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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Ball-Junky
13. Juli 2003 16:06

Hi Me,
kommt drauf an, ab wann man von "Junkie" redet. Meistens verschwindet das Verhalten in dieser Extremform, wenn der Hund was zu tun bekommt - habe ich zumindest ein paar Mal erlebt. Ist es zu extrem, ist es natürlich nicht so toll.
Zum Ball als MO: Manche Hunde kläffen auch bei Futtermotivation rum, wenn sie warten müssen, wie wenn sie dran sind. Ich denke, das hängt an der Erziehung (niemals Arbeit bei Theater - dann legt sich das i.a.), genauso wie das "vom Ball weg arbeiten" - genau wie die Anfänger erstmal an der Futterhand hängen und erst lernen müssen, vom Futter weg zu arbeiten, so halten wir das auch mit den Bällen - wobei wir aktuell keinen solchen Totaljunkie haben winking smiley. Allgemein passen wir halt auf, daß wir nicht zu sehr in den Trieb geraten und eher piano bleiben, da das ja bekanntlich der Konzentration und auch der Lernfähigkeit des Hundes nicht so förderlich ist.

Klarer?!

Grüße
josh

13. Juli 2003 22:37

: Hi thunderdog,
:
: also Schafe und Bälle sind ja irgendwie wie Äpfel und Birnen.

- da muss ich dir natürlich Recht geben :-) Habe auch nie das
- Gegenteil behauptet...
- Wir haben aber leider keine Schafe oder Gänse und das meiner
- Meinung nach stupide Laufen am Rad, um den Hund müde zu bekommen,
- was sehr viele machen, finde ich persönlich nicht so schön für ihn!



: Das eine ist HÜTEN, das andere eine Verhaltensstörung (in dem beschriebenen Extrem, nichts gegen ein bißchen Bällchenspielen).

- Klar, wenn ein Hund nur noch nach dem Bällchen "giert" und nichts
- anderes mehr im Kopf hat, sehe ich das auch so. Außerdem finde ich es
- furchtbar stupide, ununterbrochen die Ballwurfmaschine für einen Hund
- zu sein!
:
: Das ganze ist eine SUCHT, denn der Körper schüttet die entsprechenden Hormone bei der Ballspielerei aus - und wie ein Langstreckenläufer kann der Hund danach regelrecht körperlich süchtig werden.

- Klar, das KANN ZU EINER SUCHT werden.
- Siehe hierzu z.B. die SUCHT des Jagdhundes, etwas jagen zu können.
- Der Jagdhund an sich (bzw. der jagende Hund) ist ja auch hinter dem
- Wild her, weil schon das Nachlaufen an sich oder das Aufstöbern von
- Wild eine "selbstbelohnende" Angelegenheit ist. Daher wollten wir
- nach zwei Jagdhunden auch unbedingt einen Hütehund haben.

: Schon Eure Aussagen: er macht weiter und weiter und weiter (auch wenn er eigentlich schon lange nicht mehr kann) - DAS ist der Punkt!

- Ich meine zu dieser Aussage, dass ein solcher Hund weitermachen WÜRDE,
- WENN ICH IHN DENN LIESSE.... Das ist ein Unterschied, denke ich mal.
- Ich als Chef beginne das Spiel und höre damit auch auf, und wenn das
- nicht klappt, hat man ein Problem.
- Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe habe ich immer für den
- "Notfall" einen Ball in der Tasche. Wenn nun z.B. Jogger, Reiter,
- Radler, Spaziergänger usw. usw. kommen, kann ich ihn damit ablenken.
- Ebenso klappt das, wenn ich in der Ferne Hunde sehe und nicht möchte,
- dass er dort hinläuft. Wenn wir nun längere Zeit keinem einzigen Hund
- begegnen und es wird ihm langweilig, kann ich auch den Ball aus der
- Tasche ziehen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir ununter-
- brochen damit spielen!
- Wir üben mit dem Ball auch das Suchen. Ich verschwinde um die Ecke,
- der Hund muss dabei abliegen und sieht nicht, wo ich den Ball hinwerfe
- Dann komme ich wieder, er darf aufstehen und den Ball suchen. Bei dem
- momentan hüfthohen Gras und - wenn ich weit genug werfen kann *g* -
- kann es ziemlich lange dauern, bis er seinen Ball findet. Oder wir
- üben das "über-Baumstämme-springen" oder balancieren über einen Stamm.
- Danach gibt es als Belohnung anstatt Leckerli eben einen Ballwurf.

