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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Schutzhundausbildung - ja oder nein?
25. September 1998 10:55

:Hallo Antje,
:
:ich bin auf dem örtlichen Hundeplatz, es ist zwar ein Hundeplatz für Hunde aller Rassen, aber zum Glück haben wir den RZV -Rassezuchtverein- für Hovawart auf dem Platz, der mit 4 Ausbildern "arbeitet". Für die Hundeführer und Ausbilder ist es Arbeit für die Hunde "FUN". Unsere Ausbilder gehen regelmässig auf Seminare, da sich Ausbilder nur nennen darf, der die fachliche Qualifikation hat. Bei uns wird auf Spiel und Beute trainiert. Geschlagen wird kein Hund. Es wurde auch schon demonstriert, wie der Hund sich verhält, wenn der Scheintäter keinen Hetzärmel trägt. Der Hund hat sich ganz normal verhalten, kein Beissen und kein Bellen. Wenn Du die Hunde siehst, wie sie sich auf dem Platz verhalten, es ist eine wahre Freude, sie laufen freudig mit wedelndem Schwanz springen auch mal hoch, natürlich gibt das bei der Prüfung Punktabzug, aber unsere Trainer sind der Meinung, lieber einen freudigen Hund und ein paar Punkte weniger, wie ein Hund der auf den Brustwarzen und mit eingeklemmtem Schwanz auf dem Platz rumschleicht und nur aus Angst hört. Ob Du mit Deinem Hovi Schutzdienst machen sollst, kannst nur Du entscheiden, ich kann Dir nur den einen Rat geben, schau Dir diverse Hundeplätze an, schau Dir vor allen Dingen die Hunde an - wie verhalten sich die. Die Entscheidung liegt in Deinem Gefühl, auf einem guten Platz mit guten Ausbildern macht Schutzdienst Spass Dir und dem Hund.Menschen, zu Fuß, auf dem Rad oder
:auf Rollerblades, interessieren ihn überhaupt nicht, wenn die Wege gut besucht sind.
:Wandeln wir dagegen auf einsamen Pfaden und jemand kreuzt unseren Weg, bellt er und prescht vor.
grinning smileyer Reiz ist so stark, daß er auch dann losläuft, wenn er "sitz" oder "platz" macht, obwohl
:es für ihn ansonsten "Bleib-Kommandos" sind. Mittlerweile sind schon soweit, daß er sofort
:zurückkommt, wenn wir ihn rufen, aber das Vorpreschen konnten wir ihm noch nicht abgewöhnen!
:Vielleicht hat der eine oder die andere ein paar Tips?
:
confused smileyo, und jetzt komme ich zu der Schutzhundausbildung. Schutzhunde sollen ja angeblich die am
:zuverlässigsten gehorchenden Hunde sein, weil sie ihre Triebe KONTROLLIERT ausüben können. Ich bin
:trotzdem skeptisch, ob der Hund nicht doch mal zubeißt, weil er einen abwehrenden Arm mit einem Beißarm
:verwechseln könnte und nicht erst auf das Komando wartet. Außerdem frage ich mich, ob es wirklich
:nur der Beutetrieb ist, der bei dem Schutzdienst angesprochen wird.
:
:Gerade weil unser Hovi einen ausgeprägten Schutzinstinkt hat, frage ich mich, ob er für den Schutzdienst
:geeignet ist oder ob sein Verhalten nicht doch erst dadurch in unerwünschte Bahnen gelenkt wird?!
:
:Bitte gebt doch kompetente Tips und Kommentare, Negativ- und Positivbeispiele!
:
:Antje und Atrèju aus dem hohen Norden


