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Hundefutter & Hunde Ernährung

Egal ob Trockenfutter, Nassfutter, Frischfutter oder B.A.R.F. – eine gesunde Ernährung ist Grundlage für ein gesundes, langes Hundeleben. Nicht alles, was gut schmeckt, ist auch gesund und eine Fehl- oder Mangelernährung zeigt sich oft erst zu spät. Hier findest Du wichtige Hinweise, damit Dein Hund das kriegt, was er braucht. 
Selbstgekochtes auch für Welpen?
03. August 2000 14:45

Huuups, war etwas in Eile, und dementsprechend durcheinander ist der Satzbau, das kommt davon, wenn man schneller denkt, als man schreibt yawning smiley)Tschuldigung....
Eva

03. August 2000 15:33

Hallo "Viriletto"

: Da ich jetzt außer Haus muss, komme ich am Abend auf die Sache mit
: den entsprechenden Belegen zurück.

Da bin ich mal gespannt :-) Aber auch ich glaube nur den Statistiken, die ich selber gefälscht habe...

Grüße zurück,

Katja

03. August 2000 19:28



: bei den einzelnen Rassen ist HD und ihr Ausprägungsgrad in unterschiedlichem Maße genetisch bedingt und umweltbedingt. Prof. Beuing von der Justus Liebig-Universität in Gießen (er betreut über 60 Rassen in der Zuchtwertschätzung) gibt einen Spielraum von 20% genetisch bedingt / 80% umweltbedingt (DSH) und 80% genetisch bedingt / 20% umweltbedingt (Molosser) an.


Liebe Antje, Eva und Katja,

seid mir bitte nicht böse, wenn ich sage, dass Ihr bei der Ernäh-
rung, der Genetik, Dr. Beuing und den Hovawarten einiges durchein-
ander gebracht habt, das ich nachstehend korrigieren und etwas an-
ders darstellen muss:

1. Als Ursache der Hüftgelenksdysplasie des Hundes wird seit den
60er Jahren eine polygene Vererbung angenommen. Ein Beweis für die-
se Hypothese wurde von der Veterinärmedizin niemals geliefert. Da-
gegen wurden angeblich lokal an den Hüftgelenken wirksame "Genkom-plexe", "Schwellenwerte" und "Schadwirkungen" kreiert. Noch in
jüngster Zeit ließ der VDH seine Leute in der Bundesrepublik und
der Schweiz die aus den Fingern gezogene Behauptung verbreiten,
die HD sei erblich, es wären 20-25 Gene auf verschiedenen Chromosomen festgestellt worden.

2. Bereits im Jahre 1966 führte der Rassehundzuchtverein Hovawart
(RZV) die Massenselektion ein, um schon kurze Zeit später auf die
Zuchtwertschätzung mit der Berechnung eines Zuchtwerts nach dem
BLUB-Verfahren (Best Linear Unbiased Prediction)überzugehen. Ob-
wohl grundsätzlich mit HD-freien Hunden gezüchtet wurde, konnte die
HD in nunmehr 34 Jahren nicht eliminiert, sondern nur gesenkt wer-den.

3. Da gibt es aber noch die Hovawart Zuchtgemeinschaft Deutschland
(HZD), die zwar Massenselektion, aber keine Zuchtwertschätzung be-
trieb. Dafür führte aber die HZD durch ihre Zuchtleiterin Inge Han-
sen seit etwa dem Jahre 1985 eine alternative Ernährung für ihre
Hunde ein mit weitgehender Abkehr von industriellem Futter und Hin-
wendung zu natürlichen Ernährungsmethoden. So wurden beispielsweise
die vitaminisierten Mineralstoffe durch Knochenmehl vom Metzger er-
setzt und viel frisches Gemüse und Obst verwendet.

4. Die Zuchtleiterin Hansen von der HZD zog als Naturheilkundlerin
mit missionarischem Eifer durch die Lande und verbreitete ihre Met-
hoden auch beim RZV. Erst im Zusammenhang mit der Nouvelle Cuisine
konnte die HD-Frequenz in beiden Vereinen signifikant gesenkt wer-
den. Inge Hansen übernahm auch seit dem Jahre 1996 einige Gesichts-
punkte aus den Publikationen von Torel/Kammerer.

5. Natürlich sind die HD-Statistiken mit Vorbehalt zu genießen.
Beide Vereine hatten ein Interesse, den Erfolg ihrer Methoden in
der Öffentlichkeit zu demonstrieren. Beide hatten liberale Aus-
werter und Gutachter. Wer das Geschäft kennt, weiss, dass viel ge-
schummelt werden kann und auch wird.

