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meinung einer tierärztin zu k3

geschrieben von Katja(YCH) 
meinung einer tierärztin zu k3
06. August 2000 15:18

hallo!
ich habe mich bei einer trockenfutterfirma (das einzige trockenfutter, dass merlin nicht total verweigert) erkundigt, wie es mit k3 aussieht. und siehe da, es kam auch eine antwort (spät, aber doch).
es folgt ein auszug aus der mail.
was sagt ihr dazu?

"...Auch in unseren Produkten ist Vitamin K3 enthalten. Der Hund ist nicht in der Lage seinen Bedarf an Vitamin K 3 vollständig selbst zu decken. Um Mangelzustände, die besonders bei Jungtieren zu ernsten Blutungen führen können, zu verhindern ist es notwendig dem Futter Vitamin K zuzusetzen. Seit mehr als 30 Jahren wird deshalb das hitzestabile Vitamin K 3 erfolgreich bei der Futtermittel-Herstellung eingesetzt. Seit einiger Zeit wird nun in gewissen Kreisen im Internet eine Schadwirkung des Vitamin K 3 diskutiert und der Einsatz von Vitamin K 1 als Ersatz gefordert. Dazu sei in Kürze gesagt, dass bei der in der Futtermittel-Herstellung verwendeten "normalen" Dosierung keine negativen Wirkungen auftreten. Ferner ist das "natürliche" Vitamin K 1 nach wie vor nicht in der für die Herstellung von Futtermitteln erforderlichen "hitzestabilen" Form erhältlich. Selbst wenn man es mit Hilfe chemischer Verfahren hitzestabil machen könnte, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass hierbei Veränderungen im Vitamin K 1 stattfinden würden, deren eventuelle "Nebenwirkungen" dann ja noch völlig unerforscht wären. Daher ist auch die "Hysterie" um den Einsatz des Vitamin K 3 völlig unverständlich. Auf den Einsatz von Vitamin K 3 per se zu verzichten ist schon wegen der u.U. auftretenden gefährlichen Blutungsneigungen wiederum zu riskant. Deshalb bevorzugen wir weiter mit dem seit drei Jahrzehnten erprobten Vitamin K 3 zu arbeiten...."

grüße
katja mit merlin

06. August 2000 15:27

Hallo Katja,

was soll eine Tierärztin , die für diesen Futterhersteller
tätig ist, auch anderes schreiben.
Es ist ihr Arbeitgeber!!!!

Viele Grüsse
Marlene


06. August 2000 16:04

: hallo!
: ich habe mich bei einer trockenfutterfirma (das einzige trockenfutter, dass merlin nicht total verweigert) erkundigt, wie es mit k3 aussieht. und siehe da, es kam auch eine antwort (spät, aber doch).
: es folgt ein auszug aus der mail.
: was sagt ihr dazu?
:
Hallo, nur so zur Info.

Von Natura-petfood habe ich gestern ein Schreiben erhalten,
dass sie bei alen Futtersorten auf die Zugabe von Vit K3
verzichten.

"Viele Anregungen unserer Kunden veranlassten Natura zu Änderung
des Vitaminkomplexes. Bisher wurden 10 Mikrogramm pro KG Vit. K3
zugesetzt. Das natürliche Vitamin bildet sich aus den frischen und
ganzen Zutaten von Innova und California Natural.

Da die geringe Beimenge des Vit. K3 kein Auswirkungen auf das Futter
hatte und da über das Vit. K3 z Zt. kontrovers diskutiert wird, wurde
jetzt im Hinblick auf viele Kundenwünsche komplett darauf verzichtet.

Gruss Reini

06. August 2000 16:18

: :Hallo Reini,

das Schreiben habe ich auch bekommen.

Wegen der vielen Kundenwünsche wird also darauf verzichtet.
So einfach ist das.
Und nun soll auf einmal der natürliche K1 - Gehalt
in diesem Super-Futter gewährleistet sein, obwohl andere Hersteller
wegen der Hitzeempfindlichkeit von K1, auf K3 nicht verzichten
wollen oder können.
Da frag ich mich, warum überhaupt Vitaminzusätze, wenn
der natürliche Vitamingehalt durch die Erhitzung offensichtlich nicht beeinträchtigt.
Das hört sich an, wie Märchenstunde für leichtgläubige Hundebesitzer.
Was meinst du Reini ?

Liebe Grüsse
Marlene

06. August 2000 16:20

: : :Hallo Reini,
:
: das Schreiben habe ich auch bekommen.
:
: Hallo Marlene, genau das kam mir auch etwas
"spanisch" vor. Mit Deiner "Märchenstunde"
muss ich Dir wirklich recht geben.
Gruss Reini

