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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Angst durch Misshandlung
01. Juli 2003 10:51

: Entschuldigung, aber die "geretteten" Hunde, die ich bisher gesehen habe, waren allesamt "suizidgefährdet", wenn sie es nur gekonnt hätten. (Was ja nun Hunde nicht können!)


Möglicherweise hast Du nicht so viel Ahnung von diesen Dingen...

Zum Thema "kommerzieller Import": meinst Du wirklich, dass man mit einem Hund, der geimpft, entwurmt, kastriert, auf alle Krankheiten überprüft wurde, mit einer Gebühr von ca. EUR 180,00 Geld verdienen kann? (Von Futterkosten und weiteren Aufwendungen einmal ganz abgesehen)

Was die "gewohnte Umgebung" angeht, kann ich mir kaum vorstellen, dass Du über die Zustände in diesen Ländern aufgeklärt bist. Unter einer gewohnten Umgebung verstehe ich frei lebende Hunde, die irgendwo auf Plätzen oder in Randgebieten in Rudeln leben, wohlgenährt sind und sich wohl fühlen. Es gibt aber leider genug ausgesetzte, misshandelte, verhungerte Hunde, die "gerettet" werden müssen, damit sie nicht sterben.

Glaube mir bitte, dass Hunde sich sehr gut umgewöhnen können und sich der neuen Umgebung schnell anpassen können. Aber vielleicht informierst Du Dich einfach mal auf ein paar Internetseiten, wie beschissen es diesen Hunden zum Teil geht.

Ich persönlich würde eine "ungewohnte Umgebung" eher akzeptieren als den Tod oder weitere Quälerei - aber das siehst Du wahrscheinlich anders!

01. Juli 2003 16:31

Hallo Ute,

ich habe am Anfang meinem Pedia durch eine Bachblütenmischung (vom TA zusammengestellt), die hat ihm geholfen Vergangenes zu vergessen und dadurch die Angst abzubauen. Leider weiß ich die Mischung nicht mehr.

Liebe Grüße, Lore

01. Juli 2003 16:38

Hallo Anja,

was soll den die Formulierung "suizidgefährdet" im Zusammenhang mit Hunden. Wenn du mit "überschauberer Welt" die Todesstation meinst, oder die Zwingerhaltung in viel zu kleinen Käfigen bzw. die schlimmen Zustände in den Tierheimen in Spanien u.a. Ländern, den Hunger, die Krankheiten, die Schläge etc., wenn du das damit meinst, dann möchte ich deine Tierliebe anzweifeln.

Ich kann über jeden Hund, der aus dieser Hölle entkommen kann, eine solch große Freude entwickeln, dass ich auf alles verzichten könnte, um wieder ein Tier zu retten.

Grüße, Lore

04. Juli 2003 09:39

Lieber Pascal,

Deine Tipps haben mir bisher sehr geholfen, vielen Dank.
Hast Du dann auch einen Rat bezüglich Stubenreinheit und Bellen (besonders nachts)?

Vielen Dank & Gruß,
Ute

04. Juli 2003 12:16

Hi Ute,

das ist ja toll - so rasch?
Gratuliere!

Stubenreinheit?
Könnt ihr sie wo frei rauslassen, wo sie nicht abhauen kann und wo sie darf und wo der Boden ähnlich ist, wie im Tierheim oder wie sonst in ihrer Heimat?
Könnt ihr ihr Futterstückchen zuwerfen, ohne dass sie sich ängstigt?
Falls ja, habt ihr recht gute Chancen.

Dazu kommt dann Folgendes:
zu Hause alles wegräumen, um das es schade ist.
Vorläufig nie strafen. Nicht unterbrechen, nicht beachten.
Am besten nicht mal hinschauen.

Wenn was 'passiert': Hund ohne Theater raus und unauffällig aufwischen.
Mit Waschpulver (enzymhaltig)-Schaumkonzentrat nachputzen.
Sich beim Putzen nicht sehen lassen.

Futter, Wasser, Liegeplatz dort hinstellen oder etwas Alufolie drüber ausbreiten, wenn 'es' doch wo stört.
Hund am besten überhaupt nur dort hinlassen, wo es egal ist.

Dauernd rauslassen, draußen belohnen mit zugeworfenem Futter zuerst mal nur für das dort sein.
Bei VErsäubern dort jedesmal sofort mit Futter belohnen, wenn sie an einer richtigen Stelle macht.
Vorher bzw. beim Fressen mit leiser, sanfter hoher stimme loben, damit das Lob auch Bedeutung bekommt.


Oft und oft rausgehen. Immer belohnen, wenn sie mal mit leerer Blase Pinkelstellung einnimmt draußen und belohnungsheischend zurückblickt, während sie sich einen tropfen abmüht, ist es gut.


