Hallo Sabine,
Wenn Du mich vor einem Jahr getroffen hättest wären wir und einige gewesen, die Leute, die ihre Hunde roh ernähren meinens gut aber das kann doch nur schief gehen, mit den Salmonellen, den Knochen und überhaupt, ich wiess ja gar nicht welche Vitamine in welcher Kombination gut und wichtig sind. Also, überlies ich dieses Feld der FeFu-Industrie, studierte die FeFu-Etiketten wie so manch eingebildeter Kranker die Beispckzettel seiner Medikamente. Und wenn Du mir vor 6 Moanten eine Frage zu den FeFus in den Tiermärkten in meiner Region gestellt hättest, so hätte ich Dir genau sagen können, wleche Inhaltsstoffe wo drin sind und warum sie gut oder sch... sind...
Dann habe ich (verdorben durch renitente Hinweise in diversen Diskussionsforen) angefangen zu überlegen, wie es wohl wäre, wenn ich selbt Kontrolle über das Futter meines Hundes hätte.
Ich habe nie verstanden, wieso in den ganzen Futtermittelläden Alleinfutter verkauft werden und die Leute trotzdem Vitamin- und Mineral-Präparate in Massen kaufen ...
Also habe ich langsam angefangen die BARF-Community kennenzulernen, WWW-Seiten gelesen etc. Und dann gab's im Herbst einen Gefrierschrank und seither lockte BARF...
Mein Hund ist kerngesund, er war es auch mit FeFu, seine Blutwerte bestens, leistungsfähig und ausdauernd. Er hatte schon immer ein gutes Fell, nur beim FeFu konnte es schnell passieren dass er dick wird (kastriert, aber hochaktiv). Seit Oktober füttern wir BARF.... seither herrscht totale Proteinanarchie im Futterplan (will sagen ich weiss nicht genau ob es nun 20%, 25% oder 30% Protien sind, die er kriegt, aber er ist kerngesund und weder dick noch unausgeglichen... zu FeFu-Zeiten konnte ich Dir ziemlich genau sagen, ob der Prot-Anteil zu hoch oder zu niedrig war, weil der Herr entsprechend überdreht oder launisch war...).
:
: ich bin ein Fertigfutterfütterer und lese schon lange Zeit auch
: Beiträge zum Thema BARF. Natürlich ist es sicher die artgerechteste
: Ernährung die man seinem Hund bieten kann. Eigentlich habe ich
: sogar ein schlechtes Gewissen wenn ich meiner Hündin Ihr Trockenfutter
: gebe (ich denke immer, daß ich sowas eigentlich auch nicht essen möchte).
Genauso ging es mir auch, glaube mir, ich hatte sogar schlaflose Nächte deshalb...
: Wenn ich aber die BARF-Seiten im Internet lese habe ich schon Angst
: vor Salmonellen, Parasiten und vor allem dem Schweine-Virus (der
: ja angeblich auch im Rindfleisch sein kann).
Naja, das erste BARF-Gebot in Deutschland heisst ja auch:
"Du sollst Deinem Hund kein Schwein füttern, weder sollst Du Schwein von Deinem Schlachter nehmen, noch sollst Du wildes Schwein aus dem Wald nehmen!!!" ;-)))
Aber im Ernst: Hunde haben ein sehr gutes Immunsystem, sie sind (noch immer) Aasfresser, und können Fleisch von dem wir Menschen massive Vergiftungen kriegen, immer noch bestens Verdauen (Brutus mag's wenn's 4-5 Tage alt ist und leicht grünlich schimmert... dann brauche ich die Nasenklammer und Duftkerzen ;-))
Schweinefleisch sollte man schlicht und ergreifend nicht füttern. Salmonellen sind für Hunde kein Problem... ja, es gibt immer wieder mal den ein oder anderen Hund der Salmonellen hat, aber die kriegt er nur dann, wenn sein Immunsystem durch andere äussere Einflüsse (Schnupfen, Verletzung, hormonelle Störungen, unerkannte Erkrankungen, Impfung) geschwächt ist. Die Gefahr an Salmonellenvergiftung zu Erkranken ist wirklich ausserordentlich gering. Wenn Du angst vor anderen Parasiten hast, es gibt immer noch die Möglichkeiten von Wurmkuren, ob chemisch oder natürlich, äh und Kotproben kann die Parasitenphobische Hundehalterin auch immer wieder analysieren lassen ;-)
: Das hält mich persönlich am meisten vorm BARFEN ab. Außerdem hört
: sich alles so kompliziert an ( Öle, Kräuter, Lebertran, Nüsse,
: Eierschalen usw.).
