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Hundefutter & Hunde Ernährung

Egal ob Trockenfutter, Nassfutter, Frischfutter oder B.A.R.F. – eine gesunde Ernährung ist Grundlage für ein gesundes, langes Hundeleben. Nicht alles, was gut schmeckt, ist auch gesund und eine Fehl- oder Mangelernährung zeigt sich oft erst zu spät. Hier findest Du wichtige Hinweise, damit Dein Hund das kriegt, was er braucht. 
Selbstgekochtes auch für Welpen?
03. August 2000 10:00



: Daß man einen genetisch gesunden Hund nicht "kaputt füttern" kann, ist mir schon klar. Auch wenn manche Autoren behaupten, daß Skeletterkrankungen ausschließlich ernährungsbedingt sind, ist doch wohl eine genetische Disposition nicht zu leugnen (ist ja schließlich beim Menschen nicht anders).

Nur denke ich heute, daß mit einer besseren Ernährung die HD bei meinem Hund vielleicht nicht so ausgeprägt wäre.

: Ich habe mir inzwischen das Buch von Prof. Meyer bestellt, damit werde ich meine bisher verwendeten Rezepte nochmal überarbeiten und ergänzen.


Liebe Annette,

lass den verordneten Glauben von den genetisch bedingten Skelett-
erkrankungen fallen, denn er wird sonst zum Aberglauben.

Die Hersteller von Tiernahrung - insbesondere die Firma Effem -
sagen: "Mit unseren Produkten bleibt der Hund kerngesund und er-
reich ein hohes Alter". Wenn dann doch ein Hundebesitzer kommt
und sagt: "Mit diesem Futter erkrankte mein Hund am Skelett und
musste eingeschläfert werden", sagt Effem: " Das kommt doch nicht
von unserem Futter, sondern von der Erblichkeit der Skeletter-
krankungen".

Wenn letztlich die Gene an allem schuld sind, ist die Industrie
für Tiernahrung aus allem raus.

Lese doch neben Torel/Kammerer auch die Bücher des australischen
Tierarztes Ian Billinghurst.

Billinghurst spricht bei der Erblichkeit der Skeletterkrankungen
von Mythen, also von Sagen und Märchen.

Er differenziert mit feiner Ironie in direkte und indirekte Gene
und meint, dass wir von den direkten Genen tatsächich nicht wis-
sen, ob sie existieren. Zu den indirekten Genen zählt er die Dis-
position für schnelles Wachstum, Körpergrösse, Gewicht und Mecha-
nik der Bewegung. Auch er ist der Auffassung, dass man Skeletter-
krankungen durch sachgemäße Ernährung vermeiden kann.

Die 3. Auflage von Meyer/Zentek dürfte Dir für die praktische täg-
liche Fütterung nicht viel bringen, denn sie ist zu theoretisch.
Als Lobbyisten von Effem machen die Autoren auch zahlreiche Kon-
zessionen an die Industrie.

Guck Dir bitte einmal das neue Buch von Edgar von Cramm an. Von
Cramm ist Kleintiermediziner in Freiburg und seine Frau ist eine
studierte Ökotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin). Das bringt derzeit wohl am meisten für den Alltag.

Die neuen Bücher von Klaus Dieter Kammerer sind noch nicht erschie-
nen.

Lass Dich nicht irre machen und koche für Deine Hunde weiter. Lese
nochmals die letzte e-mail von mir in dieser Sache.

Wenn du Fragen hast, kannst Du dich direkt an mich wenden.

Viele Grüße
Viriletto

E-mail: Viriletto@aol.com

03. August 2000 12:55

Hi!

: Billinghurst spricht bei der Erblichkeit der Skeletterkrankungen
: von Mythen, also von Sagen und Märchen.

Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit diese Diskussion hier schonmal. Sicher kann man mit Füttern viel richten und viel versaubeuteln, aber so leid es mir tut, ich halte dieses Buch für reichlich überzeichnet. Grund nur noch mal kurz:
Rassen, bei denen auf HD-Ergebnisse und Zuchtwert geachtet wird, haben effektiv weniger HD. Bei den Hovawarten gibt es das meines Wissens am längsten zurückreichende absolute ZUchtverbot für Hunde mit HD oder HD-Verdacht. Erfolg ist, daß bei den Hovawarten wesentlich weniger HD auftritt als bei in Größe und Gewicht vergleichbaren Rassen, bei denen mit HD-leicht noch gezüchtet werden darf (Berner Sennen, Schäferhunde etc.).
Nun willst Du doch nicht in aller Ernsthaftigkeit behaupten, daß alle Hovis anders (i.e. selbstgekocht) gefüttert werden als andere Rassen und deswegen seltener HD auftritt? Ich habe einen Mischfutterwelpen und einen Fertigkostwelpen großgezogen und beide haben HD-0.
Ich würde mal sagen, die Wahrheit liegt irgendwo in der MItte, aber weder rechts noch links außen...

