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Welche Erziehungsmethode?

geschrieben von Yb1965(YCH) 
Welche Erziehungsmethode?
28. Juni 2003 13:05

Hi an alle!
Ich würde mir gerne einen Hund anschaffen und habe deswegen seit langem etliche Hundebücher gelesen. Nun steht mir der Kopf sonstwo und ixch weiss garnicht mehr, wie ich den Hund denn nun wirklich erziehen soll.
Es gibt sooo viele unterschiedliche Meinungen und jeder Buchautor erweckt den Eindruck, seine sei mindestens die bessere Wahl wenn nicht sogar die Super-Lösung überhaupt! Wie habt ihr euch schlau gemacht, wielange und wo? Und war es die richtige Wahl? Ach ja, ich schwanke noch zwischen einem Dobermann oder einem mittelgrossen Mischling, vielleciht sogar aus dem tierheim.
Ciao
Yb


28. Juni 2003 13:37

hallo!

also ich würde gaaanz stark zu mischling aus dem th tendieren *g* winking smiley meiner meinung nach die eindeutig bessere wahl, wenn du nicht einen hund haben möchtest mit dem du etwas bestimmtes arbeiten möchtest...

hundebücher sind gut und recht und man sollte sich informieren aber es gibt für hundeerziehung (genausowenig wie für alles andere) ein schema F.
mit manchen hunden kommt man beim beispiel unterordnung nur mit futter zu erfolgen
mit anderen kommt man mit spielzeug schneller zum ziel...

grundsätzlich aber sollte die rangordnung zwischen mensch und hund stimmen... *wie* man dann erzieht (was meinst du mit erziehungsmethoden - unterordnung? hund zu familienhund erziehen? ??)ist nebensächlich... man muss einfach rausfinden auf was der hund am besten anspricht (worauf ich hier motivation nicht auf *welche schläge tun am meisten weh* meine - aber ich denke nicht, dass soetwas in einem buch steht) und dann danach handeln.

ich persönlich finde das buch *der wolf im hundepelz* (bloch) und *was tu ich nur mit diesem hund* (aldington) seeehr gut-- die beiden haben mir wirklich weitergeholfen smiling smiley

empfehlen würde ich ob mischling oder dobermann eine gute hundeschule (was man darunter versteht darüber kann man streiten - da sollte mit motivation gearbeitet werden ... und nicht zu viel mit druck): mit einem welpenprägekurs und anschließend mindestens einen junghundekurs ...


ich glaube du kannst dich jetzt noch so auf deinen ersten hund vorbereiten wie du möchtest, wenn dein hund deine methode nicht gut findet, musst du deine methode fallenlassen und etwas anderes ausprobieren ... aber man lernt mit dem hund smiling smiley


lg julia

28. Juni 2003 14:51

Hallo Yb,

für einen "Erstlingshund" halte ich einen Dobermann für ungeeignet. Diese Hunde sind supersensibel und daher sehr anfällig für Erziehungsfehler. Gerade am Anfang ist eine robustere Rasse, die Fehler eher verzeiht, besser geeignet.
Bezüglich der Erziehungsmethode bin ich persönlich Verfechter der Erziehung über positive Verstärkung, mit oder ohne Clicker. Da fast alle Bücher immer nur über eine Erziehungsmethode gehen und der Verfasser natürlich "seine" Methode als die beste empfindet, ist deine Verwirrung verständlich.
Ich würde dir von daher die beiden folgenden Bücher empfehlen:
1) So lernt meine Hund von Sabine Winkler
Hier stellt sie alle gängigen Erziehungsmethoden vor, erklärt wie sie wirken und wo die Vorteile und Nachteile der einzelnen Methoden liegen. Daher sehr gut geeignet, um sich ein Bild zu verschaffen, welche Methode einem liegt.
2) Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde von Nicole Hoefs und Petra Führmann
Die beiden arbeiten meistens über positive Verstärkung und Locken, aber gehen auch darauf ein, was man machen kann, wenn's darüber nicht klappt, lehnen aber massive negative Einwirkung ab.

Ansonsten gebe ich Julia recht, dass du auf jeden Fall eine gute Hundeschule besuchen solltest bzw. in eine guten Verein gehen solltest, wobei das für mich auch heißt Erziehung über positive Verstärkung, Motivation etc. und mit Lerntheroretischer Ausbildung für den Hundehalter. Hier solltest du dich umschauen, bevor du dir den Hund zulegst, wo eine Ausbildungsstätte liegt. Schau dir auf jeden Fall mal eine Stunde an, wie gearbeitet wird, ob dir das liegt. Vereine/Schulen die eine solches unverbindliches Zuschauen nicht gestatten, solltest du von vornherein von der Liste streichen. Hundeschulen, die dem BHV oder der IG Hundeschulen angeschlossen sind, sind in der Regel okay, da hier auf Umsetzung obiger Kriterien vom Verband her geachtet wird.


