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Wie aus einem Elefanten Tiermehl wird

geschrieben von Kathi & 3 Akita(YCH) 
Wie aus einem Elefanten Tiermehl wird
27. November 2000 09:18

Hier ein aktueller Artikel bez. Tiermehl/BSE:

"Wie aus einem Elefanten Tiermehl wird

Eklig und gefährlich: Das bisherige Futter für Schweine und
Geflügel

Von unserem Redaktionsmitglied Walter Serif


Gibt es etwas Ekligeres als Tiermehl? Unabhängig von der
BSE-Gefahr ist das Futter, das aus Schweinen "Kannibalen" macht,
nichts für Zeitgenossen mit einem sanften Gemüt. In den 43
deutschen Tierkörper-Beseitigungsanstalten wird alles
zusammengeschmissen: Abfälle aus dem Schlachthaus, tote Rinder,
Schweine und Hühner, aber auch eingeschläferte Hunde und Katzen.
Schließlich liefern Pharmaunternehmen und Universitäten Laborratten
und Versuchstiere. Manchmal kommt auch ein Elefant aus dem Zoo
hinzu. All dies wird gemahlen und zerkocht. Bei 133 Grad Celsius -
Druck: drei Bar - wird die Masse gerührt und danach getrocknet,
gedörrt und gepresst.
Die Bundesregierungen haben nach Ausbruch der BSE-Krise stets
betont, dass die deutsche Methode der Herstellung von Tiermehl
sicher sei. Das Tiermehl darf seit 1994 nicht mehr an Wiederkäuer
verfüttert werden. Trotzdem gibt es unter Experten Zweifel an der
Sicherheit. Der EU-Lenkungsausschuss, der aus unabhängigen
Wissenschaftlern besteht, empfiehlt eine Methode, die noch
aufwändiger und teurer ist: 30 Minuten (statt 20 Minuten) bei 140
Grad und 3,6 Bar Druck.
Kritiker der Verfütterung des Tiermehls argumentieren, dass über
Knochenmehl oder verunreinigte Apparate infiziertes Rind wieder ins
Rinderfutter gelangen kann. Diese "Kreuzkontamination" lässt sich
nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen. Deshalb steht zum
Beispiel für die Franzosen fest: Nur bei einem Stopp der
Tiermehlverfütterung endet dieser tödliche Nahrungskreislauf, der
beim Menschen zum Ausbruch der neuen Variante der
Creutzfeldt-Jacob-Krankeit führen kann. Außerdem stellte sich trotz
der Beschwichtigungen der deutschen Agrarminister immer wieder
die Frage, wie es denn die Nachbarn mit der Sicherheit beim
Tiermehl halten. Rinderwahn lässt sich auch übers Tiermehl
importieren.
Das Verfütterungsverbot hat auf lange Sicht aber zusätzlich einen
anderen Vorteil: Es minimiert die Gefahr einer Übertragung von
BSE-Varianten auf Schweine oder Hühner. Nach dem gegenwärtigen
Stand der Wissenschaft ist dies zwar unwahrscheinlich. Doch darauf
sollte man sich lieber nicht verlassen. Bei Geflügel hat es bisher im
Feldversuch keine Übertragung gegeben. Anders sieht es bei
Schweinen aus. So wurde nach Angaben des
Bundesgesundheitsministeriums ein Schwein infiziert. Dazu waren
allerdings unnatürlich große Mengen von Prionen (Eiweiß) notwendig,
die außerdem direkt ins Gehirn und in die Bauchhöhle gespritzt
wurden. In der Wirklichkeit kann dies so nicht passieren. Gewiss ist
aber: Wer Tiermehl an Pflanzenfresser verfüttert, muss sich nicht nur
mit Fragen der Ethik herumschlagen. Bei Schafen und Rindern
kennen wir inzwischen die Rache der Natur.
Frankreich musste sich zu Wochenbeginn bei der Tagung der
EU-Landwirtschaftsminister harte Worte von den Partnern anhören
lassen, die sich gegen ein EU-weites Verbot der Tiermehlverfütterung
wehrten. Darunter auch der deutsche Minister Karl-Heinz Funke
(SPD). Bei den Argumenten der Verbots-Gegner spielen finanzielle
Interessen keine geringe Rolle. Nur ein Politprofi wie Bundeskanzler
Gerhard Schröder (SPD), der es im Gefühl hat, wann ein Thema heiß
wird, kann sich als gebildeter Laie über solches Schein-Expertentum
hinwegsetzen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium stellt zum Beispiel die Frage,
wie die etwa 450 000 Tonnen Mehl entsorgt werden können. (Eine
ausgewachsene Sau, die Ferkel säugt, braucht nach
Expertenangaben pro Tag 700 Gramm Tiermehl.) Da die deutsche
Methode hygienisch einwandfrei sei, könnte das Produkt als
Bindemittel in der Zementproduktion eingesetzt werden. Auch eine
Verbrennung in Biogas-Anlagen sei denkbar. Das Ministerium hält
sogar einen weiteren - wenn auch vielleicht eingeschränkten - Export
durchaus für möglich. Die Franzosen haben große Schwierigkeiten
bei der Lagerung und/oder Verbrennung und wollen Teile deshalb im
Saarland verbrennen lassen. Dort regt sich bereits der Widerstand.
Ein anderes Problem ist der Ersatz des proteinhaltigen Tiermehls. In
Frage kommt in erster Linie Soja. Der Soja-Preis hat im Zuge der
Debatte kräftig angezogen, und dieser Trend wird sich fortsetzen,
wenn Deutschland (und vielleicht bald die ganze EU) aussteigen.
Soja aus den USA, Australien oder Brasilien hat allerdings einen
Nachteil. Es ist oft gentechnisch verändert. Man kann als
Verbraucher offensichtlich nicht alles haben.

