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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Bezug auf Teletak und Jagd
24. Juni 2003 20:01

Wie willst Du verhindern das jemand mit einem Küchenmesser einen anderen umbringt?
Besuche ein BB-Seminar und Du wirst erkennen wie lange die klassische, positive Konditioniereung braucht bis man dabei überhaupt erst an ein Gerät denkt und wie gering es tatsächlich einwirkt um ein unerwünschtes Verhalten zu korrigieren.

24. Juni 2003 20:10

Hi Lupo,

: Besuche ein BB-Seminar und Du wirst erkennen wie lange die klassische, positive Konditioniereung braucht bis man dabei überhaupt erst an ein Gerät denkt und wie gering es tatsächlich einwirkt um ein unerwünschtes Verhalten zu korrigieren.

Es geht mir nicht um die Leute, die das, was BB in seinen Seminaren weitergibt korrekt umsetzen können. Diese Leute haben auch die Fähigkeit, einen Hund ohne TT ausbilden zu können. Unterstelle ich denen jetzt einfach mal.

Es geht mir um den Rest. Und da sieht die Sache leider etwas anders aus. Ein vielgehörter Satz, der eigentlich alles sagt, was es zum Thema zu sagen gibt: "Der Sch...köter, kann der das Jagen einfach nicht lassen, sobald er von der Leine ist, ist er weg. Aber na warte, ein Bekannter hat ein TT, das hole ich mir jetzt, und dann werden wir schon sehen, ob er nicht doch kapiert, dass er nicht jagen soll".

Glaubst Du allen Ernstes, dass hinter diesem emotionalen Ausspruch ein korrekt, sinnvoll und tierschutzgerechtes Anwenden eines TT steht?

Aber das sind nun mal die überwiegenden Nutzer des TT, und nicht BB und von ihm ausgebildete HF.

Gruss Cindy

24. Juni 2003 20:14

Hallo Andreas,

: Gegenfrage: kann es sich ein Tier, das zum eigenen Überleben Beute machen muss leisten, sich durch schmerzhafte Einwirkungen von der Jagd abhalten zu lassen.?
:

Diese Frage lässt sich durch ein klares NEIN beantworten.

Alles andere wäre unlogisch, da es letztendlich dazu führen würde, dass das entsprechende Tier verhungern würde.

Gruss Cindy

24. Juni 2003 22:05

Hallo Steffen !!

: Frage wozu also brauch ich Takt?

Gute Frage !! Aber leicht zu beantworten, gar nicht.
Ich finds absolut richtig das die Dinger verboten werden. "Gewalt" hat in der Hundeerziehung nichts zu suchen. "Strafe" und Strafe sind 2 Paar Schuhe !! Unerwünschtes Verhalten kann ich dem Hund auch anders zeigen.

