Trockenfutter oder kochen? :: Hundefutter & Hunde Ernährung

Trockenfutter oder kochen?

von Juliane(YCH) am 12. Februar 2002 07:32

doch das muß man eigentlich - wenn man es richtig machen will.

Hallo Tanja,

ich hoffe Du hast nichts dagegen, wenn ich mich miteinmische.
Genau diese Aussage ist es ja, die man uns Hundehaltern weismachen will, aber hast DU Dich mal gefragt warum?

Weil wir hier entmündigt werden sollen und ja nicht auf den Gedanken kommen sollen, es selber zu probieren, höchst wahrscheinlich noch mit Erfolg.
Zum Herstellen einer Frischfutterration ist kein Studium notwendig, sondern ein bisschen gesunder Menschenverstand und Liebe zu seinem Hund und natürlich Verantwortung. Und genau das ist es, was Fertigfütterer, die ihren Hund nur damit ernähren tun, sie geben bewusst ihre Verantwortung an Fremde ab, so einfach ist das.
Den hinter Fertigfutter stehen ja Experten (was ich manchmal sehr bezweifele), die sich hier genau auskennen (kennst Du sie?), und bestimmt keine Fehler machen (nach einem Nährstoffstandard, der fast 10 Jahre hinterher hinkt?).

Selbstverständlich macht es Arbeit, sich mit einem Buch hinzusetzen und mal nachzulesen, was die Grundbedürfnisse von einem Hund sind, aber man könnte ja mal eine Folge von Verbotener Liebe auslassen und sich statt dessen mit der Ernährung seines Hundes befassen, anstatt täglich nur die Tüte auf und wieder zu zu machen.

: Und wenn es nicht so schwer ist, wie Du sagst, dann erklär mir doch bitte, was unbedingt in der Hundenahrung drin sein muß, um keine Mangelerscheinungen zu bekommen (denn darum geht es jedem ja) und worin und in welcher Form und Konzentration diese Bestandteile enthalten sind.

Ja, liebe Tanja, hier landen wir an einem Punkt, über den "Deine" Experten von der Fertigfutterseite sich auch noch nicht so richtig klar sind, was genau hinein muss, ins Futter, damit der Hundi gesund bleibt.
Und genau das ist mit ein Grund, warum Frischfütterer lieber die Rationen ihrer Hunde selber gestalten, als von "Fach"leuten die es selber NICHT SO GENAU wissen. Hier halten wir uns lieber an die Beispiele der Natur, die Aberjahrtausende ohne Probleme funktioniert haben und ahmen lieber dieses Vorbild nach, als den Hund mit einem Getreideabfallfleischbrei in Brockenform tagein tagaus zu drangsalieren, den die meisten Hunde noch nicht mal gerne fressen, wenn Du die Postings über Trockenfutter oder Dosen liest, da sind diese Art von Fütterern (zumindest erschreckend viele) immer wieder auf der Suche nach weiteren Produkten, weil der Hundi nicht mehr fressen mag..............


Ich bin mir sicher, daß das einige hier wissen, aber eben nur die, die sich wirklich sehr intensiv damit beschäftigt haben. Und eben genau nicht die, die von den anderen die Tips zum selber kochen bekommen und - auch weil es vielleicht gerade in ist - jetzt halt auch selber kochen.

Hier magst Du zum Teil recht haben, aber es ist immer eine Sache des Engagements, sich weiterzubilden und zu perfektionieren, allerdings wirklich nichts für Leute dir nur Trendsetter sind.