© Mannheimer Morgen – 25.11.2000"

Grüße
Kathi


27. November 2000 09:23

:Es ist nicht NUR das Tiermehl, andere Faktoren scheinen auch
gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen zu haben:


Aktuelle Meldungen vom 14.9.98


Frau starb wegen "Schweinedoping"
Die dänischen Züchter zogen sofort Konsequenzen und verzichten ab sofort
freiwillig auf Antibiotika zur Mast beschleunigung. Der Wirtschafts- und
Sozialausschuß (WSA) der EU fordert ein Verbot dieser Praktiken.

Kopenhagen, 14. September. Wie der Chef des dänischen
Schweinezüchterverbandes, Kai Skaaning, mitteilte, sei die freiwillige Entscheidung
eine Reaktion der Landwirte auf die Meldung vom ersten Todesfall in dem Land
durch Verzehr von Schweinefleisch mit dem gegen Antibiotika resistenten
Salmonellenstamm DT 104.

Hintergrund ist der Tod einer 62jährigen Frau, die nach dem Verzehr von
Schweinefleisch gestorben war. Das Tier war nachweislich mit antibiotikahaltigem
Futter aufgezogen worden. Die Frau war mit hohem Fieber an schwerer Diarrhöe
erkrankt. Obwohl sofort im Krankenhaus mit mehreren Breitbandantibiotika
behandelt, starb sie. Wie sich herausstellte, war sie an Salmonellen vom Typ DT
104 erkrankt.

Klarer Zusammenhang

"Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen ihrem Tod und dem Schweinefutter,"
sagte Kare Mölbak vom staatlichen Serum-Institut in Kopenhagen: Der Fall mache
klar, wie real die Gefahr sei, daß resistente Bakterienstämme von Tieren auf
Menschen überführt werden: "Ganz klar ist die großzügige Gabe von Antibiotika in
der Landwirtschaft das Übel."

Eine Einschätzung, die Susanne Stärnberg von der schwedischen staatlichen
veterinärmedizinischen Anstalt (SVA) teilt: "Die stetige Antibiotika-Zufuhr über das
Futter in extrem kleinen Dosen läßt die Bakterien resistent werden."

Am Rande der EU-Konferenz zur "Antibiotika-Gefahr", die derzeit in Kopenhagen
läuft, wurde gewarnt, daß derartige Todesfälle bald an der Tagesordnung sein
könnten. In Dänemarks Landwirtschaft wurden im letzten Jahr allein laut offizieller
Statistik 50 Tonnen Antibiotika zur Behandlung - angeblich - akuter
Krankheitszustände verabreicht, weitere 100 Tonnen zum offen erklärten Zweck,
die Tiere schneller zum richtigen Schlachtgewicht hochzufüttern.

