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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
agression gegen unser Baby
22. Juni 2003 05:39

Hallo Melanie,

ich kann deine /eure Besorgnis natürlich voll verstehen. Aber im Grunde genommen ist das Verhalten deines Hundes, wohlgemerkt aus seiner Sicht, nichts ungewöhnliches.

:: Wir haben einen 3jährigen Riesenschnauzer Rüde (kasteriert) und ein 8 monatigen Buben. Unser Schnauzer hat sich von anfang an einwenig schwer getan mit dem Familienzuwachs. Wenn der Kleine mal weinte, wurder der Hund ziemlich nervös und bellte wild herum......

Es ist sicher fast immer so, dass der Hund merkt, dass plötzlich jemand anderer im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses steht. Ausserdem ist dieser(-s) Andere etwas Neues, Ungewöhnliches. Hat er Kleinstkinder in seiner Prägephase nicht kennengelernt, wirken sie für ihn erstmal befremdlich, vielleicht sogar bedrohlich.

:: Inzwischen hat er sich daran gewöhnt, und lässt sich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen...........

Das ist gut und zeigt, dass langsam die Gewöhnung eingesetzt hat.

:: Nur er hat sich nie sonderlich für den Kleinen interessiert.....

Bzw. war es so, dass er ihn vielleicht als vorhanden akzeptiert hat.

:: Vor etwa 3 Wochen hat unser Baby angefangen zu krabbeln. Natürlich ist der Hund ein beliebtes Karbbelziel.........

Das ist natürlich jetzt für den Hund wieder völlig neue Situation. Ein Krabbelmonster, ist wiederum was Neues.

:: Nur sobald er dortankommt und nur die Hand nach dem Hund ausstreckt, fängt unser Rüde sofort an zu knurren........

Aus hundliches Sicht eine völlig normale Reaktion auf etwas Unangenehems, das näher kommt. Er zeigt klar, "rück mir bitte nicht auf den Pelz!" Mit einem Welpen würde er das unter Umständen haargenauso machen. Der nächste Schritt könnte heftigeres Drohknurren und eventuell ein Hinschnappen sein (wahrscheinlich in die Luft, aber das Risiko ist viel zu gross).

:: Ich habe dann mit einem klaren Nein und in auf seinen Schlafplatz geschickt reagiert.......

Eine falsche Reaktion. Dein Geschimpfe verstärkt das unangenehme Gefühl, dass er mit dem Baby verknüpft.

:: Es nützt alles nichts er hat heute das zweite mal nach dem Kleien geschnappt und ihn auch heute so erwischt, dass wir Notfallmässig zum Doktor mussten..........

Das ist sehr schlecht, aber die Verantwortung habt alleine ihr. Versteh mich bitte richtig, aber der Hund tut was aus seiner Sicht Normales. Bloss ist Baby´s Haut viel empfindlicher, wie Welpenfell. Ihr müßt auf jeden Fall vermeiden, dass euer Kleiner zum Hund hinkrabbelt. Wenn, dann nur unter absoluter Überwachung der Situation eurerseits und exakter Beobachtung des Hundes. Im Moment besser erstmal gar nicht mehr.

Das Baby muss für ihn ab sofort ausschliessliche mit positiven Eindrücken verknüpft werden. Jede unangenehme Assoziation vermeiden. Also auch Schimpfen, etc......

:: Ist es möglich, dass unser Hund das Kind einfach nicht akzeptieren kann............

Er hat begonnen es zu akzeptieren, allerdings akzeptiert er die Annäherung nicht und verhält sich so, wie es ein Hund eben macht, wenn er die Beachtung seiner Individualdistanz einfordert.

:: Kann da irgenwer helfen?

Konkret sollte dir vorort ein(e) gute(r) Hundeverhaltenstrainer(in) helfen. Wo wohnst du? Vielleicht weiss jemand eine(n) in der Nähe.

Bis dahin solltet ihr die Situation durch Management im Griff behalten. Vor allem nicht den Hund unfreundlicher behandeln, weil genau das seine Gefühlslage noch verschlechtern würde.

:: bis zu unserem Kind hatte unser Hund nie grosse Erfahrungen mit Kindern gemacht.....

Das dachte ich mir.........siehe oben.

Ich hoffe, dass sich das Problem für euch glimpflich löst.

Wenn du selbst was Interessantes zu dem Thema (und ähnlichem) lesen möchtest, kann ich dir nur wärmstens empfehlen das Buch:

"Aggressionsverhalten bei Hunden" von Renate Jones empfehlen.

