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Hundefutter & Hunde Ernährung

Egal ob Trockenfutter, Nassfutter, Frischfutter oder B.A.R.F. – eine gesunde Ernährung ist Grundlage für ein gesundes, langes Hundeleben. Nicht alles, was gut schmeckt, ist auch gesund und eine Fehl- oder Mangelernährung zeigt sich oft erst zu spät. Hier findest Du wichtige Hinweise, damit Dein Hund das kriegt, was er braucht. 
Hund als Veganer ?
22. März 1999 12:38

Hallo Goran,

tut mir leid ich kann einfach nicht nachvollziehen einen Hund (Fleischfresser!!!) rein vegetarisch zu ernähren.

Nur eine Frage: Wollt ihr eine neue Spezies heranziehen??? Das sollte doch der Evolution überlassen sein.

Ich versteh das nicht, was ist daran noch artgerecht, dem Hund den Willen seines vielleicht fleischlos lebenden Herrn aufzuzwingen?
Als Abwechslung o.k. aber auf Dauer?

Tschau
Dobi-Manu

22. März 1999 16:43

Hallo Goran
Freut mich sehr, dass es Deinem 15 jährigen Windhund so gut geht.
Ich habe ab dem 10. Lebensjahr meine Podenco Ibicenco Hündin vegetarisch ernährt, nachdem ich viel über Ernährung im Alter gelesen
habe. Da der Stoffwechsel im Alter nachlässt, kann man den Organismus
mit Eiweiss vom lebenden Tier oder eben mit planzlichem Eiweiss entlasten. Meine Hündin erreichte das biblische Alter von 18 Jahren.
Natürlich schreibe ich dies nicht ausschliesslich der Ernährung zu, aber
ich bin überzeugt sie war sehr hilfreich. Für mich ist klar, dass ich
meine grosse Windhündin so ab dem 8. Altersjahr ebenso ernähren werde,
wahrscheinlich mit einem zusätzlichen Ergänzungsfutter für den Bewegungsapparat, was ich heute schon kurweise gebe.
Uebrigens nach den neuesten Erkenntnissen sollen die Wölfe nur in ganz
mageren Zeiten den Mageninhalt ihrer Beutetieren fressen. In normal bis
sehr guten Zeiten lassen sie diesen nämlich liegen und fressen sich am
Muskelfleisch satt. Ich weiss das lässt Zweifel aufkommen, doch der Hund ist eben kein Wolf mehr. Der Hund ist ein "Kunstprodukt" vom Menschen "gemacht" und ist längst ein Allesfresser. Ob die Darmlänge von Hund und Wolf unterschiedlich ist weiss ich nicht, würde mich aber sehr interessieren. Der Hund hat eine Darmlänge von ca. 6 x Körperlänge im Gegensatz zu einem reinen Veganer wie z.B. der Kuh deren Darm 20 x die Körperlänge misst. Aufgrund dieser Tatsache würde ich einen jungen Hund nicht vegan aufziehen ohne einen triffigen Grund wie z.B Eiweiss-Allergie oder eine andere medizinische Indikation.
Wünsche Deinen Hunden weiterhin alles Gute vorallem natürlich Deinem
Opa.
Liebe Grüsse
Ariane, die Vegetarierin und Osrawa, die vorerst Ihre Fleischration noch geniessen darf


22. März 1999 18:11


Hallo Ariane,
Freut mich auch mal geichgesinnte im Forum begrüßen zu dürfen.
Wichtig für alle die, die sich über den Verdauungstrakt des Hundes hermachen ist, daß die Eiweißverdauung nicht im Darm stattfindet, sondern im sauren Milieau des Magens abgeschlossen wird.
Effektiv interessiert also nur, ob der Hund das Eiweiß (egal woher es kommt) verdauen kann oder nicht. Bei Soja ist es beispielsweise so, daß es vergleichbar mit Muskelfleisch verdaulich ist, also aus dieser Perspektive kein Problem. Zudem liefert Fleisch keinen Stoff mehr, den der Hund braucht als Soja enthält.