Es ist im Gegensatz zu dem was Du liest ultra-einfach. Ich wende pro Tag ca. 15 min für die Fütterung von zwei Mahlzeiten auf und einmal pro Moant friere ich was ein (Fleisch oder protioniertes Gemüsepüree in Eiswürfelformen) Öl kommt einmal am Tag über eine Mahlzeit (und wenn Du's mal vergisst, ist's nicht schlimm, Dein Wuffel fällt davon nicht sofort tot um ;-). Kräuter kommen je nach Mischung und Bedarf 3-4mal pro Woche drauf. Ich habe in den ersten 10 Tagen BARF keine Kräuter gehabt, manche BARFer füttern im Urlaub nur Fleisch, weil man den Pürierstab nicht auch noch mitnehmen aknn.
Die Ausgewogenheit, die uns die FeFu-Hersteller und TA immer wieder eintrichtern erreicht man über 4 Wochen, und nicht an einem Tag. Ist ja bei anderen Lebewesen auch so, oder fütterst Du wirklich jeden Tag ausreichend Gemüse und Obst...
: Ich bin irgendwie der Meinung, das ich das nie hinkriegen würde
: meinem Hund alle nötigen Vitamine, Mineralstoffe usw. zu geben.
So dachte ich auch, bis ich's mal ausprobiert habe und die meinHundstirbtanMangelundichbinzudoof-Einstellung über Bord geworfen habe...;-)
: Die Frage ist außerdem woher man überhaupt Hühnerhälse (noch nie
: gesehen) und andere "Sachen" kaufen kann.
Ähem, also am Anfang tut's der Supermarkt, da gibt's eigentlich immer eine Fleischtheke oder? Dann schaust Du auf eurem WOchenmarkt, ob da nicht ein Geflügerhof ist, den kann man wegen der Hälse anhauen. Beim Pansen muss man sich durch lokale Metzgereien fragen...
das dauert am Anfang etwas, zumal man den Metzger besser nicht fragt, welche Knochen der Hund verträgt, das wissen viele (leider!!!) auch nicht wirklich.
: Ich lese auch immer, daß das Gemüse roh püriert werden soll,
: habe aber wirklich keine Ahnung mit welcher Küchenmaschine man
: z.B. eine Karotte roh püriert.
Mit jeder, in der ein rotierendes Messer ist!
: Wenn man keine Knochen füttert, muß man doch irgendwie für ein
: ausgewogenes Kalzium/Phosphor-Verhältnis sorgen. Wie macht man
: das? Was gibt man und woher weiß man wieviel?
Auch hier herrscht bei mir inzwischen die totale Anarchie, nur soviel, mein Terrier kriegt in der Woche zwischen 3 und 9 fleischige Knochenmahlzeiten... als BARFer entwickelt man dann die perverse Neigung, den Kot des Hundes genaustens zu begutachten... wenn man anhand des Kotes sagen kann, was der Hund vor 24 Stunden gefressen hat, ist man so weit...;-)
Wie gesagt, ich habe mir genau die gleichen Gedanken gemacht, als ich vor einem Jahr noch FeFu gefüttert habe, deshalb, pflege und hege Dein schlechtes Gewissen, auf dass es größer wird, frage und lies, auf dass Du Deinem Hund irgendwann anderes, artgerechtes Futter geben kannst, er wird es Dir Danken... und wie Erika immer so schön sagt: das tollste an BARF ist nicht etwa die Hundegesundheit, sondern das zuschauen beim fressen...
Lieben Gruß
Petra und ihr BARF-Terrier Brutus