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: : Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, kann eine Überdosierung von Kalzium nur in Verbindung mit Vitamin D3 erfolgen. Dazu würde mich noch interessieren:
: : Ist das Vitamin D3 eigentlich ein rein künstliches Vitamin (ähnlich wie das berüchtigte Vitamin K3), oder gibt es auch ein natürliches? Weißt Du etwas über die Deklarationspflicht? Soll heißen, wenn bei einem Fertigfutter nur "Vitamin D" aufgeführt ist, ist dann damit auch D3 gemeint oder müßte es separat aufgelistet werden?
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: Hallo Anette,
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: die Vitamin D-Gruppe besteht aus mehreren biologischen Wirkstoffen,
: pflanzliche D2 und in tierischen Lebensmitteln vorkommend D 3.
: Der Mensch ist in der Lage D3 in der Haut selbst zu synthetisieren.
: ( Sonnenlicht).
: Es soll beim Menschen so sein, dass eine zusätzliche Vitamin-D-Einnahme
: bei ausreichender Sonnenbestrahlung nicht notwendig ist.
: Ausser bei Säuglingen!!!
: Nun sind mir beim Hund zwei Ungereimheiten in der Literatur
: aufgefallen.
: Aldington schreibt, dass der Hund Vit.D unter Sonneneinwirkung selbst
: synthetisieren kann.
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: In der Zeitschrift " Der Hund " steht dagegen folgender Satz:
: Wegen des Fehlens von 7-Dehydrocholesterol in der Hund bilden
: Hunde bei Sonnenbestrahlung KEIN Vitamin D3 und sind somit
: völlig von der Aufnahme abhängig.
Liebe Marlene,
nicht verzagen, Viriletto fragen:
Das Vitamin D reguliert den Kalzium-/Phosphorhaushalt im menschlichen
und tierischen Organismus. Es ist essentiell für die Aufnahme und die
Absorption dieser Mineralstoffe im Darm und damit für die Ossifikation.
Gleichermaßen wie bei Vitamin A gibt es auch bei diesem Vitamin Vorstu-
fen bzw. Provitamine, nämlich Ergokalziferol (D2) und Cholekalziferol
(D3), deren natürliche Vorstufen wiederum Ergisterin und 7-Dehydrocho-
lesterin (-rol) sind.
Unter Ultraviolettstrahlung entsteht in den äußersten Schichten der
Haut aus 7-Dehydrocholesterin das noch inaktive Vitamin D3, dass nach
der Umwandlung in der Leber zu 25-Hydroxycholekalziferol und in der
Niere zu 1,25 Dihydroxycholekalziferol in seine aktiven Formen Calci-
dial und Calcicitriol übergeht und in diesen Organen auch gespeichert
und von dort abgegeben wird.
Aktives natürliches Vitamin D3 ist in Milch, Butter, Eier, Leber, Niere
und Fisch enthalten.
Es gab in jüngerer Zeit erfolglsoe Vrsuche, diese Stoffwechselvorgänge
mit der Bildung von körpereigenem D3 unter UV-Lichtexpostion zu wider-
legen und dass kam so:
Im Jahre 1996 übten Torel/Kammerer in dem Fortsetzungsreferat "Aktuel-
le Notizen über die Hüftgelenksdysplasie bei Hund" in der angesehenen
"Tierärztlichen Umschau" heftige Kritik am industriellen Fertigfutter
und der zu pathologischen Skelettveränderungen führenden Hypervitamini-sierung. Insbesondere wurde auf das Risiko von Femurkopfnekrosen nach
Überdosierung von D3 hingewiesen.
Besonderes Gewicht erhielt diese Publikation durch den Umstand, dass
es sich bei dem Schriftleiter der TU um Professer O. C. Straub handelt,
dem Präsidenten der Tierärztekammer von Baden-Württemberg und einem
angesehenen ehemaligen leitenden Wissenschaftler dr Bundesforschungs-
anstalt in Tübingen. Die Publikation fand auch ein weltweites Inter-
esse. Wenn das stimmte, was da vorgetragen wurde, waren die Spitzen
der Ernährungswissenschaxft des Hundes in aller Welt und die Industrie
vollständig kompromittiert.
Schon bald erschien als Stellungnahme auf die "Aktuellen Notizen" ein
Artikel von Kolb, Wiegand und Seehawer, in dem mit Ausnahme des Vit-
amins C alle Ausführungen von Torel/Kammerer zerrissen wurden.
Dr. K. Wiegand ist Ärztebesucher bei Effem, Dr. J. Seehawer ist Marke-ting-Leiter für den Vitaminvertrieb in Europa von Hoffmann-La Roche
und Professor E.Kolb. vom Veterinärphysiologischen Institut der Univer-sität Leipzig steht für Geld in ihren Diensten.
In dieser Publikation tauchte erstmals die Hypothese auf, dass der
Hund kein Vitamin D3 unter UV-Strahlung bilden kann. Die D3-Bildung
unter ultraviolettem Licht war kurz zuvor, aber nach den "Aktuellen
Notizen" von dem Holländer Hazewinkel von der Unviersität Utrecht an-gezweifelt worden.
Hazewinkel, auf dessen Untersuchungen auch die Sklelettschäden nach überreichlicher Kalziumgabe zurückgehen, hatte der Nahrung von Ver-suchshunden das Vitamin D3 entzogen und Rachitis erzeugt. Diese woll-
ter mit UV-B-Bestrahlung therapieren, was nicht gelang.
Diese Auffassung ging im Jahre 1997 in das Waltham Buch der klini-
schen Diätetik für Hund und Katze von Waltham/Effem ein, in dessen
Diensten Hazewinkel steht.
Anfänglich wurde diese Auffassung noch Case, Carey und Hirikawa, den
Ernährungsleuten der Iams Company (Eukanuba) sowie von Meyer/Zentek
und Kraft/Kienzle kontrovers diskutiert. In der Zwischenzeit gilt sie
in wohlverstandenem Interesse von Tierärzteschaft und Industrie als
feststehend Tatsache.
Der völllig unbekannte Veterinärmediziner kann mit seinem Artikel im
Hund fachlich dazu überhaupt keine Stellung beziehen.
Meine persönliche Auffassung geht dahin, dass es sich um eine bewuss-
te wissenschaftliche Fälschung handelt. Tatsache ist aber, dass das
Experiment von Hazewinkel mit methodischen Fehler behaftet ist und
einer Überprüfung nicht standhält.
Sei jetzt aber schön lieb und frag mich nicht, wo ich das alles her
habe.
Viele Grüße
Viriletto
E-mail:
Viriletto@aol.com