Ich habe 3 Hunde. Davon eine Jagdhundmischlingshündin die gewiss nicht einfach war. Dazu kam noch das sie aus 2. Hand war und sehr schlechte Erfahrung gemacht hat, trotz ihres damaligen Alters von erst 12 Wochen.
Sie hat bzw. hatte ein ausgeprägtes Jagdverhalten, sobald sie eine Witterung aufgenommen hatte, war sie weg. Hasen jagen etc. war für sie eine Herausforderung der sie nicht wiederstehen konnte und für mich ein Grauen. Hier hätte spätestens bei einigen anderen Hundehaltern der TT Anwendung gefunden, da der Hund ja nicht hören wollte. Aber ich hab mir die Mühe gemacht und mir die Zeit genommen meinem Hund beizubringen das dies ein für mich unerwünschtes Verhalten ist und ich es nicht dulde. Aber auch nicht mit Schleppleine oder Prügel und Gebrüll. Ich habe mir Angewöhnt immer einen Schritt voraus zu sein, d. h. ich musste am Anfang bei jedem Spaziergang mehr aufpassen und als erstes die Situation bemerken, in der es zu eine beginnenden Jagd kommen könnte. Mit dem Ball, Leckerchen, Lob und Spiel habe ich die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. (Keine Angst ich muss heute nicht mehr bei jedem Spaziergang in Panik verfallen und beobachten wann es denn wieder mal soweit sein könnte) Dann habe ich ihr beigebracht aufgrund vieler Vögel die in unserem Gebiet auch zu Hause sind, diesen hinterher zu laufen wenn ich es ihr erlaube. Heute kann ich sie aus jeder Situation zu mir rufen. Sie zeigt an wann sie eine Witterung aufgenommen hat oder wenn sie Sichtkontakt zu einem Vogel etc. hat und wartet dann auf mein Kommando. Entweder "Hol ihn" oder "Nein und Bleib". Ich habe sie natürlich nur in solchen Situationen losgeschickt auf den Vogel zu zurennen, wenn keinerlei Gefahr für das Tier bestand d. h. wenn er weit genug weg war. Sie hat in ihren fast 7 Lebensjahren noch kein Tier erwischt und/oder irgendwas angetan. Sie läuft gerne den Vögeln hinterher, wenn ich es erlaube und lässt sich jederzeit aus jeder Entfernung zu mir zurückrufen, da sie weiß das es bei mir schöner ist, als zu jagen.
Wenn ich es ihr nicht erlaube, ist sie eine gewisse Zeit unter "Spannung" und dann trottet sie mit dem Ball im Mund weiter ihres Weges. Man sagt auch wenn ein Hund erstmal eine Fährte aufgenommen hat und Sichtkontakt zu dem Tier hatte und auch noch in einem kurzen Abstand eine gewisse Zeit hinter ihm herjagd, also praktisch schon beim jagen ist, dann könne man ihn nicht mehr abrufen. Dies kann ich leider nicht bestätigen. Dazu ein kleines Beispiel von vielen...Vor kurzem waren wir auf einer großen Wiese spazieren, wo viele Hasenbauten sind und es nur so von Hasen wimmelt und auch alles danach riecht. Ich hatte mich mit meinen 2 anderen Hunden beschäftigt, als ich auf einmal meine Hündin hörte, die mit Hetzgebell hinter mir vorbeirauschte, ganz dicht hinter einem Hasen. Ich hab laut gerufen, zwar 3 mal, aber dann lies sie ab und kam sofort zu mir. Ich war richtig stolz auf sie, denn so dicht und so "lange" hat sie noch kein Tier vor sich gehabt und lies sich abrufen. Das hat mir weider einmal gezeigt das ich mit meiner eigenen Methode ihr Verhalten in den Griff bekam und das ganz ohne ihr Schmerzen zuzufügen. Sie würde mit Sichheit jedes Tier jagen und auch beissen egal ob Hase, Reh, Vogel oder Katze, wenn sie alleine wäre und sie niemand stört. Daran sieht man das sie es ernst meint.

Mit Katzen hat sie auch so ihre Freude. Sie ist absolut Katzenunverträglich und würde sich bestimmt sehr gerne mal mit einer Anlegen *grins* Aber auch da hatte ich sie soweit, das sie 50 cm neben einer Katze sitzenbleib und sie nicht zeriss, obwohl ich diese fütterte und ich sie gestreichelt hab. Die Katze war anscheind Hunde gewöhnt und hatte keine Angst vor Hunden. Meine Hündin stand die ganze Zeit unter Strom, war am ganzen Körper wie strack gefroren und hat gezittert wie ne Hecke und sie nicht aus den Augen gelassen. Aber sie hat in dieser Situation die öfters vorkam, gehört. Danach hab ich sie gelobt und ihr gezeigt das ihr Verhalten bzw. ihr Gehorsam mir gegenüber eine super Sache ist. Das wäre noch vor langer Zeit mit ihr nie möglich gewesen.