25. September 1998 11:02

:Hallo Hundefans,
:
:wir haben einen 8-monatigen Hovawartrüden, mit dem ich auch auf dem Hundeplatz bin.
:Unseren Zwerg haben wir eigentlich ganz gut im Griff. Probleme haben wir mit seinem
:anscheinend recht gut entwickeltem Schutzinstinkt. Menschen, zu Fuß, auf dem Rad oder
:auf Rollerblades, interessieren ihn überhaupt nicht, wenn die Wege gut besucht sind.
:Wandeln wir dagegen auf einsamen Pfaden und jemand kreuzt unseren Weg, bellt er und prescht vor.
grinning smileyer Reiz ist so stark, daß er auch dann losläuft, wenn er "sitz" oder "platz" macht, obwohl
:es für ihn ansonsten "Bleib-Kommandos" sind. Mittlerweile sind schon soweit, daß er sofort
:zurückkommt, wenn wir ihn rufen, aber das Vorpreschen konnten wir ihm noch nicht abgewöhnen!
:Vielleicht hat der eine oder die andere ein paar Tips?
:
confused smileyo, und jetzt komme ich zu der Schutzhundausbildung. Schutzhunde sollen ja angeblich die am
:zuverlässigsten gehorchenden Hunde sein, weil sie ihre Triebe KONTROLLIERT ausüben können. Ich bin
:trotzdem skeptisch, ob der Hund nicht doch mal zubeißt, weil er einen abwehrenden Arm mit einem Beißarm
:verwechseln könnte und nicht erst auf das Komando wartet. Außerdem frage ich mich, ob es wirklich
:nur der Beutetrieb ist, der bei dem Schutzdienst angesprochen wird.
:
:Gerade weil unser Hovi einen ausgeprägten Schutzinstinkt hat, frage ich mich, ob er für den Schutzdienst
:geeignet ist oder ob sein Verhalten nicht doch erst dadurch in unerwünschte Bahnen gelenkt wird?!
:
:Bitte gebt doch kompetente Tips und Kommentare, Negativ- und Positivbeispiele!
:
:Antje und Atrèju aus dem hohen Norden

Hallo Antje,

ich muß mich noch einmal einmischen nachdem ich die letzten Meldungen gelesen habe. Nimm Dir wirklich mal Ankes Rat zu Herzen und unterhalte Dich mit dem Ausbildungswart auf Deinem Hundeplatz und eventuell noch mit welchen von anderen Hundeplätzen. Es bringt Dir überhaupt nichts, wenn Du Dir Meinungen einholst von Leuten, die selbst noch nie einen Schutzhund komplett (von BH bis SchH III) ausgebildet haben. Mir stehen wirklich die Haare zu Berge wenn ich höre, daß ausgebildete Hunde auf alles los gehen. Dies ist absoluter Unfug. Wenn ein Hund auf Menschen losgeht, dann hängt das nicht mit der Ausbildung zusammen. Ausbildungswarte sind auch keine stümperhafte Anfänger. Meistens sind es Leute mit jahre- oder jahrzehntelanger Erfahrung. Wie gesagt, ich kann Dir mehr als hundert Hunde nennen, die einen prima Schutzdienst gemacht haben und dann vom Platz kamen und die liebsten Hunde waren. Schutzdienst basiert auf Beutetrieb. Probier doch mal folgendes. Der Helfer geht auf den Platz, Du läßt Deinen Hund los, der Helfer rennt in die eine Richtung und wirft den Hetzärmel in die andere Richtung. Ich wette mit Dir, daß der Hund hinter dem Ärmel (Beute) herläuft.

Viele Grüße

Heidi


25. September 1998 12:09


:ich muß mich noch einmal einmischen nachdem ich die letzten Meldungen gelesen habe. Nimm Dir wirklich mal Ankes Rat zu Herzen und unterhalte Dich mit dem Ausbildungswart auf Deinem Hundeplatz und eventuell noch mit welchen von anderen Hundeplätzen. Es bringt Dir überhaupt nichts, wenn Du Dir Meinungen einholst von Leuten, die selbst noch nie einen Schutzhund komplett (von BH bis SchH III) ausgebildet haben. Mir stehen wirklich die Haare zu Berge wenn ich höre, daß ausgebildete Hunde auf alles los gehen. Dies ist absoluter Unfug. Wenn ein Hund auf Menschen losgeht, dann hängt das nicht mit der Ausbildung zusammen. Ausbildungswarte sind auch keine stümperhafte Anfänger. Meistens sind es Leute mit jahre- oder jahrzehntelanger Erfahrung. Wie gesagt, ich kann Dir mehr als hundert Hunde nennen, die einen prima Schutzdienst gemacht haben und dann vom Platz kamen und die liebsten Hunde waren. Schutzdienst basiert auf Beutetrieb. Probier doch mal folgendes. Der Helfer geht auf den Platz, Du läßt Deinen Hund los, der Helfer rennt in die eine Richtung und wirft den Hetzärmel in die andere Richtung. Ich wette mit Dir, daß der Hund hinter dem Ärmel (Beute) herläuft.

