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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Ganztagsarbeit und Hund ?
29. September 1998 14:29


Hallo Michaela,

ich kann mich da nur Mecki anschließen. Auch ich bin dagegen, sich in einer Situation einen
Hund anzuschaffen, der dann immer alleine sein muß. Aber Du hast das eigentlich immer verallgemeinert,
mit der Tierquälerei und so. Du hast die Dinge nicht differenziert genung gesehen (ist jedenfalls meine
Meinung). Niemand will die von mir beschriebene Situation als Standart ansehen, aber das ich mich ein
bisschen (arg) durch Deine Äußerungen angegriffen gefühlt habe, ist doch wohl verständlich, oder?

Alles Gute
Andrea


29. September 1998 14:59

Hallo, Ihr bösen ganztägig Berufstätigen ;-))))),
ich antworte jetzt mal auf Meckis Meldung, weil sie die letze zu diesem Thema war und ich gar nicht mehr wußte, bei wem ich jetzt anfangen soll... zumal ich den Antworten von Andrea und Sara sowie Michaela auf erneute Gegenfragen eigentlich nichts hinzuzufügen habe.
Mich wundert nur, daß die Hundehalter, die ihren Hund tagsüber länger alleine lassen, so angestochen reagieren, wenn ganz allgemein darauf aufmerksam gemacht wird, daß grundsätzlich damit zu rechnen ist, daß ein alleingelassener Hund unter diesem Zustand leidet. ´Niemand ist doch bisher persönlich kritisiert worden und wenn Ihr alle so sicher seid, daß es Eurem Hund gut geht - und das glaube ich Euch auch, bitte nicht schon wieder angegriffen fühlen! - dann ist es zwar sehr interessant zu hören, wie Ihr das managed, aber ich bin etwas enttäuscht, daß Ihr immer nur die ganztägig Berufstätigen mit Hund verteidigt und nicht in erster Linie versucht klarzumachen, daß es sich hier um Sonderfälle handelt. Habt Ihr denn echt noch nicht mitbekommen, wie wenig die meisten Menschen (und da schließe ich auch mich nicht aus!!!) informiert sind, wenn sie sich einen Hund ins Haus holen? Ich finde, Ihr könntet Euch im Sinne der Hunde ruhig denjenigen anschließen, die die Hundehaltung grundsätzlich – und ich sage es nochmal, grundsätzlich, es mag Ausnahmen geben – nur empfeheln können, wenn das Tier nicht länger als vier Stunden täglich alleine gelassen werden muß und das ist auch schon eine lange Zeit für einen Hund. Ehrlich gesagt bin ich reichlich verwundert, daß wir diese Frage hier im Board ernsthaft diskutieren und auch darüber, daß es manchen wichtiger zu sein scheint, eine Lanze für die ganztägig Berufstätigen zu brechen als Interessierte wie Maritta darauf aufmerksam zu machen, daß es keine Garantie dafür gibt, daß ein Hund, den man zu sich nimmt mit der entsprechend langen Abwesenheit seines Rudels zurechtkommt.
Schöne Grüße,
suki


29. September 1998 15:10

Ach Jim,

:Hier wird dauernd von Rudelverhalten geredet. Klar, daß das Tier sich im Rudel beschützt
:fühlt. Es wird aber auch abgestossen, wenn es krank oder verletzt ist.
grinning smileyas tun wir ja nicht. Es muß sich sein Fressen erkämpfen, der Schwächere
:bekommt das was übrigbleibt. Das tun wir auch nicht.

Wie jetzt? Weil der Hund es im Menschenrudel auf der einen Seite "besser hat" darf er es auf der anderen Seite ruhig ein bißchen schlechter haben?

Hunden werden
confused smileychwänze und Ohren weggeschnitten, gequält, Haare weg- und Falten hinzugezüchtet.
grinning smileyarüber reden wir aber nicht.

Doch, wie Du selber weiter unten in Deiner Meldung sagst, haben wir uns sehr wohl Mühe gegeben, darüber mit Stephan zu diskutieren.

:Nur dieser eine Punkt, indem wir einer Arbeit nachgehen und uns in unserer
:Freizeit doppelt freuen mit dem Hund zu spielen und zu raufen, wobei er
:leider einige Stunden auf seinen Rudelführer verzichten muß, der wird so hoch
:gespielt.


Ich finde Deine Darstellung schon wieder sehr menschbezogen.


:Was wir aber falsch gemacht haben, (wie das übrigends der Mensch bei allem macht)
:wir haben den Hund nicht als Freund behandelt, sondern die Liebe und Treue
:des Hundes zum Menschen ausgenutzt und an ihm herumexperimentiert, bis wir
:ein salonfähiges Modeobjekt hatten, ohne Rücksicht auf Verluste (siehe Stephan
:in diesem Forum: Kupieren soll legal bleiben)

Etwas pathetisch, aber darüber haben wir hier im Board ja auch schon diskutiert...