Warum fressen Wölfe Fleisch: Ganz einfach Fleisch ist eine Nahrungsquelle die nahezu ein Übermaß an Nährstoffen wie Eiweiß und Fett enthält. Tiere, die nur eine unregelmäßige Futteraufnahme haben und das gilt für alle Fleischfresser müssen sich für "trockenere" Zeiten wappnen, indem sie Fettdepots anlegen. Das währe natürlich mit Pflanzen nicht möglich, denn die veganischen Tiere gewinnen ihre Hauptenergie über Kohlenhydrate, die sie auch in Rohfaserform verdauen können (deswegen auch lange Verdauungstrakte) und nicht über Fett, wie die Fleischfresser.

Im Gegensatz zur freien Natur werden unsere Hunde regelmäßig Gefüttert. Genauer gesagt, sie bekommen im Prinzip von allem etwas zu viel, vor allem zuviel Fett und auch recht viel Eiweiß.
Veganische Ernährung - das gilt aber nur bei Fertigfuttern - liefert alles was der Hund braucht, nur etwas weniger Eiweiß und kein tierisches Fett. Ein veganisch lebender Hund neigt deshalb auch nicht zu Übergewicht, Nierenschäden, Herz-Kreislauf-Problemen etc.

Zum Thema Welpen: Ich rate generell ab Welpen veganisch zu ernähren. Welpen benötigen recht viel Energie und hohe Eiweißmengen, die Pflanzen nicht ausreichend liefern können.

Zu dem gibt es wohl untersuchungen, wonach Veganisch ernährte Hunde seltener unter Arthrose und Infektionskrankheiten leiden als mit Fleisch ernährte oder Lakto-vegetarisch ernährte
Gruß
Goran

22. März 1999 19:32

:
: Hallo Goran,

auch soweit mir bewußt ist, daß ich den Hund auch mit pflanzlicher Kost ernähren kann, stellt sich bei mir die Frage nach dem Warum.
Die von Dir erwähnten Probleme Übergewicht und Herz-Kreislauf-Schwierigkeiten sind doch kein reines Ernährungsproblem. Hier steht meines Erachtens an erster Stelle, daß viele Hunde keine ausreichende Bewegung haben und jeweils bis zur Verrichtung ihres "Geschäfts" ein paar Schritte ums Haus trotten, anstatt mehrere Studnen rennen, spielen und kämpfen zu können.Hier überträgt sich die Trägheit der Halter auf den Menschen.
Hinzukommt, daß ich ja alleine bestimme, wieviel mein Hund frißt und ob und mit welcher Regelmässigkeit dies geschieht, wobei ich nicht erkennen kann, warum überhaupt jeden Tag pünktlich zur selben Zeit der Futternapf vor der Nase stehen sollte. Manchmal gibt es auch einfach mal nichts, was die Natur ja auch selbst vormacht.
In der Hoffnung auf weitere Ausführungen Deinerseits noch einige Fragen und Anmekrungen:

Wenn der Hund in der Natur genug Beute oder auch Aas vorfindet, also nicht nur bei Unregelmässiger Versorgungslage, wird er dann nicht dennoch weiterhin Beutetiere fressen und kaum andere Nahrung zu sich nehmen?

Ist der Natur dann ein Fehler unterlaufen, wenn sie den Hund primär zu diesen Nahrungsquellen greifen läßt?

Sofern Vitamine, beispielsweise Vitamin A in Leber, Eiern, Milch enthalten ist, warum soll der Hund dann nicht direkt Innereien etc. fressen, anstatt über pflanzliche Nahrung dessen Vorstufen in Fornm von Carotinoiden zu sich zu nehmen?

Vitamin D ist -neben der Entstehung durch die Einwirkung durch das Sonnenlicht- ebenfalls wiederum in Leber, Eigelb und Fischölen enthalten.

