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Hündin ist so aggressiv zu jüngeren ?

geschrieben von Bonny(YCH) 
Hündin ist so aggressiv zu jüngeren ?
09. Juli 2003 09:17

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem:
Unsere Schäferhündin 1 1/2 Jahre, ansonsten sehr verträglich und immer zum Spielen bereit kommt einfach nicht mit jüngeren klar.
Gerade eben auf unserer Jogging Runde wieder erlebt.
Wenn die Hunde noch im richtigen Welpenalter sind geht alles gut, sind am Anfang der Runde zufällig auf einen kleinen Welpen getroffen, 14 Wochen alt..der darf an ihr schnüffeln, sie schnüffelt und beugutachtet auch ganz interessiert ihn, ist vorsichtig und zeigt keine besonderen Auffälligkeiten. Am Ende unserer Runde treffen wir auf einen älteren
Mann mit einem jungen Hund, kein Welpe mehr, aber wohl auch erst ein paar Monate..hatte das typische flapsige süße Welpengehopse noch an sich ;-)

Ich sprech schon eine Warnung aus und sage,dass meine ziemlich dominant ist mit jüngeren..und er,das macht nix, muss der ja auch mal lernen,dass die Welt nicht nur aus Spielen besteht..und dann kam schon,wie es immer kommt bei Junghunden (obwohl sie ja mit 1 1/2 wohl selbst noch dazu gehört)
Der Welpe macht einen Freudenhüpfer auf sie zu, sie sofort genervt und schnauzt ihn an, der fängt an zu quietschen und fiepsen und dann gehts richtig los, sie stürzt sich auf Ihn (richtig gebissen hat sie zum Glück noch nie) aber es geht ein Mordsgezeter von ihr los, ist über dem kleinen faucht ihn an,drückt ihn mit den Pfoten runter...das ganze Programm eben, und der kleine kommt aus dem Junxen und Schreien gar nicht mehr raus...und das Schlimme,wenn man nicht dazwischen geht hört sie auch einfach nicht auf!

Warum ist das so? Ich kann mir das nicht erklären...Welpenstunde hat sie immer besucht und sie ist ansonsten auch gut sozialisiert.
Ist ja nicht immer so dominant..im Gegenteil bei älteren oder gleichaltrigen Hunden,die sich nicht kennt eher zurückhaltend..und bei denen die sie kennt immer freundlich und kontaktfreudig.

Richtig gut toben kann sie mit einem befreundeten Schäferhundrüden,der etwa im gleichen Alter ist wie sie..die zwei fegen so richtig gut durch die Landschaft (Hundewiese), von ihm wird sie ab und zu auch zurecht gewiesen, dann gibts ihrerseits einen Quietscher,und gut ist aber da brauch man sich nie weiter Sorgen machen,die regeln das absolut unter sich und es funktioniert wunderbar.

Warum kommt sie aber mit jüngeren nicht klar? (egal ob Hündin oder Rüde) Muss man das einfach als gegeben hinnehmen, "ist halt so" oder kann man da irgendwie erzieherisch gegenwirken? Denn ehrlich gesagt weiß ich nie so genau,was in so einer Situation zu tun ist...bin immer mehr dafür,dass Hunde die Sachen unter sich klären..aber sie hört ja nie auf,auf den jüngeren rumzureiten.

Vielen Dank für Eure Tips



09. Juli 2003 11:18

Hallo,

den Grund für Ihre Attacken kann ich dir auch nicht genau nennen. Aber eins solltest du beachten bzw. dir zur Regel werden lassen. Es ist sicherlich kein dominates Gehabe sondern eher ein Aufpeppen Ihres eigenen Egos. Mit den Jüngeren, die dann auch noch wild sind, kann man es ja mal machen!

Ich finde es persönlich sowohl fpür deinen Hund aber auch auf alle Fälle für den anderen Hund nicht sonderlich gut, was dort abgeht. Eine kleine Zurechtweisung bei zu viel Gehopse des Jüngeren - ok, aber nicht dieses unkontrollierte und nicht mehr aufhörende Bedrängen und attackieren des anderen!!