- Wenn wir auf Hunde stoßen weiß meiner schon ganz genau, dass das ohne
- Ball besser ist und gibt ihn mir ab.
:
: Man kann auch Hütehunde anders beschäftigen als mit einem stumpfsinnigen Ball-Junkietum.

- Oh ja, das tun wir auch. Ich mache mit meinem Agility und Dog Dancing.
- In beiden Fällen gibt es als Motivation schon mal ein Leckerli, aber
- hauptsächlich eben einen Ballwurf. Ich kenne andere Hundebesitzer, die
- das im Verein auch so handeln. Manche arbeiten natürlich nur mit
- Leckerlis, je nachdem, was dem Hund mehr liegt.
- Unser Hund spielt auch sehr gerne mit der Familie Fußball. Inzwischen
- hält er fast jeden Ball, er spielt sogar Kopfball damit :-))
-
: Das als Motivationsobjekt einzusetzen und es auch SCHNELL wieder wegzupacken, das ist normale Hundemotivation und hat nichts mit Junkie zu tun.

- Richtig, so sehe ich es auch.
:
: Aber es ist ja soooooo praktisch, wenn der Hund doch sooooo schön spielt (und dabei vergißt Hund zu sein)
: Ich kenne ein paar Border (und leider auch andere Hunde), die sehen NUR und NUR den Ball - andere Hunde und was es sonst noch gibt sind nicht existent - NUR der Ball - und das ist eine krasse Verhaltensstörung.

- Ja, solche Hunde kenne ich auch. Doch das liegt dann immer am anderen
- Ende der Leine, sprich am Menschen. Da muss man halt als der
- "Vernünftigere" gegensteuern und das "Mittel" Ball gezielt einsetzen.
- Solche Hunde spielen überhaupt nicht mit anderen Hunden, haben kaum
- Zeit, ihr "Geschäft" zu erledigen und himmeln ununterbrochen nicht
- ihren Menschen, sondern den Ball in seiner Hand an. Das finde ich
- dann auch extrem.
:
:Grüße zurück von Petra und Kid dem Wäller!

PS: Bei meinem Hund liegt es wohl auch ein bisschen an den Genen...
Seinen Unterlagen konnte ich entnehmen, dass eine seiner Omas bereits
etwas "Bällchenverrückt" war und furchtbar gerne mit Bällen spielte...

14. Juli 2003 12:43

Hi,

na da sind wir uns doch VOLL einig :-))))

Grüße
thunderdog

15. Juli 2003 16:41

Hi Me,

ich mische mich da mal kurz ein.

Mit meinem Borderlein könnte ich theoretisch auch dreistündige Spaziergänge machen, die NUR aus Ballwerfen bestehen, und sie würde mir den Ball immer und immer und immer wieder vor die Füße schmeißen, ohne dabei ihre Umwelt zu erkunden, Kontakt zu anderen Hunden aufzunehmen etc. Ist sie deswegen verhaltensgestört? Ich denke nicht. (Sie kennt auch ein Schlusskommando, das ihr sagt, dass sie den Ball auf der Stelle fallen lassen kann, da ich von jetzt an sowieso nicht mehr werfen würde - aber das macht ihr Ballverhalten ja nicht besser als das von solchen Hunden, die allgemein als Junkie bezeichnet werden.)

Außerdem gibt es genug Border, die zwar regelmäßig hüten, aber in Anwesenheit von Schafen keinesfalls nur rumdösen. Selbst, wenn sie schon gar nicht mehr dran und abgelegt sind, werden die Schafe von einigen Hunden noch stundenlang fixiert. Nicht von allen, aber von manchen.

Gib einem Hütehund nie einen Ball und er dreht auch nicht auf - halte ich für einen ziemlich blöden Denkansatz (auch wenn du sicher noch andere Arten der Beschäftigung da mit einbeziehst). Ich kenne genug Border Collies und andere Hunde, die NUR mit Frisbeespielen beschäftigt werden - und absolut ruhig, lieb und ausgeglichen sind.

Also, ich bereue nichts ;-) und würde einen Hütehund (oder anderen Arbeitshund) auch immer wieder bedenkenlos mit Ball, Stöckchen und Frisbee vertraut machen. Schon allein, da man das als wunderbar motiviertes Apportieren, Suchspiel etc. ausbauen kann und es dem Hund einfach einen wahnsinnigen Spaß macht.

