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Haare aufstellen=Aggression oder Schutz?

geschrieben von martina+snoop dog(YCH) 
Haare aufstellen=Aggression oder Schutz?
17. Juni 2003 09:04


hallo,
ich hoffe ihr könnt mir helfen.
ich habe einen 1,5 jahre alten jack russel mix (beagle)rüden.
er ist sonst sehr brav und wir üben auch fleissig in der hundeschule - haben jetzt bald die BGH-1 prüfung.

mein problem mit ihm ist folgendes:
er reagiert auf diverse menschen sehr seltsam: vorallem auf afrikaner, sonstige leute mit dünklerer hautfarbe, menschen mit krüken, rollstuhl und leider auch auf kinder(!) ... wenn er solche menschen sieht fängt er an die haare aufzustellen, knurrt und beginnt wie wild zu bellen und keifen hüpft hin und her.

gestern abend (war schon sehr finster) bin ich beim nachtspaziergang um eine häuserecke gegangen und dabei fast mit einem mann zusammengestossen.
wir haben uns beide erschrocken und "snoop" hat ihn gleich "angegriffen" (verbal) - gebellt, haare aufgestellt ect....

ist mein hund nun wirklich aggressiv? oder hat er einfach einen hohen schutzinstinkt?! = er ist doch ein 1/4 beagle und die sollen doch so kinderlieb sein?!!!

muss ich diese "agression" auch verbieten wenn er den geruch seines rivalen in der nase hat und die haare aufstellt und zu knurren und mit den hinterbeinen zu scharren beginnt ????

bin schon etwas verzweifelt und verwirrt!

sonst ist er ein sehr lieber hund. aber hin und wieder hat er einfach solche "aussetzer" - auch wenn wir in einem gastgarten sitzen...
stundenlang ur brav, ganz plötzlich beginnt er den kellner, der 100te mal vorbeigegangen ist, anzuknurren!!!


habt ihr tipps??
freue mich auf eure antworten
lg
martina + snoop dog

17. Juni 2003 10:28

Hi Martina,

nun ist Aggression beim Hund erstmal was ganz normales und nix "Böses". es gehört zum verhaltensrepertoire dazu. dass sie in bestimmten Situationen nicht angebracht oder auch nicht tolerierbar ist, liegt eher an unserer regeln in der Gesellschaft,

Wie stellt er denn die Haare auf. Über den gesamten Rücken oder nur im Nackenbereich??

Dein Hund hat keine andere Möglichkeit als über seinen Körper und seine Laute zu kommunizieren. Und ich vermutet, er sagt "ganz einfach" eh----ALARM---Vorsicht----- hier stimmt was nicht--- Gefahr im Anmarsch--- komm mir bloß nicht zu nahe!!! Diese Situationen machen ihm ganz einfach Angst.

Solche Situationen gezielt üben wenns geht. Wichtig ist dabei, dass DU ganz die Ruhe selbst bist. Den Hund rechtzeitig auf dich konzentrieren und bei ansatzweise gutem Verhalten loben. Unerwünschtes Verhalten komlett ignorieren: kein Rumgereisse an der Leine, kein Schimpfen, kein Anfessen oder Angucken. Wirklich wie Luft behandeln.

Und wie bei allem: Übung macht den Meister. wenn sowas zum täglichen Geschäft wird, verlierts das angstmachende und das wird dann schon.

Grüsse Doris



17. Juni 2003 11:06

hi doris,

ich bitte dich um folgende antwort:
du schreibst = unerwünschtes verhalten ignorieren - ich kann aber nicht ignorieren, wenn er ein kind anspringt und knurrt und bellt !!!!!
ich habe ihn weggerissen und auf den rücken gedreht und am hals (kragen) gebeutelt!
ich kann doch so ein verhalten nicht einfach ignorieren?!
vorallem wenn er frei läuft!

über den gesamten rücken! dabei knurrt er und scharrt mit den hinterläufen!



: :
: Solche Situationen gezielt üben wenns geht.

= das problem ist dass er das meistens ohne leine macht, wenn er frei läuft. aber auch wenn ich in der stadt bin- und eher mehr menschen unterwegs sind - mit leine!

---kein Rumgereisse an der Leine, kein Schimpfen, kein Anfessen oder Angucken. Wirklich wie Luft behandeln.
= was soll ich denn bitte sonst machen????? soll ich es ignorieren wenn er auf schwarze los geht??? die leute beschimpfen mich schon als "nazi"
:


17. Juni 2003 11:27


: ---kein Rumgereisse an der Leine, kein Schimpfen, kein Anfessen oder Angucken. Wirklich wie Luft behandeln.
: = was soll ich denn bitte sonst machen????? soll ich es ignorieren wenn er auf schwarze los geht??? die leute beschimpfen mich schon als "nazi"
: :


Hi martina

ignorieren ist schon schwer. Meine Hündin hat das allerdings bei anderen Hunden gemacht .( Lieblingsfeindin ) Jedes mal wenn wir an dem haus vorbei gehen ein riesen gekläffe und gezerre an der leine und ich habe es mit allem möglichem probiert( schimpfen ,motzen usw.)

Dann habe ich sie irgend wann mal einfach dran vorbei gezogen (nichts gesagt bin einfach nur weiter gegangen ohne komentar.
Sie hat dann zwei mal begebellt und ist dann weiter gelaufen brav neben mir

Bei Menschen habe ich sie immer abgelenkt( kann man langsam auf bauen)
Aber den hund dann immer an die leine nehmen das er nicht mehr dazu kommt irgend jemand an zu machen.

Gruß andrea

17. Juni 2003 11:21

Hallo Doris,

auch wenn ich Dir grundsätzlich recht gebe, hälst Du das Ignorieren wirklich für eine gute Taktik wenn der Hund gerade einen Passanten anbellt oder anknurrt und ihn vielleicht sogar anspringt????

Grüße, Nicole

17. Juni 2003 11:57

HAllo,

wie bereits ja schon geschrieben wurde ist ignorieren in solchen Situationen wirklich von Vorteil. Natürlich kann man das nicht, wenn der hund frei läuft, daher gehört in unübersichtlichem Gelände auch an die Leine. Da es nun mal kein unkomplizierter Hund ist, muss man auch der Bevölkerung ein wenig Sicherheit geben. Wenn dein Hund nämlich auf Dauer merkt, dass er mit seinem (Ich sage jetzt mal )unsicherem Verhalten weiterkommt und "Angriff die beste Verteidigung" ist, dann kann das später auch mal ungewollt ausarten!

Versuch doch bei solchen Begegnungen ein Alternativverhalten aufzubauen. z.B.: Apportieren, Spiel oder so.

Versuch auch mal eure Rudelstruktur zu überdenken, ob hier wirklich alles im grünen Bereich ist. Oder liegt Hundi schon mal im Weg und du steigst über ihn weg, oder verfolgt er dich auf jeden Schritt, oder zeigt er dir den Spazierweg an, oder, oder, oder. Hier sind manches mal auch die Ursachen ein wenig begraben.

Viel Glück

pebe