Unsere 3. Hündin hab ich das genauso von Anfang an gelehrt. Sie ist jetzt 13 Monate alt und läuft nur den Vögeln hinterher wenn ich es sage. Sonst nicht. Ein Nein ist aureichend und sie läuft nicht hin. Ich übe auch das ich sie hinter her laufen lasse und sie dann abrufe und wenn sie zurück kommt ist es schöner als weiter zu "jagen". Das klappt wunderbar und ich bin stolz darauf.

Wir haben fast jeden Tag die Gelegeheit u. a. auch an Enten vorbei zu gehn die am Ufer sitzen und meine Hunde gehn alle 3 ohne Leine neben mir an den Tieren vorbei, als wären sie nicht da. Mit viel Mühe und Aufwand sind auch schwierige Hunde davon abzubringen. Es liegt meist nicht nur am Jagdverhalten selbst, sondern auch an der Beziehung zwischen Hundehalter (Rudelführer) und Hund selbst. Wenn dort schon Unstimmigkeiten sind und der Hund sich nicht "sicher" in seinem "Rudel" fühlt, der Mensch Fehler macht und der Hund die Führung übernehmen muss, dann wird man auch das Problem mit dem hinter her jagen nicht in den Griff bekommen.

Viele Verhaltensweisen entstehen aus einer Kette von Reaktionen und sind keine einzelne Unart.

Ich übe lieber auf diese Art als mit Mitteln die an Tierquälerei grenzen.

Gruß Tina



25. Juni 2003 03:34

Hallöchen,

: Und wenn Du glaubst das Dein Hund dich hinterhältiger Weise verarschen wolle, dann solltest Du mal über Dein Verhältnis zum Hund nachdenken.

Jeder, der nicht in der Lage ist, seinem Hund ohne Starkzwangmittel zu vermitteln, was "Mensch" von ihm will, sollte über sein Verhältnis zum Hund nachdenken.

Viele Grüße,
Flocke & Rasselbande




25. Juni 2003 03:58

Hallo und guten Morgen.

: : Frage wozu also brauch ich Takt?
:
: Gute Frage !! Aber leicht zu beantworten, gar nicht.

Dieser Meinung bin ich auch. Ich habe einen Dackel-Schnauzer-Terrier-Mix, der "weg war", sobald er eine Witterung aufgenommen hat. Ich habe am Anfang mit Schleppleine gearbeitet und ihn sogar "in die Leine laufen lassen" (wenig Ahnung - und soviel "kompetente" Hilfe - vielleicht hätte ich damals sogar dem Einsatz eines Taks zugestimmt). Einen wirklich Erfolg hatte ich mit der Methode "Leine" nicht.

Ein Erfolg stellte sich ein, als ich darauf geachtet habe, dass ich frühzeitig meinen Hund abrufen konnte. Anzeichen, dass ein Hund eine Witterung aufnimmt, sind IMMER da. Wenn "Mensch" jetzt "pennt", ist es nicht der Hund, der versagt hat, weil er sich nicht zurückrufen lässt, sondern der Mensch.
In Verbindung mit einer "Umstellung" der Erziehung von Druck auf positiver Bestärkung, konnte ich die Bindung meines Hundes zu mir extrem festigen - ich war und bin einfach "toll" und "interessant" für ihn - Voraussetzung war in Verbindung mit seinem Jagdtrieb, dass ich die Zeichen meines Hundes erkennen musste.

Heute kann ich meinen Hund ohne Probleme auch in wildreichen Gegenden laufen lassen; sobald er etwas wittert, nimmt er Blickkontakt auf, ein "lass es" reicht hier jetzt aus und er geht weiter. Ebenfalls lässt er sich abrufen, wenn Hasen oder Katzen kurz vor ihm seinen Weg kreuzen (diese Situationen hatten wir bereits mehrfach); Voraussetzung hierfür ist, dass ICH nicht "penne" - aber wie bei vielen anderen Situationen wäre auch hier "Mensch" schuld.

Viele Grüße,
Flocke & Rasselbande