Gruß Juli

von Kathi(YCH) am 12. Februar 2002 07:16

Hi Juli,

: Bei Krautwurst ist die Angelegenheit noch netter konzipiert.
: Er spricht für Fertigfutter, gibt aber gleichzeitig zu, selber fast ausschliesslich frisch zu füttern und erklärt noch seine Technik so nebenbei im Text.

beschreibt die Frischfutterzubereitung aber als fast nicht machbar und kompliziert unnötig - und verweißt in dem Zusammenhang auf das "praktische" und "ausgewogene" Fertigfutter ;-)

gruß
Kathi

von Juliane(YCH) am 12. Februar 2002 07:34


: beschreibt die Frischfutterzubereitung aber als fast nicht machbar und kompliziert unnötig - und verweißt in dem Zusammenhang auf das "praktische" und "ausgewogene" Fertigfutter ;-)


Hi Kathi,

ja hier sind wir halt wieder als "Experten" gefragt;-))))

Juli

von Kathi(YCH) am 12. Februar 2002 07:47

Hallo Tanja,

: Es geht darum, daß in diesem Forum sehr viele fragen, wie sie ihren Hund am besten und gesündesten ernähren sollen und da kommt immer wieder als Antwort: selber kochen. (Und nur genau das finde ich dramatisch.)
: Und das entspricht eben nicht der Wahrheit, wenn man nicht wirklich Experte ist, denn sonst kann man nicht wieder gut zu machende Schäden (vor allem beim Junghund) damit anrichten.

DAS ist genau das, was uns die Ferzigfutte-Industrie glauben machen will!! Sie schürt die ANGST der Hundebesitzer, entmündigt sie und stellt sie als unfähig hin eine Mahlzeit für einen Hund zuzubereiten. Das alles natürlich hübsch verpackt in bunten Werbetexten.
Unsere Urgroßväter hätten dieses für ABSOLUT verrückt gehalten - denn sie haben ohne irgendwelchen Firlefanz ihre Hunde zu einem gesunden und langen leben gefüttert.

Hier einige Auszüge dazu:

1.
"Die Ernährung muß eine bekömmliche und genügende, doch nicht zu üppige sein. In letzter Hinsicht wird bei sehr vielen in Familien gehaltenen Hunden mehr gesündigt als durch zu magere Kost. Bis zu einem Jahre gibt man einem Hunde täglich dreimal Futter, und zwar morgens abgekochte Milch (1/4 - ½ l) und etwas Brot. Mittags warmes Fleisch und weiche Knochen; nachher ein Stück Hundekuchen trocken. Das Fressen darf nicht kalt und fettig sein, aber auch ja nicht zu heiß. Etwas Suppe, doch kein kleiner See, ist vorteilhaft beim Mittagsmahle beizugeben, wie ich überhaupt feuchte Fütterung so gut halte. Abends wieder etwas Milch und Brot oder warme Fleischsuppe mit etwas Fleisch und Brot. Auf keinen Fall so viel, wie Mittag ...

Gesalzene Fleischreste halte man fern, doch braucht das Mahl deshalb nicht ganz geschmacklos sein.
Hunde über einem Jahre erhalten, vorausgesetzt, dass sie nicht schwächlicher Gesundheit sind, morgens ein wenig Milch mit Brot, Mittags ausgiebig warmes Fleisch, Brot, Reis und Hundekuchen abwechselnd ..."

Aus: "Wie erziehe und dressiere ich meinen Hund?" von Tom Morgan. Berlin, 1922

2.
"Ich habe Hunde bei aller möglicher Kost gut gedeihen sehen und gerade Jagdhunde, die viel zu leisten haben.
In der Stadt, wo einem alles zur Verfügung steht oder für Leute, die nicht zu sparen brauchen, wird die Ernährung des Hundes keine Schwierigkeiten bereiten, aber auf dem Lande, da fehlt oft alles außer Kartoffeln und Getreide resp. Mehl und Milch. Deshalb wird derjenige, der z.B. als Jäger mit einem Hunde viel reist, diesen Punkt ins Auge fassen müssen, denn nichts bricht die Kraft und Ausdauer schneller als Magenverstimmungen.
Man bedenke, dass das was man den Jungen im Mutterleibe tut, von großer Bedeutung für die ganze spätere
Entwicklung ist. Die Hündin ist mit knochenbildenden Stoffen in erster Reihe zu füttern, also mit guten
leichtverdaulichen Knochen. Hierbei sind alle Geflügelröhrenknochen streng zu meiden, wie überhaupt diese dem Hunde nie verabreicht werden sollten, sie sind absolut unverdaulich, splittern in haarscharfen Teilen, die sehr gerne den Darm verletzen und mehr wie einmal denselben durchstoßen haben; ein elender Tod ist die Folge.
Man vermeide vor allen Dingen zu fett machende Nahrungsmittel, doppelt, wenn nicht die nötige Bewegung Hand in Hand damit geht, so vor allem Kartoffeln und Polenta. Milch mit eingekochtem Mehl, Reis u.s.w. als
Zwischenmahlzeit ist sehr zu empfehlen ...