Gleiches gilt für eine Reihe von Mineralien, wie etwa Phosphor, Eisen, Kupfer, Mangan, Natrium. Hinzukommt daß einige der Mineralien aus tierischen Quellen besser absorbiert werden können als wenn sie pflanzlichen Ursprungs sind.

Sofern ich Dich richtig verstanden habe, müßte ich bei veganischer Ernährung den Hund ausschließlich mit Trockenfutter versorgen, um sicherzustellen, daß die dringend benötigten Nährstoffe auch zugeführt werden. Wenn dies so ist, dann ist für mich ein größerer Widerspruch zur natürlichen Lebensweise des Hundes kaum denkbar: dieser kann nur mittels eines ausschließlich durch menschliche Industrie gefertigtes Produkt am Leben gehalten werden, weil die veganische Ernährung auf unvorverarbeiteter, pflanzlicher Basis nicht möglich wäre.

Laß` mal was hören!

Gruß, Andreas

22. März 1999 22:48


Hallo Andreas,
Obwohl ich Deinen Ausführungen ohne Einspruch recht gebe ist die Frage nach dem Warum zumindest für mich recht einfach gewesen.

Ich bin weder vegetarier noch veganer. Aus dem Grund überzeugte mich eigentlich nur der enorme Erfolg in richtung Gesundheit meines Hundes. Alles andere ist mir eigentlich egal. Ich bin auch generell ein Mensch, der Konventionen links liegen läßt und sich nur auf seinen eigenen Sachverstand verläßt. Die Gesundheit und psychische Ausgeglichenheit meiner beiden Hunde geben mir hier absolut recht.

Würde man die Frage nach dem Warum etwas breiter stellen, so findet man einige Antworten:
z.B: daß Fleisch, welches der Wolf in der Natur findet entspricht in keinster weise dem Mastfleisch, der im Futter zu finden ist, ganz zu schweigen, von den Medikamenten und Schlackeprodukten, die sich auch nach dem Schlachten der Tiere noch im Futter nachweisen lassen.
Andere mögen es nicht, daß Tiere aus welchem Grund auch immer sterben müssen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist und das ist es beim Hund in dem Fall eben nicht.
Man könnte hier viel schreiben, effektiv zeigt sich wohl, das veganische Hunde sehr gesund sind und signifikant seltener an typischen Krakheiten leiden. Das müßte doch ein Grund sein.

Wie gesagt es soll kein Aufruf zum vegan-füttern werden, sondern lediglich eine Alternative aufzeigen zur üblichen Fleischfütterung. Jeder kann dann entscheiden was er machen will oder nicht.
Das ist ja eigentlich auch der Sinn des Forums, oder ?
Ansonsten stimme ich mit Deine Äußerungen und Bedenken auch überein.

Gruß
Goran
P.S. Es gibt auch einige, die Veganisch selber kochen (auch ohne Zusätze) soll auch nicht schlechter sein, man sollte sich aber in der
Auswahl der Rohstoffe doch etwas besser auskennen. Also Fertigfutter ist auch kein Muß.

23. März 1999 08:15

Hallo Goran,

ich habe mit grossem Interesse die Diskussion über veganische Ernährung hier im Forum verfolgt.
Eine Äusserung von Dir möchte ich aber auch noch 'mal hinterfragen. Du schreibst:
: Aus dem Grund überzeugte mich eigentlich nur der enorme Erfolg in richtung Gesundheit meines Hundes.
Führst Du diesen schönen Erfolg nun ausschliesslich auf die veganische Ernährung zurück oder hättest
Du mit richtiger (Du verfügst ja offensichtlich über das entsprechende Wissen) konventioneller, d.h
nicht-veganisch/vegetarischer, Ernährung das gleiche Resultat erzielt? Oder, um die Frage etwas klarer
um formulieren, ist veganische Ernährung der konventionellen Ernährung "überlegen" oder lediglich
gleichwertig?

Viele Grüße,
Holger (mit Ajax & Danessa)