Einen schönen Tag
Für einen Ratsuchenden ist das Ernährungsforum zu einem Alptraum geworden.
Für HundehalterInnen mit wenig oder durchschnittlichen ernährungsphysiologischen Kenntnissen führen viele Antworten zu völliger Unsicherheit.
Grundsätzlich möchte ich hier an dieser Stelle einmal betonen, dass Fertigfutter nicht einfach generell verdammt werden darf. Obschon ich für meine Hunde mittlerweile bald drei Jahrzehnte koche, kann ich nicht behaupten, dass jetzt nur meine Hunde gesund und Hunde die durchwegs nur mit Fertignahrung gefüttert werden immer krank sind.
Skeletterkrankungen sind bei Fertignahrung am meisten anzutreffen, dies aus folgenden Gründen:
- Die meisten HundehalterInnen füttern mit einem industriellen Alleinfutter,
- Welpennahrung wird oft zu lange verfüttert,
- es werden in der regel zu grosse Mengen verfüttert,
- Verschlimmerung durch zusätzliche Mineralienabgabe.
Bei der eigenen Hundeküche fehlen exakte wissenschaftlich fundierte Studien!
Ich kenne eine Menge Hunde auch der anfälligeren grösseren Rassen, die trotz Ernährung mit einem industriellen Alleinfutter ein hohes Alter ohne nennenswerte Probleme erreicht haben.
Da spielen noch Faktoren mit, welche hier überhaupt nicht zur Diskussion stehen:
unter anderem:
- zu wenig Bewegung,
- aber auch zu viel Bewegung im Wachstum,
- langes Liegen auf kaltem Grund, usw.
Grosse Unterschiede bemerkte ich zwischen den reichhaltigen Futtermarken und -Sorten nicht. Von der Verträglichkeit abgesehen, die von Hund zu Hund varieren und auch von der Enzyme-Bildung abhängt.
Schlimmer finde ich was daneben noch verfüttert wird und eben zudem zum Teil noch stark mineralhaltig ist.
Es wird vergessen, dass Hochleistungsfutter für eigentliche Haus- oder Familienhunde einfach zuviel des Guten ist. Die meisten Hunde müssen ja keine Leistung erbringen.
Muss es denn immer "Premium-Futter" sein? Wie wär's mit mischen?
Ich halte eine gemischte Fütterung: Fertigfutter und Gekochtes für eine gute Kombination. Ernährungsfehler bei der eigenen Küche die einfach entstehen können werden so weitgehend ausgeglichen.
Was man bei der eigenen Hundeküche einfach bedenken muss und soll - ist die Tatsache, dass wenn man einmal damit angefangen hat und es den Hunden schmeckt, die Schlitzohren danach schwerlich wieder Fertigfutter (insbesonders Trockenfutter) fressen. Dies wirkt sich besonders bei einem längeren Ausflug oder auf Reisen aus.
Billig ist die eigene Hundeküche nicht. Ich verfüttere nur Qualitätsfleisch welches für unseren Verzehr angeboten wird, keine unkontrollierten Billigfleischwaren. Zusammen mit dem Gemüse und den kohlenhydrathaltigen Beigaben sind bei zwei Schäferhündinnen und einem grossen Yorkshire Terrier-Rüden zusammen für eine Mahlzeit schnell einmal CHF 15.00 ausgegeben, dazu kommen dann noch die Kosten für die zweite Mahlheit (Angaben bei zweimaliger Fütterung im Tag) - welche bei mir dann aus Trockenfutter besteht.
Eine Ausgewogenheit bei der eigenen Hundeküche ist schwierig zu erreichen und dürfte auch nicht das Problem darstellen, da die Hunde über genügend Rezeptoren verfügen um Schwankungen auszugleichen.
Die Diskussionen über die Vitamine "x" und "y" ist eher für Sektierer unter den sogenannten Ernährungsexperten. Hauptsache ist - den Hunden schmeckts!
Rolf
Kleine Ernährungsserie: /hunde/yorkies/ernaehrung.htm