6. Ebenso natürlich halten sich nicht alle Mitglieder von RZV und
HZD an die Vorgaben von Inge Hansen und füttern weiterhin Fertig-
futter und vitaminisierte Mineralstoffgemische. Weiterhin wurden
in beiden Vereinen beileibe nicht alle Hunde röntgenologisch erfasst.
Dennoch wurden die Ernährungsgewohnheiten überwiegend in positiver
Weise verändert, auch wenn die eine oder andere von Euch da nicht
mitmacht.

7. Auch der Akademische Direktor Dr. Beuing von der Universität
Gießen hatte ein persönliches Interesse an der Verbesserung der
HD-Frequenz bei den Hovawarten. Der RZV war sein Aushängeschild.
Dass bei den Schweizer Sennenhunden, den Landseern und anderen mit Zuchtwertschätzung keine vergleichbaren Erfolge erreicht wurden,
wird von Beuing unter den Teppich gekehrt. Es ist schließlich für
ihn und seinen Chef Professor Ehrhardt ein Millionengeschäft, ins-
besondere nach dem Deal mit dem SV.

8. Dass viele Erkrankungen des Hundes infolge schwerer methodischer
Fehler von Fertigfutter und auch Hausmannskost ernährungsbedingt
sind, wird auch von maßgeblichen Leuten der Veterinärmedizin in der
Zwischenzeit anerkannt. (vgl. www. gevoc.de)

9. Die gesamten Skletterkrankungen des Hundes kann man allein durch
unsachgemäße Ernährung verursachen. Es würde an dieser Stelle zu weit
führen, alle pathophysiologischen Möglichkeiten zu bezeichnen. Man
braucht dazu keine Gene.

10. 80-95% der Hunde in den westlichen Ländern sind mehr oder weni-
ger chronisch an verschiedenen Organsystemen erkrankt, insbesonde-
re an Herz-Kreislauf, Leber, Nieren, Skelett- und Bewegungsapparat
und dem Immunsystem mit Allergien, Infektionen und Tumoren als
Folge. Der gleiche Prozentsatz wird aber mit industriellem Fertig-
futter ernährt. Man müsste schon auf beiden Augen blind sein, keine Korrelation zu sehen.


Viele Grüße

Viriletto

E-mail: Viriletto@aol.com

04. August 2000 06:03

Hallo Viriletto,

ich halte den ganzen Humbuck mit Special-Futter, Röntgen hinten, Röntgen vorne usw. sowieso für Schwachsinn. HD und andere Skeletterkrankungen sind genetisch bedingt (Aufzucht und Fütterung kann nur den Ausprägungsgrad beeinträchtigen), daß sieht man, wenn man die Zuchtauslese gesunder Rassen betrachtet. Die Belgier haben noch nie geröngt und machen sich um das Futter ihrer Hunde keine großen Gedanken, und der Malinois ist trotzdem knackgesund. Warum? Die Hunde springen in Ringprüfungen Steilwände zwischen 2,20 und 3 m, Weitsprünge von 5 m; wer da rüberkommt, der ist hinten und vorne gesund und wer da nicht rüberkommt, der kommt einfach nicht in die Zucht. So wird das Risiko kranker Gene in der Zucht auf ein Minimum reduziert, besser als durch alle theoretischen Auswertungen unserer Professoren an unseren tieräztlichen Hochschulen.

Viele Grüße

Antje


04. August 2000 09:10

Hallo Viriletto,

erstmal Dank für Deine Literaturempfehlung, für so was bin ich als alte Leseratte immer zu haben. Hast Du eine Ahnung, wann das neue Buch von Kammerer herauskommt? Das alte konnte ich leider nirgends mehr auftreiben, und meine Anfrage bei transanimal wurde leider bis heute nicht beantwortet. Woher hast Du denn Dein Wissen, hast Du beruflich damit zu tun?

Was die Vererbbarkeit von Skeletterkrankungen angehet, kann ich mich nur Katjas Antwort anschließen. Ich stehe grundsätzlicvh allen Extremen skeptisch gegenüber, meistens liegt die Wahrheit doch irgendwo in der Mitte. Ich kenne auch einige Hunde, die ausschließlich mit Fertigfutter aufgezogen worden sind und astreine Gelenke haben (was allerdings nicht dazu geführt hat. meine Meinung über Fertigfutter zu verbessern).