Viele Grüße,

Katja

03. August 2000 13:53

Hallo Viriletto,

bei den einzelnen Rassen ist HD und ihr Ausprägungsgrad in unterschiedlichem Maße genetisch bedingt und umweltbedingt. Prof. Beuing von der Justus Liebig-Universität in Gießen (er betreut über 60 Rassen in der Zuchtwertschätzung) gibt einen Spielraum von 20% genetisch bedingt / 80% umweltbedingt (DSH) und 80% genetisch bedingt / 20% umweltbedingt (Molosser) an. Dabei sind ein Teil der umweltbedingten Faktoren wiederum genetisch bedingt, z.B. Endgröße und -gewicht. So können sowohl diejenigen Recht haben, die behaupten, HD wäre "hausgemacht" (weil hauptsächlich umweltbedingt) als auch diejenigen, die behaupten, HD wäre hauptsächlich genetisch bedingt. Je nach Rasse kann man hier ganz unterschiedliche Efahrungen machen. War ist, daß ein knackgesundes Tier auch bei schlechteren Aufzuchtsumständen nicht erkrankt, genauso wahr ist, daß eine schlechte Hüfte bei optimaler Aufzucht nicht so kaputt hätte sein müssen. Da man den Genen nie so genau in die Karten schauen kann, versuche auch ich, mit der Aufzucht meiner Junghunde auf der sicheren Seite zu bleiben.

Viele Grüße

Antje

03. August 2000 14:13


: Nun willst Du doch nicht in aller Ernsthaftigkeit behaupten, daß alle Hovis anders (i.e. selbstgekocht) gefüttert werden als andere Rassen und deswegen seltener HD auftritt? Ich habe einen Mischfutterwelpen und einen Fertigkostwelpen großgezogen und beide haben HD-0.


Liebe Katja,

da ich hier nicht als Märchenonkel fungiere und nicht schwafle,
sondern nackte Tatsachen serviere, die vielleicht auch dem einen
oder anderen bitter aufstoßen oder im Halse stecken bleiben, behaup-
te ich in aller Ernsthaftigkeit, dass die Hovawarte anders gefüttert
werden.

Da ich jetzt außer Haus muss, komme ich am Abend auf die Sache mit
den entsprechenden Belegen zurück.

Viele Grüße
Viriletto

03. August 2000 14:23

Hallo Viriletto,

: ..., behaup te ich in aller Ernsthaftigkeit, dass die Hovawarte anders
: gefüttert werden...

*grins* Meinst Du das jetzt wirklich ernst? Also, die Hovawartleute, die ich kenne, kaufen die gleichen Tüten wie ich auch...

Fragende Grüße

Antje

03. August 2000 14:43

Hallo Viriletto,
also so ganz ernsthaft kannst Du das doch jetzt eigentlich nicht meinen, oder?
Sicher würden sich viele Hovi-Leute liebend gerne "an die Backe schreiben", daß sie alles besser machen, als andere Hundebesitzer mit anderen Rassen, aber glauben würde es ihnen keiner... "Wir" (ich bezeichne und HOvi-Besitzer jetzt mal so) machen genau das gleiche, wie die meisten anderen HUndebesitzer auch, kaufen das nach unserem Wissen beste, aber sicher nichts anderes! Unser Nachbarshud (Golden) wurde mit praktisch Rio zusammen großgezogen, bekam das gleiche Futter, die gleiche Bewegung, ähnliche Leckerli, etc. Trotzdem war Rio HD-frei, und er hatte mittlere bis schwere HD...
Und auch bei den Schäferhunden ist die verbindung von bestimmten Zuchten und HD mittlerweile relativ eindeutig. Daß man mit der Ernährung viel machen kann, ist gar keine Frage, aber daß es ALLEIN an der Ernährung liegt... das bestreite ich hier einfach mal!
Trotzdem schöne Grüße,
Eva