Ratlose Grüße,
suki

29. September 1998 15:25

Allerliebste Meckusch,

:Mein zweiter Hund z.B. war ein Angstbeisser als er zu uns kam. Nach langer und intensiver Arbeit vertraut er gerademal mir und meinem Mann, aber für jeden anderen (und sei es noch ein so guter Hundebekannter) "könnte" er ohne unsere Aufsicht zur Gefahr (auf glaubhafte Beispiele verzichte ich jetzt hier mal, meine damals erprobte Hundefreundin könnt hierzu einige unschöne Geschichten erzählen) werden.
Und jetzt ???

Aber Mecki, warum sollte es im Ernstfall nicht auch einer dritten Person gelingen, sich Janoschs Vertrauen zu erwerben, so wie Ihr das geschafft habt?

:Oh schön, bei Euch scheinen die freien Hundearbeitsplätze ja auf der Straße zu liegen. Es kommt ja wohl immer noch darauf an, welchen Beruf man hat und auch das Geldverdienen dabei, spielt ja auch wohl noch ne klitzekleine Rolle oder ??? Oder arbeitest Du aus Langeweile, ich jedenfalls nicht! Bei uns hier (wir haben 5000 Beschäftigte) sind z.B. Hunde am Arbeitsplatz verboten.

Genau, und eben deswegen sind die meisten Menschen vernünftig und halten keinen Hund, wenn sie ganztägig berufstätig sind.

:Aber doch nur, wenn ihr es euch "leisten" könnt, jetzt sei doch bitte mal ehrlich zu Dir selbst.

Wieder genau, ich bin ja auch der Meinung, daß es in der Regel eine Art Luxus ist, wenn man sich erlauben kann, einen Hund zu halten.

:Jetzt projezierst Du Dein menschliches Denken auf den Hund, schließlich können für einen Hund doch schon nur wenige Minuten der Trennung zu seinem Menschen, eine Ewigkeit bedeuten...er trägt doch keine Armbanduhr !!!

Meine Rede, und eben deswegen kann die ganztätige Abwesenheit seines Rudels für den Hund zur QUal werden.

Noch viel kritischere, aber trotzdem ganz, ganz liebe Grüße,
suki

29. September 1998 15:51

Hallo mecki

Grundsätzlich erstaunt es mich, dass Du Dich hier angegriffen fühlst. Wir diskutieren hier ja über das alleinlassen eines Hundes. Wie ich Deinem Text entnhemen kann sind es bei Dir aber zwei Hunde. Ein Hund der alleine gelassen wird ist ohne sein Rudel, zwei aber nicht!

:Einer meiner beiden Hunde wäre im "Falle des Falles" ein solcher "Humbug".
:Es gibt halt nicht überall nur Hundefreunde und hilfsbereiche Menschen so wie in diesem Forum und vorallem es gibt auch Hunde, bei denen man gerade mal froh ist, daß man sie soweit hingebogen hat, daß sie "einem" Menschen Vertrauen. Mein zweiter Hund z.B. war ein Angstbeisser als er zu uns kam. Nach langer und intensiver Arbeit vertraut er gerademal mir und meinem Mann, aber für jeden anderen (und sei es noch ein so guter Hundebekannter) "könnte" er ohne unsere Aufsicht zur Gefahr (auf glaubhafte Beispiele verzichte ich jetzt hier mal, meine damals erprobte Hundefreundin könnt hierzu einige unschöne Geschichten erzählen) werden.
:Und jetzt ???

Wenn Du einen solchen Hund zu Dir nimmst (ohne dringenden Grund) ist Deine Verantwortung dem Hund gegenüber noch viel grösser als wenn Du einen "einfachen" Hund übernimmst. Schon im einfachen Fall macht man sich Gedanken wo der Hund hin soll wenn man mal keine Zeit hat. Mit einem schwierigen Hund musst Du aber davon ausgehen, dass Du diesen Hund niemandem geben kannst. Der gute Wille und die immense Herausforderung gerade dieses "schwierige" Tier aus dem Tierheim zu befreien genügt also nicht. Die Überlegung was mit dem Hund geschiet wenn Deine Situation einmal ändert ist in diesem Falle noch viel wichtiger.

:Oh schön, bei Euch scheinen die freien Hundearbeitsplätze ja auf der Straße zu liegen. Es kommt ja wohl immer noch darauf an, welchen Beruf man hat und auch das Geldverdienen dabei, spielt ja auch wohl noch ne klitzekleine Rolle oder ??? Oder arbeitest Du aus Langeweile, ich jedenfalls nicht! Bei uns hier (wir haben 5000 Beschäftigte) sind z.B. Hunde am Arbeitsplatz verboten.

Ich bin jetzt 25 Jahre alt und hab den Beruf 3 mal gewechselt (nicht in ähnliche sondern in ganz andere Richtungen) und das nicht zuletzt weil ich auf einen Bürojob wild war zwecks Hundehaltung. Man kann natürlich auch irgendwo kleben bleiben und denken ich find ja sowieso nicht den Traumjob auch wenn ich noch Jahre Zeit hab.