Deine Hündin lernt lediglich, dass dieses Verhalten für Sie gut ist und der andere Hund versteht die Welt nichtmehr, da es kein typisches Hundeverhalten ist. Wenn der andere Hund Glück hat, dann hat er demnächst nur Panik vor deinem Hund. Es kann aber auch anders kommen und der arme andere Hund hat demnächst auch Panik vor allen anderen Hunden.

Also sollte eine ungeschriebene Regel für dich sein:
Wenn ein jüngerer Hund dir entgegen kommt, dann leine um Gottes Willen deinen Hund an und lass auch den anderen Hund nicht an dich heran.
Dein Hund hat sicherlich genug andere Hundekontakte, so dass es auf diesen einen auch nicht ankommt.

Es gibt so viele rücksichtslose Hundehalter-gehöre nicht auch noch dazu!

Grüße

Pebe


09. Juli 2003 12:02

Hallo Pebe,

danke für Deine Meinung.

Aber nur dadurch,dass ich meine jetzt bei jedem jüngeren Hund anleine ist das Problem ja auch nicht aus der Welt geschafft.

Ich kann mir nicht vorstellen,dass es davon aufhören soll, weil man den Kontakt einfach unterbindet..dadurch "lernt" mein Hund ja auch nicht,dass es nicht richtig ist,was er da tut...im Gegenteil, ich könnte mir vorstellen,dass es dadurch nur noch bestärkt wird, so nach dem Motto "Mist, da kommt schon wieder ein blöder junger Hund und nur deswegen muss ich wieder an die Leine" Das Verhalten an sich würde sich dadurch doch in keinster Weise ändern ??

Du brauchst mir nicht mit erhobenem Zeigefinger schreiben, oh Gott die armen kleinen Hunde, ich weiß selbst,dass das Verhalten nicht richtig ist, aber einfach nur Anleinen empfinde ich auch nicht als Lösung, wie soll da mein Hund kapieren,dass es falsch ihr Verhalten?

viele Grüße

09. Juli 2003 12:39

Hallo !

Hab das gleiche Problem auch gehabt.
Allerdings mit einem Rüden und ihm war es ziemlich egal wie alt der Welpe/Junghund war, ob Rüde oder Hündin.
Jeder der länger als zwei Sekunden an ihm schnüffelte oder nur etwas schüchtern guckte wurde "gebügelt".

Als erstes hab ich damals die Schleppleine wieder rausgeholt um seinen Handlungsradius einzuschränken und bei der Gelegenheit den Grundgehorsam aufgebessert.
Es hat sich dann zwar etwas gebessert, aber der eine oder andere wurde doch noch grob gemassregelt.
Schlussendlich hab ich dann zur Klapperbüchse gegriffen.
Anfangs unter Anleitung.
Heute kann ich ihn bedenkenlos zu Welpen hinlassen und er spielt auch
sichtbar gern mit ihnen.
Ich bin aber auch der Meinung, dass es "nur" eine vorübergehende Phase war, die sich verschärft hat, weil ich nach den ersten "Attacken" schon die Panik hatte, wenn ein kleiner Hund um die Ecke bog und hund meine Unsicherheit nicht deuten konnte.

Die Büchse ist unser ständiger Begleiter, aber nur noch selten im Einsatz. In den meisten Fällen reicht der Anblick oder der Griff zur Hosentasche.

Uns hat die Klapperbüchse geholfen.
Sie ist aber nicht das "Allheilmittel" und kann gerade bei sensiblen Hunden grossen Schaden anrichten.

Ich bin damals weiterhin auf die Wiese gegangen, weil ich der Meinung war, dass fernhalten nix bringt. Er muss lernen damit umzugehen.

Lass Dich nicht unterkriegen. Es ist kein unlösbares Problem.
lg
anja


09. Juli 2003 13:08

Hallo Bonny,

du sollst natürlich den Hund nicht nur an die Leine nehmen, wenn dir ein jüngerer Hund begegnet, sondern sicherlich auch mal nur so zum Spiel mit dir z.B.. Mach die Leine dem Hund doch einfach positiv, dann ist auch ein anleinen deines Hundes bei solchen Begegnungen einfach positiv für deinen Hund.

