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Eiweißlose Ernährung

geschrieben von Hans(YCH) 
Eiweißlose Ernährung
24. Juli 2003 08:12

Hallo zusammen,
Unser Yorkie ist 9 Jahre alt und vom Tierarzt wurde ihm wegen Gallenproblemen eine eiweißlose Ernährung verordnet. Das heißt, dass Fleisch und Proteine nicht im Fressen sein dürfen. Wer hat damit Erfahrung oder Rezepte bzw. wer weiß Fertigfutter?

Gruß und Dank im Voraus
Hans


24. Juli 2003 10:02

Eiweißarm!!!
Nie Eiweißlos!!

Lass Dich am besten noch von kompetenten Ernährungsexperten beraten.
Eiweißlos? Das wären mal gerade so Öle und Zucker - dass man damit keinen Hund ausgeglichen ernähren kann, wird jedem klar sein.

Gerade für Hunde, deren Stoffwechsel mit einem Überangebot von Eiweiss krankheitshalbder nicht mehr fertig wird, ist es extrem wichtig, dass das Eiweis, was sie benötigen und bekommen von bester Qualität ist, damit sie es komplett verwerten können. Neben Fleisch und Milchprodukten als sorgfältig dosierten Zusätzen kommen dafür auch mit bestimmten Aminosäuren-Ergänzungen aufgewertete Spezialfutter in Frage: ein kompetenter Berater (Futtermittelfirmen bieten da eigene hotlines!) kann Euch da weiterhelfen.

Der häufigste Grund für die Empfehlung eiweissarmen Futters sind übrigens Nierenprobleme. Die Probleme Leberkranker Hunde verschlimmern sich erst im letzten Stadium durch höheren Eiweissgehalt des Futters. Die Gallenblase hat nur mit der Fettverdauung zu tun, überhaupt nichts mit der Eiweissaufnahme oder Verdauung.

Es gibt auch diverse (kostspielige) Fachbücher für TA, die diesen bei der Fortbildung weiterhelfen können, neben unzähligen Fortbildungsveranstaltungen für sie gerade auf diesem Gebiet.

Einen Experten zu finden, sollte also möglich sein - und allenfalls nochmals in ein Blutbild investieren zu müssen kommt wohl immer noch billiger, als Fachliteratur für sich und seine Lieben anzuschaffen, gar selbst durchackern zu müssen.

Guten Appetit
Rene

24. Juli 2003 11:18

Hallo Hans,

seltsame Sache, normalerweise ist eine Fettrestriktion bei Galle- und Lebererkrankungen angesagt. Hat dir dein TA keinen Tip für Futter gegeben?

Andrea

Überigens dass mit der Proteineinschränkung bei Nierenschäden ist mittlerweile überholt, wird nur noch bei fortgeschrittenen Schäden gemacht und ist sonst nicht notwendig. Was notwendig ist, ist in den meisten Fällen die Änderung der Eiweissquellen, da Fertigfutterhunde in der Hauptsache mit Getreideeiweiss ernährt werden und das schädigt die Nieren nachweislich auf Dauer, nicht aber tierische Proteine........

24. Juli 2003 14:25

hi, äh, so überholt ist die meinung mit reduziertem proteingehalt bei nierenschädigung nicht und die meinungen der TA gehen auseinander......(betreffend tierisches Protein schade nicht) zudem ist es schwierig einzuschätzen wann eine schädigung der niere vorliegt. werte sind eines, das individum hund das andere.

aber die futterindustrie will ja auch futter verkaufen...... Premiumfutter sind auch entsprechend teuer.

meine TA welche sich auch regelmässig fortbildet und informiert ist gar nicht begeistert über die hohen proteingehalte der neuen futter. und mit dem argument man müsse halt weniger geben, ist mein hund überhaupt nicht einverstanden und ich kann ihr das auch nciht erklären dass nun 10 bölleli genau gleich viel energie enthalten wie vorher 20 bölleli.

ich persönlich bleibe beim "tiefen" proteinwert, da ich keine hunde habe die mehrere Stunden pro Tag volleistung erbringen müssen. sondern normale sportliche familienfreunde sind.

ich würde mich mal im internet und via TA über spezielle futter und was genau reduziert werden muss bei deinem hund informieren. die homöopathie sollte auch nicht ausser acht gelasen werden.......... zudem gibt es auch noch die möglichkeit selbst dem hund zu kochen un d den hund mal zu entgiften. denn je nachdem welches futter, sind einfach stoffe drin die ein hund nicht oder besser oder schlechter verträgt. und alles stoffe müssen irgendwie ausgeschieden werden. der eine hund reagiert so der andere wieder anders. das sollte aber alles mit einem homöopathen abgesprochen werden.

eben futtermittelindustrie lässt grüssen. die einen hunde vertragen premiumfutter und hohe proteine die anderen nicht.



24. Juli 2003 16:54

Hallo Hans, leider habe ich keine e-mail von dir, sonst hätte ich dir einige Dateien dazu schicken können.

