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Notstand in der Tierernährung

geschrieben von Kathi & 3 Akita(YCH) 
Notstand in der Tierernährung
06. Dezember 2000 12:45

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

ZDS: Notstand in der Tierernährung (06.12.2000)

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(ZDS) Wegen des ersten deutschen BSE-Falles in Schleswig-Holstein
wurde am Freitag vergangener Woche das schnellste Eilgesetz in der
Geschichte Deutschlands verabschiedet. Es gilt seit dem 2. Dezember
und verbietet die Verfütterung von proteinhaltigen Erzeugnissen und
Fetten aus Gewebe warmblütiger Landtiere und aus Fischen an Nutztiere,
die für die Lebensmittelgewinnung vorgesehen sind. Die abschließende
Formulierung des Gesetzes ist ohne Beteiligung des Landwirtschafts-
ministeriums erfolgt. Chancen zur Nachbesserung in gravierenden
Fragen werden nicht gesehen.
Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS) ist
schockiert und empört über das undifferenzierte Vorgehen. Das
Verfütterungsverbot für risikofreies Fischmehl, für lebensmittel-
taugliche Schlachtreste (Fleischknochenmehl) sowie für lebensmittel-
taugliche Gelatine, Fette und Öle verursacht einen Versorgungsnotstand
für die bedarfsgerechte Fütterung deutscher Schweine. Es ist völlig
offen, wie und wann gleichwertige Ersatzstoffe beschafft werden
können.
Es ist völlig ungeklärt, wie künftig der Aminosäuren-, Vitamin- und
Mineralstoffbedarf der Tiere ohne Fischmehl, Fleischknochenmehl und
ohne Gelatine (die Vitamine A und E werden mit Hilfe von Gelatine
aus Schweineschwarte stabilisiert) gedeckt werden soll!
Ohne in irgendeiner Form die Probleme der BSE-Krise verursacht zu
haben, werden die Schweinehalter durch das aktuelle Verbot der
Tiermehlverfütterung in dramatischer Weise einbezogen, und zwar
mehrfach:
Die Schweinehalter werden (tierschutzrelevant!) daran gehindert,
ihre Tiere bedarfsgerecht mit Futter zu versorgen!
Die Schweinehalter müssen die Kosten der Entsorgung sowie der
Ersatzbeschaffung tragen, die so-wohl von der Futtermittelindustrie,
als auch von den Tierkörperbeseitigungsanstalten und von den
Schlachtstätten täglich in Millionenhöhe abgewälzt werden.
Angesichts der skizzierten Notstandssituation fordert der ZDS, das
Gesetz schnellstmöglich dahingehend zu korrigieren, dass zumindest
Gelatine (aus Schweineschwarte!) für die Vitamin-Herstellung sowie
Fischmehl für die Aminosäurenversorgung wieder zugelassen werden.
Die aus dem Gesetz resultierende Kostenbelastung für die deutschen
Schweinehalter muß schnellstmöglich ausgeglichen werden. Der ZDS
hält es weder moralisch noch juristisch vertretbar, die Kosten
einseitig den Schweinehaltern aufzubürden.
Zur Verunsicherung trägt auch der Beschluß des Sonderagrarrates
vom 05.12.2000 bei, ein auf 6 Monate befristetes Tiermehl-
Verfütterungsverbot zu erlassen. Und was kommt danach? Angesichts
des Schweinefleisch-Importbedarfes von rd. 20 % ergeben sich
viele Fragen.

Gruß
Kathi

06. Dezember 2000 14:16

trotz allem verständnis für die deutsche bauernschaft interessiert
mich vor allem eines:
wenn die nasen das ding wirklich auf 6 monate beschränken,wer haut ihnen
dann auf die finger,denn das ist sowohl aus medizinischen als auch
ökologischen gesichtspunkten ein absoluter oberschwachsinn.
oder führen sie nun ab 01.01.2001 einen mehlvernichtungszuschlag ein,zusätzlich zu den auf den verbraucher umgelegten kosten,die daraus
resultieren.

tztz-gruss pat

06. Dezember 2000 14:46

Hi Pat,

: trotz allem verständnis für die deutsche bauernschaft interessiert
: mich vor allem eines:
: wenn die nasen das ding wirklich auf 6 monate beschränken,wer haut ihnen
: dann auf die finger,denn das ist sowohl aus medizinischen als auch
: ökologischen gesichtspunkten ein absoluter oberschwachsinn.