Ist der Hund ausgewachsen, so braucht man nicht mehr so bedenklich sein, ein ordentliches Fressen von Fleisch
und Reis, Haferschrot, Hafermehl ist das Beste, dahinein einmal Milch und Brot ist sehr zu empfehlen, ebenso dem Fressen Gemüseabfälle beizumischen, z.B. Suppenkraut oder dergleichen.
Von Fleischresten kommen außer Abfällen nur noch Pferdefleisch in Betracht, welches aber häufig roh verweigert wird.
Fische kann man ruhig füttern, wenn sie keine großen und starken Gräten haben, leben doch die ganzen
Eskimohunde fast ausschließlich hiervon.
Die Wirtshausabfälle sind ausgezeichnet, wenn man sie etwas aussucht und mit Reis aufkocht. Ich habe jahrelang meine Hunde damit gefüttert ohne irgend welche Nachteile zu verspüren. Der Hund ist von Haus nicht so zimperlich, er wird erst dazu gemacht.
Es fällt mir natürlich nicht ein, zu Aasfütterung oder dergleichen zu raten, nur möchte ich davor warnen, mit den
Hunden gar zu große Umstände zu machen und womöglich Nahrungstabellen aufzustellen, wo genau nach
Eiweißgehalt u.s.w. gefüttert wird.

Schädliche Nahrungsmittel sind stark gewürzte Speisen oder die Abfälle von den Seifen- u. Fettfabriken (Anm. v. K. Eicke: u.a. Abdeckereien), die als Grieben in den Handel kommen, weil da aller Nährwert herausgezogen ist; ebenso sind Sehnen, Flechsen ungeeignetes Futter, natürlich nur, wenn ausschließlich gefüttert; als Notbehelf einmal gegeben, bringt keinen Hund um.

Bei der Fütterung kommt also darauf an, wenn wir nochmals alles kurz zusammenfassen, in erster Reihe auf
Regelmäßigkeit in der Verabreichung, dann auf Abwechslung und zu guterletzt, dass das Fleisch als der wichtigste Bestandteil nicht fehlt."

Aus: "Die Deutschen Hunde und ihre Abstammung" von Richard Strebel. München, 1904/1905

