Hund fast ohne Futter
29. September 2001 16:17

Hallo Lore,


:Es wäre schon möglich, dass es psychosomatisch ist, er war ja bevor ich ihn mit 4 Monaten bekommen habe, schweren psychischen und anderen Misshandlungen ausgesetzt.

Du hast ihn aber nun schon 2,5 Jahre! Alles immer mit der Vergangenheit zu begründen, mag zwar einfach sein, ist aber auch keine Lösung. Strolchi lebt jetzt und er braucht jetzt Deine Hilfe. Sein Verhalten ist weder "normal", sprich, es ist eine Aussage, noch auf Dauer sehr gesund.
Liebe Grüße
Christine + JW + Bambuli


29. September 2001 22:45

Hallo Lore,

vorab: ich habe den ganzen bisherigen Thread gelesen.

: nachdem ich bei meinem Tierarzt mit dem Problem nicht weiter komme, möchte ich Euch um Eure Meinung fragen.

Hat der TA Dir zumindest eine 1. Hilfe gegen Vitamin- und Mineralmangel empfohlen? Es gibt von Pfitzer ein Mineral-Vitamin-Proteinpräparat, für Hunde in Tablettenform (Vorsicht, für Katzen als Paste, manche Apotheken bestellen aus Versehen die Paste), die Dosierung ist auf der Packung angegeben, damit habe ich bisher alle meine TH- oder Fundhunde "hochgepäppelt".

: jetzt mit dem Pedia sind wir 4 Stunden am Tag am Weg und zwar flott.

Und der Hund frißt so gut wie nichts und nimmt nicht ab???
Sorry, ich versuche mir nur einfach, sowas vorzustellen. Ich renne jeden Tag 4 Stunden mit meinem Hund durch die Gegend, bzw. ich laufe, und er rennt stöbernd, apportirend, suchend, treibend rum, macht also ein mehrfaches an km, wenn er mal 3 Tage Durchfall hat und auf unvermeidbarer Diät ist, dann kann ich ihm beim Abnehmen zusehen.

Kann es sein, dass Pedia sich unterwegs unbemerkt selbst versorgt?

: Trotzdem hat sich nichts geändert. Ich habe alles an Futter ausprobiert, inklusive Frischfleich, er geht zu seinem Napf und legt sich daneben hin und das wars dann.

Wenn alle organischen Faktoren inkl. Magen-Darmkrebs ausgeschlossen sind, fällt mir nur eine Radikalkur ein, mit der ich bei Mäklern bisher immer Erfolg hatte (und zur Ergänzung, ich hatte bisher immer Hunde mit heftigsten Vorgeschichten, aber auch die mussten irgendwann mal fressen lernen): Stell ihm den Napf hin, lass ihn damit alleine (vielleicht fühlt er sich dann sicherer, als wenn ein Mensch im Raum ist), und was der Hund binnen 15 Minuten nicht aufgefressen hat, das kommt weg. Die Gesamtportion wird auf 3 Tagesrationen aufgeteilt, was er nicht frißt, wird nicht ad libitum überlassen, auch Leckerchen nicht.

: Erwähnen möchte ich noch, dass ich Leckerchen fast ganz abgesetzt habe und er vom Tisch nur in der Früh 2-3 Stückchen Butterbrot bekommt, aber irklich nur 2-3 Stückchen.

Ich füttere meine Hunde nie vom Tisch, nicht, weil ich meine Rudelchefinposition nicht in Gefahr bringen will, die erarbeite ich mir mittels positiver Bestärkung und artgerechtem Umgang mit dem Hund, sondern weil viele Hunde bei solchen Aktionen auf die Idee kommen, dass für sie nur das Futter gut genug ist, das auch der Rudelchef bekommt.
Und damit würde ich mir 1 a-Mäkler heranziehen. Und darauf habe ich selbst bei schwersttraumatisierten Hunden keinen Nerv.
Diese Hunde haben all meine Rücksicht, mein Verständnis, meine Achtung, ich heile sie, ich helfe ihnen, wieder lebendig zu sein und ohne Angst leben zu können, aber das Fressen müssen sie von Anfang an auf hundisch lernen, und dazu gehört, nichts vom Tisch zu geben. Ich kann meinem Hund händeweise Leckerli geben, trotzdem frißt er 3 x täglich seinen Napf leer. Allerdings ist es mir egal, welche Leckerligröße er denn gerne hätte, er bekommt das, was gerade im Haus ist, das kann mal Doko sein, das können Pansensticks sein, das kann ein großer Knochen sein (der Knochen ist das einzige, was er ad libitum erhält, denn den würde er in der Natur auch vergraben und wieder herholen).

