Hallo Jettie,
niemand hat gesagt, das es "garantiert hervorragend bei Jagdhunden" klappt. Geschildert wurde nur, was gehen KANN, abhängig von den jeweiligen Voraussetzungen (Alter und Vorerfahrungen des Hundes) und abhängig davon, was der Halter bereit ist, an durchdachter Arbeit zu investieren.
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: dass es Mittel und Wege gibt, aber WELCHE??
Meine Erfahrung: gute Chancen, wenn man die Jugendentwicklung des Hundes beeinflussen kann. Ungünstigere Bedingungen, wenn man einen erwachsenen Hund trainieren soll, der sich das Hetzen bereits angewöhnt hat.
Trainingsmöglichkeit wie folgt:
1) die Übungen beginnen mit einer geringen Distanz zwischen Hund un Halter, die bei gezeigtem Gehorsam (und nur dann) jeweils schrittweise vergrößert wird.
2) die Übungen beginnen bei geringer Reizlage, die auf den Hund einwirkt, welche dann bei gezeigtem Gehorsam (und nur dann) schrittweise erhöht wird.
Es ist schlichtweg unfair dem Hund gegenüber, ihn sofort mit der größten Verlockung -und das am End enoch weit vom Halter entfernt- zu konfrontieren, ohne dass man ihn vernünftig vorbereitet hat. Wer es nicht mal schafft, seinen Hund auf 20 Meter von einem Tennisball abzurufen, der hat keine Chance bei aufgehendem Wild.
Ich habe mal ein einzelnes Fallbeispiel vor Jahren in diesem Forum geschildet. Ich habe es auch auf meiner website (link unten) auf ca. acht Seiten en detail geschildert, da mußt du dich aber bei "Erziehung" zum Thema Jagen durchcklicken.
Ach ja, noch was vom alten Granderath dazu, dass man die letzte Stufe des Trainings (am lebenden Hasen) dann tunlichst nicht mit einem hellwachen, ausgeruhten und jagdbegierigen Hund stattfinden läßt:
"In der Einleitung des Buches wurde von mir auf den großen Einfluß hingewiesen, den ein scharfes, manchmal bis zur Erschlaffung gehendes Radfahrtraining kurz vor Beginn einer Übung haben kann. ... Instinktiv fühlt der müde Hund, dass jede Hetze aussichtslos wäre und der Einfluß des Jägers wächst mit jedem Grad zuvor erzielter Ermüdung. Indirekt, also ohne groben Zwang, ohne Schlagen und Sich-die Zunge-aus-dem Hals-Schreien geht`s viel leichter, eleganter und wir behalten einen Hund ohne Verängstigung und Handscheue."
Den zweiten großen Komplex außer dem Verbot bildet natürlich die gemeinsame Arbeit und Beschäftigung mit dem Hund. Das Verbieten alleine hilft auf Dauer nur sehr bedingt weiter, wenn der Hund nicht wert darauf legt, in der Nähe seines Halters zu bleiben.
Viele Grüße,
andreas