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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Aggression gegen Menschen
17. Juli 2003 04:43

Ach Gottchen, P.H., Du bist sicher auch einer der Stur an Rangordnung und Dauerdominanz glaubt.
Es lohnt sich nicht auf Deine Aussage einzugehen.

Liebe Grüße

17. Juli 2003 07:19

Tschau Antonia,

Hat nicht mal so viel mit Rangordnung zu tun, als mit das Verhalten durchbrechen. Das Problem ist ja dann nicht mehr die andere Person, sondern der Hundeführer. Als solcher kann ich ihn dann wieder lösen, wenn er es gut macht. Dem Hund wird so klar gemacht, das darf ich nicht, sonst kommt eine Strafe, das sollte ich, dann wird gelobt. Nur Bali und Leckerchen bringen es nicht, da der Hund nie lernt, was er nicht darf. Denn ist mal das Bali nicht mehr da, benimmt sich der Hund wie früher, oder noch heftiger um so das Bali zu vordern.

Das ist eine Umgehung des Problems und der Hundetrainer hatte recht, da muss man genügend geben, bis der Hund die Schnauze hält, kein Haar mehr stellt usw. Hat er das begriffen, dann kann ich das festigen mit einer Belohnung, aber erst wenn er von sich selber aus, sich in einer ganzen Phase richtig verhalten hat.

Jetzt kann sie zu einem Hundetrainer gehen und wenn der mit der Mode geht und auf der Motivationsschiene fährt, so wird sie keinen Erfolg haben. Sie kann auch zu Schlegel gehen und dem Hund eine Wäscheleine anziehen, oder sie kann es günstiger haben und ihren eigenen Trainer fragen, da dieser zumindest im Ansatz richtig denkt.

Das Problem mit der Unsicherheit, dass der Hund veranlasst dies zu tun:
Wenn ich ihn selber korrigiere und zwar nicht ein bisschen, sondern gleich heftig, so wird er nicht gegenüber der anderen Person unsicher, sondern gegenüber mir. Diese Unsicherheit kann ich dann ausnützen um ihn immer wie mehr ins erwünschte Verhalten zu zwingen um das eben danach zu festigen.

Wenn die Korrektur nur halbherzig ausgeführt wird, so wird es dem Hund nur Trieb hineinkutten, er fühlt sich vielleicht sogar bekräftigt. Es wird im Aggression dazu gegeben, deshalb muss der Eingriff in dieser Heftigkeit sein, dass es triebhemmend ist und nicht fördernd.

Dass jemand das nicht kann der seinen Hund dauernd mit Samthandschuhen anrührt, ist mir klar, deshalb den Tipp mit ihrem Trainer.

Gruss P.H


17. Juli 2003 08:29

Hallo P.H.,

da wir ja beide wissen, dass wir grundsätzlich anders denken, möchte ich keine Grundsatzdiskussion führen, welches denn nun die bessere Methode ist und weshalb, aber eines doch anmerken. Du schreibst:

:Nur Bali und Leckerchen bringen es nicht, da der Hund nie lernt, was er nicht darf. Denn ist mal das Bali nicht mehr da, benimmt sich der Hund wie früher, oder noch heftiger um so das Bali zu vordern.

Das Zauberwort heißt hier "variable Verstärkung". Zunächst ist zwar zur Ablenkung bzw. Belohnung der Verstärker immer da, um die Motivation in Richtung des gewünschten Verhaltens zu bekommen. Sobald ein solches Alternativverhalten aufgebaut ist, wird langsam mit der Verstärkungsrate heruntergegangen, d. h. es gibt nicht jedes Mal mehr was. Der Hund weiß nicht, wann es wieder was gibt, also muss er sich anstrengen, das Verhalten weiterhin zu zeigen, um die Gelegenheit, wo es was tolles gibt, nicht zu verpassen.
Es stimmt, dass er so nicht lernt, was er nicht darf, aber er lernt welches Verhalten sich lohnt und welches nicht. Und da auf das nicht erwünschte Verhalten gar nicht mehr eingegangen wird, lohnt es sich für den Hund nicht mehr. Da Hunde nun mal Opportunisten sind, und nur das tun, was ihnen in irgendeiner Form nützt, erlischt das Verhalten im Laufe der Zeit.