Totalverbot nur in Schweden

Im Gegensatz zu Dänemark hat Schweden seit 1986 ein Totalverbot für Antibiotika
im Stall, das die Schweden auch gegen die EU durchsetzen wollen. In Deutschland
dagegen ist die Fütterung von Antibiotika grundsätzlich erlaubt.

DT 104, das der 62jährigen Dänin zum Todesurteil wurde, ist kein dänisches
Spezialproblem. Wie die dänische Veterinärbehörde bekanntgab, war allein im
August innerhalb von zwei Wochen DT-104- haltiges Fleisch bei Stichproben in
französischem Truthahn- und Hähnchen- sowie in deutschem Schweinefleisch
festgestellt worden.

Der Verzicht auf Antibiotika-Mast setzt allerdings die Umstellung auf eine
großzügigere und artgerechte Tierhaltung voraus, sonst ist das eingepferchte Vieh
zu anfällig für Ansteckung. Daher werde der Übergang Jahre erfordern, wissen
schwedische Experten. Die Kosten des Verzichts auf die Turbomast halten sich
nach ihren Angaben aber in Grenzen und betragen nur etwa zwei bis drei Pfennig
pro Kilo Fleisch.

Marlene




27. November 2000 09:55

ähm, nur mal kurz ne Frage:
warum hört Ihr denn nicht einfach auf Fleisch zu essen? Gibt ne Menge Sachen, die man mit Gemüse machen kann und die auch ziemlich fein schmecken. Lasst doch einfach diejenigen Fleisch essen, die sich um ihre Gesundheit keinen Kopf machen. Und wenns dann doch mal ab und zu Fleisch sein muss, dann kann man ja beim Metzger gezielt nachfragen, wo das Fleisch herkommt und wie das Steak gefüttert wurde ;-).

Grüsse von Martin, der vom Fleisch schon ziemlich angeekelt ist!

P.S. Ich will hier keine Vegetarier oder Veganer Diskussion entfachen, aber etwas weniger Fleisch ist bestimmt nicht ungesund!


27. November 2000 10:08

Hi Martin,

: warum hört Ihr denn nicht einfach auf Fleisch zu essen? Gibt ne Menge Sachen, die man mit Gemüse machen kann und die auch ziemlich fein schmecken. Lasst doch einfach diejenigen Fleisch essen, die sich um ihre Gesundheit keinen Kopf machen. Und wenns dann doch mal ab und zu Fleisch sein muss, dann kann man ja beim Metzger gezielt nachfragen, wo das Fleisch herkommt und wie das Steak gefüttert wurde ;-).

Es geht hier nicht um mich (ich ess nur Geflügel und Gaul) sondern um meine Hunde.
Kadavermehl (Tiermehl, Fleischmehl, Meatmehl, Animalmeal) ist Bestandteil von vielen Hundefuttersorten!!!!

Gruß
Kathi

27. November 2000 10:58

: keinen Kopf machen. Und wenns dann doch mal ab und zu Fleisch sein muss, dann kann man ja beim Metzger gezielt nachfragen, wo das Fleisch herkommt und wie das Steak gefüttert wurde ;-).

Hallo Martin,

das BSE-infizierte Rind soll lt.Auskunft des Bauern
NIE mit Tiermehl gefüttert worden sein, sondern nur
mit den landwirtschaftlichen Produkten aus eigenem Anbau.

Gruss Marlene

27. November 2000 11:20

Hi,

: das BSE-infizierte Rind soll lt.Auskunft des Bauern
: NIE mit Tiermehl gefüttert worden sein, sondern nur
: mit den landwirtschaftlichen Produkten aus eigenem Anbau.

in Niedersachsen ist seit heute morgen ein weiterer Fall bekannt.
Stichproben des Futters ergaben Spuren von BSE-Verseuchtem Material (trotz Verbot von tier. Eiweiß an Rinder seit Jahren).

Ob nun der Bauer "gepanscht" hat oder der Futtermittelhersteller blieb unbeantwortet.

Kathi