Aber um mal auf meine ursprüngliche Frage zurückzukommen: Wie sieht es mit dem CA/Ph-Verhältnis bei selbstgekochter Nahrung aus? Ich habe mal irgendwo gelesen, daß das bei den meisten Lebensmitteln eher ungünstig ist, d.h. daß sie im Verhältnis zum PH zu wenig Ca enthalten. Sollte man dann doch extra Ca zuführen, und wenn ja, wie kann man eine Überdosierung vermeiden, die ja genauso schädlich ist?

Im Moment noch etwas verunsicherte Grüße

Annette



04. August 2000 13:42

: Hallo Viriletto,
:
: erstmal Dank für Deine Literaturempfehlung, für so was bin ich als alte Leseratte immer zu haben. Hast Du eine Ahnung, wann das neue Buch von Kammerer herauskommt? Das alte konnte ich leider nirgends mehr auftreiben, und meine Anfrage bei transanimal wurde leider bis heute nicht beantwortet. Woher hast Du denn Dein Wissen, hast Du beruflich damit zu tun?
:
: Was die Vererbbarkeit von Skeletterkrankungen angehet, kann ich mich nur Katjas Antwort anschließen.


Liebe Annette,

wie ich von Transanimal gehört habe, kommt "Der Jahrtausendirrtum
der Veterinärmedizin" von K. D. Kammerer nunmehr im September ganz aktualisiert, die "Ernährung und Fehlernährung des Hundes" mit reich-
lich Verspätung im Dezember diesen Jahres. (vgl. www. gevoc.de)

Die 2. Auflage von "Der Dreißigjährige Krieg" von Torel/Kammerer
ist vergriffen. Da sind nur noch wenige Exemplare aus Rücklieferun-
gen von Kommissionsware zu erhalten. Wenn Du Interesse hast, kann
ich Dir vielleicht ein Exemplar besorgen. In diesem Fall müsstest
Du mir nur direkt Deinen Namen und die Anschrift durchgeben.

Der neue Titel "1x1 der Hundeernährung" aus dem Kynos Verlag wurde
von einem Mitarbeiter von Royal Canin geschrieben und ist Public Relations für Fertigfutter. Dieses Buch lohnt sich nicht. Bestell
Dir aber das neue Buch von Edgar von Cramm.

Mit Deiner Auffassung vom 26.07. liegst Du eigentlich nicht falsch.
Über die Vitamine und Mineralstoffe haben Torel/Kammerer recht gut aufgeklärt. Kein Fertigfutter ist diesbezüglich optimiert.

Fleisch und Zerealien in der Hausmannskost weisen in der Regel ei-
nen Phosphorüberschuss auf, was zu einem relativen Kalziumdefizit
und zu Nachteilen in der Skelettentwicklung führen kann. Im extre-
men Fall zu einem sekundären Hyperparathyreoidismus.

Mit Milch und Milchprodukten sowie Brustbeinknochen vom Kalb kann
man den Kalziummangel ausgleichen. Auch organische Kalziumsalze
(Zitrat, Laktat und Gluconat) ohne Phosphor sind angebracht. Das anorganische Kalziumkarbonat sollte man tunlichst nicht nehmen, da Karbonat die Magensäure neutralisiert und zu Verdauungsstörungen
führen kann, während das organische Kalzium im Dünndarm gelöst und resorbiert wird. Wenn man kein synthetisches Vitamin D3 mit der
Nahrung oder mit vitaminisierten Mineralstoffprodukten verabreicht, gibt es auch keine Überdosierung, denn D3 ist das Transportvehikel
für die Mineralstoffe Kalzium und Phosphor.

Die Futtermittelindustrie setzt deshalb so viel D3 zu, um das schwer resorbierbare Di-Calciumphosphat überhaupt in den Organismus zu bringen, wobei sie vielfach selbst mit überschießenden Reaktionen
die von ihr aus gutem Grund verteufelten Überdosierungen verursacht.
Da wurden über die Jahrzehnte viele Hunde krank und zu Tode minera-lisiert. Zudem sind fast alle Fertigfutterprodukte durch die "Si-cherheitsspannen" extrem überdosiert. Hier drohen insbesondere Fe-
murkopfnekrosen und eine rein ernährungsbedingte HD ohne jegliche
Gene. (vgl. meine Meldung von gestern Abend)

Zu gegebener Zeit werde ich hier auch mitteilen, wer und was ich
bin und warum ich mich in das Pallaver einmische.


Viele Grüße
Viriletto

E-mail: Viriletto@aol.com