Hallo,
die Antwort von Liesel finde ich sehr gut!
Ich selbst bin nun keine Ernährungswissenschaftlerin, aber das sind ja die meisten von uns nicht.
Ich finde es schon schwierig und sehr arbeitsintensiv, sich herauszuarbeiten, wie eine optimale Ernährung für ein bestimmtes Tier aussehen soll.
Aber das bekommt man noch hin, wenn man Fachliteratur liest und wenn man rechnen kann. Zur fleischhaltigen Hundeernährung findet man ja viele Informationen.
Wenig wissenschaftlich fundierte (wenn überhaupt) allerdings, wenn es um Diäten geht, und dazu zähle ich jetzt einfach auch mal die vegane Ernährung.
Um deinen Hund vegan und dennoch optimal zu ernähren, müsstest du genau wissen, welche Pflanzen was liefern und halt auch, was ja Liesel schon erwähnt hat: Was davon überhaupt von einem Hund verwertet werden kann bzw. in welchem Ausmaß, und du müsstest genau wissen, was dein Hund bei seiner Größe/Gewicht/Alter optimalerweise braucht. Und: Die Wissenschaft verändert sich schnell. Was gestern noch als richtig galt, kann heute schon verkehrt sein! Man muss also am Ball bleiben und regelmäßig Fachliteratur lesen.
Hier wäre sonst eine Seite, die dir vielleicht weiter hilft: [
www.vegan-hund.de]
Ich wäre da extrem vorsichtig, denn hinter der Seite steckt keine wissenschaftliche Aussagekraft. Die Erfahrungsberichte habe ich mir nicht durchgelesen, aber Mangelerscheinungen machen sich ja nicht notwendigerweise sofort bemerkbar, sondern können in chronische Erkrankungen münden, wie z.B. einer Nierenfunktionsstörung, die sich erst nach Jahren bemerkbar machen kann.
Hier ist eine Studie, die einzige, die ich finden konnte: [
www.vetmed.uni-muenchen.de]
Hier bestätigt sich, was ich eingangs schon schrieb: Wenn man seinen Hund selbst bekochen will, noch dazu vegan, dann bedarf es einfach einer immensen Fachkenntnis. Diese Studie zeigt, dass die Halter dieses Fachwissen im Normalfall nicht haben - und hier ging es nur um vegetarische Ernährung!
62% der Hunde wiesen zuwenig Calcium auf, 50% zuwenig Phosphor, 74% zuwenig Natrium. Hundehalter, die nicht regelmäßig eine komplette Blutanalyse machen lassen, werden von den Mangelerscheinungen erst einmal nichts bemerken. Was auch die positiven Erfahrungsberichte der Veganer erklären kann. Auch die Studie kommt ja zu dem Schluss, dass man bei den erwachsenen Hunden keine klinischen Mangelerscheinungen feststellen konnte.
Ich konnte nicht herausfinden, wie lange die Studie lief. Ich glaube nicht, dass es eine Langzeitstudie war, das hätte man sicherlich erwähnt und dann daraus auch mehrere Publikationen gemacht. Insofern kann man nicht sagen, wie sich die festgestellten Mangelerscheinungen nach langer Zeit auswirken.
Ich würde mich auf jeden Fall beraten lassen, mir vielleicht eine Diät zusammen stellen lassen. Aber nicht über ein Forum, wo du schlichtweg nicht überprüfen kannst, wieviel Ahnung der- oder diejenige hat, sondern von einem auf Ernährung spezialisierten Tierarzt, der dir auch Studien vorlegen kann, auf die seine Empfehlungen beruhen.
Und ich würde den Hund dann anfangs alle halbe Jahr untersuchen lassen, also ein genaues Blutbild machen lassen. Wenn keine Mangelerscheinungen feststellbar sind, kannst du die Abstände ja größer machen.
Viele Grüße
Anila