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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Panik beim Alleinbleiben
26. Juni 2003 11:32

Hi Jens!

: : Jetzt 10 Tage.
: Lang genug, um nach der Theorie von Jan Fennell schon die Rudelführerschaft übernommen zu haben bzw. aufgebrummt bekommen haben durch falsche Signalgebung. Tipp: Buch von Jan Fennell "Mit Hunden sprechen"

Nein, auf gar keinen Fall. Nr 1 unbestritten ist hier unsere Hündin. Sie führt das Rudel mit unerbittlicher Pfote... Polly und unser Rüde sind kastriert, das kommt noch hinzu. Auch in der alten Familie war die Rangordnung kein Thema. Erst Fraule, dann Herrle, dann zwei Kids. Polly ist im Gegenteil für meinen Geschmack sogar zu unterwürfig.

: [Box] Der Hund beruhigt sich, da er sich nun in der Lage sieht, seine "Aufgabe" zu erfüllen.

Trifft auf Polly leider auch nicht zu - sie ist Boxen "gewohnt", seit sie das erste Mal das Auto zerlegt hat. Sie ist aber mittlerweile so panisch, dass sie in der Familie auch zwei Gitterboxen verbogen hat und somit "flüchten" konnte. Wir haben mehrere Kennels und auch Gitterboxen, sie sitzt eben jetzt im großen Kennel mit dem Rüden. Zerstört hat sie bisher kaum etwas, auch die Betttücher sind noch weitgehend heil. Sie ist "bloß" klitschnass.

: : Was ich jetzt nächste Woche starten will: Morgens Radfahren (auspowern) und Körperband.
: Sicher gut für den Hund, aber ein möglicherweise psychisches Stressproblem lässt sich nicht durch Auspowern lösen.

Das ist mir durchaus bewusst. Ich muss aber etwas tun, um die nächsten Wochen noch zu überbrücken, und erhoffe mir schon, dass sie nach dem Auspowern wenigstens etwas müde ist.


: Zuguterletzt würde ich Dir raten, zu einem ordentlichen Hundetrainer oder -therapeuten zu gehen. Fachmännischer Rat direkt am Tier und Umfeld wäre hier sicherlich sinnvoll. Auch wenns ein wenig kostet.

Das finde ich viel zu früh. In der alten Familie hätte das vielleicht einen Nutzen gehabt - aber dort wurde überhaupt nicht trainiert. Ich denke auch nicht, dass mir jmd aus einer Umfeldanalyse heraus bessere Tipps geben kann außer "trainieren, trainieren, trainieren". Es liegt nicht am Umfeld, das hat vor 10 Tagen gewechselt, das Problem ist das gleiche. Sobald sich kein Zweibeiner mehr in der Nähe befindet, fängt das Wasser an zu laufen.
Außerdem sind wir wie gesagt keine Anfänger - und mir wär's auch schnurz, ob das was kostet, abgesehen davon, dass ich zwei kostenlose hervorragende Trainer zwei Autostunden weiter an der Hand hätte - und natürlich auch Kontakt in dieser Sache halte. Aber was will ein Trainer anderes sagen? Am einfachsten wär 'ne Familie, in der immer jmd da ist. Aber das kann wohl niemand garantieren, also werden wir die Herausforderung annehmen. Wenn ich im Oktober gescheitert bin, müssen wir weiter sehen. Aber die Zeit werde ich schon intensiv nutzen.

Liebe Grüße
Steffi





26. Juni 2003 11:58

Hi, Steffi!

: Nr 1 unbestritten ist hier unsere Hündin. Sie führt das Rudel mit unerbittlicher Pfote...
Ich hoffe, Nr 1 nach Euch?! Ich denke schon, Ihr seid ja nicht blöd und kennt Eure Tiere.

Ansonsten tut es mir leid, Dir keinen hilfreichen Rat geben zu können. Liegt wohl daran, dass es eben keine Schnellmittel gibt. Und vielleicht ist Dein Hund so traumatisiert, dass selbst eine langwierige Therapie keinen hundertprozentigen Erfolg bringt. Ich hoffe nicht! Nun, viel Glück und ehrlich besten Erfolg wünscht Dir
Jens
PS: Du kannst mich jederzeit wieder um Rat fragen. Vielleicht kann ich Dir irgendwann auch mal hilfreiche Ratschläge geben ;-)
PPS: Versuchs doch mal auf der Homepage von Jan Fennell/England. Leider weiss ich die korrekte Adresse nicht, aber neulich war ich mal drauf, dort kannst Du direkt per Mail um Rat fragen.

26. Juni 2003 14:03

: Hi Steffi,
:Welches Mittel habt ihr benutzt

wir haben normales Diazepam, gewichtsmäßig dosiert, genommen. Gute Erfolge soll auch "Selgian" zeigen, damit habe ich aber keine eigenen Erfahrungen.und wie in etwa sah das Training aus?
: Das "Training" war in dem Fall eine "Intensivkur": ich wurde - in diesem Fall - glücklicher Weise krank und musste zu Hause bleiben. Leon kam in seine Box, ich auf das Sofa im gleichen Raum - siehe da, Leon "blieb dicht". Keine Panik, gar nichts. Dann haben wir es so probiert - Leon in Box, ich im gleichen Raum. Alles o.k. Dann wieder Beruhigungsmittel, wirken lassen, Leon in Box und für ein paar Minuten den Raum verlassen. Langsam die Zeit gesteigert. Nach 14 Tagen war es geschafft, unser Männlein bleibt heute gut fünf Stunden alleine - ohne Panik, ohne Medikamente. Natürlich haben wir abchecken lassen, dass organisch alles o.k. war. Ich wünsche Dir viel Glück. Leons Geschichte kannst Du nachlesen unter "Rhodesian-Ridgeback.org".