Viele Grüße
Nicathris & Kampfzwerg & Balljunkie

15. Juli 2003 17:26

: Hi Nica,

: und sie würde mir den Ball immer und immer und immer wieder vor die Füße schmeißen, ohne dabei ihre Umwelt zu erkunden, Kontakt zu anderen Hunden aufzunehmen etc. Ist sie deswegen verhaltensgestört? Ich denke nicht.

Keine Ahnung?! Ich habe Deinen Hund als NICHT verhaltensgestört kennengelernt und auch ohne Ball im Maul :-))
Mir ist durchaus klar, dass von HÜTERN sogar gewollt wir, dass sie möglichst NICHT mit anderen Hunden spielen, zu anderen Leuten laufen etc. - sie sollen ja an der HERDE bleiben und dort ihren Job tun, bzw. sogar andere Köters aus der Herde draußen halten. Aber von Hütern wird auch erwartet, dass sie das Vieh in Frieden lassen.

sad smileySie kennt auch ein Schlusskommando, das ihr sagt, dass sie den Ball auf der Stelle fallen lassen kann, da ich von jetzt an sowieso nicht mehr werfen würde - aber das macht ihr Ballverhalten ja nicht besser als das von solchen Hunden, die allgemein als Junkie bezeichnet werden.)

Das ist ja der Grund, warum ich mit solchen Spezialisten NICHT mit Balli spielen würde - weil sie halt innert kürzester Zeit und unter Umständen auch ungewollt zu Süchtigen werden (sog. Border-Kollers :-)).

: Außerdem gibt es genug Border, die zwar regelmäßig hüten, aber in Anwesenheit von Schafen keinesfalls nur rumdösen. Selbst, wenn sie schon gar nicht mehr dran und abgelegt sind, werden die Schafe von einigen Hunden noch stundenlang fixiert. Nicht von allen, aber von manchen.

Fixieren ja - "jagen" bzw. die verkürzte Form davon = Hüten nein! Wenn´s denn dabei bleiben würde, dass man den Ball irgendwo hinlegen würde und der Hund nur fixieren würde, aber seien wir mal ehrlich: Da wird gekläfft (nervaufreibend) was das Zeug hält, das Ding wird 150x und öfter angeschleppt und einem vor die Füße geknallt, solange bis man mal über den Hund stolpert, Hund klaut Balli von jedem x-beliebigen Kind auf der Straße, es wird damit in der Wohnung genervt etc. - das find ich grauenhaft.

: Gib einem Hütehund nie einen Ball und er dreht auch nicht auf - halte ich für einen ziemlich blöden Denkansatz (auch wenn du sicher noch andere Arten der Beschäftigung da mit einbeziehst).

DAS hab ich NIE behauptet - aber nen Hüter mit Fährten zu beschäftigen birgt weniger "Gefahr", als nen Hüter mit Balli zum "Nerver" zu erziehen - leider kenn ich nur wenig Leute, die wirklich nur ganz begrenzt mit solchen Beutefangübungen arbeiten und den Hund so auch relativ wenig hochdrehen...

:Ich kenne genug Border Collies und andere Hunde, die NUR mit Frisbeespielen beschäftigt werden - und absolut ruhig, lieb und ausgeglichen sind.

Ich ehrlich gesagt keinen, der sich dabei normal benehmen würde. Allerdings sind das nicht sooooo viele Hunde (einer davon bespuckt mich regelmäßig mit Teilen von Tannzapfen oder zerfetzten Plastikballteilen, damit ich diese werfe) - die Junkies halten sich glücklicherweise in Grenzen (bzw. ich gehe diesen Hunden auch gerne aus dem Weg).

:Apportieren, Suchspiel etc. ausbauen kann und es dem Hund einfach einen wahnsinnigen Spaß macht.

Wie gesagt, wenn mans in einem begrenzten Rahmen hält und damit umgehen kann - SUPER. Wenn nicht ein Problem für den Hund (denn der Halter merkt zumeist gar nicht, was er da abzieht).

Liebe Grüße,
Me & Bär

15. Juli 2003 19:33

Hi Mela,

: Keine Ahnung?! Ich habe Deinen Hund als NICHT verhaltensgestört kennengelernt und auch ohne Ball im Maul :-))

Hätten wir dieses Gespräch schon vor dem Treffen gehabt, so hätte ich dir gerne mal Lanis Reaktion auf fliegende Gegenstände demonstriert. ;-)

: Mir ist durchaus klar, dass von HÜTERN sogar gewollt wir, dass sie möglichst NICHT mit anderen Hunden spielen, zu anderen Leuten laufen etc. - sie sollen ja an der HERDE bleiben und dort ihren Job tun, bzw. sogar andere Köters aus der Herde draußen halten. Aber von Hütern wird auch erwartet, dass sie das Vieh in Frieden lassen.

