Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Ur-Opas"-Ernährungsmethode"

geschrieben von Kathi & 3 Akita(YCH) 
Ur-Opas"-Ernährungsmethode"
22. August 2000 18:07

Hi Yorkies,

einen hab' ich noch:

"Es erübrigt mir nur noch einige Worte über Fütterung des heranwachsenden Hundes zu sagen, welche, neben ausreichender Bewegung, sorgfältiger Hautpflege und harter Haltung im Freien, die Entwicklung in ausschlaggebender Weise beeinflußt. Die Nahrungseinfuhr in den wachsenden Tierkörper liefert ausschließlich den Stoff zu dessen Aufbau. Sie hat also nicht allein den durch Stoffwechsel hervorgerufenen Verbrauch zu ersetzen, sondern auch das Material für die Neubildung (Wachstum) herbeizuschaffen. Der wachsende Körper hat mit einem stetig zunehmenden, doppelten Fehlbetrag seines Haushaltes zu rechnen und bedarf deshalb, zur Herstellung des Gleichgewichtes, einer vermehrten Nahrungszufuhr. Damit ist schon festgestellt, dass eine mangelhafte Fütterung im ersten Lebensjahre, hauptsächlich während der ersten sechs Monate, Nachteile hervorrufen muß, die später auf keine Weise mehr ausgeglichen werden können!
Bezüglich der Beschaffenheit des Futters sind die natürlichen Verhältnisse allein bestimmend. Der Hund gehört in die Ordnung der Raubtiere, und deshalb ist Fleisch, am besten frisches, rohes Fleisch, wenigstens in den ersten zehn Lebensmonaten, das vorzüglichste Futter. Jeder auf schlecht angebrachte Sparsamkeit zurückführende Mangel an Güte oder Menge des Futters rächt sich auf bittere Weise durch schlechte Körperentwicklung im ersten Lebensjahr, die am besten vergleichbar ist mit dem schlecht angelegten Fundament eines Hauses.
Der junge Hund muß gut und reichlich mit Fleisch (Pferdefleisch) in Verbindung mit Milch, Brot und anderer Pflanzennahrung (Erbsen, Hafer, Reis, Bohnen, Linsen) gefüttert werden; bis zum vierten Monat erhält er täglich dreimal, bis zum achten Monat zweimal Futter; von da ab wird einmal, am besten mittags, gefüttert. Alle Gewürze, wie sie sich stets in Küchenresten finden, sind streng zu vermeiden, dagegen ist ein kleiner Zusatz Salz sehr empfehlenswert.
Als ein ganz vorzügliches Futter, auch für ausgewachsene Hunde, habe ich die "Hunde-Suppe" der Konserven-Fabrik Heinrich Holzmann in München X. in den letzten Jahren erprobt. Dieses Futtermittel in Mehlform ist von hohem Nährwert, billig und wird lieber gefressen als die "Hundekuchen". Für Hunde im ersten Jahre empfiehlt sich, wie bereits bemerkt, ein angemessener Zusatz von frischem Pferdefleisch.
Während der heißen Jahreszeit füttere man allen Hunden häufig Sauermilch."

Aus: "Die Dressur und Führung des Gebrauchshundes" von Oberländer. Neudamm, 1904

Grüße
Kathi

22. August 2000 18:59

: Hi Yorkies,
:
: einen hab' ich noch:
:
: "Es erübrigt mir nur noch einige Worte über Fütterung des heranwachsenden Hundes zu sagen, welche, neben ausreichender Bewegung, sorgfältiger Hautpflege und harter Haltung im Freien, die Entwicklung in ausschlaggebender Weise beeinflußt. Die Nahrungseinfuhr in den wachsenden Tierkörper liefert ausschließlich den Stoff zu dessen Aufbau. Sie hat also nicht allein den durch Stoffwechsel hervorgerufenen Verbrauch zu ersetzen, sondern auch das Material für die Neubildung (Wachstum) herbeizuschaffen. Der wachsende Körper hat mit einem stetig zunehmenden, doppelten Fehlbetrag seines Haushaltes zu rechnen und bedarf deshalb, zur Herstellung des Gleichgewichtes, einer vermehrten Nahrungszufuhr. Damit ist schon festgestellt, dass eine mangelhafte Fütterung im ersten Lebensjahre, hauptsächlich während der ersten sechs Monate, Nachteile hervorrufen muß, die später auf keine Weise mehr ausgeglichen werden können!
: Bezüglich der Beschaffenheit des Futters sind die natürlichen Verhältnisse allein bestimmend. Der Hund gehört in die Ordnung der Raubtiere, und deshalb ist Fleisch, am besten frisches, rohes Fleisch, wenigstens in den ersten zehn Lebensmonaten, das vorzüglichste Futter. Jeder auf schlecht angebrachte Sparsamkeit zurückführende Mangel an Güte oder Menge des Futters rächt sich auf bittere Weise durch schlechte Körperentwicklung im ersten Lebensjahr, die am besten vergleichbar ist mit dem schlecht angelegten Fundament eines Hauses.
: Der junge Hund muß gut und reichlich mit Fleisch (Pferdefleisch) in Verbindung mit Milch, Brot und anderer Pflanzennahrung (Erbsen, Hafer, Reis, Bohnen, Linsen) gefüttert werden; bis zum vierten Monat erhält er täglich dreimal, bis zum achten Monat zweimal Futter; von da ab wird einmal, am besten mittags, gefüttert. Alle Gewürze, wie sie sich stets in Küchenresten finden, sind streng zu vermeiden, dagegen ist ein kleiner Zusatz Salz sehr empfehlenswert.
: Als ein ganz vorzügliches Futter, auch für ausgewachsene Hunde, habe ich die "Hunde-Suppe" der Konserven-Fabrik Heinrich Holzmann in München X. in den letzten Jahren erprobt. Dieses Futtermittel in Mehlform ist von hohem Nährwert, billig und wird lieber gefressen als die "Hundekuchen". Für Hunde im ersten Jahre empfiehlt sich, wie bereits bemerkt, ein angemessener Zusatz von frischem Pferdefleisch.
: Während der heißen Jahreszeit füttere man allen Hunden häufig Sauermilch."
:
: Aus: "Die Dressur und Führung des Gebrauchshundes" von Oberländer. Neudamm, 1904
:
: Grüße
: Kathi