Hallo Heidi,

Du hast wahrscheinlich recht, daß ich mich vor Ort mit dem "Problem" auseinandersetzen muß. Ich bin mit dem 4beiner auf einem reinen RZV-Hovawartplatz, und die Ausbilder gehen individuell auf die Bedürfnisse der Hunde ein. Die Unterordnung der Junghunde hat eine sehr einfühlsame Ausbilderin übernommen - sie legt großen Wert auf Spiel und Spaß, aber wenn's sein muß, werden die Hunde auch schon mal zurechtgewiesen, aber nur so stark, wie es der Hund verträgt. Also, ein Sensibelchen wird nicht so "zusammengestaucht" wie ein zäher Bursche. Auch bei der Schutzhundausbildung wird auf die individuellen Unterschiede geachtet. Falls ich mich für die Schutzhundausbildung entscheide, sind wir auf dem Platz bestimmt gut aufgehoben. Es herrscht auch nicht dieser rauhe Ton, wie man ihn auf anderen Gebrauchshundeplätzen schon mal antrifft. Die Schutzhundausbildung macht den Hunden auch richtig viel Freude - die Hundeführer werden fast über den Platz geschleift, wenn die Hunde spitzkriegen, was läuft, und aggressiv sind sie auch nicht.

Nun ja, ich werde mal weiter in mich gehen,

Antje

25. September 1998 13:05

Hallo,

vielleicht solltest Du genauer lesen, bevor Du irgendwas dazu sagst:

:Mir stehen wirklich die Haare zu Berge wenn ich höre, daß ausgebildete
Hunde auf alles los gehen. Dies ist absoluter Unfug.

Davon habe ich nicht gesprochen! Ich erwähnte Hunde mit ABGEBROCHENER
Ausbildung - und das ist gefährlich!

:Es bringt Dir überhaupt nichts, wenn Du Dir Meinungen einholst von
:Leuten, die selbst noch nie einen Schutzhund komplett
sad smileyvon BH bis SchH III) ausgebildet haben.

Wieso nicht??? Gilt jetzt nur noch die Meinung von Schutzhundesportlern?

Über dieses Thema wurde schon sehr oft diskutiert und wir haben alle schon
unseren Senf dazugegeben, aber leider ist kaum einer einsichtiger geworden!
Ich habe z. B. begriffen, dass Schutzhundeausbildung und Schutzhundeausbildung
zwei Paar Schuh sein können - Du anscheinend immer noch nicht, dass es
wirklich darauf ankommt wer die Hunde trainiert und wie sie trainiert werden.
Und trotzdem nehme ich mir für mich und meinen Hund das Recht heraus zu sagen:
Schutzhundeausbildung ist nix für uns! Willst Du mir das streitig machen?
Alles was ich an Argumenten gebracht habe, kann ich belegen und Antje wollte
schliesslich MeinungEN hören - nicht nur Deine!

Dein immer wieder angebrachtes Beispiel, dass Euer Ausbildungswart Seminare
und Fortbildung macht ist ja toll - aber garantierst Du Antje, dass das auf
jedem Hundeplatz so ist?
Es ist sehr wichtig, genau nachzudenken, ob man auch hinter dieser Art der
Ausbildung steht, bevor man sie halbherzig anfängt und das man sich die Leute
auf Hundeplätzen sehr genau anschauen muss.


Petra


25. September 1998 17:36

Hallo Heidi,

ich habe schon mal nicht behauptet, daß solche Hunde auf alles losgehen???
Ich habe von unserer Cleo berichtet, die uns beim herumtoben
in den Arm gebissen hat und das war sicher nicht böse gemeint.
Unsere Hündin ist noch niemals auf irgend jemanden losgegangen.

