1998 schrieb eine unabhängige Organisation 700 TAs an. 150 antworteten. Die Umfrage
beinhaltete Fragen im Hinblick auf Fefu. Mehr als 90 % der TAs, die antworteten, hatten
Vorbehalte gegenüber Fefu. Die häufigsten Vorbehalte bezogen sich auf die schlechte
Qualität des Fleisches, der Fette und Getreide.
Die gleichen TAs wurden gefragt, woher sie ihr Wissen über Fefu hätten. 82,1% antworteten,
dass sie ihr Wissen von der Uni hätten. Von 141 TAs antworteten 108, dass sie Fefu in ihrer
Praxis verkauften. Die häufigste Marke ist Hill's Science Diet. Dies scheint den Aussagen
entgegen zu stehen, dass sie Vorbehalte gegenüber Fefu hätten. Gibt es einen Grund dafür?
Die konträre Info führte mich zu der Frage, in wie weit die grossen Fefu-Hersteller bei den
Unis involviert sind und wie gross der daraus resultierende Enfluss auf die Tierärzte ist - und
ob es so zu einem Interessenkonflikt kommen kann.
Fragt man seinen TA, woher er sein Wissen bezieht, so hört man, dass es von der Hill's
Company kommt. Hill's finanziert eine Professorenstelle für Tierernährung bei der Hälfte der
Unis. Hill's schrieb ein Buch über Kleintrierernährung, das an Studenten kostenlos verteilt
wird. Hill's schickt TAs auf Seminare und bietet das einzige formelle
Ernährunszertifikationsprogramm für klinische Techniker (?). Auch andere Fefu-Hersteller
halten Ernährungskurse ab, aber Hill's ist die erste Info-Quelle an Unis.
1997 stellte sie der American Veterinary Medical Association 1 Million Dollar zur Verfügung.
Hill's stellt den Unis für ihre Lehrhospitäler freies Futter zur Verfügung. Sie Studenten, das
Personal und die Fakultät der Unis bekommen das Futter mit einem hohen Rabatt - 6.50
Dollar pro 20 lbs.
Hill's geht jedoch noch einen Schritt weiter: Sie unterstützen zukünftige TAs durch
Programme, die finanzielle Hilfe und Beratung auf dem Gebiet der klinischen Ernährung zur
Verfügung stellen.
1998 stellte Ralsten Purina 10.000 Dollar dem University of Minnesota College of Veterinary
Medicine zur Verfügung, um einen Punia Student Leadership Award (Auszeichnung) ins
Leben zu rufen.
Ich kenne keine Uni, die ernsthaft eine hausgemachte Ernährung für Haustiere lehrt.
Wenn TAs dann endlich ihre eigene Praxis eröffnen, werben die Fefu-Vertreter dafür, ihre
Produkte dort zu vertreiben. Was passiert, wenn sich ein TA gegen diese Industrie
ausspricht? Tom Lonsdale in Australien ist ein gutes Beispiel dafür. Er behauptet, dass Fefu
die Gesundheit unserer Tiere ruiniert. Er muss jetzt um seine Zulassung fürchen, wenn er
nicht seinen Mund hält.
Auszug aus dem Buch von Ann Martin