von Gaby(YCH) am 06. Dezember 2000 16:16
Hallo Christoph,
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: : der Artikel ist sehr interessant. Doch jetzt kommt die Frage: Wenn die Erreger sich über das Blut ausbreiten (zumindest sind sie darin nachgewiesen worden), wie kommt Marengo dann zu seiner Aussage?
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: Wer sagt Dir, dass sich irgendetwas über das Blut ausbreitet.
: BSE ist auch kein Erreger, sondern der Nachweis findet über veränderte Eiweissbausteine im Gehirn und Rückenmark statt.
Das ist mir bekannt - aber es ist einfacher, umgangssprachlich über einen Erreger zu sprechen. Es gibt aber mehrere gute Forschungsansätze zu BSE, bei dem die Prionen auch im Urin und in Innereien nachgewiesen wurden. Der Schnelltest soll über Urintests erfolgen.
Also, wie kommen die Prionen von Gehirn und Rückenmark in Innereien und Urin, wenn nicht über das Blut, das ja schließlich alles versorgt, also auch das Fleisch? Die niedrigsten Konzentrationen wurden bisher in Milch und Fleisch nachgewiesen, die höchsten im Rückenmark und Gehirn, danach Innereien.
: Diese Prionen sind keine Erreger, weil sie sich nicht vermehren und auch sonst keine biologische Eigenaktivität zeigen.
: Sie sind also Toxin oder Stoffwechselprodukt eines Toxins oder eines Erregers.
Nee, Prionen sind Eiweißketten bzw. Bausteine, kein Toxin.
: Latent erkrankte Tiere haben Prionen nur im Hirn und Mark, und andere Tiere kommen nicht zur Schlachtung.
Das ist nicht richtig, siehe oben. Der BSE-Schnelltest weißt Prionen im Urin nach - verfolge mal die diversen angegebenen Links zu BSE hier im Forum.
: : Denn alle Teile eines kranken Tieres sind dann infektiös - oder wie soll ich das mit dem Blut verstehen?
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: Von einer Infektion kann nicht gesprochen werden. s.o.
Na gut, dann Verseuchung - besser?
: : Das hieße auf deutsch: Nur ein Futterhersteller, der ausschließlich negativ getestete, ältere Tiere (Rind mindestens 30 Monate) für sein Futter verwendet, kann eine annähernd sichere Garantie geben, das sein Futter BSE-frei ist.
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: Du implezierst dass nur Rindfleisch eine sichere Fleischgrundlage ist??
Wenn es getestet ist, ja. Denn es ist nicht auszuschließen, das der Erreger (jetzt zieh Dich nicht an dieser Bezeichung hoch) auch über Gülle auf Weiden und Äcker gelangt. Auch hier sei eine Lektüre der diversen geposteten Links zu empfehlen.
: : Und das heißt im Klartext, auch Marengo kann nichts, aber auch gar nichts garantieren.
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: Wir garantieren u.a. nicht erst seit BSE die Freiheit von Tiermehl und anderen mit Neurotoxinen belasteten Futterkomponenten.
Ja, ihr garantiert auch, das Konservierungsstoffe und künstliche Vitamine etc. NICHT enthalten sind. Leider warte ich bis heute auf die Antwort, wie die Schweine gehalten bzw. gefüttert werden und wie das Griebenmehl hergestellt wird. Wißt ihr, ob euer Lieferant so eine weiße Weste hat?
: Denn das ist doch ein Paradoxon an der BSE Diskussion:
: Eine denkbar unwahrscheinliche gesundheitliche Beeinträchtigung des Hundes und des Menschen durch BSE führt zu hysterischen Reaktionen, aber weiterhin werden die Hunde vom gleichen Besitzer (nicht persönlich gemeint) mit Neurotoxinen in Form von synthetischen Vitaminen, Antizecken-, Antiflohmitteln, etc. bombdiert, ohne auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
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: Ich warte auf den Tag, wo in einem Fernsehbericht der erste "BSE kranke" Hund gezeigt wird, der nach einer Vergiftung mit chemischen Mitteln neurale Störungen zeigt.
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: : Wenn Rinder, Katzen, Schafe und wohl auch Hunde sich infizieren können, dann auch Schweine - und da hat in einem anderen Beitrag jemand argumentiert, bei Hühnern und Schweinen ist bisher wohl nur deshalb niemanden etwas aufgefallen, weil die Tiere das Alter, in dem man BSE testen könnte, gar nicht erst erreichen.
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: Weder Hunde noch Mäuse noch Katzen sind in irgendeiner weise durch BSE Prionen zu beeindrucken. Lies im Internet über die Untersuchungen an Mäusen und Du wirst feststellen, dass natürliche Maus sich selbst durch das einspritzen von Prionen direkt ins Gehirn nicht beeindrucken lassen, oder Ihrgend welche Symtome zeigen.
: Wie in aller Welt kommst Du auf die Idee, dass sich Hunde oder Katzen mit BSE "infizieren" können??
Es gibt in England nachgewiesene Fälle von infizierten Katzen - leider kann ich Dir keinen Link nennen, wo Du das nachprüfen kannst, aber den wirst Du bestimmt finden, falls DIch das wirklich interessiert.
Es hieß auch, die erkrankte Kuh hätte niemals Tiermehl bekommen, sondern wäre nur mit Produkten aus eigenem Anbau gefüttert worden. Woher hat die dann BSE?
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: : Fazit ist, das jeder Futterhersteller jetzt wohl solche "Aussagen" machen wird - und keine davon dürfte ernst zu nehmen sein, wenn ich es mal ein wenig krass ausdrücke.
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: Etwas krass ausgedrückt solltest Du genauer lesen, bevor Du etwas nicht ernst nimmst, sonst läufst Du Gefahr mit Halbwissen aus Fersehberichten selbst nicht mehr ernst genommen zu werden.
Ein wenig Kritik kann nie schaden - und da ich am telefon von einem Deiner Kollegen mit einigen Halbwahrheiten und Nichtbeantwortung von Fragen abgespeist wurde, kann ich mir diese Kritik durchaus erlauben.
: : Ich glaub, ich fahr jetzt in die Metro und hol meinem Hund das gute argentinische Roastbeef - oder hat jemand schon von BSE-Fällen dort oder in Amerika gehört?
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: Das steht Dir natürlich frei, hoffentlich hast Du dich persönlich davon überzeugt, wie diese Rinder aufgewachsen sind und bist nicht nur auf irgendwelche "Aussagen" der Erzeuger angewiesen.
Siehste, in Argentinien wurde bisher nur noch nicht getestet - daher BSE frei. In diesem Zusammenhang möchte ich Dich darauf aufmerksam machen, das es Krankheiten gibt, die von Tieren übertragen werden können, ohne das diese selbst daran erkranken. Bei Borrreliose ist dies z.B. die Waldspitzmaus, bei Malaria die Anopheles-Mücke.
Wer sagt Dir, das das bei Schweinen nicht auch in Sachen BSE sein kann? Und bisher durften SChweine mit Tiermehl gefüttert werden, indirekt enthält Marengo also auch Tiermehl - im übertragenen Sinne jedenfalls.
: mit BSE freien Grüssen
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Dito,
Gaby