Einen Züchter von Riesenschnauzern, die ja auch als Polizeihunde
eingesetzt werden, als Ahnungslos und ohne Erfahrung hinzustellen,
halte ich für ganz schön anmaßend von Dir.
Nach allem was ich bei unserem Besuch auf dem Hundeplatz gesehen
habe, geht es dort sehr ordentlich zu. Die Hunde habe allesamt viel
Freude daran gehabt und der Helfer hat auch nicht über den Platz
gebrüllt. Trotz allem hat uns unsere Cleo beim Spielen in den Arm
gebissen und seltsamer Weise meistens in den Rechten.
Erkläre mir doch bitte mal woher das kommt.
Ich gebe zu, ich selbst habe vom Schutzdienst keine Ahnung, muß ich
aber auch nicht, denn unsere Cleo hat sie und das reicht völlig
aus.

Ulrike, Duke und Cleo


25. September 1998 23:47

Hallo Petra und Mitleser,

: Ich erwähnte Hunde mit ABGEBROCHENER Ausbildung - und das ist gefährlich!

Nicht zwangsläufig, es kommt sehr darauf an, wie die Hunde ausgebildet werden, wie Du weiter unten ja schon erwähntest. So wie unser Helfer arbeitet, kann man in jedem Stadium abbrechen ohne daß die Hunde anschließend Probleme zeigen. Wir haben verschiedene Leute im Verein, auch mit sogenannten "triebstarken" Hunden, die aus persönlichen/beruflichen Gründen schonmal für längere Zeit nicht zum Training kommen können, dennoch bleiben die Hunde "normale" Familienhunde.

: Gilt jetzt nur noch die Meinung von Schutzhundesportlern?

Ich hoffe nicht, für mich ist zunächst jeder qualifiziert, der sich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt hat. Sollte wirklich SchHIII das non plus ultra sein, will ich nix gesagt haben, bin schließlich erst bei II smiling smiley))

:... dass es wirklich darauf ankommt wer die Hunde trainiert und wie sie trainiert werden.

Das ist die Kernaussage! Da gibt es himmelweite Unterschiede und leider auch noch einige schwarze Schafe, die mit Uralt-Hauruck-Methoden zu Werke gehen. Deswegen auch mein Rat, sich die Arbeit und Hunde vor Ort anzusehen. Auch ich habe leider schon beobachtet, wie ein am Beißen desinteressierter Junghund solange bedrängt und geärgert wurde bis er aus Panik packte. Aber so macht man Angstbeißer und keine Sporthunde. Das sind dann die von Dir erwähnten gefährlichen Hunde. Wenige hirnamputierte, die sowas mit Hunden machen sorgen dafür, daß eine ganze Sportart in Verruf gerät.

grinning smileyein immer wieder angebrachtes Beispiel, dass Euer Ausbildungswart Seminare
:und Fortbildung macht ist ja toll - aber garantierst Du Antje, dass das auf
:jedem Hundeplatz so ist?

Ausbildungswart dürfen in dem VDH angeschlossenen Vereinen nur noch Leute sein, die den "Sachkundenachweis für Ausbildungswarte, Übungsleiter, Trainer im Verband für das Deutsche Hundewesen" besitzen. Leider heißt das nicht automatisch, daß diese dann auch nach modernen Ausbildungsmethoden arbeiten. Als Helfer darf in der Ausbildung zunächst jeder arbeiten, nur bei bestimmten Prüfungen ist der Besitz eines "Helferscheins" nötig. Ich schaue mir aber grundsätzlich alle Leute, mit denen mein Hund arbeiten soll, vorher genau an.

:Es ist sehr wichtig, genau nachzudenken, ob man auch hinter dieser Art der
:Ausbildung steht, bevor man sie halbherzig anfängt

Das sollte für jede Ausbildung gelten, ich sag nur Leinenruck in der Unterordnung.

:und das man sich die Leute
:auf Hundeplätzen sehr genau anschauen muss.

Dito

Wenn Schutzhunde den Ärmel auch auf Hörzeichen (eigentlich sollten sie es möglichst selbstständig tun) nicht auslassen, so ist das noch lange kein Zeichen von Aggressivität. Sondern es zeigt, daß der Hund das Hörzeichen "Aus" noch nicht richtig gelernt hat. Viele dieser Hunde geben auch Stöckchen und Bällchen nicht freiwillig ab.

