Hallo Namensvetterin!
Das , was Du beschreibst,ähnelt ansatzweise meiner Labbihündin. Ich habe sie mit 10 Wochen bekommen und sie hat nie mit uns schlechte Erfahrungen gemacht (soviel ich weiß). Trotzdem konnte ich mit ihr im Welpen- und Junghundalter quasi nicht spazieren gehen, da sie alles und jeden angeknurrt hat. Jeder Mensch war böse. Übrigens raunzt sie gelegentlich auch einmal einen Hund an, ist aber verträglich.
Wir haben immer mit ihr geübt und waren Stunden draußen, um ihr alles zu zeigen. Naturlich ist das Verhalten sehr viel besser geworden. Ich bin mit ihr 2-3 x die Woche im Hundeverein, wo sie Kontakt zu vielen Hunden und Menschen hat. Alles kein Problem. Kommt eine neue Person auf den Platz, es kann auch mein Freund sein, mit dem ich zusammenwohne, wird diese angebellt und angeknurrt (meistens beruhigt sie sich nachdem sie beruhigend angesprochen wird). Natürlich ist das nicht schön und ich versuche dieses Angstverhalten durch gute Erziehung wieder herauszuholen. Das Hauptproblem ist ja, dass man sich selbst so fertig macht, weil man ja auch oft weiß, dass man zu spät oder falsch reagiert hat.
Meine Hündin ist jetzt 2 1/2. Ich würde diesen Hund nie abgeben, weil sie zu den Leuten, zu denen sie Vertrauen hat, ein Schätzchen ist und jedes Herz im Sturm erobert und ansonsten ein Traumhund ist. Natürlich gibt es auch immer mal wieder ein Hoch oder Tief. Erst heute ist unsere Zeitungsausträgerin, die gerade aufs Grundstück kam, fast in Ohnmacht gefallen, als meine Lisa wie bekloppt bellenderweise auf das Mädchen zulief. Ich finde das natürlich schade, dass ich dem Hund nicht das nötige Vertrauen geben kann. Allerdings mache ich mir auch immer wieder klar, dass Hunde wie Menschen Individuen sind und jeder seinen eigenen Charakter hat.
Wie läuft es bei Dir denn sonst mit dem Hund? Stehst Du voll zu ihm und bist glücklich oder zweifelst Du selbt an Eurem Verhältnis? Was andere von Euch denken, sollte Dich nicht scheren.
Ich kann für mich nur sagen, dass auch, wenn ich einen Hund habe, der fast immer lieb ist, ungefähr eine Handvoll Menschen nicht mag (und das ist nicht untertrieben. Sie knurrt nicht nur für einen Moment, sondern ist immer auf Spannung), ich damit leben kann. Natürlich wäre es schöner einen "pflegeleichten" Hund zu haben, bei dem man nicht aufpassen muss, dass gleich irgendeine Hand ab ist, allerdings überwiegt das Positive so stark, dass ich gut damit umgehen kann.
Vielleicht konnte ich Dir ein bisschen Mut machen.
Liebe Grüße, Andrea und Lisa