Geld regiert die Welt, Pat.
In 6 Monaten kräht kein Hahn mehr danach :-(((

: oder führen sie nun ab 01.01.2001 einen mehlvernichtungszuschlag ein,zusätzlich zu den auf den verbraucher umgelegten kosten,die daraus
: resultieren.

WEnn es eine kostspielige Lösung wird, wird das SELBSTVERSTÄNDLICH der Endverbraucher zu spüren bekommen :-(((((((

Gruß
Kathi

06. Dezember 2000 14:58

Jaja, so ist das mit der Massentierhaltung. Meine Großeltern hatten früher Schweine - das ging seltsamerweise auch ohne Tiermehl.

Gab es schon einen Protest der Gummibärchen-Liebhaber? Ich würde mich dem gern anschließen.

Jana, Liza & Plastic

P.S.: Danke für deine E-Mail. Ich denke am Wochenende darüber nach, welches Futter ich nun bestelle. Habe noch 6 oder 7 kg Marengo da. Der Countdown läuft.


06. Dezember 2000 16:11

Meine Großeltern hatten früher Schweine - das ging seltsamerweise auch ohne Tiermehl.
Hallo Jana, Liza & Plastic,
früher !
Da wurden die Kälber auch noch bei der Kuh-Mutter gelassen.
Heute bekommen sie "Milchaustauscher". Preiswert, vor allem preiswerter als die Kuh-Mutter-Milch.
Trotzdem oder gerade deshalb musste inzwischen das Tiermehl-Gesetz "nachgebessert" werden. Dabei gefällt mir der Ausdruck "nachgebessert" ganz besonders.
Die "Ausnahmeregelung" der "Nachbesserung" sieht vor, dass bestimmt Fette wie Talg oder Schmalz, die auch für den menschlichen Verzehr zugelassen sind, weiterhin an Kälber verfüttert werden dürfen, teilte das Agrarministerium mit.
Andernfalls sei die angemessene Fütterung der Kälber mit Milchaustauschstoffen nicht zu geährleisten, so dass (man lese und staune !) ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz drohe.
Für mich ist dabei schon interessant, für was das Tierschutzgesetz plötzlich gut ist!
Ich überlege mir, ob das kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ist, wenn man "Kuhmutter und Kalb" aus wirtschaftlichen Interessen trennt.
Da lobe ich mir die zwar langsam, aber zunehmend zu beobachtende Zunahme der "Mutterkuhhaltung".
Bei den Menschen ist man inzwischen Gott sei Dank wieder so weit, wenigstens für die ersten (sechs) Monate zu stillen und stellt Vorteile vor allem auch für das Kind in puncto "Allergieverhütung" fest.
Viele Grüße
Helga


06. Dezember 2000 17:25

: In 6 Monaten kräht kein Hahn mehr danach :-(((

aber sicher.ich zum beispiel,und du,und hoffentlich viele andere.
die reste dürfen nochaufgebraucht werden,und die beschränkung
pro forma auf 6 monate.und meister funke kriegt ne diäterhöhung.
ich brauch keine panik zu machen,weil ich so weiterleben kann wie schon die letzten jahre.doch ich denke trotzdem weiter als bis morgen zur nächsten bildzeitungsschlagzeile.
das nächste jahrzehnt wird es zeigen,wohin das pendel ausschlägt.
oder soll ich ein wenig über kollektiven massentotschlag ressümieren,
und das alle ergeben stillhalten,und niemand in die pflicht genommen wird,das alles so bleiben wird,wie es immer war?
deswegen liebe ich die jetzt anstehenden jahresrückblicke :-))))
da wird mir gebündelt innert 1 stunde vor augen geführt,nett verpackt,
mit welchen schweinereien sie uns das ganze jahr an leib und leben
gegangen sind.
DAS ist unterhaltung.

unterhaltungsgruss sendet pat