehr zum Kampf anstachelst, wenn du nervös wirst. Ich weiss, das hilft dir jetzt gerade überhaupt nichts, aber zu den Lösungstipps komme ich später. Jedenfalls ist es ja so, dass wir uns auch nicht mit jedem verstehen, der uns begegnet. Gut, zwischen uns und dem Hund steht natürlich dieser feine, aber deutliche Unterschied dessen, was wir Zivilisation nennen.
Mein Problem ist auch nicht die Reaktion meines Hundes, mein Problem war immer die Reaktion der Menschen auf meinen Hund. Ich bin zwar gerade aus und sage eigentlich was ich denke, ABER es ist das erste Mal in meinem Leben gewesen, daß ICH für ein soziales Lebewesen die Verantwortung trage und das die Gesellschaft MICH misst an diesem Hund, weißt Du wie ich das meine ? Und da ich kein Mensch bin, der einfach sagt; Schaun wir mal, wird schon...ist mir grad egal..sonder ein unheimlich und extrem Kopfgesteuert Mensch, nahm und nehme ich diese Rolle auch sehr ernst und mal ehrlich.. die Gesellschaft mag eigentlich keine tough rüden, die meinen sie hätten 3 Eier( die Definition meines Trainers bzg. meines Rüden :-) )
Sie mögen Typ: Labbi (soll jetzt nicht abgedroschen klingen Labbi's betreffend) aber Du weißt schon was ich für Hunde meine oder ?
Ich habe ja 2 Rüden, einer wie beschrieben und einer: Marke Labbi (nur mit Punkten :-) )
und glaube mal, ALLE brechen in Verzückung aus über meinen 2 jährigen, ALLE mögen IHN lieber, trauen sich spontan an ihn ran..ochhh gottt ist der süß, weil sooo schüchtern und wenn der pupertär mal wie ein 14 Jähriger Teenie auf nen anderen Hund geht, grinsen sich auch da noch..
Bei meinem Großen ist das ganz anders, auch wenn er für mich der wesentlich ungefährlichere ist, da in sich ruhend, im Gegensatz zum unsicheren Python wo ich mir nie sicher sein kann, wie er jetzt reagiert ..das birgt eigentlich ein wesentlich größeres Gefahrenpotential in sich meiner Meinung nach.Aber nein, Python guckt wie ein Baby, große runde Kulleraugen...immer ein wenig zurückhalten und sehr sanft..der hat den Freifahrtschein :-) und vor Monty's Blick, arrogant und sehr geziehlt, da trauen sie sich nicht ran..Auch Leute, die die beiden schon länger kennen, verlieren nie den nötigen Respekt vor Monty, vor Python habe sie ihn gar nicht erst..
Deshalb gehen wir eben nicht auf den anderen los. Ich will auf gar keinen Fall Kämpfereien "schönreden", je weniger es gibt, desto besser. Ich will nicht sagen: "ach lasst die Viecher doch kämpfen, die sind ja selber schuld". Dem ist nämlich nicht so. Ich wollte dir ja eigentlich von wesensicheren Hunden etwas erzählen. Ein instinkt- und wesenssicherer Rüde, der pöbelt manchmal, der streitet sich manchmal, der kämpft vielleicht sogar manchmal. ABER: wenn zwei wesens- und instinktsichere Rüden miteinander kämpfen, so tönt das unglaublich brutal und man hat wirklich das Gefühl, dass die beiden einander regelrecht auseinandernehmen.
Da hast Du absolut recht, ich habe einen Erstkampf erlebt mit meinem Rüden, der war absolut Lautlos und da ging es nur um endweder Du oder ich..aber wir konnten sie erfolgreich trennen, dennoch hatten sie sich in der kurzen Zeit ziemlich gegenseitig verletzt.
Ich mag mich noch erinnern, dass ich vor einiger Zeit mit einem unkastrierten Rüden unterwegs war und auf einen anderen unkastrierten Rüden traf. Die beiden begannen nach dem inspizieren einen Kampf. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich diesen Hund nicht mehr lebend nach Hause bringen würde. Der andere hatte ihn immer am Ohr und an der Kehle genommen. Als die sich dann schlussendlich trennten, meiner war der Unterlegene, inspizierten wir die beiden Hunde: keiner hatte eine wirkliche Schramme. Unglaublich, aber es ist dennoch bei den meisten Rüdenkämpfen so. Die sind dann nacher ermüdet und wirklich kaputt, aber Rüden führen oft sog. Kommentkämpfe, das heisst, man stösst sich, man boxt sich, man schnappt mit den Kiefern, packt den anderen vielleicht irgendwo, aber immer so, dass es ihn nicht verletzt. Genau das hast du ja auch erlebt.
Ja, einige Male..aber wie oben beschrieben, so denkst Du, denke ich..aber viele sehen nur noch den potentiellen Killer, den höchst aggressiven Hund, für den Sozialverhalten IMMER ein Fremdwort war. Obwohl er in meinen Augen ein höchst soziales Tier ist. Unsichere Hunde oder gar ängstliche, würde er niemals unterdrücken, er mobbt nicht, er ist der geduldigste und liebevollste Hund, wenn es um Welpen geht, zauberhaft zu Baby's und voller Zärtlichkeit, wenn es um Kleinkinder geht.. Wenn er sich jetzt misst, dann nur mit Hunden die ihm ebenbürtig sind.
Es ist zwar sehr schwierig, aber versuche einmal "einfach" wegzuschauen wenn andere Hunde kommen. Denk ganz fest: "Es ist mir ja sooo egal, was da kommt, meine Hunde sind sicher und ich vertraue ihnen."