Ich möchte über das Thema nur soviel anmerken, dass z. B. eine Fachfrau wie Dr. Case darüber bemerkt: "Rolle des Futters bei der Progredienz der chron. Níerenerkrankugen"

...anders ausgedrückt bewirkt das Füttern einer proteinarmen Ration an Ratten (Fütterungsversuche wurden für den Hund auch über Ratten gemacht!), die bereits eine Nierenerkrankung haben, eine Verringerung der Hyperfiltrationswirkung und verlangsamt den fortschreitenden Verlust funtkionstüchtigen Gewebes.....Beim Hund wurde jedoch diese Wirkung NICHT beobachtet.!! Im Gegensatz zu Ratten haben erhöhte Proteinmengen bei Hunden experimentell erzeugter oder natürlich aufgetretener Nierenkrankheiten KEINE Porgredienz der Nierenkrankheit verursacht!!! (Finco DR, Crowell WA, Barsanti JA: Effects of three diets on dogs with induced chronic renal failure, Am J Vet Res 1985; Polzin DJ, Lieninger JR, Osborne CA et al, Development of renal lesions in dogs after 11/12 redution in renal disease, Lab Invest 1988; Bovee KC, Influence of dietary protein on renal function in dogs, J Nutr 1991; Robertson JL, GoldschmidtdM, Kronfeld DS et al, Long therm renal responses to high protein in dogs with 75% nephrectomy, Kidney Int 1986)

Also hatte man diese Ergebnisse schon 1986!!! Weiter möchte ich hier nochmals auf Dr. Case zurückgreifen:
"..Urschen der chron. Nierenerkrankung. die häufigsten sind: Trauma, Infektionen, immunologische Erkrankungen, Neoplasma, renale Ischämie (Verringerter Blutfluss der Niere), genetische Anomalien und Toxine!.."


Dann möchte ich auch gerne Dr. Kronfeld der School of Veternary Medicine University of Pennsylvania zitieren:
"...Die Annahme, dass eine Diät mit 44 % Protein für Hunde schlecht sei, ist phylogenetisch ABSURD, da sich die Kaniden bei Futter mit diesen Proteingehalt im Laufe der Evolution entwickelten...Trotzdem wurde sie von der höchsten wiss. Autorität in den USA unterstützt (Anmerkung des Schreibers: Wohlgemerkt wir sprechen hier von tierischen Proteinen!!!)...

So, dass ein Auszug aus wirklicher Fachliteratur und die verbleibende Frage, WAS ist nun tatsächlich der Grund für den Anstieg bei den Nierenerkrankungen bei Haustieren wie Katze und Hund, die als Beutetierfresser Jahrmillionen OHNE Probleme damit zurecht kamen....

Case hat hier ebenso wie Kronfeld schon ihre Gedanken dazu und schreiben sie auch nieder für die die in der Lage sind konkret zu hinterfragen......

Andrea

24. Juli 2003 17:33

Lieber Hans,
es mag ja sein, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt. Zum Eiweißgehalt des Futters bei Hunden mit Nieren-Problemen.

Vielleicht sind die "Eiweißprobleme" im Grunde gar nicht relevant, wenn man Vitamin K berücksichtigt. Damit meine ich nur Vitamin K1 und K2, natürlich kein Menadion K3 !

Schon im Bundesanzeiger Nr. 59 vom 29. März 1989 (der 25-jähriges offizielles, gebundenes Wissen beinhaltet !) wusste man, dass "weitere Vitamin-K-abhängige, aber gerinnungsneutrale Proteine u. a. (man beachte "u. a." !) aus Knochen, Zähnen, Nieren, Leber, Plazenta und Pankreas isoliert wurden.

Die eben, um für den Organismus tätig werden zu können, durch Vitamin K (K1/K2) aktiviert werden müssen.

In einer Boschüre der Fa. Roche, die einen absoluten Experten als Autor hat, nämlich Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. E. Kolb (Uni Leipzig), für T i e r e wird ebenfalls auf ein Vitamin-K-abhängiges Protein in den Nieren; und zwar Nephrocalcin (in anderer Literatur auch Renales-Gla-Protein genannt) hingewiesen.

Es ist doch in Gunde alles bekannt. Nur Menschenärzte und TÄ haben offenbar für sich und auch zueinander unterschiedliche Wissensstände.

Ich will hier gar nicht überlegen, weshalb das so sein könnte !

Sonst würde mir womöglich das Buch von Blüchel (aktuell aus 2003 !) in den Sinn kommen, das den Titel "Heilen verboten - töten erlaubt" hat !

Fazit (für mich): Vitamin K1 ist auch für die Nieren "lebenswichtig" und Menadion K3 kann das Vitamin K1 n i e ersetzen !

In der von Andrea zitierten Literatur sind u. a. "Toxine" genannt (die Nieren schädigen können) und Menadion K3 ist und bleibt ein "Stoff" mit toxischen Wirkungen und Eigenschaften.

Es ist k e i n e Alternative zu Vitamin K1 ! Vitamin K1 ist durch nichts zu ersetzen !

Viele Grüße
Herbert