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Andere Hundeschule - andere Erziehung?

geschrieben von Anja(YCH) 
Andere Hundeschule - andere Erziehung?
14. September 1998 06:59

Liebe Hundefreunde,

ich würde gerne einmal Eure Meinung zu folgendem Problem hören.

Mit meinem nun fast 2-jährigen Briard war ich vom Welpenkindergarten über den Einzelunterricht bis zur Gruppe 1 1/2 Jahre in ein und der selben Hundeschule. Dort hat es mir sehr gut gefallen und ich habe viel gelernt. Vor einem halben Jahr habe ich dann dort aufgehört, da ich nun mit Hundesport anfangen wollte. Ich habe aber weiterhin immer wieder einzelne Übungen auf unseren Spaziergängen weiter geübt. Das was Mogli können sollte, kann er.

Jetzt habe ich einen Hundeverein gefunden, in dem ich mit Agiliy angefangen habe. Man bot mir dort an, doch begleitend dazu an der Unterordnung teilzunehmen. Ich habe das gerne angenommen, da ein bischen intensive Erziehungsarbeit zwischendurch ja nie schaden kann. Leider mußte ich feststellen, daß dort nun einiges anders läuft, als ich es vorher gelernt hatte. In meiner alten Hundeschule konnte ich mir zB. aussuchen, ob der Hund links oder rechts Fuß gehen lernt. Ich habe mich für rechts entschieden, da es bei uns in der Gegend sinnvoller ist, da ich unsere Spaziergänge immer auf dem rechten Bürgersteig beginne und so die Möglichkeit habe, Mogli direkt ohne Leine laufen lassen zu können. Außerdem kommt er auf "Hier" angelaufen und setzt sich direkt vor mich. Dazu hebe ich den Finger (was sitz beim angelaufen kommen und auch in allen anderen Situationen bedeutet) und mittlerweile setzt er sich auch, wenn ich nur den Finger hebe, ich brauche gar nicht mehr "Sitz" sagen. Wenn man im Lauf oder Schritt "Halt" sagt, bedeutet das für ihn, sich sofort Hinzusetzen, was er auch macht.

Im Hundeverein nun, muß der Hund links Fuß gehen. Als ich sagte, daß ich das aber rechts geübt hätte, wurde mir mitgeteilt, daß er in Prüfungen aber links gehen muß. Das war mir von Anfang an klar, aber da ich nicht vorhabe an Prüfungen teizunehmen, ist mir das eigentlich ziemlich egal. Im Lauf wurde dann angehalten und Sitz gesagt und nicht Halt, wie ich es gelernt habe. Dann muß sich der Hund ganz eng ans Bein links neben einen setzten und nicht vor einen, wie Mogli es dann machte. Den Finger sollte ich auch nicht heben, da den Hund das nur animieren würde, sich vor mich zu setzen.

Kurz und knapp: Ich kam mir vor wie ein Anfänger, der alles falsch macht und bei Null wieder anfangen muß. Der Trainer war zwar sehr nett und freundlich (also kein Kasernenhofton oder so was), aber was nutzt das? Außerdem war Mogli ziemlich kaptt, da er zwei Stunden wie wild am Rhein mit seiner Hunde-Freundin gespielt hatte und direkt danach zum ersten mal zwei Stunden Agility gemacht hatte. Beim Sitzen legte er sich schon auf die Seite und versuchte zu schlafen. Als ich dann sagte der Hund sei ziemlich kaputt (er sollte sich immer wieder setzen) wurde ich zum Ball spielen geschickt und als Mogli dann hinter dem Ball herrannte hieß es, anscheinend wäre er aber nicht sooo kaputt. Ich habe dann mit Ball und Erziehung aufgehört an diesem Abend. Ich habe dem Trainer noch mal erklärt, daß ich eben alles ein bischen anders gelernt hätte und er meinte das würden wir schon hinkriegen.

Den ganzen Abend habe ich darüber nachgedacht. Mogli ist ein reiner Familienhund und ich habe nicht vor Prüfungen mit ihm abzulegen. Das was ich ihm beigebracht habe ist genau das, was ich im Alltag mit ihm brauche. Dazu kommt, daß ich alles was ich in der ersten Hundeschule gelernt habe, meinem Freund auch beigebracht habe. Soll ich jetzt alles wieder umändern? Würde das den Hund nicht total verwirren? Außerdem müßte ich meinem Freund dann auch die einzelnen Befehle wieder neu erklären, wo ich doch so froh bin, daß er alles mittlerweile richtig macht. :-)))

Was meint Ihr dazu? Soll ich nicht auf die Unterordnung lieber verzichten?