:Aber doch nur, wenn ihr es euch "leisten" könnt, jetzt sei doch bitte mal ehrlich zu Dir selbst.

Kennst Du den: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Kennst Du niemanden der es auch mit wenig Geld schafft immer das zu bekommen was er will, oder etwa doch? Ich sage nicht alles ist einfach aber ich sage alles ist machbar!

:Jetzt projezierst Du Dein menschliches Denken auf den Hund, schließlich können für einen Hund doch schon nur wenige Minuten der Trennung zu seinem Menschen, eine Ewigkeit bedeuten...er trägt doch keine Armbanduhr !!!

Kenne den wissenschaftlichen Stand hierzu nicht aber ich bin dagegen etwas was nicht klar ist einfach für seine Bedürfnisse zurechtzubiegen. Denkst Du wirklich Hunde sind so doof, dass sie wenige Minuten nicht von einigen Stunden unterscheinden können. Auch ohne Armbanduhr???

Sehr kritische Grüsse von Andrea

29. September 1998 17:09

Hallo Andrea,

:Grundsätzlich erstaunt es mich, dass Du Dich hier angegriffen fühlst...

ich fühle mich nicht angegriffen zumal meine beiden Hunde meinen Ehemann zur Arbeit begleiten.

:Wenn Du einen solchen Hund zu Dir nimmst (ohne dringenden Grund)

ich hatte einen dringenden Grund...er lief unter "Unvermittelbar" und die Hundeschulleiterin hatte uns innig gebeten, es mit ihm zu versuchen, weil sie unsere Möglichkeiten der Hundehaltung kannte.

:Mit einem schwierigen Hund musst Du aber davon ausgehen, dass Du diesen Hund niemandem geben kannst.

Dann gibt es diesen "Humburg" wohl doch.

: Der gute Wille und die immense Herausforderung gerade dieses "schwierige" Tier aus dem Tierheim zu befreien genügt also nicht.

Ich befürchte, Du unterstellst mir gerade "Schwachsinn"...

: Man kann natürlich auch irgendwo kleben bleiben und denken ich find ja sowieso nicht den Traumjob auch wenn ich noch Jahre Zeit hab.

Man kann aber auch einen Job haben, der ziemlich fest an seine Ausbildung gebunden ist, und den es nicht gerade an jeder Ecke mit den gleichen Konditionen (der Hundehaltung eben) zu finden gibt.
Außerdem gibt es auch Menschen, die ihren Job behalten müssen, weil sie damit die ganze Familie (einschließlich Hunde) ernähren und sich bei einem Job-Wechsel so schlecht stellen können, daß es hinten und vorne nicht mehr reicht.

:Kennst Du den: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ist mir echt zu pauschal dieser Satz. Irgendwo ist der Weg nämlich mal auch zu Ende...

: Kennst Du niemanden der es auch mit wenig Geld schafft immer das zu bekommen was er will, oder etwa doch?

Klar kenne ich die und kenne auch andere....

:Ich sage nicht alles ist einfach aber ich sage alles ist machbar!

Schön wär´s Andrea, schön wär´s....

:Aber ich bin dagegen etwas was nicht klar ist einfach für seine Bedürfnisse zurechtzubiegen.

Da sind wir mal einer Meinung.

grinning smileyenkst Du wirklich Hunde sind so doof, dass sie wenige Minuten nicht von einigen Stunden unterscheinden können. Auch ohne Armbanduhr???

Mein erster Hund (unter den gleichen Bedingungen wie mein zweiter Hund gehalten) konnte keine Minute allein in der Wohnung verbringen, während mein zweiter Hund stundenlang allein bleiben kann.
Es hat nicht´s mit der Intellegenz der Hunde zu tun, wie sie Zeiträume empfinden. Würde man einem Menschen alle Uhren im Haus wegnehmen und ihn alleine lassen, könnte er sein Zeitempfinden nicht mehr nach Minuten oder Stunden messen, sondern nur nach seinem eigenen Empfinden. Weisst Du genau, wieviele Stunden Du geschlafen hast, wenn Du nicht beim Aufwachen auf die Uhr schaust ?

So bin ich durchaus der Ansicht, daß es für den "einen" Hund total stressig werden kann, wenn man egal wie lang abwesend ist, während es den "anderen" Hund nichtmal aus der Fassung bringt.

Meine Ansichten hierüber will ich nicht als Anregung verstanden haben, sich gedankenlos als Vollberufstätiger einen Hund anzuschaffen.
Vielmehr sollte es als Anregung dienen, mal darüber nachzudenken, wieso gerade hier im Board anderen Hundehaltern immer erst voreilige Vorwürfe gemacht werden, bevor man sich über einige Hintergrundfragen näher ein eigenes Bild der schreibenden Person macht.

einlenkende Grüße sendet mecki