Das würde ich sooooooo gerne, meinem Hund vertrauen, denn letztendlich ist es genau das, was z.B. mein Mann macht.. er vertraut Monty (dem Grossen) und es geht alles gut, es wird sich ein bißchen dargestellt und weiter geht's..
Aber hier liegt genau mein Problem... es ist bei mir, genau wie beim Hund falsch/negativ verknüpft und das über viele Jahre, also ziemlich etabliert, leider!!
Da kann ich noch so meine Birne anstrengen, versuchen zu atmen...oder ein Lied zu träller..da geht die Pumpe...
Genau wie bei meinem Hund (der logischerweise allein dadurch natürlich zum Leinenbrüller motiert ist) Ich hab ihn mal hochgenommem am Halsband und war geschockt, wie sehr sein Herz geklopft hat, genau wie meins :-)
So und wie würde man das mit dem Hund machen ?? Man würde versuchen, daß negative positiv zu belegen ?? Oder würde man versuchen , dem Hund der Stresssituation so extrem auszusetzen, daß die Situation an Wertigkeit verliert und die Reaktionen verpuffen ??
Vielleicht sollte ich mich mal selbst beclickern ;-)
Achte NICHT auf die Hunde. Ruf sie nicht, sprich nicht mit ihnen. Damit machst du erstens dich ruhiger, und zweitens erreichst du noch etwas sehr wichtiges: Wenn du dich aufführst, wie du dich fühlst, wenn hunde auf dich zukommen, also sehr aufgeregt und nervös, dann merken das die Hunde an deiner Körpersprache und deiner Stimme. Du weisst ja auch, dass du wenn du ruhiger bist, du sogar brenzlige Situationen abkühlen kannst. Wenn du nun so nervös und aufgeregt, bist, so merken das natürlich die Hunde und werden selber aufgeregt. Denn du, ihr Rudelführer hast Angst! Dann muss ja was unglaublich schreckliches auf euch alle zu kommen! Genau so denkt der Hund und wappnet sich gegen alles was da kommen mag. Es geht ihm jetzt um Selbstverteidigung, so in der Art: wenn mein Frauchen das nicht mal mehr schafft, dann muss ich halt ran... obwohl er das vielleicht gar nicht will. Du "treibst" ihn also mit deinem Verhalten in diese Enge und er hat das Gefühl, er müsse jetzt kämpfen. Bist du aber ruhig und besonnen, gehst seelenruhig um die andere Hündin herum, und tust so wie wenn "es geht mich alles ühühühüberhaupt nichts an, es ist mir ja soooo egal, was du da tust." Dann übermittelt sich das auch auf deinen Hund und der denkt: "wow,die weiss ja voll, was sie will, das ist ein echter Führer für mich". Der hund wird sich dir anschliessen. Ich hoffe, dass das jetzt verständlich war für dich. Natürlich, das ist ja wirklich schwierig, aber versuche dich richtig zu freuen, wenn ein fremder Hund auf euch zukommt. Vielleicht kannst du ja dann denken: "hey, genial, jetzt kommt wieder ein neuer Hund, und ich kann zeigen, wie ich toll cool sein kann und ich möchte unbedingt sehen, wie mein Hund reagiert, juppie!" Falls es dann zu einem Kampf kommt, GEH WEG! Lass deinen Hund "einfach" allein! Wenn der dann merkt: Hilfe, wo ist mein Frauchen? Hups, die interessiert sich ja für etwas völlig anderes... ich muss unbedingt mal nachsehen, ob sie was spannendes entdeckt hat..." dann wird er dir folgen. Mit der Zeit kannst du seelenruhig an allen anderen Hunden vorbeigehen... bestimmt! Die einzige Voraussetzung ist, dass du ruhig bleibst, und dich auf die Begegnung freust und aber immer schon weitergehst, ohne dich umzublicken, was die Tiere tun.
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Du hast sooo recht, aber ich kann nicht wegrennen, wenn der andere Halter wie ein Wahnsinniger in die Hunde geht, tritt mit der Leine schlägt...und diese Erlebnisse habe ich gespeichert in meinem Hirn !!
: Noch ein Satz zu dem, was dir auch schon empfohlen wurde: den Hund mit Futter abzulenken: Tu das bitte nicht! Der andere Hund wird merken, dass du da was ganz toll feines hast und wird herankommen. Deiner aber, der denkt sich:"gehts irgendwie noch?! Mir mein Futter stehlen?" Und dann geht der Kampf erst richtig los. Dieses Phänomen nennt man Futterneid. Lass Futter, Spielzeug und alles, was der Hund verteidigen könnte, weg. Wie gesagt. Geh weg von dem Geschehen. Das ist wirklich schwierig, ich weiss, aber versuchs! Es wird nicht beim ersten Mal klappen (vielleicht aber ja schon!) aber vielleicht beim dritten oder vierten Mal!
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: Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Sonst darfst du dich natürlich gerne wieder bei mir melden!
Absolut verständlich, lieben Dank dafür.
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: Lieber Gruss
: Christine
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Lg
Mary
P.s. und das ist auch etwas, was ich IMMER in den meisten Hundeschulen vermisse, da das Hauptproblem doch meist der Mensch ist, doch wird in den Seltensten Fällen aktiv am Menschen gearbeitet.. was nützt mir das Wissen wie ich dem Hund sitz, platz, bleib etc beibringe, wenn ich in wirklich wichtigen Situationen unsicher werde oder gar versage..
Wir wollen Umweltsichere Hunde...und genauso brauchen wir Umweltsichere Menschen und zu denen gehöre ich allein schon deshalb nicht, weil es mir nicht egal ist, was die Umwelt von mir denkt oder wie sie mich wertet...