Hi! Eins meiner Lieblingsthemen ;-)
Viele Bücher zu lesen ist ein guter Anfang. Hoffentlich sind es auch die Richtigen ;-) Noch ein Buchtip von mir: "Hunde sind anders" von Jean Donaldson (da geht es u.a. darum, mit dem "Lassie - Syndrom" = "Mein Hund tut alles für mich, weil er mich liebt" aufzuräumen) und "Positiv bestärken, sanft erziehen" von Karen Pryor (da geht es nicht nur um Hunde, sondern auch mal um einen grummeligen Busfahrer oder nervende Kinder im Auto *g*. Man lernt für´s Leben, wie ich finde - ist aber schwer zu lesen).
Letztendlich ist es sehr schwierig, einen eigenen Weg zu finden, wenn man (wie leider oft üblich) viele Hundebesitzer (und ggf. auch Buchautoren) um sich hat, die nur nach dem Motto leben "Das haben wir schon immer so gemacht, also ist das richtig!". Oftmals ist es sogar so, daß die Hunde solcher Leute oberflächlich betrachtet eigentlich ganz gut hören. Es beschleicht einen irgendwie zwar doch ein ungutes Gefühl, wenn man sieht (weil man plötzlich darauf achtet, wenn man selbst betroffen ist), wie diese Hunde vielleicht bei Befehlen die Ohren anlegen, die Rute zwischen die Beine kneifen, nicht hören, wenn sie wissen, daß der Besitzer sie nicht greifen kann usw., aber wenn das nunmal so sein muß?!? Hm... Vielleicht besteht ja nur noch ein gewisser Übungsbedarf (gern benutzte Ausrede in solchen Fällen)?
Daß die Methoden solcher Leute nicht immer (!) das Gelbe vom Ei sind, erkennt man aber spätestens aber ziemlich schnell, wenn man plötzlich z.B. den Tip bekommt, den eigenen Hund, den man liebgewonnen hat, auf die Hinterpfoten zu treten, wenn er einen anspringt. Vielleicht probiert man es dann sogar aus und sieht plötzlich in zwei geliebte Hundeaugen, die einen enttäuscht und zweifelnd ansehen... Dann fragt man, ob das nicht doch vielleicht anders geht und wird ggf. ausgelacht :-(
WIE man es aber anders machen kann, findet man nicht so schnell raus, weil es noch zuwenig Leute gibt, die sich wirlich mal Gedanken machen und eigene, neue Wege gehen wollen. Also muß man selbst so jemand werden, nützt ja nix. Wobei ich nicht behaupten will, daß ALLE "althergebrachten" Methoden schlecht sind.
Wichtig ist es, nicht nur darauf zu hören, was einem Bücher sagen, oder andere Leute, oder erfahrene Hundetrainer, sondern darauf, was einem sein eigenes Herz und der eigene Verstand sagt. Wenn auch nur der geringste Zweifel an einer Ausbildungsmethode / Übung aufkommt, IST ES DIE FALSCHE. Vor allem, wenn man sie hinterfragt und keine befriedigende Antwort bekommt.
Ich habe als Hundeanfänger viele Fehler gemacht, habe blind vertraut, weil ich es nicht besser wußte. Inzwischen erziehe ich meinen Hund selbst, nach Prioritäten, die ICH ganz individuell für unsere Bedürfnisse festlege. Ich bin für alles offen und diskutiere nur zu gerne mit anderen Hundebesitzern über dies und jenes - auch aus falschen Aussagen und Meinungen kann man was lernen, so man sie dann erkennt ;-) Aber das kommt! Nur nichts überstürzen und niemals etwas von Herz und Verstand ungeprüft lassen!
Viel Spaß mit Deinem Hund!
Liebe Grüße, Silke