Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

TA - Futterratschläge

geschrieben von Edith(YCH) 
TA - Futterratschläge
01. Juni 2000 07:42

Hallo!


Als ich noch sehr unerfahren war, und Arco noch ein Baby, haben wir jedem Menschen, der nur so ausgesehen hat, als ob er Erfahrung im Bezug auf HUnde hat, geglaubt, und sind dabei oft eingefahren: 32% Protein für groß werdenden Hund, TA der absolut keine Ahnung von Futter hatte und nur sein Produkt an den Mann bringen wollte....
Aber ich habe jetzt schon öfter gehört, daß Tierärtze oft sehr wenig Wissen im Bezug auf ernährung von Hunden haben. Doch gerade dieser Teil der Haltung ist ja wichtig für die Gesundheit und sollte meiner Meinung nach gefördert werden.
Eine Freundin bekam einen Welpen der nur mit bloßen Nudeln und Grießbrei ernährt wurde mit 8 Wochen und 2,5 kg. Der Hund hatte einen Klak Mangel und sonstige Mangelerscheinungen. es wurde zum TA gegangen und der sagte, sie sollen das Futter beibehalten, das der Züchter gab, und ja nicht vor dem 5. Monat umstellen. Auf mein Einwirken hin, bekam die kleine dann zumindest 3 von 4 MAhlzeiten ein hochwertiges Trockenfutter, das sie vielleicht vor schlimmerem bewahrt hat. ( der Bruder mußte mit 8 monaten ED operiert werden)
Warum haben TA's oft so eine schlechte Ausbildung im BEzug auf Ernährung??Welche Erfahrungen habt ihr denn so gemacht?

Edith

01. Juni 2000 08:26

Hallo Edith!

: Eine Freundin bekam einen Welpen der nur mit bloßen Nudeln und Grießbrei ernährt wurde mit 8 Wochen und 2,5 kg. Der Hund hatte einen Klak Mangel und sonstige Mangelerscheinungen. es wurde zum TA gegangen und der sagte, sie sollen das Futter beibehalten, das der Züchter gab, und ja nicht vor dem 5. Monat umstellen. Auf mein Einwirken hin, bekam die kleine dann zumindest 3 von 4 MAhlzeiten ein hochwertiges Trockenfutter, das sie vielleicht vor schlimmerem bewahrt hat. ( der Bruder mußte mit 8 monaten ED operiert werden)

Ich weiß ja nicht, was Deine Freundin dem TA gesagt hat, was der Hund kriegt. Wenn man nur fragt, ob man das Futter, das der Züchter gefüttert hat, weiterfüttern soll (ohne zu sagen, was der Hund denn nun kriegt), kann man diese Antwort natürlich schon kriegen, und meist ja auch mit einer gewissen Berechtigung.
Wenn der Welpe allerdings hochgradige Mangelerscheinungen aufwies, ist diese "Pauschlaantwort" bei ANsicht des Welpen natürlich nicht zu verantworten.
Ob die ED des Bruders nur am Futter liegt ist ja auch mmer noch eine Vererbungsfrage.

: Warum haben TA's oft so eine schlechte Ausbildung im BEzug auf Ernährung??Welche Erfahrungen habt ihr denn so gemacht?
Ich habe unsere TÄ nie gefragt, muß ich gestehen... Meinen ersten Wauz habe ich mit teils selbstgekochtem Futter und teils Trockenfutter großgepäppelt, Indy hat sowieso nur Trockenfutter vertragen und war nicht mein Welpe, so daß ich da nicht viel zu zu sagen hatte.
Aber ich nehme mal an, daß das in der Ausbildung der Tierärzte nicht anders ist als bei uns in der Humanmedizin: Man muß so'n paar elementare Sachen über Vitamine wissen (Überdosierungen, Unterdosierungen, welche sind fettlöslich etc.), essentielle Fettsäuren und Mineralstoffe werden erwähnt, es wird gesagt, daß Kuhmilch keine Babynahrung ist und das war der offizielle Ausbildungsteil zum Thema Ernährung. Dann gibt es noch ein paar Zeilen zum Thema "Was darf man bei Gicht/Zöliakie etc. nicht essen" und der Rest ist dem Interesse jedes einzelnen Überlassen.
Ich weiß nicht, wie die Prüfungsordnung für TÄ aussieht, aber ich nehme mal an, daß man von all den Tieren, deren Bedürfnisse und Krankheiten man lernen muß, nicht immer und überall in die Tiefe geht. Dein TA hat ja normalerweise keine Spezialausbildung für Hunde, er ist in der Regel ein "Allgemeinmediziner" auch für Kühen, Pferden, Reptilien, Vögeln, Nagetiere und Katzen (wobei die ersteren in der Kleintierprxis der Innenstädte zugegebenermaßen selten vorkommen, aber halt auch Gegenstand der Ausbildung sind).