Dito.

: Das ist ja der Grund, warum ich mit solchen Spezialisten NICHT mit Balli spielen würde - weil sie halt innert kürzester Zeit und unter Umständen auch ungewollt zu Süchtigen werden (sog. Border-Kollers :-)).

Öhm, wo liegt denn das Problem, wenn sie vom ersten Spiel an mitlernen, wann Anfang und wann Ende ist?

: Fixieren ja - "jagen" bzw. die verkürzte Form davon = Hüten nein!

Fixieren = erster Schritt und Teilgrundlage zum Hüten/Jagen (zumindest bei dem Hundetyp, von dem gerade die Rede ist). Aber das muss ich dir ja nicht erzählen. ;-)

: Wenn´s denn dabei bleiben würde, dass man den Ball irgendwo hinlegen würde und der Hund nur fixieren würde, aber seien wir mal ehrlich: Da wird gekläfft (nervaufreibend) was das Zeug hält, das Ding wird 150x und öfter angeschleppt und einem vor die Füße geknallt, solange bis man mal über den Hund stolpert, Hund klaut Balli von jedem x-beliebigen Kind auf der Straße, es wird damit in der Wohnung genervt etc. - das find ich grauenhaft.

In dem Punkt gebe ich dir Recht ... ich denke, das lässt sich fast schon mit einer menschlichen Sucht gleichsetzen und nervt am Ende nicht nur den Besitzer, sondern schränkt auch den Hund in seiner Lebensqualität ein. Ein Hund, der keinen Kontakt mehr zu Artgenossen hat und im Haus keine ruhige Minute findet, weil sein Hirn nur noch auf Ball, Ball, Ball fixiert ist, führt natürlich kein canidengerechtes Leben mehr. (Man vergleiche menschliche Computer- oder Spielsucht ...)

: DAS hab ich NIE behauptet - aber nen Hüter mit Fährten zu beschäftigen birgt weniger "Gefahr", als nen Hüter mit Balli zum "Nerver" zu erziehen - leider kenn ich nur wenig Leute, die wirklich nur ganz begrenzt mit solchen Beutefangübungen arbeiten und den Hund so auch relativ wenig hochdrehen...

Wenn ich das richtig verstehe ist für dich hochdrehen = Hirn abschalten = negativ? *denkt gerade an diverse discdogging-turniere* :-))

: Ich ehrlich gesagt keinen, der sich dabei normal benehmen würde. Allerdings sind das nicht sooooo viele Hunde (einer davon bespuckt mich regelmäßig mit Teilen von Tannzapfen oder zerfetzten Plastikballteilen, damit ich diese werfe) - die Junkies halten sich glücklicherweise in Grenzen (bzw. ich gehe diesen Hunden auch gerne aus dem Weg).

Ach so ... na ja, das mit den Tannzapfen und Plastikfetzen könnte auch original von Lani stammen. Finde ich nicht weiter schlimm ... man kann drauf eingehen oder auch nicht.

: Wie gesagt, wenn mans in einem begrenzten Rahmen hält und damit umgehen kann - SUPER. Wenn nicht ein Problem für den Hund (denn der Halter merkt zumeist gar nicht, was er da abzieht).

Das ist leider wahr ... ich persönlich habe nichts gegen Hunde, die für ihr Spielzeug meterhoch springen, auf Bäume klettern, wie die Gummibälle auf- und abspringen oder es zur Not auch 150-mal apportieren. Aber zur Vermeidung von Missverständnissen: für mich gibt es auch einen kleinen, feinen Unterschied zwischen Begeisterung und Hysterie ... wenn ein Hund fröhlich wedelnd, locker-flockig und jederzeit bereit für einen Abbruch des Spiels herumspringt und o.g. Dinge tut - gut. Wenn allerdings die Augen weit aufgerissen sind und er seinen Körper vor lauter Eifer nicht mehr vernünftig kontrollieren kann, ist für mich spätestens Schluss.

Leider (er)kennen viele Hundehalter keinen Unterschied und halten einen schrill kläffenden Hund, dem das Weiß in den Augen steht, für normal spielend. Die gleichen sind oft die 24-Stunden-Spieler, die auch zu Hause im Wohnzimmer noch ohne Pause irgendetwas apportieren oder zerlegen.

Viele Grüße
Nicathris