Man sollte sich nicht dazu verleiten lassen zu behaupten, dass diese Methode nicht funktioniert, wenn man es selber nie ausprobiert hat. Diese Aussage stimmt nämlich eindeutig nicht, dazu gibt es viel zu viele Verhaltenstherapeuten die gerade mit dieser Methode sehr gute Erfolge haben. Es ist allerdings genauso wie mit der Strafmethode: Es muss konsequent und durchdacht durchgeführt werden, sonst funktioniert es nicht. Stimmt das Timing mit der Belohnung nicht, funktioniert die Geschichte nicht, stimmt die Härte der Bestrafung nicht, funktioniert das Ganze auch nicht. Ist also bei beiden Methoden das gleiche, weshalb man sich, egal ob man über positive oder negative Bestärkung arbeiten will, bei solch massiven Problemen besser an einen erfahrenen Trainer wendet.
Nur sollte man es den Leuten dann schon selbst überlassen, welche Methode ihnen sympatischer ist. Wenn ich hinter einer Methode nicht 100%ig hinter stehe, funktioniert es nicht. Jeder kann, und sollte, hier sagen, was er meint, was richtig ist und was helfen kann, und wo er Probleme sieht. Die endgültige Entscheidung muss immer noch der Hundebesitzer treffen und nicht begründete Aussagen, "so funktioniert es sicher nicht" helfen dabei nicht weiter.

Gruß!
Susanne & Zasko

17. Juli 2003 08:52

Tschau Susanne

Ich habe ja selber so einem meiner Hunde das Fuss beigebracht, mit variable Bestärkung. Trotzdem würde ich den Hund nicht ins Fuss nehmen bei diesem Problem. So könnte ich jetzt ganz einfach das Problem umgehen.
Der Hund steht aber nicht da und kann entscheiden in welche Richtung er nun gehen will, da er manipuliert wird, befasst er sich mit diesem Problem nicht. Ich würde ihm jetzt zeigen so nicht. Dann kann man ihn an die Person heranführen und er kann vernünftig Kontakt aufnehmen. Ich bin einfach der Meinung, dass der Hund in einer solchen Situation nicht über Motivation manipuliert werden sollte. Es kann ja sein, dass der Hund mal ohne Hundeführer fremde Leute trifft. Da ist es dann wichtig, dass er vorher relativ neutral gearbeitet wurde, damit er in dieses Verhalten zurückfällt.

:Jeder kann, und sollte, hier sagen, was er meint, was richtig ist und
:was helfen kann,

Das meine ich auch, deshalb habe ich diesen Lösungsansatz noch geschrieben, damit es mehrere Möglichkeiten gibt zum auswählen.

Gruss P.H

:Verhaltenstherapeuten

Kann man das an der UNI studieren, oder was soll das sein. Ich kann mich auch so nennen, ist nicht geschützt.

17. Juli 2003 09:39

Hallo P.H.

: Das meine ich auch, deshalb habe ich diesen Lösungsansatz noch geschrieben, damit es mehrere Möglichkeiten gibt zum auswählen.

Da habe ich ja auch gar nichts dagegen, mir ging es nur um den Satz, dass es auf der anderen Schiene nicht funktioniert. Noch einen anderen Weg aufzuzeigen, auf dem es auch funktionieren könnte, ist ja völlig in Ordnung, wie gesagt, entscheiden muss immer der entsprechende Besitzer.

:Verhaltenstherapeuten
:
: Kann man das an der UNI studieren, oder was soll das sein. Ich kann mich auch so nennen, ist nicht geschützt.

Stimmt, war unklar ausgedrückt, ich meine mit Verhaltenstherapeuten hauptsächlich Tierärzte mit entsprechender Zusatzausbildung. Und da ist durchaus geregelt, was man an entsprechender Fortbildung machen muss und was man an praktischer Erfahrung haben muss, um diese Bezeichnung führen zu könnne. Es gibt auch andere, die sich ebenfalls so fortgebildet haben und sicherlich nicht schlechter sind, als die entsprechenden Tierärzte, aber leider auch "schwarze Schafe", die sich dieser Bezeichnung bedienen, ohne sie zu verdienen, da sie nicht geschützt ist. Da muss man dann von Fall zu Fall versuchen herauszufinden, was für Qualifikationen der einzelne hat.

Ciao!
Susanne & Zasko


17. Juli 2003 10:59

Hallo P.H.,

: Jetzt kann sie zu einem Hundetrainer gehen und wenn der mit der Mode geht und auf der Motivationsschiene fährt, so wird sie keinen Erfolg haben.

Umso merkwürdiger das ich genau mit der Motivationsschiene, wobei das natürlich nicht gerade der richtige Ausdruck ist, bei meiner Hündin sehr gute Erfolge erzielen konnte. Wie erklären wir uns das?

Gruß