Viele Grüße von Anja & Mogli


14. September 1998 07:15

Hallo Anja, meine Meinung dazu: Verzichte auf die Unterordnung und sei froh, daß Mogli und Du ein gutes Team seid. Sicher könntest Du ihm die neuen regeln beibringen, aber wozu? Nur damit er sich an allgemeine Hundesportregeln gewöhnt? Die Gefahr ist zu groß, daß Du ihn verwirrst, weil auf einmal an sich bekannte Anforderungen mit anderen Befehlen verbunden werden sollen. Und Du wirst auch unsicher, wenn dann was nicht klappt, was er doch eigentlich schon konnte. Gruß, Sabina

14. September 1998 07:28

Guten Morgen, Anjalein,

also, zu Deinem Bericht möchte ich folgendes loswerden: In der Tat war Mogli wohl nach seinem ersten Agilitytraining geistig schon ziemlich ausgepowert. Und das heißt ja nicht, daß er nicht trotzdem nach dem Bällchen jagen kann. Im Gegenteil, nach all dem Neuen konnte er dabei vielleicht noch ein bißchen Konzentrationsstreß abbauen. Daß er dann nicht auch noch Bock auf Unterordnung hatte, finde ich verständlich.
Wenns Dir doch in dem Verein gefällt, würde ich da bleiben. Mit der Zeit wird das Agility-Training Mogli auch psychisch nicht mehr so sehr beanspruchen, so daß er dann bestimmt auch noch die anschließende Unterordnung schafft. Generell würde ich das anfangs an Deiner Stelle allerdings lieber auf zwei verschiedene Tage verteilen.
Und die neuen Befehle lernt er bestimmt auch ganz, ganz schnell, schließlich ist er ja noch jung und somit aufnahmefähig (wie das mit Jost aussieht, weiß ich natürlich nicht ;-))) Sieh es doch als Herausforderung. Schließlich kannst Du die alten Kommandos ja beibehalten und für die neue Übung (also z.B. links Fuß) einen neuen Befehl (z.B. "Links"winking smiley einführen. Dann ist MOgli halt der Held und kann links UND rechts Fuß. Genauso für die "neue" Form des "Hier".

: Außerdem müßte ich meinem Freund dann auch die einzelnen Befehle wieder neu erklären, wo ich doch so froh bin, daß er alles mittlerweile richtig macht. :-)))

Wie gesagt, auch JOst wird nach einiger Zeit bestimmt auch freudig links bei Fuß gehen!!! (freu... ;-)))

:Was meint Ihr dazu? Soll ich nicht auf die Unterordnung lieber verzichten?

Warum solltest Du, wenns Euch eigentlich Spaß macht?

Liebe Grüße und bis gleich "drüben",
suki und maxi

14. September 1998 07:42

Hallo Anja,

also ich bin da ein gebranntes Kind und sag Dir: Lass es!

Auch wenn Du einen neuen Befehl für das links gehen einführen würdest - ist
übrigens eine gute Idee von "Suki" - Du würdest ständig hören: Aber so
kann man keine Prüfung machen.
Sichtzeichen sind überhaupt nicht erlaubt.

Überleg es Dir - Agility macht Spass aber die Unterordnung in einem Verein, der
sich an die Prüfungsregeln halten muss und eigentlich nur daraufhin trainiert -
muss das sein???????

Du kannst den Mogli auch mit anderen Sachen geistig auslasten und das Üben
kommt bei Euch beiden ja auch nicht zu kurz!

Liebe Grüsse

Petra

14. September 1998 09:49

Hallo Anja

Selber betreibe ich seit etwa 2 Monaten Agility mit Azari. Ich habe ihn aber immer links geführt in den Unterordnungskursen, da ich eigentlich eine Prüfung absolvieren wollte, es aber dann sein liess, da Azari die Befehle nicht so ausführte, wie sie für die Prüfung sein sollten. (dichtes Fusslaufen.......). Für das Agility musste ich ihm nun aber das Laufen auf der rechten Seite beibringen. Dafür habe ich einfach ganz neue Befehle eingeübt. Der Hund sollte ja auf dem Parcours links und rechts geführt werden können. Wenn ich nun zu Azari right sage, wechselt er auf die rechte Seite und bleibt dort bis ein anderer Befehl kommt.

Ich glaube nicht, dass Du Mogli verwirrst, wenn er neue Befehle lernen soll. Eventuell ist es aber besser, wenn Du die Unterordnung auf einen anderen Tag verlegst und nicht gleich nach dem Agility Kurs besuchst.

Viel Spass beim Agility.
isabelle


14. September 1998 10:18

Hallo Isabelle,

:Ich glaube nicht, dass Du Mogli verwirrst, wenn er neue Befehle lernen soll. Eventuell ist es aber besser, wenn Du die Unterordnung auf einen anderen Tag verlegst und nicht gleich nach dem Agility Kurs besuchst.

Die Trainerin des Agility erklärte uns auch direkt am Anfang, daß Hunde beim Agility links und rechts laufen können müssen. Das ist ja auch kein Problem, da das ganze Thema Agility für Mogli völlig neu ist. Er muß ja z.B. auch lernen auf den Befehl "Tunnel" durch einen Tunnel zu kriechen oder auf "Zick-Zack" Slalom zu laufen. Das sind alles Dinge, die er noch nie gemacht hat. Ich habe auch keinen Problem damit ihm neue Dinge beizubringen. Was ich aber eigentlich nicht möchte ist, daß er Dinge, die er bereits kann, auf einmal ganz anders machen muß. Da frage ich mich eben, ob das nicht verwirrend für ihn ist und im Endeffekt mehr schadet als nütz.

Nachdenkliche Grüße von Anja