Hallo Kathi,

Altmeister Oberländer lebte noch in der sogenannten "guten alten Zeit",
in der herrliche Hunde geschaffen wurden:

Pointer und Setter, die als Vollblüter des kleinen Mannes stundenlang
galoppieren konnten, Deutsch-Kurzhaar und Deutsch-Drahthaar, die durch
dick und dünn und ins winterliche Eiswasser gingen, ohne sich zu ver-
letzen oder eine Infektion zu holen und die vielen anderen Jagd- und
Gebrauchshunde.

Da waren die Doggen noch die Lieblingshunde des selbst bissigen Reichs-kanzlers Otto v. Bismarck und keine Ritter von der traurigen Gestalt
wie heute.

Und was Oberländer über die Ernährung des Hundes sagte, ist zeitlos
und heute unter wissenschaftliuche Kriterien (fast) voll gültig.

Ein sehr konstruktiver Beitrag. Um allseitigen Applaus wird gebeten!


Viele Grüße
Anne


22. August 2000 19:13

Hallo Anne,

: Und was Oberländer über die Ernährung des Hundes sagte, ist zeitlos
: und heute unter wissenschaftliuche Kriterien (fast) voll gültig.
:
: Ein sehr konstruktiver Beitrag. Um allseitigen Applaus wird gebeten!

Danke für die Blumen :-))

viele Grüße
Kathi

22. August 2000 19:29

: Hallo Anne,
:
: : Und was Oberländer über die Ernährung des Hundes sagte, ist zeitlos
: : und heute unter wissenschaftliuche Kriterien (fast) voll gültig.
: :
: : Ein sehr konstruktiver Beitrag. Um allseitigen Applaus wird gebeten!
:
: Danke für die Blumen :-))
:
: viele Grüße
: Kathi


Das war meinerseits todernst und ohne jegliche Ironie !!!

W i r müssen hier gestehen, dass wir den Gebrauchshunde-
mann Oberländer - ein Hundegenie - glatt vergessen hatten.

Oberländer war ein ganz bekannter Zeitgenosse und im Hunde-
wesen über Jahrzehnte die Nr. 1, wie man heute sagt.

MfG
Anne


22. August 2000 19:41

Hallo Anne,

: Das war meinerseits todernst und ohne jegliche Ironie !!!

Hab ich auch so verstanden. Der Smily war wirklich nur für Deine Anmerkung gedacht. Kommt leider beim Schreiben oft mißverständlich rüber.

: W i r müssen hier gestehen, dass wir den Gebrauchshunde-
: mann Oberländer - ein Hundegenie - glatt vergessen hatten.
:
: Oberländer war ein ganz bekannter Zeitgenosse und im Hunde-
: wesen über Jahrzehnte die Nr. 1, wie man heute sagt.

Das sach man nicht zu laut. In der heutigen Zeit hätte man ihn, Dank seiner Ausbildungsmethoden, wahrscheinlich schon "gehängt".
Obwohl, ich muß gestehen, Oberländer den Hund wirklich und korrekt als solchen Behandelt hat.

Leider schreibt er in seinem Buch wenig über ernährung (viel mehr war es wirklich nicht). Aber es ist in erster Linie ja auch ein Buch über die Arbeit und Ausbildung des Jagdgebrauchshundes.

Grüße
Kathi

22. August 2000 20:08


:

: : : wesen über Jahrzehnte die Nr. 1, wie man heute sagt.
:
: Das sach man nicht zu laut. In der heutigen Zeit hätte man ihn, Dank seiner Ausbildungsmethoden, wahrscheinlich schon "gehängt".
: Obwohl, ich muß gestehen, Oberländer den Hund wirklich und korrekt als solchen Behandelt hat.
:
: Leider schreibt er in seinem Buch wenig über ernährung (viel mehr war es wirklich nicht). Aber es ist in erster Linie ja auch ein Buch über die Arbeit und Ausbildung des Jagdgebrauchshundes.
:
: Grüße
: Kathi

Hallo Kathi,

jetzt bring mir bitte aber nichts durcheinander:

Ein altes Wort sagt: "Alles zu seiner Zeit."

In der Zeit von Oberländer hatte man harte Hunde und harte
Abrichtungsmethoden. Da gab es Hunde, die in sprichwörtlicher
Weise hart wie Krupp-Stahl waren.

Die Methode von Oberländer war bei diesen stahlharten und dick-
schädeligen Hunden d a m a l s angebracht.

Wir hatten auch früher 2-3 Irish- und Gordon-Setter von solch
echtem Schrot und Korn und waren für diese Kerle zu weich, so-
dass wir sie zum Berufsabrichter geben mussten. Sie lernten et-
was und trugen keinen Schaden davon.

Aber zurück zu der Ernährung von Oberländer: So war die Hundeer-
nährung früher zweckmäßig und richtig. Viel besser konnte man es
nicht machen. Die Hunde bekamen ja auch die Innereien vom Wild.

Viele Grüße
Anne