Geschlagen werden die Hunde auch nicht. Die in der Prüfung verlangten "Schläge" erfolgen mit einem Softstock auf Keulen, Seitenteile oder Widerrist. Würden es den Hunden wirklich wehtun, würden die meisten anschließend nicht mehr an den Helfer gehen, sondern mit Meideverhalten reagieren. Es ist Sport und kein blutiger Ernst.

Um unsere Hunde an Ablenkung während des Schutzdienstes zu gewöhnen, steht der Helfer auch mal von "Zivilisten" eingekreist. Der Hund muß sich erst zwischen den Leuten durchschieben, bevor er ihn verbellen kann. Ich würde mich doch keinem Rotti (oder sonst einem Hund) in den Weg stellen, wenn ich nicht absolut sicher wäre, daß er nur den Ärmel sucht. Die einzige Verletzung war ein Bluterguß, als mir ein Hund den Ärmel vor mein Schienbein knallte.

Das Schutzhunde beim Ansichtigwerden des Helfers rumflippen halte ich für normal, es ist die Gier nach dem Spiel bzw. dem Ärmel. Meine Hündin zeigt dasselbe Verhalten, wenn sie andere Hunde beim Bällchen-Spiel beobachtet.

Bei uns werden auch viele der in die Jahre gekommenen Schutzhunde anschließend von Kindern im Turnierhundsport geführt. Die rüstigen Rentner haben für die kurzen Kinderbeine das richtige Tempo, beide Seiten scheinen mit der Lösung zufrieden. Beim geringsten Zweifel am Verhalten der Hunde (oder Kinder) käme eine solche Konstellation nicht in Frage.

Ich hab schon viele aggressive Hunde kennengelernt. Aber eine sportliche SchH-Ausbildung nach auch nur halbwegs modernen Methoden, egal ob vollendet oder abgebrochen, hatte keiner von ihnen. Vielmehr stammten sie entweder aus extrem schlechter Haltung, wurden von ihren Besitzern mißhandelt oder auch von Fremdpersonen, um sie "scharf" zu machen.

Leider gibt es aber auch unter den Sportlern solche, die das Negativimage in der Öffentlichkeit unbewußt verstärken, indem sie ihre in meinen Augen völlig normalen Hunde als todesmutige Killer darstellen, erzählen dieser oder jener Helfer hätte schon so und so vielen Hunden die Rippen gebrochen (dabei würde niemand mehr seinen Hund an so eine Person lassen)und ähnliche Märchen a la "Vogelspinne in Yucca-Palme".

Wie mißtrauisch mein Hund im Alltag gegenüber Fremden ist und ab wann er sich schützend vor mich stellt oder auch flieht, darauf hat die sportliche Ausbildung, wie ich sie kenne keinen Einfluß.
Rico (SchHII) hat erst einmal in seinem Leben ernsthaft einen Menschen angedroht, derjenige hatte vorher mich bedroht. Sonst ist Rico aber eher zurückhaltend fast ein Hasenfuß, wenn der Helfer ihm ausversehen leicht auf die Zehen tritt ist der Tag schon gelaufen.
Denny (kann noch nicht einmal sitzen beim Verbellen) reagiert schon mit Freudengeheul und Schwanzwedeln, wenn sie Schutzdienst nur akkustisch wahrnimmt. Steht auf dem Platz ihre Frau, ist draußen aber eher unsicher.
Judy paßt besonders im Dunkeln auf, brummt ihr verdächtige Gestalten sofort an. Hält aber von SchH-Sport rein garnichts.
Ich selber habe wie man sieht keinen Hund vergleichbar mit Atréju, dafür aber ein Bekannter. Seine sehr dominante Schäferhündin zeigt ein ähnliches Verhalten, mit Beginn der SchH-Ausbildung hat es sich weder verschlimmert noch verbessert. Sie paßt auch heute noch auf und brummt Fremde an, aber durch gezielte Gehorsamsübung (unabhängig vom Schutzdienst) kann er sie sicher "Fuß" rufen.

Schutzhundsport ist eine von vielen Alternativen, dem Hund Abwechslung zu verschaffen. Egal was ich mit dem Hund anstrebe, sollte ich immer auf die Art der Ausbildung achten. Fehlverhalten im Alltag läßt sich weder durch die eine noch die andere Hundesportart beseitigen, sondern nur durch gezielte Übung am Problem.

Ups, ist das lang geworden!
Ciao Anke