Hallo Eva,
Menadion ist ein Gift. In jedem ordentlichen Lehrbuch steht es drin. Jeder kann es nachlesen. Menadion wurde für die Blutgerinnung als künstlicher Stoff benutzt, als man über die Wirkungsweise vom natürlichen Vitamin K1 noch nichts wusste. Seit dem hat es sich in die Gehirne förmlich „eingebrannt“, dass Menadion gegen Verbluten hilft. Das zeigt aber auch die Unfähigkeit oder den Willen, aktuelle (in diesem Fall über 50 Jahre alte) Erkenntnisse anzuwenden. Wenn man will, kann man K1 dem Futter beimischen und hat eine bessere Blutgerinnung wie mit Menadion und obendrein wird eine Vielzahl von Stoffwechselaktivitäten aktiviert, die Menadion nicht aktivieren kann – von seinen Schadwirkungen einmal ganz abgesehen. Es muss scheinbar erst ein Jahrhundert vorübergehen, bis man wissenschaftliche Erkenntnisse in verantwortungsvoller Position wahrnimmt. Beim Menschen ging’s Gott sei Dank schneller. Eine zu hohe Dosierung brachte Todesfälle, eine geringere Dauerschäden. Ich finde es unverantwortlich, wie heutzutage Leute angesichts dieser Fakten Menadion noch verteidigen können.
Warum dieser Stoff noch zugelassen ist, hängt mit dem verkrusteten Denken und natürlich wie überall von Lobbyisten ab. Solange man Geld mit Krankheit verdienen kann, sind Schadstoffe gefragt. Jeder verantwortungsvolle Tierhalter muss selbst entscheiden, ob er seinen Tieren Gift zumutet. Mache doch beim Landwirtschaftsministerium Druck, warum es trotz bekannter Schäden Menadion zuläßt, warum es nicht deklariert werden muss. Ich habe den Eindruck, dass man dort nicht nach wissenschaftlichen Fakten, sondern nach der Dicke der Protestbriefstapel agiert. Wenn kein Protest kommt, ist alles in Ordnung, auch das, was nicht in Ordnung ist.
Apropos Giftstoffe in Lebensmitteln. Menadion ist Gott sei Dank verboten, weil die Schadwirkungen bekannt sind. Aber Mensch und Tier sind zwei Paar Stiefel, was für Lebensmittel verboten ist, ist für Futtermittel noch lange nicht verboten. Das fängt doch schon bei der Verwendung der Grundbestandteile fürs Futter an und endet bei futterschädlichem Erhitzen, ganz zu schweigen von den künstlichen Zusatzstoffen. Warum gibt es im Lebensmittelbereich so viele Warnungen vor Aromen, Konservierungsmitteln, Farbstoffen etc.? Lebensmittel und Futtermittel sind ein Geschäft. Man will verdienen, man will nicht als Wohltäter für Mensch und Tier dastehen. Natürlich gibt es auch gute Lebens- und Futtermittel. Die muss sich der Konsument eben selbst heraussuchen. Als ein Kriterium für gut und schlecht kann Menadion angesehen werden, denn Todesfälle und Dauerschäden sind das schlagendste Argument, das es gibt. Da braucht man mit einigen Betroffenen nicht mehr zu diskutieren. Sie wurden von dem ach so guten Menadion getötet!
Gruß
Michael