Viele Grüsse

Alex & Aris


23. Juni 2003 07:51

Liebe Melanie,

ich glaube, Dein Sarkasmus ist hier nicht angebracht!
Wenn Du schon so viel erlebt hättest wie ich, würdest Du die Fragen nicht ins Lächerliche ziehen!
Ich habe nämlich erlebt, wie Hunde aufs Abstellgleis gebracht wurden, bzw. ausgesetzt werden , weil: "Sie verstehen schon, wir bekommen Nachwuchs..." oder "Jaja! Der Hund hat plötzlich das Kind angefallen...verstehe ich garnicht" PAH!
Sorry, wenn Du Dich in diesem Punkt angegriffen gefühlt hast. Ich fasste Deine Beschreibung so auf, dass der Hund das Kind als Bedrohung in seinem vorherigen Status empfindet. -Was in sehr sehr vielen Haushalten an der Tagesordnung ist!!-

Wenn es so abläuft, wie Du eben beschrieben hast, dann kann es das wohl nicht sein.

Was machst Du, wenn der Hund knurrt? Nimmst Du das Baby weg oder schimpfst Du mit ihm?
Es könnte sein, dass dem Hund nicht klar genug ist, dass das Baby zusammen mit Dir in der obersten Rangordnung steht und der Hund sich auch dem baby unterordnen muß.

Wenn er wieder knurrt, lass das baby weiterkrabbeln (natürlich nur, wenn keine akute Gefahr besteht durch Beißattacken, etc) und schimpf mit dem Hund in dem Moment, wenn er das Baby anknurrt. Ich weiß nicht, welches Wort Du normal verwendest, so etwas wie "Nein" oder "Laß es" in einem sehr scharfen und klarem Ton. (Schreien ist dabei nicht erforderlich, der Hund erkennt es an der Tonlage). Schick ihn dann raus/ins Körbchen.
Der Hund muß lernen, dass er in der Rangordnung hinter dem Baby steht. Und da das baby seine Position selbst nicht verteidigen kann, muß Du das als Rangoberster übernehmen.

Ich wünsche Dir und dem Hund auf jeden Fall viel Glück, dass sich alles wieder einrenkt....

Grüße
Simone


02. Juli 2003 10:55

Hallo Karin

Das mit dem Maulkorb ist schwachsinn... ! Und die Lösung am falschen Ort. Alex & Aris Beschreibung oben ist spitze. Ein grosses Lob. Es beschreibt die Situation haargenau.

Gruss

Mia

02. Juli 2003 13:10

: Hallo Karin
:
: Das mit dem Maulkorb ist schwachsinn... ! Und die Lösung am falschen Ort.

Hallo!

Der Hund hat schon geschnappt, d. h. der Streß wurde für ihn schon zu groß. Wären die Besitzer in der Lage, mit der Situation umzugehen, hätte der Hund sich nicht wehren müssen. Das ändert sich nicht von heute auf morgen.

Alex & Aris Beschreibung oben ist spitze. Ein grosses Lob. Es beschreibt die Situation haargenau.

Und Alex war da. Nur aufgrund der subjektiven und unvollständigen Beschreibung der Mutter kann er aussagen, dass dem Kind nichts passiert. Hier kann nur ein Profi vor Ort helfen und keine Waschanleitung.

Viele Grüße von Karin!


02. Juli 2003 15:19

Entschuldigung,

darf ich mal fragen, was für Ratschläge kommen, wenn das Kind erst schwer verletzt auf der Intensivstation liegt?!!?

Wir haben hier einen ausgebildeten und scheinbar etwas angekratzten Riesenschnauzer versus ein 8monatiges Krabbelkind!


Liebe Melanie, wenn Dir Dein Hund soviel bedeutet, dann erspare ihm Situationen, mit denen er nicht fertig wird. Trenne Kind und Hund! Verschaffe Deinem Hund einen geschützen Ort ohne Kind z.B. einen Zwinger oder einen Zimmerkennel!
Wenn Dir an Deinem Kind noch mehr als an Deinem Hund liegt, trenne Kind und Hund! Schütze Dein Kind vor den Zähnen Deines überforderten Hundes! Deinem Hund ist es vollkommen egal, ob Dein Kind Luft holt oder nicht; Hauptsache er hat seine Ruhe!

Mit Verlaub! Wenn ich diesen extremen Tierfanatismus in den Ratschlägen mancher Hundefreunde sehe, graut es mir! Ich habe drei Kinder (auch einen Krabbler) und einen Hund. Ich könnte ganz gewiß niemandem und schon gar nicht mir selbst ins Gesicht schauen, wenn einem meiner Kinder etwas passieren würde. Und der geschilderte Notfall-Besuch beim Kinderarzt ist NICHT WITZIG!

Ich gab einer Dame in einer noch brenzligeren Situation (hier ein Staff versus alle Familienmitglieder, 3 mal Notarzt für Sohn!) den Ratschlag diese Tier sofort zum Tierarzt zu bringen, um ihn einschläfern zu lassen. Die Dame hat noch einen Tag gewartet, ..... NOTARZT, Intensivstation und dann Tierarzt!!!!!!!!




25. Juli 2003 17:41

Liebe(r?)Alex

Vielen Dank für dein Input. Wir haben uns inzwischen mit einem Hundeporfi zusammen gesetzt und müssen nun Einiges bei uns ändern.

Ich hoffe sehr das es funktionieren wird.

Gruss
Melanie + Familie