Liebe Grüße
Susanne & Zasko

28. Juni 2003 16:18

: Hi an alle!
: Ich würde mir gerne einen Hund anschaffen und habe deswegen seit langem etliche Hundebücher gelesen. Nun steht mir der Kopf sonstwo und ixch weiss garnicht mehr, wie ich den Hund denn nun wirklich erziehen soll.
hallo, mit dem hundeerziehen ist es wie mit kindern. mit viiiiel liebe, konsequenz und nochmals liebe erreicht man fast alles.man kann auch tausend babybücher lesen und nichts passt so richtig. mit gesundem menschenverstand, viiiel liebe und geduld klappt es aber bestens.
ich habe drei mischlinge und finde diese patent. aber mit hunden ist es wie mit kindern. ein grosser teil des eigenen lebens, der freizeit, des geldes und am anfang der nachruhe geht drauf. aber ich bin der meinung es lohnt sich auf jeden fall. und man muss sich im klaren sein, das man mit einem hund ( katze etc. auch) sich etwas anschafft wofür man die nächsten 10-15 jahren gut sorgen muss. ich würde dir auch eher zu einem nicht mehr ganz jungen hund aus dem tierheim raten. wieviele stunden bist du denn pro tag ausserhaus am arbeiten?


28. Juni 2003 19:15

Hi,
im Interesse Deines Hundes und damit er garantiert auch Spaß an der Arbeit hat: Positive Bestärkung statt negativer.
Grüße
josh

29. Juni 2003 12:11

Hi! Eins meiner Lieblingsthemen ;-)

Viele Bücher zu lesen ist ein guter Anfang. Hoffentlich sind es auch die Richtigen ;-) Noch ein Buchtip von mir: "Hunde sind anders" von Jean Donaldson (da geht es u.a. darum, mit dem "Lassie - Syndrom" = "Mein Hund tut alles für mich, weil er mich liebt" aufzuräumen) und "Positiv bestärken, sanft erziehen" von Karen Pryor (da geht es nicht nur um Hunde, sondern auch mal um einen grummeligen Busfahrer oder nervende Kinder im Auto *g*. Man lernt für´s Leben, wie ich finde - ist aber schwer zu lesen).

Letztendlich ist es sehr schwierig, einen eigenen Weg zu finden, wenn man (wie leider oft üblich) viele Hundebesitzer (und ggf. auch Buchautoren) um sich hat, die nur nach dem Motto leben "Das haben wir schon immer so gemacht, also ist das richtig!". Oftmals ist es sogar so, daß die Hunde solcher Leute oberflächlich betrachtet eigentlich ganz gut hören. Es beschleicht einen irgendwie zwar doch ein ungutes Gefühl, wenn man sieht (weil man plötzlich darauf achtet, wenn man selbst betroffen ist), wie diese Hunde vielleicht bei Befehlen die Ohren anlegen, die Rute zwischen die Beine kneifen, nicht hören, wenn sie wissen, daß der Besitzer sie nicht greifen kann usw., aber wenn das nunmal so sein muß?!? Hm... Vielleicht besteht ja nur noch ein gewisser Übungsbedarf (gern benutzte Ausrede in solchen Fällen)?

Daß die Methoden solcher Leute nicht immer (!) das Gelbe vom Ei sind, erkennt man aber spätestens aber ziemlich schnell, wenn man plötzlich z.B. den Tip bekommt, den eigenen Hund, den man liebgewonnen hat, auf die Hinterpfoten zu treten, wenn er einen anspringt. Vielleicht probiert man es dann sogar aus und sieht plötzlich in zwei geliebte Hundeaugen, die einen enttäuscht und zweifelnd ansehen... Dann fragt man, ob das nicht doch vielleicht anders geht und wird ggf. ausgelacht :-(

WIE man es aber anders machen kann, findet man nicht so schnell raus, weil es noch zuwenig Leute gibt, die sich wirlich mal Gedanken machen und eigene, neue Wege gehen wollen. Also muß man selbst so jemand werden, nützt ja nix. Wobei ich nicht behaupten will, daß ALLE "althergebrachten" Methoden schlecht sind.

Wichtig ist es, nicht nur darauf zu hören, was einem Bücher sagen, oder andere Leute, oder erfahrene Hundetrainer, sondern darauf, was einem sein eigenes Herz und der eigene Verstand sagt. Wenn auch nur der geringste Zweifel an einer Ausbildungsmethode / Übung aufkommt, IST ES DIE FALSCHE. Vor allem, wenn man sie hinterfragt und keine befriedigende Antwort bekommt.

Ich habe als Hundeanfänger viele Fehler gemacht, habe blind vertraut, weil ich es nicht besser wußte. Inzwischen erziehe ich meinen Hund selbst, nach Prioritäten, die ICH ganz individuell für unsere Bedürfnisse festlege. Ich bin für alles offen und diskutiere nur zu gerne mit anderen Hundebesitzern über dies und jenes - auch aus falschen Aussagen und Meinungen kann man was lernen, so man sie dann erkennt ;-) Aber das kommt! Nur nichts überstürzen und niemals etwas von Herz und Verstand ungeprüft lassen!

Viel Spaß mit Deinem Hund!

Liebe Grüße, Silke