3.
"Es erübrigt mir nur noch einige Worte über Fütterung des heranwachsenden Hundes zu sagen, welche, neben
ausreichender Bewegung, sorgfältiger Hautpflege und harter Haltung im Freien, die Entwicklung in
ausschlaggebender Weise beeinflußt. Die Nahrungseinfuhr in den wachsenden Tierkörper liefert ausschließlich den Stoff zu dessen Aufbau. Sie hat also nicht allein den durch Stoffwechsel hervorgerufenen Verbrauch zu ersetzen, sondern auch das Material für die Neubildung (Wachstum) herbeizuschaffen. Der wachsende Körper hat mit einem stetig zunehmenden, doppelten Fehlbetrag seines Haushaltes zu rechnen und bedarf deshalb, zur Herstellung des Gleichgewichtes, einer vermehrten Nahrungszufuhr. Damit ist schon festgestellt, dass eine mangelhafte Fütterung im ersten Lebensjahre, hauptsächlich während der ersten sechs Monate, Nachteile hervorrufen muß, die später auf keine Weise mehr ausgeglichen werden können!
Bezüglich der Beschaffenheit des Futters sind die natürlichen Verhältnisse allein bestimmend. Der Hund gehört in die Ordnung der Raubtiere, und deshalb ist Fleisch, am besten frisches, rohes Fleisch, wenigstens in den ersten
zehn Lebensmonaten, das vorzüglichste Futter. Jeder auf schlecht angebrachte Sparsamkeit zurückführende
Mangel an Güte oder Menge des Futters rächt sich auf bittere Weise durch schlechte Körperentwicklung im ersten Lebensjahr, die am besten vergleichbar ist mit dem schlecht angelegten Fundament eines Hauses.
Der junge Hund muß gut und reichlich mit Fleisch (Pferdefleisch) in Verbindung mit Milch, Brot und anderer
Pflanzennahrung (Erbsen, Hafer, Reis, Bohnen, Linsen) gefüttert werden; bis zum vierten Monat erhält er täglich
dreimal, bis zum achten Monat zweimal Futter; von da ab wird einmal, am besten mittags, gefüttert. Alle Gewürze, wie sie sich stets in Küchenresten finden, sind streng zu vermeiden, dagegen ist ein kleiner Zusatz Salz sehr empfehlenswert.
Als ein ganz vorzügliches Futter, auch für ausgewachsene Hunde, habe ich die "Hunde-Suppe" der
Konserven-Fabrik Heinrich Holzmann in München X. in den letzten Jahren erprobt. Dieses Futtermittel in
Mehlform ist von hohem Nährwert, billig und wird lieber gefressen als die "Hundekuchen". Für Hunde im ersten
Jahre empfiehlt sich, wie bereits bemerkt, ein angemessener Zusatz von frischem Pferdefleisch.
Während der heißen Jahreszeit füttere man allen Hunden häufig Sauermilch."

Aus: "Die Dressur und Führung des Gebrauchshundes" von Oberländer. Neudamm, 1904

Gruß
Kathi

von Birgitt(YCH) am 12. Februar 2002 08:41

: : Hallo Juli

Frischfutter ist auch keine Nahrung für Leute die so von sich überzeugt alles richtig zu machen, obwohl man schon von weiten am Hundsieht das es ihm nicht gut tut. So hier bei uns inder Nchbarschaft.
Der Hund hat kaum noch Fell ( Foxterrier ). Trotzdem läßt er der Hundebesitzer nicht mit sich reden. Er schwört darau das sein Fütterung genau richtig ist. Selbst der TA kann ihn nichtüberzeugen. Darauf ist er auch noch stolz. Ich denke wenn man sich zum Frischfüttern entscheidet muß man immer wieder das Futter neu überdenken. Mache ich es richtig müßt mein Hund top aussehen, glänzendes Fell, klare Augen und lebensfroh sein.Wenn nicht, stimmt etwas nicht. Solche Leute sind mit Fefu vielleicht besse dran.


Viele Grüße
Birgitt

von Kathi(YCH) am 12. Februar 2002 08:55

Hi Birgitt,

: Solche Leute sind mit Fefu vielleicht besse dran.

glaube ich nicht. Ich kenne diverse Hunde, die ABSOLUT beschissen aussehen - alle FeFu-Hunde!!! Deren Besitzer sind derart von der Ausgewogenheit ihres FeFu's überzeugt, daß ihnen gar nicht auffällt, daß es ihrem Hund NICHT bekommt.
Egal ob FeFu oder FriFu: ohne Grundkenntnisse in Sachen HUndeernährung geht es nicht. Auch als überzeugter FeFu-Fütterer ist man nicht von der Pflicht entbunden sich mit den Bedütfnissen seines HUndes auseinanderzusetzen - das schließt Wissen um die Ernährung eines Hundes ein.
Aber leider scheint bei zu vielen HUndebesitzen in dieser Hinsicht absolute Dunkelheit zu herrschen. Es ist ja auch viel bequemer ANDERE denken zu lassen: die FeFu-Industrie :-(

Gruß
Kathi

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