Hallo Tanina,
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Original geschrieben von Tanina
bewundernswert, wenn Du es schaffst, das Futter zu 100 % den Bedürfnissen Deines Hundes anzupassen.
Ich würde es mir nicht zutrauen, selbst zusammengestelltes Futter für den Hund in der richtigen Menge und Zusammensetzung bezüglich Vitaminen, Mineralien, Fette und Proteinen und was sonst so alles noch wichtig erscheint, zu 100 % den Bedarf des Hundes anzupassen.
Das ist ganz einfach: Ich nehme z.B. ein ganzes Huhn oder ein ganzes Kaninchen. Da ist alles genau in dem Anteil drin, in dem die Natur es für den Beutegreifer Wolf/Hund vorgesehen hat. Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, daß irgend ein Futtermittelhersteller, der in erster Linie auf seinen Profit aus ist, aus 50 bis 80% Getreide ein Futter zusammenpanscht, welches die Bedürfnisse eines Beutetierfressers besser berücksichtigt als ein komplettes Beutetier.
Auch wenn man die Frischfütterung weniger rustikal angeht: Obwohl die Futtermittelindustrie den Hunde- und auch Katzehalter als unfähigen Depp darstellt, der zwar für seine eigene Ernährung sorgen kann, aber ein vernüftige Hundeernährung angeblich nicht zustande bringt, es ist gar nicht so schwierig seinen Hund frisch zu versorgen. Du mußt nur das Verhältnis Fleisch zu Knochen/Innereien im Beutetier "nachbauen". Beim Kaninchen hast Du bei den meisten Rassen ein Ausschlachtverhältnis von 50% Fleisch zu 50% Knochen und Innereien. Wobei der Darmtrakt einen großen Anteil einnimmt. D.h. gebe ich meinem Hund 50% Fleisch, 25 bis 30% Knochen und 20 bis 25% pflanzliche Bestanddteile (Gemüse/Obst, fein pürriert) ins Futter, davon 4 bis 8% Leber, dann kann ich nicht viel falsch machen sondern habe viel mehr ein Futter in einer optimalen Zusammensetzung. Und habe vieles besser gemacht als die Hersteller der Durchschnittsfutter. Denn ich kann selbst die Qualität der Rohstoffe bestimmen und z.B. solche mit Schimmelpilzbelastung (wogegen sich sehr schnell Allergien bilden) meiden.
1 TL gemahlene Eierschalen auf 500 g Muskelfleisch/Pansen/Innereien gleichen den Calciumgehalt aus, wenn man keine Knochen füttern kann oder möchte. Man kann auch Knochenmehl, frisch (gibt's beim Metzger, fällt beim Knochensägen an) oder getrocknet, verfüttern. Zudem kann man, wenn man sich nur ein ganz klein wenig mit der Materien beschäftigt, all das ins Hundefutte geben was die einzelnen Futtermittelhersteller da auch rein tun: Milch und Milchprodukte, Eier, Kräuter, gutes Pflanzenöl (viele Hersteller verarbeiten z.B. altes Pommesfett....) usw.
Würdest Du bei einem Kind auch 100%ig auf die Fähigkeiten der Industrie vertrauen? Es mit Fertignahrungsmitteln aufziehen, weil nur deren Hersteller die Nahrung 100%ig ausgewogen herstellen können, im Gegensatz zu Dir? Mit zusätzlichen künstlichen Vitaminen anreichern, und das im Übermaß, mit allen gesundheitlichen Nachteilen die das mit sich bringt? Kochst Du nicht selbst? Kann man jeden lebensnotwenigen Nährstoff in dem Übermaß erhitzen und konservieren, wie das bei der Fertigfutterherstellung geschieht? Würde ich mal drüber nachdenken an Deiner Stelle. Und in wie weit Du Dich bereits durch die Werbung der großen Futtermittelkonzerne (die i.d.R. auch als "Fachartikel" in den diversen Hundezeitschriften getarnt sind) hast beeinflussen lassen.
Ich habe in über 30 Jahren keine Nachteile feststellen können, die die Frischfütterung gegenüber der Verfütterung von Fertigfutter mit sich bringt. Aber viele Vorteile, z.B. daß man die Qualität der Rohstoffe selbst festlegen und die Ration an die Bedürfnisse des einzelnen Hundes anpassen kann, im Wachstum, in Hochleistungsphasen, im Alter, in der Rekonvaleszenz. Ich kann somit diese Art der Fütterung jedem empfehlen, dessen Hund Probleme mit einzelnen Bestandteilen der Fertigfutter hat. Zumal auch nur bei der Frischfütterung eine Ausschlußdiät möglich ist.
Grüße
Antje