06. August 2000 17:27

: hallo!
: ich habe mich bei einer trockenfutterfirma (das einzige trockenfutter, dass merlin nicht total verweigert) erkundigt, wie es mit k3 aussieht. und siehe da, es kam auch eine antwort (spät, aber doch).
: es folgt ein auszug aus der mail.
: was sagt ihr dazu?
:
: "...Auch in unseren Produkten ist Vitamin K3 enthalten. Der Hund ist nicht in der Lage seinen Bedarf an Vitamin K 3 vollständig selbst zu decken. Um Mangelzustände, die besonders bei Jungtieren zu ernsten Blutungen führen können, zu verhindern ist es notwendig dem Futter Vitamin K zuzusetzen. Seit mehr als 30 Jahren wird deshalb das hitzestabile Vitamin K 3 erfolgreich bei der Futtermittel-Herstellung eingesetzt. Seit einiger Zeit wird nun in gewissen Kreisen im Internet eine Schadwirkung des Vitamin K 3 diskutiert und der Einsatz von Vitamin K 1 als Ersatz gefordert. Dazu sei in Kürze gesagt, dass bei der in der Futtermittel-Herstellung verwendeten "normalen" Dosierung keine negativen Wirkungen auftreten. Ferner ist das "natürliche" Vitamin K 1 nach wie vor nicht in der für die Herstellung von Futtermitteln erforderlichen "hitzestabilen" Form erhältlich. Selbst wenn man es mit Hilfe chemischer Verfahren hitzestabil machen könnte, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass hierbei Veränderungen im Vitamin K 1 stattfinden würden, deren eventuelle "Nebenwirkungen" dann ja noch völlig unerforscht wären. Daher ist auch die "Hysterie" um den Einsatz des Vitamin K 3 völlig unverständlich. Auf den Einsatz von Vitamin K 3 per se zu verzichten ist schon wegen der u.U. auftretenden gefährlichen Blutungsneigungen wiederum zu riskant. Deshalb bevorzugen wir weiter mit dem seit drei Jahrzehnten erprobten Vitamin K 3 zu arbeiten...."
: grüße
: katja mit merlin

Hallo Katja,
als Mitautor der Internetseiten "Ein vergessenes Vitamin bekommt neue Akzeptanz" unter [www.vitamin-k1.de] sind mir solche Texte bekannt. Sie gleichen sich. Ich kann nur vermuten,
dass sie im Grunde alle aus einer Feder stammen. Deswegen werden sie
aber in der Sache nicht "aufschlussreicher" und nachlesbaren Fakten gerecht.
Auch in der Humanmedzin hat man Menadion (K3) und sonst. K-Analoga erst
1989 im Bundesanzeiger 59 vom 29.3.1989 "geächtet" (korrekt ausgedrückt:
"Nach Nutzen- Risikoabwägung nicht vertretbar"winking smiley obwohl man schon in den
50-er Jahren von den Schadwirkungen bei Neugeborenen wusste und die
damals eingesetzten Präparate Ende der 60-er Jahre "vom Markt nahm".
Die Schadwirkungen sind in wissenschaftlichen Arbeiten nachlesbar.
Bei uns unter "Menadionschäden" zusammengetragen.
Das bgvv (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin) hat uns schriftlich bestätigt, das Menadion
wissenschaftlich gesehen k e i n Vitamin ist und deshalb als Stoff bzw. Zusatzstoff behandelt wird und weil keine Zulassung vorliegt im Lebensmittelbereich damit de facto "verboten" ist. Auch die DGE, ÖGE,
SGE und SVE sprechen in dem neuen Buch (1. Auflage, 2000)
"Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr" Menadion nicht mehr als Vitamin an, sondern sagen (wörtlich zitiert) "Die Bezeichnung Vitamin K3 für Menadion und auch dessen Einsatz sollten aber wegen erheblicher Nebenwirkungen, welche die Verbindung von den eigentlichen Vitamin K-Verbindungen unterscheidet, vermieden werden."
Es ist für mich grotesk, wenn gesagt wird, dass bei der in der Futtermittelherstellung verwendeten "normalen" Dosierung keine negativen
Wirkung auftreten. Damit wird indirekt zugegeben, dass es negative Wirkungen gibt. Es gibt jedoch keine Deklarationspflicht und keine Mengenbeschränkung und der Verbraucher kann damit überhaupt nicht erkennen, wieviel eine "normale" Dosis ist und durch Verwendung verschiedener Produkte besteht die Gefahr der Anhäufung.
Außerdem ist Vit. K1 zwar lichtempfindlich, aber recht hitzestabil.
Es fragt sich allerdings, bei welcher Hitze das Futter hergestellt wird.
Interessierte finden unter Presseartikel verschiedene Veröffentlichungen von uns. Ich empfehle selbst nachzulesen und sich auch in der Literatur kundig zu machen, die wir angeben.
Zum Schluss: Menadion K3 wird (in der wissenschaftlichen Literatur) als "potenziell toxisch bis toxisch" beschrieben. Vitamin K1 gilt auch
nach Auskunft der Firma ROCHE selbst in extrem hohen Dosen und über längere Zeit genommen als untoxisch.
Menadion K3 besitzt, obwohl es praktisch nur zur "Blutgerinnung" einge-
setzt wird, nicht einmal im Bereich Blutgerinnung vergleichbare Wirkung wie Vitamin K1.
Selbst die Firma ROCHE (Autor Prof. Dr.Dr.Dr. h.c. Kolb, Uni Leipzig)
spricht inzwischen davon, dass Vit. K (damit ist nach DGE-Sprachgebrauch K1 und K2 zu verstehen) "koagulativ und antikoagulativ"
wirkt und darüberhinaus weitere (u.E. sogar eine "Vielzahl"winking smileygerinnungsneutraler, aber Vit. K-abhängige Proteine aktiviert. Z.B. Gas 6, dass für die Zellteilung, aber dabei auch bei der Wachstunshemmung, eine Rolle spielt. Weitere Vit. K-abhängige Proteine (wie Gas 6 auch von Prof. Kolb / ROCHE) genannt: Osteocalcin,
Matrix-Gla-Protein, Nephrocalcin und z.B. PRG-Proteine, die im Rückenmark und der Schilddrüse gefunden wurden.
Es wird also nach unserem Verständnis nicht nur Menadion ungerechtfertigt "schön geredet", sondern auch die positiven Wirkungen von Vitamin K1 und K2 geradezu "vergessen".
Die Forderung kann deshalb nur sein, Menadion (K3) durch Vitamin K1 zu ersetzen, zumal es (durch unsere Bemühungen) seit März 1999 in Deutschland u n d in der E U im gewerblichen Futtermittelbereich zugelassen ist.
Viele Grüße
Herbert Schulz