Wenn er etwas wirklich nicht mag, kommt ja vor, denn ich muß mich ja auch "durchtesten", und was der eine Hund mag, mag der andere noch lange nicht, dann nehme ich es halt weg und setze es nicht mehr auf den Speiseplan. Meine alte Hündin z.B. liebte Weintrauben, der jetzige Hund kann damit nichts anfangen, er rollt sie über den Boden und spielt damit wie eine Katze, aber er verbindet damit nicht "Futter", auch wenn ich sie mir genüßlich in den Mund stecke, also lasse ich sie weg. Verstehbar?
Ich liebe meinen Hund wirklich sehr, sonst hätte ich diesen, als ich ihn im Winter angebunden fand, sehr verwahrlosten, abgemagerten, hochgradig angstagressiven damals ca. 7 Monate jungen Schäfermix nicht aufgenommen, aber ich lasse ihn auch als das leben, was er ist, als Hund.
Und dazu gehören auich klare Grenzen.
Das ist so das, was mir ergänzend noch einfällt, ich hoffe, Du kannst damit etwas anfangen und es hilft Deinem Pedia.

Viele Grüße von Helke

29. September 2001 23:14

Hi Helke

: Ich füttere meine Hunde nie vom Tisch, nicht, weil ich meine Rudelchefinposition nicht in Gefahr bringen will, die erarbeite ich mir mittels positiver Bestärkung und artgerechtem Umgang mit dem Hund, sondern weil viele Hunde bei solchen Aktionen auf die Idee kommen, dass für sie nur das Futter gut genug ist, das auch der Rudelchef bekommt.

Wenn das was du da schreibst dein Ernst ist, dann hast du nicht viel Ahnung von Hunden.
Selten habe ich solch einen Stuss gelesen, man kann es echt auch übertreiben!
Hier wird doch dem Hund mal wieder menschliches Denken unterstellt.
Manchmal frage ich mich echt, warum ihr Hunde habt.
Hund kommt auf Idee...
Lasst dir das mal richtig durch den Kopf gehen.

Ich kann meinen Beiden vom Tisch geben was ich will, trotzdem essen sie ihren Napf leer.
Ist halt reine Erziehungsache :-)



Dogman


30. September 2001 05:13

Hallo Helke,

ja das ist sehr aufschlussreich, was du mir geschrieben hast, ich werde jetzt einiges ändern, vor allem nicht mehr vom Tisch. ich habe mich schon etwas gewundert, als ich den TA gefragt habe, ob er keine Mangelerscheinungen erhält (dies ist nämlich meine größte Sorge), da hat er abgewinkt. Ich vermute, dass der TA aufgrund des Gewichtes vom Strolchi (Pedia ist mein neuer Hund aus Spanien) mir nicht glaubt, dass er nichts frisst.

ch werde mir jetzt das Vitaminpräparat besorgen.

Nochmals vielen Dank, Lore

30. September 2001 08:20

: Hallo Helke,
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: ja das ist sehr aufschlussreich, was du mir geschrieben hast, ich werde jetzt einiges ändern, vor allem nicht mehr vom Tisch. ich habe mich schon etwas gewundert, als ich den TA gefragt habe, ob er keine Mangelerscheinungen erhält (dies ist nämlich meine größte Sorge), da hat er abgewinkt. Ich vermute, dass der TA aufgrund des Gewichtes vom Strolchi (Pedia ist mein neuer Hund aus Spanien) mir nicht glaubt, dass er nichts frisst.
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Hallo Lore,

wenn man diese Story liest, drängt sich irgendwie der Eindruck
auf, dass nicht nur der Hund, sondern auch die Forums-Kollegen
auf den Arm genommen werden.

Freundliche Grüße
Maria
: ch werde mir jetzt das Vitaminpräparat besorgen.
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: Nochmals vielen Dank, Lore


30. September 2001 09:12

Hallo Helke,

ich weiß nicht, wieso du auf die Idee kommst, dass ihr auf den Arm genommen werdet. Mir ist die Sache sehr ernst und schreibe nur um Rat, wenn ich wirklich ein Problem habe. Ich bin auch nicht mehr in einem Alter, wo es einem Spass macht, jemanden auf den Arm zu nehmen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen aus welchen Grund du auf diese Idee kommst.

Eines kannst du mir glauben, ich habe durch dieses Forum schon so viel gelernt und so viele gute Ratschläge bekommen und mir ist nicht zum Spassen zumute. ich versuche meinen Hunden das Beste zu geben und sie so artgerecht wie mir möglich zu erziehen und sonst gar nichts.

Grüße Lore