Liebe Grüße
Gaby mit Beira
:
: Liebe Grüße
: Steffi


26. Juni 2003 15:56

Hi Jens,


: : Nr 1 unbestritten ist hier unsere Hündin. Sie führt das Rudel mit unerbittlicher Pfote...
: Ich hoffe, Nr 1 nach Euch?! Ich denke schon, Ihr seid ja nicht blöd und kennt Eure Tiere.

Ja sicher ;-)) aber im Prinzip brauchen wir uns da nie Sorgen machen. Sie sortiert die Hunde ein, wobei unter den zwei Kastraten noch nicht ganz klar ist, wer unter wem steht. Wir benutzen derzeit die alte Rangfolge, beobachten aber schon genau, ob sie über den Rüden zu stehen kommt. Derzeit kann man fast den Eindruck haben, es ist ihnen egal - das liegt aber sicherlich an der Hitze.

:
: Ansonsten tut es mir leid, Dir keinen hilfreichen Rat geben zu können. Liegt wohl daran, dass es eben keine Schnellmittel gibt. Und vielleicht ist Dein Hund so traumatisiert, dass selbst eine langwierige Therapie keinen hundertprozentigen Erfolg bringt. Ich hoffe nicht!

Ich danke dir auf alle Fälle. Ich hoffe auch nicht, dass sie ein hoffnungsloser Fall ist und will es auch (noch) nicht glauben. Da wir auf Dauer keine drei Hunde möchten, wäre es schon schön, wenn sie es lernen würde und dann sehr gut vermittelt werden kann. Auch mit der ehemaligen Familie würde ich es nochmal probieren wollen, aber ob sie dann dort nicht schnell in alte Muster zurück fällt??

: PS: Du kannst mich jederzeit wieder um Rat fragen. Vielleicht kann ich Dir irgendwann auch mal hilfreiche Ratschläge geben ;-)

Klar, gern. Ich bin nicht oft hier bei yorkies, aber schon, wenn es etwas dringliches gibt.

: PPS: Versuchs doch mal auf der Homepage von Jan Fennell/England.

Versuchen werde ich es, danke - alles, was die Kleine schneller ihren Stress abbauen lässt, hilft ihr weiter!

Liebe Grüße
Steffi



26. Juni 2003 16:39

:... wobei unter den zwei Kastraten noch nicht ganz klar ist, wer unter wem steht. [...] Derzeit kann man fast den Eindruck haben, es ist ihnen egal...

... ich muss noch revidieren - eben wurde in härterer Gangart losgelegt und er hat zweimal eindeutig verloren. Sieht aus, als bliebe der jüngste auch der unterste.

Grüßlis
Steffi

26. Juni 2003 17:46

Hallo Steffi,

nachdem ich das jetzt alles gelesen habe, schätze ich, euch bleibt nichts anderes übrig, als die letzten Wochen noch zu durchleiden, denn wie du selber weißt, gibt es keinen schnellen Patenttipp. Ihr könnt jetzt nur versuchen, ihr die Zeit mit Medikamenten etwas zu erleichtern. Wobei die richtigen Beruhigungsmittel bei dieser Hitze auch sicher nicht das wahre sind. Habt ihr die Rescue-Tropfen schon mal ausprobiert? Die sollen bei vielen Hunden wirklich gut helfen. Und ansonsten müsstet ihr mal nach einem TA suchen, der sich gut mit Bachblüten auskennt, und eine spezielle Mischung für euer Problem zusammenstellt - denn Rescue-Tropfen sind ja wirklich für Notfälle gedacht und recht umfassend formuliert. Hilft auch das nichts, müsstest ihr wohl doch auf normale Beruhigungsmittel ausweichen, allerdings solltet ihr die Wirkungsstärke und -länge auf jeden Fall erst mal in eurem Beisein testen, gerade bei der Wärme eher vorsichtig dosieren!
Selgian ist als Pyschotherapeutikum auf den Markt gekommen, und soll genau gegen diese Trennungsangst wirken, allerdings auch nur zusammen mit der entsprechenden "langsam steigern Therapie". Soll bei einigen Hunden gut helfen, bei anderen gar nicht. Aber das wäre zumindest ab August einen Versuch wert, wenn ihr meint, dass ihr es ohne Medikament nicht schafft.
Was bei meinen Hunden immer gut geholfen hat, war, das ich entgegen der landläufigen Meinung, ein Signal eingeführt habe, das ich weggehe. Bei mir heißts "Tschüß". Wichtig ist dabei allerdings auch, dass es mit dem langsam steigern aufgebaut wird, und dass es nicht andkündigt, dass man jetzt länger weg ist, d. h. ich sag' auch "Tschüß" wenn ich nur kurz in den Keller gehe oder Müll runter bringe oder so.
Ich habe auch mal gehört, dass trainiert wurde, dass auf ein Signal hin (da war's ein aufgespannter Regenschirm) sich 100%ig nicht mit dem Hund beschäftigt wird. Also der Hund vollkommen ignoriert wurde. Sobald der Hund das kapiert hatte, und sich nur noch mit sich beschäftigt (bzw. geschlafen) hat, wenn der Schirm aufgespannt war, begann auch das Steigerungstraining (in der Wohnung anderer Raum bei geschlossener Tür, Wohnungsflur, etc. das weißt du ja).

Kurzfristig kann ich dir leider also auch nicht helfen, aber vielleicht ist ein Tipp dabei, der euch hilft, ab August die Sache langfristig gessehen in den Griff zu kriegen.

Viel Erfolg,
Susanne & Zasko