Hallo Janna,
: Ich nenne euch jetzt mal 2 verschiedene Situationen, wo ich gerne wissen würde, für was ich meinen Hund in diesem Moment belohne.
: 1. Ich gehe mit meinem Hund an der Leine an einem Garten, in dem ein hund bellend herumrennt, vorbei. Er zieht die gesamte Zeit zum Zaun. Ich ignoriere dies. Als der Zaun vorbei ist, wendet er sich mir erwartungsvoll zu und geht in der perfekten Fußposition. Wenn ich ihn jetzt belohne, für was belohne ich ihn dann? Für das Ziehen oder für das fußgehen hinterher?
Du belohnst ihn für das Fußgehen hinterher. Aber auch nur dafür, d. h. falls du erreichen möchtest, dass er schon während ihr am Zaun entlang geht zu dir blickt und Fuß geht, erreichst du das so nicht. Wenn du es immer in derselben Konstellation belohnst, kann es dir auch passieren, dass der Hund eine Verhaltenskette daraus macht, also meint, dass vorherige Bellen am Zaun müsse dazugehören, um die Belohnung für das Fußgehen zu bekommen.
: 2. Ich sehe 10m vor uns einen Hund. Mein Hund zieht, er ist an der Leine, zu diesem Hund hin. Er schaut sich allerdings manchmal zu mir um, wobei sich die Leine dann natürlich lockert. Wenn ich ihm dann ein Leckerlie zustecke, belohne ich das Zu-Mir-Gucken oder das Ziehen?
Du belohnst das Zu-Dir-Gucken. Auf Dauer erreichst du ein häufigeres Zu-Dir-Gucken. Wenn du immer ein klein wenig länger wartest, bis er die Belohnung bekommt, erreichst du ein längeres Zu-Dir-Gucken. Beides zusammen führt im Endergebnis zu einem Hund, der beim Auftauchen eines anderen Hundes lieber zu dir guckt, als zum Hund zu ziehen. Meistens aber nur dann, wenn die Belohnung gut genug ist. D. h. entweder er ist sehr verfressen, oder er darf ab und an dann mit dem anderen Hund spielen - aber nur, wenn er vorher zu dir geguckt hat.
Liebe Grüße
Susanne & Zasko