Du kannst ihn aber sicherlich nicht einfach auf jeden jungen Hund stürzen lassen, denn auch so wird sein Verhalten nicht besser. Von dem Verhalten des anderen Hundes mal nicht gesprochen. Ist sicherlich keine tolle Erfahrung!

Ein dominanter Hund hätte dieses Verhalten nicht nötig, da er selbstbewußt genug ist und dominante Hunde strahlen Ruhe und vor allen Dingen Souveränität aus.
Das kann ich in deinem Fall nicht sehen.
Ich denke(so aus der Ferne), dass deine Hündin entweder mit diesen Attacken ihr eigenes etwas unterentwickeltes Selbstbewusstsein aufpeppt oder dass sie bei jüngeren Hunden einfach unsicher wird.
Beantworten kann dir dies sicherlich ein guter Hundetrainer in deiner Nähe!

Versuch den Dingen doch erst einmal aus dem Weg zu gehen, bevor dieses Verhalten in das Lernverhalten rein geht. Biete ihr bei solchen Begegnungen Alternativen an, so dass ihr unbehelligt an dem anderen Hund vorbei kommt. Ihr braucht ja keinen direkten Kontakt!

Den Hund in solchen Situationen anschreien oder ähnliches ist absolut nicht sinnvoll, da du für das Empfinden des Hundes ja in die gleiche Kerbe reinschlägst wie dein Hund. Ignorieren (allerdings nur das Keifen an der Leine) ist hier angesagt.
Sollte trotz allem wieder eine Extrembegegnung stattfinden musst du natürlich deinen Hund dort rausholen. Jedoch würde ich dies sehr souverän, ohne Geschrei und Gezeter, machen.
Rudelchefs sind nun mal immer souverän!

Aber bei allen guten Tipps, die du nun erhälst, würde ich dir raten, dich nach einem guten Hundetrainer (nicht Hundeverein) Ausschau zu halten und dir jetzt im Anfangsstadium Hilfe suchen.
Hundeverein deshalb nicht, da dies nicht zum Ausbildungsstandard gehört. Hundevereine sind im Allgemeinen für den Grundgehorsam zuständig, nicht jedoch zur Problemanalyse und Therapie. Lass hier nicht an deinem hund experimentieren.

Wünsche dir viel Glück

pebe

09. Juli 2003 14:21

hi,

leider kann ich mich der meinung von Pebe anschliessen. ich habe selbst eine mittegrosse hündin, die mit junghunden bis ca. 1 jahren einfach nichts anfangen kann ausser zurechtweisen. sie massregelte sie einfach relativ massiv und klar. keine verletzungen nichts aber nicht jeder hund versteht das.

leider haben wir den fehler gemacht, dass wir versuchten sie zu korrigieren, dass ihr verhalten nicht erwünscht ist. diese korrekturen gingen leider ins negative.

schlussendlich gingen wir nun zur alternative lange leine. sehen wir einen jungen hund, so kommt unserer hündin an die leine. so ist eigentlich das signal auch für den anderen hundebesitzer klar. kommt der andere hund direkt und ohne zögern auf uns zu, tja so kann auch ich nicht viel machen und der andere muss mit einem rüffel rechnen. dies ist aber nicht gross mein problem, da mein hund unter kontrolle an der leine war.

andererseits wenn meine hündin anständig ist und kontakt aufnehmen will so darf sie das machen und nachher wird wieder weitergelaufen und später wieder abgeleint. inzwischen klappt das ganze spiel über die unterordnung sehr gut.

aber ich lasse meine hündin nicht mehr unkontrolliert mit jungen hunden zusammen. für diese ist es je nach alter usw. nicht unbedingt positiv so zurechtgewiesen zu werden.

ich denke wenn meine hündin nun junge hunde nicht so doll findet, so akzeptiere ich dies und passe mich der situation an. und so haben wir unseren frieden gefunden.

inzwischen wird auch dieses problem mit den jahren nun etwas besser oder meine hündin selbsicherer, ausgeglichener und ruhiger.