Hier der genaue Wortlaut:
Neuer BSE-Alarm: Sind jetzt auch die Hunde gefährdet?
BM/dpa London - Britischen Wissenschaftlern liegen bereits seit sechs Jahren
Untersuchungsergebnisse vor, nach denen auch Hunde mit großer Wahrscheinlichkeit durch
verseuchtes Futter BSE-gefährdet sind. Nach Angaben der Tageszeitung "The Independent"
wurden 1991 entsprechende Untersuchungen an mehr als 400 Jagdhunden vorgenommen. Die
Ergebnisse seien aber nie veröffentlicht worden.
Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte gestern, daß in "einigen" der untersuchten Hundehirne
Anzeichen einer dem Rinderwahnsinn BSE ähnlichen Erkrankung gefunden worden seien. Die
Ergebnisse seien Regierungsberatern 1992 "mündlich" mitgeteilt worden.
Die Recherchen des "Independent" wurden durch die Mitteilung norwegischer Forscher
ausgelöst, wonach dort vor kurzem ein Hund nach dem Verzehr von aus England eingeführtem
Tierfutter an der spongiformen Enzephalopathie starb. Diese Hirnveränderung kommt auch bei
Rindern mit BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie) vor.
Die britischen Forscher stellten laut "Independent" bei den Tieren Veränderungen an
Gewebefasern fest, wie sie bereits zuvor bei der Erforschung der Traberkankheit Scrapie bei
Schafen aufgetreten waren. Während die Erkrankung bei Katzen bereits nachgewiesen wurde,
konnte eine Verbindung zu Hunden bisher nicht gezogen werden.
Der BSE-Kritiker und Mikrobiologe Stephen Dealler bezeichnete es als "unglaublich", daß die
Untersuchungen bei Hunden weder veröffentlicht noch fortgesetzt wurden. Dagegen erklärte die
Regierungskommission, die Arbeit sei nicht fortgesetzt worden, weil "keine Gefahr für die
öffentliche Gesundheit bestand".