Abgesehen davon ändert sich der Wissensstand zum Thema Ernährung ja dauernd, über das, was wir vor 10 Jahren für toll hielten, schlagen die Experten heute die Hände überm Kopf zusammen. Je nach persönlichem Fortbildungsinteresse des betroffenen TA ist der vielleicht auch in diesem Punkt gar nicht mehr auf dem neusten Stand...
Puh, das ist schon wieder so viel geworden, ich hör' jetzt besser auf...
Viele Grüße,

Katja und Indy

01. Juni 2000 08:40


: Aber ich nehme mal an, daß das in der Ausbildung der Tierärzte nicht anders ist als bei uns in der Humanmedizin: Man muß so'n paar elementare Sachen über Vitamine wissen (Überdosierungen, Unterdosierungen, welche sind fettlöslich etc.), essentielle Fettsäuren und Mineralstoffe werden erwähnt, es wird gesagt, daß Kuhmilch keine Babynahrung ist und das war der offizielle Ausbildungsteil zum Thema Ernährung. Dann gibt es noch ein paar Zeilen zum Thema "Was darf man bei Gicht/Zöliakie etc. nicht essen" und der Rest ist dem Interesse jedes einzelnen Überlassen.
: Ich weiß nicht, wie die Prüfungsordnung für TÄ aussieht, aber ich nehme mal an, daß man von all den Tieren, deren Bedürfnisse und Krankheiten man lernen muß, nicht immer und überall in die Tiefe geht.

Hallo Katja,

da in der Tiermedizin die Ausbildung in puncto Ernährung nur
eine untergeordnete Rolle spielt, dürften sich Tierärzte
nicht zum "Handlanger" der grossen Futterkonzerne machen.
Es ist doch kein Zufall, dass Tierärzte immer die gleichen
Futterempfehlungen aussprechen!

Viele Grüsse
Marlene






01. Juni 2000 08:51

Hallo Marlene!

: da in der Tiermedizin die Ausbildung in puncto Ernährung nur
: eine untergeordnete Rolle spielt, dürften sich Tierärzte
: nicht zum "Handlanger" der grossen Futterkonzerne machen.
: Es ist doch kein Zufall, dass Tierärzte immer die gleichen
: Futterempfehlungen aussprechen!

Ist ja alles unbestritten, aber so leid es mir tut: Man muß das erstmal wissen, auch als Tierarzt!
Ich erzähl Dir mal was über die wohlmeinende Menschheit: Die Entwicklungshilfe (und, sicher nicht ganz uneigennützig, auch gewissen Babynahrung produzierende Firmen) haben, um den armen unterernährten Kindern in der sogenannten Dritten Welt etwas Gutes zu tun, ganz viel von der bei uns ja auch verbreiteten Instant-Babynahrung dahingebracht. Mit dem Zeug, das an sich sicher nicht schlecht und ja auch nicht böse gemeint ist, wurden mehr Babies umgebracht als von der Hungersnot an sich, weil es zu dünn angesetzt wurde und das Wasser auch nicht direkt keimfrei war.
Sind das nun alles Handlanger der Babynahrungsindustrie gewesen? Bösartig gedankenlose Menschen?

Es ist ja auch kein Zufall, daß die Paeybücher alle Pedigree-Pal-Werbung hinten drauf haben und daß auf fast allen Agilitygeräten auch dieses Emblem zu sehen ist. Es gibt sowas wie Marketing. Niemand hindert irgendwen daran, sich für sich selbst schlau zu machen und DInge für gut oder nicht gut zu befinden.
Aber im Endeffekt ist das Tierarztfutter denke ich immer noch gesünder als so manches, was in Futternäpfen und auch auf unseren Tellern landet.

Grüße zurück,

Katja

01. Juni 2000 09:05


Hi Katja,


Ist ja alles unbestritten, aber so leid es mir tut: Man muß das erstmal wissen, auch als Tierarzt!

Marlene:
Wenn ein Tierarzt unbedingt Futter" verkaufen" will, muss er sich informieren
undzwar nicht nur einseitig über die Herstellerangaben dieser Produkte.



: Ich erzähl Dir mal was über die wohlmeinende Menschheit: Die Entwicklungshilfe (und, sicher nicht ganz uneigennützig, auch gewissen Babynahrung produzierende Firmen) haben, um den armen unterernährten Kindern in der sogenannten Dritten Welt etwas Gutes zu tun, ganz viel von der bei uns ja auch verbreiteten Instant-Babynahrung dahingebracht. Mit dem Zeug, das an sich sicher nicht schlecht und ja auch nicht böse gemeint ist, wurden mehr Babies umgebracht als von der Hungersnot an sich, weil es zu dünn angesetzt wurde und das Wasser auch nicht direkt keimfrei war.
: Sind das nun alles Handlanger der Babynahrungsindustrie gewesen? Bösartig gedankenlose Menschen?

Marlene:
Das kann man nicht vergleichen, die "kassieren" ja nicht in der
dritten Welt ab, sondern hier wird die Nahrung gespendet.
Tierärzte haben durch diesen Verkauf eine zusätzliche Einnahmequelle!


:
: Es ist ja auch kein Zufall, daß die Paeybücher alle Pedigree-Pal-Werbung hinten drauf haben und daß auf fast allen Agilitygeräten auch dieses Emblem zu sehen ist. Es gibt sowas wie Marketing. Niemand hindert irgendwen daran, sich für sich selbst schlau zu machen und DInge für gut oder nicht gut zu befinden.

Marlene:

Aber nicht jeder kommt mit einem gesunden Misstrauen auf die Welt,
sondern vertraut den Aussagen von Ärzten und Tierärzten.
Und das die nicht immer aus reiner Wohltätigkeit handeln und behandeln
sieht man allein schon an den vielen Negativ-Beiträgen hier im Forum!

Viele Grüsse
Marlene



01. Juni 2000 10:57

Hallo Marlene,

über die Fütterungsempfehlungen von Tierärzten kann ich nur eines sagen: Ein gut und gesund ernährter Hund wird selten krank! Und Tierärzte (und Humanmediziner) verdienen ihr Geld ja nicht mit den Gesunden!

Gruß

Sandy