Dann eine kurze weiche Schnur (Segelbedarf) als Leine dranhängen lassen nach und nach dabei.
Die braucht anfänglich nicht mal den Boden erreichen.
Wenn der Hund diese nicht mehr beachtet, gut draußen 'Gassi' geht damit:
Austauschen gegen längeres Stück.
Nächste Woche: wieder länger.
Ende in die Hand nehmen.

Wenn das auch gut klappt sie dicht neben Euch macht, Belohnung sucht nachher:
Daheim 24h Überwachung beginnen. Wenn sie ansetzt zu Vorbereitung stören dabei (nicht 'schimpfen', toben o.ä. nur 'Stören' im Sinne von Ablenken) und raus an den gewohnten Platz. Dort Lob und Belohnung wie gehabt für getane Verrichtung. Am besten die ersten Male mit was sensationell Gutem für sie, sobald ihr mit 'stören' angefangen habt.

Das Problem ist nicht das Abgewöhnen, dass sie in die Wohnung macht - das ist mit 24h Aufsicht gegessen.
Das Problem kommt dabei: sie traut sich dann nicht mehr neben Euch!
Und dann habt ihr wirklich ein Problem - dann macht sie nur mehr unentdeckt - in den Schrank oder so...
Also muss man erst etablieren, dass ihr das liebt, wenn sie neben Euch etwas macht - und dann kann man erst die Zusatzbedingung dranknüpfen: ich liebe es - nur leider HIER NICHT!

Viele 'Wildhunde' wissen nicht, dass das auch mit Leine dran geht: dahert das Theater mit dem Seil dran.
Bis dahin den Hund sooft rausbringen wie einen Welpen, damit sie sich nichts Verkehrtes angewöhnt.

Bellen? Nachts?
Dafür müsste man mehr wissen.
Erste Hilfe?
Eventuell eine Möglichkeit für Euch: lasst das Radio an, Jalousie bzw. Gardinen dicht zu und sie damit in einem Zimmer, was weitest möglich von der Strasse oder anderen 'Vorbeigeh-Geräuschen' entfernt ist. Dicht bei Euch und einem stummen("!) anderen Hund könnte es besser sein. Gut auch, wenn man Calming Signals ausstrahlt möglichst intensiv und häufig beim Herannahen von Krisen (Hund lesen werdet ihr 1A lernen jetzt) und - wenn man wach ist gerade - versuchen, Futter zuzuwerfen, BEVOR sie Laut gibt. Wenn man's verpaßt hat: Futter wegstecken, ignorieren, gähnen. Ach ja: am besten nur mehr aus der Hand bzw. durch Zuwerfen füttern derzeit. Für alles Belohnen, was ihr an ihr mögt.

toitoitoi - und laßt mal hören, wie es weiter geht mit Euch
Pascal




04. Juli 2003 18:44

Hi Pascal,

Mensch, vielen Dank für Deine Mühe; Du kennst Dich ja wirklich gut aus. Es hört sich zwar bescheuert an, aber an dem Tag, an dem ich unsere "Maggie" nicht mehr beachtet habe, war sie auf einmal wie verwandelt! Ich kann sie nun, nach nur 3 Tagen (!), in 80% aller Gelegenheiten berühren. Ich denke, dass ihr unser "Großer" sehr viel Halt gibt und sie durch ihn auch sieht, dass alles gar nicht so schlimm ist. Mein Freund darf sie allerdings noch so gut wie gar nicht anfassen.
Aber das hat ja wie gesagt Zeit. Ich schätze, dass die Pflegemami, die sich 2 Monate lang vor unserer Übernahme sehr intensiv um sie gekümmert hat, ihr schon viele Ängste genommen hat.

Tja, mit der Stubenreinheit ist das so eine Sache. Sie hat den ganzen Tag die Möglichkeit, sowohl in der (großen) Wohnung zu sein als auch auf der Terrasse, die Tür ist immer geöffnet. Sie macht ihre "großen" Geschäfte Gott sei Dank auf der Terrasse oder beim Spaziergang, aber die kleinen Bächlein macht sie auch gerne einmal mitten ins Wohnzimmer. Gott sei Dank ist es ein Steinboden... Mit der Überwachung ist das so eine Sache. Ich konnte sie bisher nur einmal dabei erwischen und habe sie dann gleich rausgebracht. Leider geht es bei ihr gerade über Nacht schief?! Aber das mit den Calming Signals scheint wirklich gut zu sein, eine Freundin wird mir in den nächsten Tagen einmal ein Video darüber ausleihen, bin mal gespannt.

Das mit der Bellerei ist schon etwas problematisch, da wir z. Zt. noch in einem größeren Mietshaus wohnen. Unser "großer" Hund bellt überhaupt nicht; das mit den ablenkenden Geräuschen wie Radio o.ä. halte ich für eine sehr gute Idee. Sie bellt allerdings auch Leute an, z.B. wenn ich zum Gassi gehen mit ihr aus dem Auto steige - das finde ich persönlich nicht so prickelnd...

Vielen Dank für Deine Hilfe!

Gruß, Ute